Auf welchem Weg lernt man seinen Partner kennen?

Also von der Online-Variante bin ich inzwischen eher enttäuscht. Früher hatte ich mich mal bei einer recht bekannten Partnersuche-Plattform angemeldet und musste auch erst einmal eine ganze Reihe von Fragen beantworten. Also man hatte sich da schon Mühe gegeben, aber diese Mühe kostete auch. Mit dem kostenlosen Basis-Account konnte man sich zwar anzeigen lassen, wer aufgrund der beantworteten Fragen gut zu einem passt, aber man konnte die nicht kostenfrei anschreiben. Ich hab auch versucht, das System zu umgehen, indem ich irgendwo meine Mailadresse reinschmuggeln wollte, aber es wurden alle Profilinformationen kontrolliert und dann wurde meine Mailadresse jedes Mal von den Administratoren wieder herausgeschmissen, auch wenn ich es versteckt gemacht habe oder irgendwelche Umschreibungen genutzt habe, anstatt die Mailadresse direkt anzugeben. Daher habe ich das wieder gelassen, denn ich wollte den hohen Preis dort nicht zahlen.

Über Studivz hatte ich tatsächlich mal jemanden kennengelernt. Dort konnte man ja nach Studienfach selektieren und ich suchte damals einen Informatiker, der meinem Verein eine neue Homepage programmiert. Dort habe ich dann mehrere angeschrieben und der eine, der sich bereit erklärt hatte, sah in natura auch wirklich niedlich aus und wir waren tatsächlich mal eine Weile zusammen und sind heute zumindest noch sehr gut befreundet. Das war aber auch der einzige Fall, wo ich jemanden online kennengelernt habe und etwas Sinnvolles daraus entstanden ist.

Studivz wird inzwischen ja kaum noch genutzt und wahrscheinlich irgendwann geschlossen. Viele, die dort angemeldet sind, lesen bestimmt gar nicht mehr mit. Facebook hat aber im Gegensatz dazu nicht diese Filtermöglichkeiten. Bei Studivz konnte man Leute nach Wohnort, Alter, Beruf oder Studienfach und vielen anderen Kriterien filtern und so auch vollkommen Fremde Personen finden und die anschreiben, wenn man das Profilfoto nett fand. Das geht bei Facebook nicht; man kann sich zwar über einen Umweg Leute aus einer bestimmten Stadt anzeigen lassen, aber man erhält dann meistens immer nur diejenigen, die mit eigenen Kontakten verbunden sind, also keine wirklich Fremden. Zudem braucht man dann auch immer einen Vorwand, um jemanden anzuschreiben, aber „Ich dachte, wir kennen uns von XY“ geht ja immer.

Was ich aber schade finde, ist, dass Leute den Kontakt abbrechen, wenn man sie mal getroffen hat und nicht in deren Raster passt. Man könnte ja dennoch befreundet bleiben, denn schließlich hat man sich während des vorhergehenden Online-Gedankenaustauschs auch gut verstanden, aber manche kommunizieren das nicht offen, dass sie sich da sonstwas von einem Treffen erhoffen und schweigen einen nachher nur noch an. Das finde ich wirklich schlimm und solche Kontaktabbrüche nehmen mich auch immer ein wenig mit.

An der Uni habe ich auch viele Leute kennengelernt, aber da ist man eben immer so in der Zwickmühle, halbwegs schnell reagieren zu müssen. Also wenn man in einer Vorlesung neben jemandem sitzt, den man schick findet, muss man ja irgendwie ein Gespräch aufbauen, obwohl man doch eigentlich aufpassen sollte und wenn man das nicht hinbekommt, dann kann man darauf hoffen, den in der nächsten Vorlesung wiederzusehen oder man hat es eben vergeigt. Das, was gut klappt, ist höchstens über Vereine oder Initiativen und Jobs an der Uni, wo man wirklich die gleichen Leute immer und immer wiedersieht und genug Gelegenheit hat, sich in aller Ruhe anzunähern.

Über andere lerne ich nicht so gern jemanden kennen, denn wenn das schief geht, ist es peinlich und man hat ja dann über den Freundeskreis manchmal noch Kontakt zueinander; also das führt meiner Meinung nach manchmal zu unschönen Verwicklungen, die einem einem später vielleicht nochmal Probleme bereiten können. Zudem ist es ja auch blöd, wenn alle mitbekommen, dass man sich da jemanden ausgesucht hat und der nicht so recht will, das ist dann ein Resultat, für was man sich ja auch eher schämt und was der Freundeskreis nicht miterleben muss.

Da ich nicht gerne ausgehe, fallen Clubs und Bars eher flach. Ich denke auch, wie schon geschrieben wurde, dass dort vermehrt Leute unterwegs sind, die etwas für eine Nacht suchen und selbst wenn dort jemand einen Beziehungspartner suchen würde, wo würde der vermutlich nicht zu mir passen, da ich eben nicht gerne weggehe und daher nicht viel mit jemandem anfangen kann, der immer irgendwas unternehmen oder erleben will.

Ich denke, dass es immer am besten ist, seinen Partner auf natürlichem Weg kennen zu lernen. Das bedeutet, dass man eben nicht aktiv nach einem Partner sucht, sondern dass man sich eben zufällig kennen lernt und einfach schaut, was sich darauf entwickelt. Diese Variante ist wirklich unkompliziert und wenn man eben zufällig aufeinander trifft, sind die Erwartungen an den anderen auch nicht ganz so hoch, als wenn man aktiv nach jemandem sucht. Wenn man nach einem Partner sucht, dann geht man ja mit ziemlich hohen Erwartungen an die Sache, da man sich natürlich auch wünscht, dass sich eine Beziehung aus der Bekanntschaft entwickelt. Wenn man jedoch zufällig jemanden kennen lernt, dann denkt man jedoch nicht sofort an eine Beziehung, sondern man schaut einfach spontan, ob sich aus der Bekanntschaft eine Freundschaft oder eine Beziehung entwickelt oder ob es womöglich bei der Bekanntschaft bleibt.

Am leichtesten lernt man wohl einen neuen Partner in der Schule, in der Uni oder bei der Arbeit kennen, da man in so einem Fall auch zufällig aufeinander trifft. Außerdem hat man in so einem Fall auch immer gleich ein gemeinsames Gesprächsthema und das macht es natürlich auch viel einfacher, sich kennen zu lernen. Somit kommt das Gespräch auch nicht gleich auf das Thema Beziehung, sondern man kann sich wirklich ganz unkompliziert näher kennen lernen.

Ich selbst finde es nicht so gut, wenn man im Internet nach einem Partner sucht, da man auf diese Weise eben richtig auf der Suche ist, was bedeutet, dass man da automatisch mit hohen Erwartungen an die Sache geht. Dabei wirkt man schnell verkrampft und wenn man sich dann auch mit einigen Männern, beziehungsweise Frauen getroffen hat, die doch nicht den eigenen Erwartungen entsprechen, ist man sehr schnell deprimiert. Von daher finde ich es viel besser, wenn man seinen Partner in der Schule, der Arbeit, der Uni oder auch durch Freunde oder durch einen Verein kennen lernt. Auf diese Weise hat man dann auch bereits einen Eindruck von den entsprechenden Personen und wenn es dann zu einem Date kommt, kann man auch nicht enttäuscht werden, da man die Person eben bereits ein wenig kennt.

Heutzutage ist tatsächlich alles möglich. Die Kennenlernmöglichkeiten sind durch das Internet weitaus mehr geworden als ohne Internet. Viele der Paare haben sich im Internet kennen gelernt durch Partnerbörsen. Aber die Hemmungen durch das Internet fallen auch und es lässt sich leichter eine Verabredung ausmachen. Außerdem kann man durch lange ausgiebige Chats einen potenziellen Partner kennenlernen und schließlich auch mit ihm zusammen kommen.

Ansonsten gibt es natürlich auch noch andere Wege wie beispielsweise im Büro, also an der Arbeitsstelle. Es gibt meiner Meinung nach sogar sehr viele Paare die sich bei der Arbeit kennengelernt haben und sehr viele Firmen haben Ehemänner und Ehefrauen die im gleichen Bereich arbeiten.

Oft kommt es auch vor, dass sich Paare über Freunde oder weiter entfernte Bekannte kennenlernen oder über mehrere Ecken ihren Partner kennen lernen. Manche Paare kennen sich auch schon ewig und merken erst nach Jahren das sie füreinander bestimmt sind.

Also ich habe meine Partner zur Hälfte im Internet kennengelernt! Habe da wirklich gute Erfahrungen gemacht und kann das nur weiterempfehlen. (Meinen aktuellen Partner werde ich sogar nächstes Jahr heiraten und er ist auch eine Internetbekanntschaft.)

Natürlich ist es nicht so klassisch und romantisch wie im Real Life, aber die Zeiten ändern sich ja auch und der Trend geht ganz klar dahin. Besonders für schüchterne Personen wie mich ist das Internet der ideale Ort, um sich erstmal zu beschnuppern. Die anderen Beziehungen sind durch die Schule oder Kneipenbesuche zustande gekommen.