Wieso werden Bienen als Schädlinge empfunden?
vom 18.06.2013, 23:23 Uhr
@Bienenkönigin, das ist sehr interessant, was du schreibst. Über die Bienen hatte ich kaum Kenntnisse. Ist es grundsätzlich so, dass die Königin nach einer gewissen Zeit abgewählt wird? Wird die alte Königin auch in dem neuen Volk wieder für Nachwuchs sorgen oder genießt sie ihren Lebensabend? Wo holen sich die Bienen die genannte Varroamilbe? Was kann man dagegen machen?
Cid hat geschrieben:@Bienenkönigin, das ist sehr interessant, was du schreibst. Über die Bienen hatte ich kaum Kenntnisse. Ist es grundsätzlich so, dass die Königin nach einer gewissen Zeit abgewählt wird? Wird die alte Königin auch in dem neuen Volk wieder für Nachwuchs sorgen oder genießt sie ihren Lebensabend? Wo holen sich die Bienen die genannte Varroamilbe? Was kann man dagegen machen?
Da das Volk stetig wächst, muss es einfach so passieren, dass sie sich trennen. Keine Behausung ist groß genug für ein stetig wachsendes Volk. Die Königin gibt auch einen Duftstoff ab, der die Arbeiterinnen kontrolliert. Wenn das Volk zu groß wird, sind einige immer weit entfernt von ihr und kommen auf die Idee, dass sie nicht mehr da ist. Außerdem verliert die Königin mit dem Alter auch an Legeleistung. Zunächst wird sie also in ihrem zweiten und dritten Sommer mit einem Teil umziehen und dann auch weiter für Nachwuchs sorgen. Aber irgendwann ist sie einfach zu alt. Einen Lebensabend hat sie nicht. Dafür ist das ganze Bienenvolk zu sehr auf Leistung ausgelegt.
Die Varroamilbe wurde mit Bienen aus Südostasien eingeschleppt. Man hat Bienen von dort gekauft, um sie mit denen hier zu kreuzen. Dort können sich die Bienen gegen sie wehren, weil sie sich viel stärker als hier gegenseitig putzen. Dieses Putzverhalten ist bei der Zucht zunächst verloren gegangen. Jetzt wird es den europäischen Bienen wieder angezüchtet, damit die Bienen sich auch selbst wehren können.
Der Imker gibt im Herbst, nachdem er den letzten Honig des Jahres geerntet hat, Ameisensäure ins Volk. Genau so viel, dass es die Varroa tötet, aber der Biene nicht schadet. Das ist sehr gut erforscht. Im Winter gibt es dann noch Oxalsäure. Es gibt mittlerweile auch weniger heftige Mittel auf Thymolbasis, also der Stoff, der in Thymian drin ist. Aber dagegen kann die Varroa auch resistent werden. Gegen Säure wird niemand resistent. Es muss halt leider sein. Und um ein Missverständnis auszuräumen, dem viele aufsitzen: die Varroamilbe hat jeder Imker in Europa. Bienen fliegen frei herum und treffen andere Bienen. Daher ist seit Jahrzehnten jedes einzelne Volk belastet. Einzig auf Australien konnte es bisher durch ein striktes Einfuhrverbot verhindert werden.
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