Haben Garagenwagen einen höheren Wiederverkaufswert?

In den Anzeigen zum Autoverkauf steht oft ziemlich hervor gehoben, dass ein Auto ein Garagenfahrzeug ist. Haben diese Autos einen höheren Wiederverkaufswert? Warum eigentlich? Wenn man eine Garage hat, dann steht das Auto ja meist doch nur ein paar Stunden in der Garage. Die meiste Zeit ist es ja doch außerhalb der Garage, wenn man damit fährt oder eben bei der Arbeit ist.

Wenn ich eine Garage besitze und das Auto nur am Wochenende in die Garage stelle, weil ich ansonsten zu faul dafür bin, ist es dann auch noch ein Garagenfahrzeug? Wenn ich ein gleiches Auto nicht als Garagenwagen verkaufen würde, wie viel Abstriche muss ich da einkalkulieren oder macht es vom Preis nicht viel aus, sondern einfach nur von der Nachfrage, dass sich mehr für so ein Auto interessieren, wenn es in die Garage gestellt wurde?

Garagenwagen haben schon einen höheren Wiederverkaufswert. Letztendlich kommt es aber auf den Zustand an. Wenn in der Anzeige mit einem Garagenwagen geworben wird, dann würde ich als Käufer davon ausgehen, dass das Fahrzeug keine Roststellen besitzt. Auch wenn es älter ist, sollte der Lack noch gut aussehen.

Als Käufer würde ich auf solch einen Hinweis eigentlich nur achten, wenn das Wunschfahrzeug schon älter ist. An diesen kann man dann auch schnell feststellen, ob die Angabe des Verkäufers der Wahrheit entspricht. Man kann dem Auto ansehen, ob es von der Witterung weniger betroffen ist als ein Vergleichbares in demselben Alter. Bei Autos, die weniger als fünf Jahre alt sind, wäre mir diese Eigenschaft eher egal.

Das Auto ist in der Garage aber besser vor der Natur geschützt. Es rostet nicht so schnell sofern die Garage trocken ist. Es ist keinem Schnee, keinem Regen und keinem Gewitter ausgesetzt. Natürlich sollte man beim Kauf trotzdem darauf achten, ob das Auto in einem guten Zustand ist, denn nur weil es einen Garagenplatz hat heißt es nicht zwingend das das Auto top gepflegt ist. Aber geht man davon aus, dass ein Fahrer zwei identische Auto hat mit denen er gleich viel fährt und eins steht draußen und eins in der Garage, dann ist das Auto in der Garage am Ende in einem besseren Zustand.

Ein Garagenwagen verkauft sich auf jeden Fall deutlich besser, als ein Wagen, der nicht über so eine Unterkunft verfügt. Der Preis wird hierdurch deutlich in die Höhe getrieben. Die Gründe sind da recht einfach. Ein sehr gutes Argument ist eben, dass das Fahrzeug vor Wettereinflüssen geschützt ist und auch vor anderen Autos sicher steht, die es eventuell anfahren könnten. Auch vorbeigehende Passanten, die aus versehen oder mit Absicht einen Kratzer in den Lack machen kann man hier ein wenig vermeiden. Auch der Schutz vor Sonnenstrahlung sollte nicht außer acht gelassen werden, denn viele Farben bleichen mit der Zeit aus und sehen dann nicht mehr schön aus. Das kann man mit einer Garage drastisch verzögern.

Ich würde nicht sagen, dass jeder Garagenwagen grundsätzlich mehr Zeit außerhalb der Garage verbringt. Bei einem normal arbeitenden Menschen mag das sicher so sein, aber gerade Nachts ist doch die Gefahr hinsichtlich des Vandalismus deutlich größer als am hellichten Tage. Bei einem Rentner sieht das schon ganz anders aus. Ich sehe es ja bei meiner Oma, die ihren Wagen nur aus der Garage holt, wenn sie damit in den Nachbarort zum Einkaufen fahren möchte. Sonst steht der Wagen drinnen und ist geschützt.

Wenn man sich den Wagen anschaut sieht er aus wie neu. Es ist ein Golf aus dem Jahre 2003 und hat noch keine 20.000 Kilometer runter. Wenn wir ihn mal zum Verkauf anbieten würden, dann käme sicher ein hoher Preis in Frage und trotzdem wird man uns die Bude einrennen, weil diese Fahrzeuge extrem bei jungen Leuten beliebt sind, da sie sich sehr schön tunen lassen.