Mitleid mit einer Fliege haben?

vom 18.06.2013, 22:52 Uhr

Ich habe heute nach der Arbeit gegen 15 Uhr eine Fliege gefangen, da sie mir wirklich auf den Nerv ging und permanent gegen meinen Monitor oder mein Gesicht flog und nicht getötet. Ich habe die Fliege in den Behälter meiner iPhone Kopfhörer geschmissen und das Döschen beiseite gelegt. Dann habe ich das Döschen auf meinem Schreibtisch wieder wahrgenommen und gesehen, dass die arme Fliege noch immer darin herumläuft, in der Hoffnung, irgendwo einen Ausgang zu finden. Mir tat die Fliege unheimlich leid und ich bereue es, die Fliege nicht getötet zu haben oder einfach frei gelassen zu haben, anstatt sie in ein Döschen zu stecken. Ich habe die Fliege vor einigen Minuten frei gelassen und hoffe, sie fliegt nicht noch einmal in mein Zimmer.

Habt schon einmal Mitleid mit einem kleineren Insekt gehabt und wegen ihm Gewissensbisse gehabt? Ist das normal, dass man für ein Insekt, was wohlmöglich sowieso in einem Spinnennetz gelandet wäre, Mitleid empfindet?

Ich bereue das Einfangen der Fliege sehr. Stellt euch vor, ich hätte sie erst morgen wieder entdeckt und sie wäre elendig gestorben. Da wär ein kurzer Tod viel besser gewesen.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe noch nie Mitleid mit einer Fliege gehabt. Ich muss aber auch zugeben, dass ich noch nie eine gefangen habe sondern sie immer direkt töte, wenn sie mir auf die Nerven geht. Fliegen gehören in die Natur und wenn sie in mein Zimmer fliegt muss sie damit rechnen, dass ich sie töte. Mal abgesehen davon werden sie früher oder später eh von Ihren natürlichen Feinden gefressen, also kann ich das ja auch machen. Töten ist immer noch besser als fangen, denn dann merken sie nix mehr.

» beckfrau89 » Beiträge: 228 » Talkpoints: 6,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist sehr schwer zu beantworten, denn die meisten Menschen unterscheiden zwischen einigen Tieren sehr deutlich. Obwohl auch ich mich extrem für den Tierschutz engagiere, bin ich in einigen Dingen auch nicht frei von Sünde, um es mal salopp zu sagen. Ich kann „Insekten“ und „Krabbelviecher“ einfach nicht leiden. Das heißt, leider unterscheide auch ich zwischen einer Fliege, einem Hund oder einer Kakerlake. Gerade Letzteres empfinde ich als Plage und würde alles dransetzen, dass diese meine Wohnung niemals betreten können.

Fliegen nerven mich an sich schon, aber ich töte sie nicht. Salopp gesagt tun es meine Kater, aber ich kann gar nicht so schnell hinterher, wie es passiert. Bei Wespen sieht es anders aus. Du wirst lachen, aber ich werde wach, sobald eine Wespe sich in den Räumlichkeiten aufhält. Ich habe das Summen im Kopf und meine Angst ist, dass meine Kater gestochen werden, sodass ich sofort wach werde. Ich versuche das „Töten“ auch hier zu vermeiden oder das Fangen, ich bringe die Kater kurz aus diesem Raum heraus und mache das Fenster auf und jage sie heraus.

Leider ist es aber ganz einfach so, dass viele Menschen und auch ich spreche, mich in gewissen Punkten nicht frei Tiere deutlich unterscheiden. Während für den einen Tiere alle gleich sind, sind für den anderen Wespen & Co Insekten und nerven. Der eine schützt Hunde, Katzen und mehr, aber Schweine kommen auf den Tisch. Du merkst selber, dass es sehr grotesk sein kann, aber dies ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ehrlich gesagt ist mir eine Fliege auch egal, denn ich sehe den Nutzen in der Gesellschaft nicht, anders aber bei einer Biene!

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Irgendwie merkwürdig, dass man zwischen einem schnellen und einem langsamen Tod schwankt und den Zweiteren davon gnädiger findet. Im Prinzip braucht man das Insekt ja gar nicht umbringen. Das hast du ja im Endeffekt auch getan von daher soll das auch nicht das Thema sein. Wenn man überlegt wie viele Kleintiere wir Menschen jeden Tag um ihr Leben bringen ist es schon merkwürdig dabei Mitleid mit einer Fliege zu empfinden.

Ich finde es gut, dass du die Fliege frei gelassen hast. Ob sie dir das dankt und nicht zurück kommt wird man nur schwer nachvollziehen können, da die sich ja in der Regel alle relativ ähnlich sehen. Mir ging es bereits öfter auch schon ähnlich, jedoch mit etwas größeren Tieren als mit Insekten. So rettete ich beispielsweise schon mehrmals eine Maus vor meiner damaligen Katze.

Eine dieser Mäuse wollte ich sogar als Haustier weiter halten. Das funktionierte jedoch nicht wirklich, da die Maus mit der Gefangenschaft nicht zurecht kam und sich ihr Fell veränderte, so dass sie aussah wie eine Punker Maus. Ich ließ sie nach diesem einen Tag in Gefangenschaft wieder frei. Obwohl sie bestes Futter bekam war sie das alles anscheinend nicht gewohnt.

Bisher hatte ich aber noch kein richtiges Mitleid mit Tieren wie Insekten. Dafür gibt es auch zu viele und vor allem wüsste man wenn man dies weiter führen würde, dürfte man keine Mücken oder Spinnen mehr töten.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann es schon gut verstehen, dass du mit dieser Fliege Mitleid hattest. Ich würde eine Fliege, wenn ich sie fange, nicht unbedingt in ein Gefäß sperren, sondern sofort raus bringen. Darum kann ich in eine solche Situation so schnell wohl nicht kommen. Aber bei mir ist es eben auch so, dass ich die Insekten oder auch Spinnen aus Mitleid eher verschone und raus bringe, statt sie zu töten. Ausnahmen sind dabei Stechmücken, die ich nicht wieder frei lasse.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen und finde es auch gar nicht merkwürdig. Sicher unterscheide ich auch zwischen Hunden und Fliegen. Ich esse keine Kühe, aber ich erschlage Mücken. Aber bei mir liegt der Unterschied nicht zwischen Mitleid und kein Mitleid, sondern zwischen viel Mitleid und wenig Mitleid. Mir tut jede Mücke leid, die ich erschlage und auch jede Spinne, die ich einsauge. Ich tue es trotzdem, weil ich nicht so viel Mitleid habe, dass ich etliche Mückenstiche und ein Haus voller Spinnen akzeptieren würde.

Sicher würde die Mücke sowieso ziemlich bald von einem Vogel gefressen werden oder in einem Spinnennetz hängen bleiben. Aber das finde ich, ist so kein Argument. Auch bei einem Menschen ist das Ende absehbar. Trotzdem ist es sogar ein Tabuthema, halbtoten 98jährige den Tod zu erleichtern. Auch hier ist es für mich eine Relation von viel zu wenig, nicht von viel zu gar nichts. Ich kann nicht wissen, wann die Mücke sterben würde, wenn ich sie nicht töte und ich nehme ihr in jedem Fall etwas von ihrer Lebenszeit.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich muss gestehen, dass ich oftmals Mitleid mit irgendwelchen Insekten habe. Auch wenn ich Insekten über alles hasse und sogar eine Phobie dagegen habe, kann ich es einfach nicht übers Herz bringen, sie zu töten. Von daher öffne ich einfach alle Fenster bei mir in der Wohnung, wenn sich eine Fliege darin befindet. Und auch wenn ich eine Spinne in meinem Zimmer habe, dann bitte ich jemanden, die Spinne vorsichtig nach draußen zu befördern, so dass kein Tier sterben muss.

Manchmal geht es aber einfach nicht anders und man muss ein Insekt töten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn eine Spinne auf dem Boden krabbelt und man gar nicht die Möglichkeit hat, so schnell einen Behälter zu finden. Wenn man nicht möchte, dass die Spinne es sich dann unter dem Bett gemütlich macht, dann muss man sie einfach erschlagen. Auch wenn eine Fliege wirklich so penetrant ist, dass sie sich nicht von geöffneten Fenstern beeindrucken lässt, dann geht es manchmal nicht anders und man muss sie töten. Immerhin kann man sich wirklich gar nicht beim Lernen konzentrieren, wenn die Fliege wirklich ständig um einen herum schwirrt.

Wenn mich ein Insekt beim Schlafen stört, dann habe ich manchmal auch gar keinen Nerv dazu, das Tier noch mühselig einzufangen, weshalb ich es manchmal auch einfach töten lasse. Jedoch habe ich dann auch immer ein schlechtes Gewissen und mir tut das Tier einfach leid, auch wenn ich Insekten eigentlich überhaupt nicht ausstehen kann und diese Tiere einfach schrecklich eklig finde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Mit einer Fliege habe ich eigentlich eher selten Mitleid, aber ich versuche auch immer, sie nicht zu töten, sondern sie aus dem Fenster zu "schieben". Aber bei Mücken mache ich keine Ausnahmen, da sie teilweise so klein und schnell sind, dass ich gar nicht dazu komme, sie raus zuschieben. Spinnen fange ich eigentlich immer ein und lasse sie dann natürlich sofort wieder frei. Aber manchmal kommt es leider auch dazu, dass ich nicht umhin komme, eine Spinne einzusaugen und das tut mir dann eigentlich schon Leid.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mit allem, was summt oder krabbelt habe ich kein Mitleid. Ich habe kein Problem damit eine Wespe oder eine Fliege, sollten sie sich in meine Wohnung verirren und mich nerven, zu töten. Mit Spinnen passiert das gleiche. Bei einer Maus weiß ich nicht, ob ich da genauso hemmungslos vorgehen würde. Bisher hatte ich noch nie ein Mäuseproblem. Wespen und Fliegen verirren sich ja schnell durchs Fenster in die Wohnung.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das zeigt ja dass du ein gutes Herz hast. Ich finde da nichts dabei und sein Mitgefühl sollte man ja auch nicht unbedingt von der Größe abhängig machen, es geht ja um den Grundgedanken.

Gestern erst habe ich eine Kellerassel bei uns auf dem Flur auf Arbeit gerettet. Ich vermute sogar dass ich sie selber eingeschleppt hatte. Im Winter müssen meine empfindlichsten Pflanzen bei mir auf Arbeit verbringen weil hier die konstantesten Temperaturen herrschen. Ich hatte einige Töpfe zu Hause frisch umgetopft und ich sah auch wie dabei einige Kellerasseln das Weite suchten als ich mit der Erde hantierte.

Kellerasseln lieben die Dunkelheit, wie furchtbar muss für sie so ein grell erleuchteter Flur sein in dem es für sie keine Versteckmöglichkeiten und höchstwahrscheinlich auch keine Nahrung gibt. Dieser kleine Krabbler lief völlig orientierungslos an der Scheuerkante entlang, wahrscheinlich auf der Suche nach einem kleinen Spalt. Der Fußboden ist aber frisch versiegelt und an den Ecken hochgebogen, da wird die Suche umsonst gewesen sein. Ich habe also einen Aktendeckel genommen, die Kellerassel aufgenommen und aus dem Fenster geworfen. Ich denke dass wird dem Tier nicht geschadet haben weil es so leicht ist. Ich hielt es also auch für eine gute Idee mal etwas Mitgefühl zu zeigen und eine gute Tat zu tätigen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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