Dreijähriger möchte weder auf Toilette noch Töpfchen

vom 18.06.2013, 08:40 Uhr

Ich möchte eigentlich keinen Druck ausüben, aber mein Kleiner mag einfach nicht probieren, mal auf die Toilette oder das Töpfchen zu gehen. Ich mache schon mal Andeutungen, dass ich Windeln mittlerweile "bäh" finde, da seine "Stinker" es wirklich in sich haben. Aber er meint dann total überzeugt, dass er Windeln mag und nicht auf das Klo oder Töpfchen will. Er kann sich auch schon in vollen Sätzen ausdrücken (er ist vor 2 Monaten 3 geworden) und äußert sich dann oft so, dass er die Windeln liebt und dergleichen.

Soll ich mal versuchen, ihn positiv zu animieren, evtl. mit einem Belohnungssystem oder es nicht weiter thematisieren, da so eventuell Druck erzeugt wird? Ich bin mir nicht sicher, ob ich einfach gar nichts tun soll und abwarten soll, bis er von selbst genug von Windeln hat oder selbst aktiv werden soll. Mein Großer war da einfacher, er hat die Windel praktisch über Nacht verworfen und ging ab da an auf die Toilette.

Das Problem, das ich halt sehe ist, dass im September schon wieder langsam die kalte Jahreszeit beginnt und da wäre das kein tolles Timing zum Sauberwerden, daher denke ich, dass es toll wäre, das noch im Sommer zu beginnen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Lass doch einfach mal die Windel weg. Auch wenn er meint, dass er die Windel liebt, wird er jetzt im Sommer bestimmt nichts dagegen haben, wenn er ohne Windel mit einer leichten Unterhose bekleidet herumlaufen kann und wenn dann der Haufen in die Hose geht, ist es nicht mehr so angenehm am Popo wie mit der Windel. Für mich kämen einfach keine Windeln mehr an den Popo. Es sei denn, dass das Kind krank wäre. Aber dein Kind scheint ja gesund zu sein und deswegen würde ich einfach die Windel weg lassen.

Zeige ihm, dass die Toilette nicht beißt. Lass ihn doch dabei sein, wenn du auf die Toilette gehst. Dann sieht er, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn man auf die Toilette geht. Ich finde, dass eigentlich ein dreijähriges Kind zumindest die Anstalten machen müsste sauber werden zu wollen.

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir haben auch im Sommer angefangen, unserem Großen die Windel ab zu gewöhnen. Er war da zweieinhalb und fand es toll, im Plantschbecken zu planschen. Wir haben dann das Plantschbecken als Anreiz genutzt, die Windel langsam loszuwerden.

Plantschbecken mit Windel ist schlecht, das hat er auch eingesehen. Also haben wir im Garten die Windel abgemacht und das Töpfchen in die Nähe des Plantschbeckens gestellt. In das Plantschbecken ging es nur, wenn vorher auf dem Töpfchen Pippi gemacht wurde. Das hat er verstanden und verinnerlicht, man musste da also gar nicht mehr drauf hinweisen.

Zwischendurch, wenn Plantschpausen waren, wurde dann wieder das Töpfchen angeboten und bevor es dann wieder ins Plantschbecken ging erneut. So hatte man zumindest tagsüber eine tolle Gelegenheit, das Töpfchen als Alternative zur Windel anzubieten. Nach und nach wurde dann auch im Haus das Töpfchen zur Selbstverständlichkeit, auch das große Geschäft wurde dann lieber auf dem Töpfchen verrichtet. Dann war es an der Zeit mit einem Toilettensitz zu beginnen, was dann relativ schnell zur Gewohnheit wurde. Alles in allem hat das innerhalb von vier Wochen dann ganz gut geklappt. Mit kleinen Unfällen, aber das gehört ja dazu.

Beim kleinen Bruder ging das alles irgendwie von ganz alleine, er wollte keine Windel mehr als er zwei wurde. Da die großen Kinder, also sein Bruder und seine Spielgefährten, keine Windel mehr hatten und er immer dazu gehören wollte, hat er auf die Windel tagsüber verzichtet und sich so an die Toilette gewöhnt. Wenn Ihr also einen Garten habt, ist es eine gute Gelegenheit, Kinder lieben es, draußen nackt herumzulaufen. Und zum nackt herumlaufen gehört halt auch, dass man auf Toilette geht.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe meinen Kindern dann einfach erklärt, dass es für so große Mädchen keine Windeln mehr gibt. Sprich, dass was man im Geschäft kaufen kann, ist nur für kleine Kinder gedacht. Sie waren damals 2 1/2 Jahre und brauchten eh nur noch in der Nacht eine Windel, die dann am Morgen meist trocken war. Vielleicht wäre das auch eine Variante die dein Sohn akzeptieren wird.

Außerdem haben wir eben frühzeitig eine Familiensache aus dem Toilettengang gemacht. Ich saß also auf der Toilette und meine Mädels jeweils auf ihrem Töpfchen. So haben sie zumindest auch eine Regelmäßigkeit erlebt, die vor allem vor und nach dem Schlafen zelebriert wurde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich würde dem Kleinen nun auch keine Windel mehr ummachen und auch sagen, dass er schon so groß ist, dass es auch ohne Windel geht. Du kannst ja gar nicht warten bis er so weit ist, wenn er erst im Winter so weit ist, dass er es testen will, dann stehst du nämlich nicht so gut da. Druck aufbauen ist das ja nicht. Man kann es ja angenehm gestalten. Zum Beispiel das Töpfchen hinstellen, ihn draufsetzen und seine Lieblingsmusik anmachen oder dich eben in der Nähe aufhältst und ihm etwas Spannendes erzählst. Das ist eine ganz schöne Arbeit, aber es muss ja mal damit begonnen werden. Gerade im Sommer dürfte er schnell verstehen, dass es ohne Windel viel schöner ist. Du solltest aber immer Ersatzsachen dabei haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mein Kinderarzt meint zu dem Thema: Sauberwerden ist keine erzieherische Meisterleistung, sondern Kinder können nur rein werden, wenn sie dazu bereit sind. Mit 3 Jahren ist es seiner Aussage nach wünschenswert, dass sie es können und mit 5 müssen sie es können.

Ich habe es bei meinen Kindern nie zu einem wirklichen Thema gemacht und es hat trotzdem bereits beim großen mit 2 funktioniert. Beim jüngeren müssen wir abwarten, denn der ist noch zu klein. Druck ist ganz schlecht und ein Belohnungssystem übt Druck aus. Achja, Kinder können auch ohne Probleme im Winter sauber werden.

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Druck ausüben ist immer der falsche Weg. Ich würde ihn ganz langsam heranführen und erklären, dass er schon ein großes Kind ist und keine Windeln mehr braucht. Es gibt auch genügend Bilderbücher, die diese Thematik beinhalten. Ich würde es im Sommer ruhig ausprobieren, wenn er draußen ist, einfach die Windel mal für ein paar Stunden weglassen und schauen was er macht und wie er sich fühlt. Ansonsten würde ich immer das Töpfchen in der Nähe haben, wenn er spielt, vergisst er sich vielleicht so sehr, dass er vergisst auf Toilette zu gehen. Vielleicht kann auch der große Bruder irgendwie helfen.

» Schneeflocke07 » Beiträge: 41 » Talkpoints: 12,39 »



Wann kommt dein Kleiner denn in den Kindergarten? Bei meiner Nichte war es ähnlich, sie wollte immer ihre Windel haben, auch im Sommer. Meine Schwägerin war schon am verzweifeln, da es im Kindergarten ja nicht so gerne gesehen wird, wenn die Kleinen noch eine Windel brauchen. Egal was meine Schwägerin versucht hat, ob mit kleinen Anreizen oder Strenge, nichts hat geholfen.

Dann kam der Tag an dem die Kleine in den Kindergarten kam und es dauerte keine Woche, bis sie plötzlich verkündete: "Ich bin nun groß, Windeln tragen nur Babys. Die brauche ich nicht mehr." Von dem Tag an brauchte meine Nichte auch nachts keine Windel mehr. Und ein Malheur ist nur noch ganz selten passiert.

Vielleicht solltest du einfach ruhig abwarten und dann erledigt sich die Windelgeschichte von allein.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Druck würde ich nicht auf ihn ausüben, denn dann verweigert er das Töpfchen- oder Klogehen sicherlich noch mehr. Belohnen finde ich hingegen super. So haben wir es auch bei unserem Vierjährigen bis auf das Töpfchen geschafft, obwohl er sich genauso verhalten hat, wie es wohl dein Sohn gerade macht. Ab und zu hat er so nun auch schon sein großes Geschäft auf dem Töpfchen erledigt, aber leider ist er noch immer mit seinen 4 1/4 Jahren nicht trocken.

Wenn dein Sohn noch nicht in den Kindergarten geht, dann sind die Voraussetzungen auch recht gut, denn im Kindergarten wird er sicherlich genauso wie seine Kindergartenfreunde sehr schnell lernen auf die Toilette zu gehen, denn dort wird man schnell wieder zum Baby abgestempelt, wenn man es nicht macht und das mag sicherlich kein Kind. Zudem ist jedes Kind auch stolz, wenn es schafft, auf die Toilette zu gehen und dann von den Erzieherinnen gelobt wird. Mein Sohn hat voller Stolz immer kleine Aufkleber mit nach Hause gebracht, die er von einer Erzieherin bekommen hat, wenn er nicht in die Windel gemacht hat, sondern es rechtzeitig auf die Toilette geschafft hat.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sternilu hat geschrieben: Druck ist ganz schlecht und ein Belohnungssystem übt Druck aus. Achja, Kinder können auch ohne Probleme im Winter sauber werden.

Wieso kommst du eigentlich zu der Ansicht, dass ein ein reines Belohnungssystem Druck auf das Kind ausübt? Womit begründest du das, und wo hast du das gelesen? Die Ansicht ist mir absolut neu, und ich habe schon im Studium und Privat viel über Erziehungstheorien gelesen. Man erlaube mir hier mal den Vergleich mit der Hundeerziehung. Da wird auch oft mit Belohnungen gearbeitet, aber da ist das komischerweise anerkannt. Da kommt auch kaum einer auf die Idee zu behaupten, dass der Hundekuchen der bei erfolgreichem Training gereicht wird den Hund unter Druck setzt.

Ich habe mich zu dem Thema Sauberkeitserziehung neulich mal mit einer älteren Kinderärztin unterhalten. Die meinte, dass die heutigen Eltern da viel zu zaghaft vorgehen. Ihrer Meinung nach hat irgend jemand mal den Mythos verfasst. dass die Sauberkeitserziehung besonders schwierig sei, und man den Kindern da besonders leicht schadet.

Ich habe meine Kinder alle gelobt, wenn sie das Geschäft auf Toilette gemacht haben und nie den Eindruck gehabt, dass sie davon belastet waren gelobt zu werden oder belohnt zu werden. Eines meiner Kinder ist nach wie vor Bettnässer, aber es wurde nicht anders behandelt als die anderen. In dem Fall hilft Belohnung auch gar nichts.

Bei den anderen Kindern, die nicht mit dem Problem zu kämpfen haben, ging das mit gelegentlicher Belohnung problemlos. Es besteht halt immer das Risiko, dass die Kinder dann irgendwann nur noch für die Belohnung aufs Klo gehen und nicht mehr ausschließlich aus eigenem Antrieb. Aber in dem Fall ist es eher wichtig, Gewohnheiten zu bilden, die in Fleisch und Blut übergehen. Wer geht schon gerne auf Toilette?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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