Wieso werden Bienen als Schädlinge empfunden?
In einem anderen Thread ging es darum, dass jemand Mitleid mit einer gefangenen Fliege hatte. Doch jetzt stelle ich mir eigentlich die Frage die Frage, wie es mit Bienen aussieht. Immer wieder sehe ich Menschen die nach Bienen/Wespen schlagen und sich dann wundern, wenn sie gestochen werden. Doch gleichzeitig sehe ich auch Menschen die wissen, dass Bienen für unser Ökosystem von großen Nutzen sind und versuchen diese so gut es geht, ohne Schaden beiseitezuschieben. Bienen sind einfach überall, wo es Süßes gibt, auf Wiesen, Feldern oder auch an Seen. Eigentlich müsste man sich als Mensch doch an die Existenz gewöhnt haben, sodass man hier ein wenig zurückrudern müsste oder?
Bei mir persönlich sieht es sehr ähnlich aus. Ich mag Wespen nicht unbedingt in meiner Nähe, weil ich Angst habe gestochen zu werden. Ich reagiere allergisch auf einen Stich und es tut mir extrem weh. Doch ich versuche das Hauen nach diesen Tieren zu unterbinden, denn dadurch fühlen sie sich verständlicherweise bedroht und stechen gerne mal zu. Doch wieso werden die Wespen/Bienen, obwohl sie solch einen großen Nutzen für uns haben eigentlich getötet? Sie werden ständig als Störenfriede bezeichnet oder als eine Plage. Wie seht ihr das? Seit ihr genervt von Wespen/Bienen oder lasst ihr sie einfach in Ruhe?
Zunächst mal musst Du den Unterschied zwischen Wespen und Bienen machen. Während ich vor Bienen keine Angst habe, sind mir Wespen ein Graus - die stechen nämlich wesentlich schneller mal zu, weil sie am Stich nicht selbst sterben. Eine Biene sticht nur im absoluten Notfall und ist nicht so aggressiv, wie die Wespen.
Ich glaube eher, die Menschen haben sich entwöhnt. Im Großen und Ganzen ist der Bezug zur Natur doch zurückgegangen. Natur ist für viele ein Baggersee oder ein betonierter Radweg. Und auch die Tierwelt wird verzerrt wahrgenommen. Wölfe sind nicht willkommen, der natürliche Lebensraum von Rehen sind Wildparks, kleine Kinder malen Kühe in lila-weiß, Spinnen sind eklig. Und auf Bienen und Wespen reagiert man panisch.
Das Wissen, dass Bienen für unser Ökosystem von großer Relevanz sind, wird in den letzten drei bis vier Jahren extrem gefördert. Ich weiß nicht, ob es da ein geheimes Programm von der Bundesregierung gibt, aber es fällt auf. Dadurch, dass die Bienen zunehmend in Gefahr geraten, geraten sie auch in den Fokus der Aufmerksamkeit. Aber davor wurde jahrelang nicht über Bienen geredet. Für die meisten sind all die Informationen neu.
Ich finde auch, dass es wichtig ist, zwischen Bienen und Wespen zu unterscheiden. Die beiden Tierarten lassen sich eigentlich ganz gut auseinander halten, aber trotzdem scheinen viele Menschen Probleme damit zu haben. So würde ich Bienen nie als Plage bezeichnen. Bei Wespen sieht das schon ein wenig anders aus. Meine Nachbarin hatte mal ein Wespennest und es ist nicht so angenehm, wenn man diese Tiere ständig ums Haus fliegen hat.
Trotzdem schlage ich nie nach diesen Tieren, weil man sie dadurch erst recht aggressiv macht. Das kann bei Bienen genauso passieren wie bei Wespen. Mir wurde es schon als Kind beigebracht, diese Tiere in Ruhe zu lassen und daran halte ich mich auch. So wurde ich auch erst einmal von einer Wespe gestochen, als diese sich in meiner Jacke verfangen hatte. Das war eben Pech. Meine Kollegin aber hat panische Angst vor Wespen und schlägt immer danach. Dabei habe ich viel mehr Bedenken, dass die Wespe angreift, als wenn man sie einfach in Ruhe ließe.
Die Fragestellung verstehe ich nicht. Es ist doch nicht so, dass sich viele Menschen auf die Jagd nach Bienen machen und gezielt versuchen, eine hohe Abschussquote zu erzielen. Daher die Frage, wie du dazu kommst oder wo du es siehst, dass Bienen "getötet" werden? Es ist doch - unabhängig von ihrem Nutzen für das Ökosystem - für kaum jemanden erfreulich, Insekten im Haus zu haben. Wenn das der Fall ist, wird das Insekt im Zweifel "getötet". Aber wir sprechen hier von einem einzelnen, sich verflogenen Insekt. Der Grund ist in der schlichten Abwehr zu sehen und mehr steckt nicht dahinter. Ebenso wird man kaum Spinnen im eigenen Schlafzimmer dulden wollen und "entsorgt" diese ebenfalls.
Das sehe ich ähnlich wie Bienenkönigin. Früher war das ganz normal, dass sich diverse Leute ein paar Völker Bienen nebenbei gehalten haben. Wie man in alten Fabeln, Märchen und Erzählungen lesen kann war des Volkes Meinung damals auch sehr positiv was Bienen angeht. Lange Zeit in den letzten Jahrzehnten war Imkerei so derartig uncool, dass da sehr viel Wissen aus dem Bewusstsein der Leute verschwunden ist.
Viele Leute reagieren einfach ganz unreflektiert panisch, wenn vor ihren Augen irgend etwas fliegt, was nach Insekt aussieht und schwarz gelb gefärbt ist. Selbst bei den total harmlosen Schwebfliegen geht das Konzept ihrer Mimikri perfekt auf. Ich kenne viele Menschen die tatsächlich aufgrund der schwarz gelben Färbung davon ausgehen, dass Schwebfliegen wehrhaft sind und stechen, was Quatsch ist. Besonders wenn die Tiere größer sind, reagieren die Menschen da deutlich instinktiv. Wie oft habe ich schon Menschen zu Staunen gebracht, die beim Anblick von Hornissen in Panik ausgebrochen sind. Da schwebt ja immer dieser doofe Spruch in den Köpfen der Menschen herum, dass Hornissen sogar Pferde töten können. Wenn man erklärt, dass Hornissen (wenn man sie nicht gerade bedroht) eigentlich friedfertige Tiere sind, die sich von Obst und auch den lästigen Wespen ernähren, dann ist die Verwunderung groß.
Mittlerweile erholt sich das Image der Imker wieder ein wenig. In großen Städten wie Berlin und Frankfurt wird mittlerweile Stadthonig produziert und junge Leute kümmern sich wieder um diese Tiere, auch weil es gerade so hip ist. Ich denke, dass damit auch wieder ein entspannterer Umgang mit den Tieren zurück kommen wird.
Dass man Bienen als Schädlinge empfindet, habe ich nun noch nie gehört. Das sind doch friedliche Tierchen, die den Menschen von sich aus normalerweise nicht zu nahe kommen. Bei Wespen ist das anders, da sie von dem, was wir essen und trinken, angezogen werden und deshalb ständig um uns herumschwirren. Wespen stehen unter Naturschutz, warum ist mir allerdings nicht ganz klar, darüber sollte ich mich vielleicht mal informieren.
Jedenfalls mag ich es nicht, wenn sie mir zu nahe kommen. Wenn ich nach ihnen schlage, dann so, dass es sich ausgestochen hat. Normalerweise lasse ich sie aber einfach ihre Kreise durch meine Wohnung ziehen, weil sie meistens nach kurzer Zeit von alleine wieder durchs offene Fenster hinausfliegen. Wenn man draußen ist, soll es wohl helfen, in einiger Entfernung etwas Zuckerwasser aufzustellen, damit sie dort hingehen. Oder sogar ein Stück rohes Fleisch, da sie das auch mögen.
Im Prinzip sind sie ja Freund und Helfer der Natur. Trotzdem nerven Bienen und vorallem Wespen einfach nur ungemein. Sie verkriechen sich wenn die kalte Jahreszeit beginnt in den Häusern, nisten sich ungewollt in Dachstühlen ein und wenn man mal von einer gestochen wird schmerzt es ziemlich stark, nicht zu denken was passiert wenn man eine verschluckt wenn sie in der Limoflasche oder in die Bierflasche reinkriechen. Von Allergikern möchte ich gar nicht erst anfangen zu schreiben.
Das ist mir ganz neu, dass Bienen Schädlinge sein sollen. Normalerweise sind die Bienen mit anderen Dingen beschäftigt und kümmern sich nicht um Menschen, sofern dieser sie nicht angreift. Und so dumm wird niemand sein, weil er sonst gestochen werden könnte und das vielleicht sehr unangenehm ist.
Allerdings sieht das bei Wespen schon anders aus. Sie können auch kräftig stechen, was dann sehr weh tun kann. Vor etwa drei Jahren war plötzlich im Garten unter uns an einem Baumast ein riesiger schwirrender und summender Ball von Bienen oder Wespen, ich weiß nicht welche es waren. Der Nachbar ist mit seinem Kind sofort in die Wohnung gegangen und wir haben die Fenster geschlossen. Woher diese Tiere so plötzlich kamen, hat niemand gesehen. Sie blieben aber alle zusammen und keiner schwirrte um den Baum. Am nächsten Tag war dieser Bienen/Wespen – Haufen wieder verschwunden.
Cid hat geschrieben:Vor etwa drei Jahren war plötzlich im Garten unter uns an einem Baumast ein riesiger schwirrender und summender Ball von Bienen oder Wespen, ich weiß nicht welche es waren. Der Nachbar ist mit seinem Kind sofort in die Wohnung gegangen und wir haben die Fenster geschlossen. Woher diese Tiere so plötzlich kamen, hat niemand gesehen. Sie blieben aber alle zusammen und keiner schwirrte um den Baum. Am nächsten Tag war dieser Bienen/Wespen – Haufen wieder verschwunden.
Das war wahrscheinlich ein Bienenschwarm. Das Volk hat sich dafür entschieden, dass die alte Königin ersetzt werden muss und züchtet neue. Da aber nur eine Königin in der derzeitigen Behausung bleiben kann, ziehen die anderen mit kleinen Teilen des Bienenvolkes los, um sich ein neues Zuhause zu suchen. Die Königin setzt sich auf einen Ast, wird vom Großteil ihrer Anhängerinnen beschützt und ein paar wenige kundschaften die Gegend aus. Daher bleibt so ein Schwarm auch nur längstens eine Nacht dort sitzen.
Diesen Schwarm zu stören, ist also keine gute Idee, weil die Königin in der Mitte sitzt. Aber ansonsten sind die Bienchen mit ihren Angelegenheiten beschäftigt und stellen keine Gefahr dar. Im Gegenteil, sie sind selbst in Gefahr. Ohne Imker und Behandlung gegen die tödliche Varroamilbe überleben sie höchstens einen Winter. Da sie so schützenswerte Tiere sind, sollte man also lieber einen Imker anrufen. Den findet man z.B. auf dieser Seite. Also nicht nur nicht nach ihnen hauen oder sie als Schädlinge bezeichnen. In so einem Fall können auch Nicht-Imker aktiv zum Schutz beitragen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-219340.html
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