Gemüse vergammeln lassen, statt billiger zu verkaufen

vom 16.06.2013, 21:37 Uhr

Ich habe jetzt schon mehrfach beobachtet, dass Supermärkte einzelne Gemüsesorten versuchen, sehr teuer zu verkaufen. So kostete der Blumenkohl kürzlich knapp vier Euro. Zugegeben, waren es sehr schöne große Köpfe. Trotzdem finde ich das viel zu viel. Ob es an der Hochwasserflut lag, dass der Blumenkohl so verteuert war, ahne ich nur.

Natürlich wurden die Blumenkohlköpfe für den Preis nicht gekauft und blieben liegen. Am Samstag nun sah ich den Blumenkohl für 2.49 Euro. Mittlerweile war er ziemlich braun geworden und weich, blieb also wieder liegen. Wenn der Marktleiter sieht, dass er für einen hohen Preis die Ware nicht verkaufen kann, ist es da nicht besser, mit dem Preis frühzeitig, wenn das Gemüse noch frisch ist, herunter zugehen, um wenigstens etwas zu verkaufen? Statt dessen hat er nun keine Einnahme, weil er nun nicht mehr verkauft wird. Mir ist das unverständlich. Wie denkt ihr darüber?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kaufe oft Gemüse und das nicht nur für mich und meinen Mann, sondern auch für die Tiere. Deswegen schaue ich auch manchmal, dass ich Gemüse, was nicht mehr ganz so frisch ist, billiger zu ergattern. Aber einige Supermärkte und Diskounter argumentieren, dass sie die Sachen nicht billiger verkaufen können, weil sie das nicht abschreiben können. Man kann wohl in manchen Supermärkten nicht irgendwas billiger abschreiben. Gemüse, wie Blumenkohl und Co. werden dann aussortiert und laut Angaben der Filialleitung zur Tafel gebracht. Das ist wohl günstiger für die Diskounter, weil das Gemüse dann komplett abgeschrieben wird und nichts in die Tonne kommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wow, 4 Euro ist schon enorm viel. Eigentlich sind doch die 2,49 € der normale Preis. Leicht braun würde ich ihn für den Preis aber auch nicht mehr kaufen. Normalerweise finde ich die Preise sowohl für frisches als auch für nicht mehr frische Gemüse aber durchaus angemessen. Ich finde es auch gut, dass sie es runtersetzen. Natürlich ist es besser, wenn es nicht weggeworfen werden muss.

Ich glaube auch nicht, dass die Supermärkte mit dem Herabsetzen großen Verlust machen. Denn ich glaube nicht, dass sehr viele Menschen nur wegen dem billigen Gemüse absichtlich Samstag abend einkaufen gehen. Einige ja, aber nicht sehr viele. Und auch mit dem herabgesetzten Preis machen sie noch mehr Umsatz als mit Wegwerfen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Vier Euro für einen Blumenkohl sind schon echt gesalzen und da würde ich nicht mal drüber nachdenken, den zu kaufen. Unverständlich ist mir - wie auch dir - warum der Kohl nicht billiger verkauft wurde. Wenn der Supermarkt ihn zumindest zum Einkaufspreis verkauft, dann macht er doch kein Minusgeschäft und das wäre allemal besser, als das Gemüse in die Tonne zu hauen und abzuschreiben.

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» eselchen » Beiträge: 973 » Talkpoints: 2,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Vom Gedanken her hast du zugegebener Maßen Recht, wenn sie das Gemüse weiterhin zu relativ hohen Preisen anbieten müssen sie es wegschmeißen, ohne dafür auch nur noch ein paar Cent zu bekommen. Bei einigen Supermarkt Ketten ist es meines Wissens nach so, dass auch die Marktleiter von höherer Stelle die Aufforderung bekommen, bestimmte Artikel zu reduzieren und dies gar nicht komplett aus eigenem Ermessen machen dürfen.

Ich denke ehrlich gesagt, dass es noch einen anderen Grund dafür gibt, dass die Supermärkte nicht alles kurz vor Feierabend reduzieren um ihr restliches Obst und Gemüse los zu werden. Wenn sie dies jeden Abend oder auch immer zum Wochenende machen würden, würden sich viele Menschen denken, dass sie das Obst und Gemüse lieber nicht vorher kaufen, wenn es noch teuer ist, sondern warten bis es reduziert wurde.

Dies würde zu Verzerrungen sorgen, da auf einmal Kundschaft ausbleibt und somit größere Mengen übrig bleiben, die dann zum Teil Abends weit unter dem eigentlich geplanten Preis verkauft werden. Da kommt es dem Supermarkt billiger, wenn sie einfach ein bisschen Obst und Gemüse weg schmeißen, dafür aber den Hauptteil zu besseren Preisen verkaufen.

Daher auch höhere Anfangspreise wie bei deinem Blumenkohl, dieser kann dann noch einmal reduziert werden, und trotzdem kann damit noch ein Gewinn erzielt werden. Mit Sicherheit gibt es auch noch verschiedene andere Gründe, aber die gehören dann wohl zum internen Wissen über das die Discounter, bzw. ihre Vertreter nicht unbedingt Auskunft geben werden.

Wenn man den beschriebenen Grund jedoch betrachtet ist es gar nicht so verkehrt, dass nicht alles reduziert wird, denn zwangläufig könnte das auch dazu führen, dass Discounter weniger Obst und Gemüse kaufen, da sie zu viel zu reduzierten Preisen verkaufen müssen und sich somit der Verkauf, bzw. die Beschaffung von so großen Mengen nicht mehr ausreichend lohnt.

Außerdem dient es zum Teil auch dem Fakt, dass manche Menschen sich unter Umständen unrecht behandelt fühlen würden, wenn die Sachen, die sie am Vormittag teuer gekauft haben, am Abend zum Spottpreis verkauft wird.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mulucki1989 hat geschrieben:Wenn sie dies jeden Abend oder auch immer zum Wochenende machen würden, würden sich viele Menschen denken, dass sie das Obst und Gemüse lieber nicht vorher kaufen, wenn es noch teuer ist, sondern warten bis es reduziert wurde.

Aber es gibt viele Supermarktketten, die dies jeden Samstagabend machen. Man könnte sich also schon darauf einstellen, nur Samstagabend einkaufen zu gehen. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass das wirklich viele Menschen machen. Die Supermärkte sind meinen Beobachtungen nach morgens proppenvoll. Abends ist dann einfach kein größeres Angebot mehr vorhanden. Wenn man also nach Plan einkauft und morgen Blumenkohl geplant hat, sollte man ihn morgens kaufen, weil es nicht gesagt ist, dass es abends noch einen gibt. Oder dass er abends noch gut aussieht. Daher gehen doch nach wie vor die allermeisten Menschen morgens einkaufen und warten nicht absichtlich auf die Preisherabsetzungen. Oder hat da jemand andere Beobachtungen gemacht?

Mulucki1989 hat geschrieben:Außerdem dient es zum Teil auch dem Fakt, dass manche Menschen sich unter Umständen unrecht behandelt fühlen würden, wenn die Sachen, die sie am Vormittag teuer gekauft haben, am Abend zum Spottpreis verkauft wird.

Erstmal glaube ich nicht, dass sich Supermärkte sehr um die Gefühle ihrer Kunden kümmern. Ich fühle mich auch ungerecht behandelt, wenn die teuren Artikel in Augenhöhe sind und die billigen unten am Boden. Das ist Supermarktpsychologie. Die manipulieren uns ganz bewusst, ohne auf unsere Gefühle zu achten. Zum anderen haben die Kunden in dem Fall keinen Grund sich ungerecht behandelt zu fühlen. Wenn sie morgens einkaufen bekommen sie frische Ware und eine größere Auswahl. Natürlich müssen sie dafür mehr bezahlen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Erstmal glaube ich nicht, dass sich Supermärkte sehr um die Gefühle ihrer Kunden kümmern. Ich fühle mich auch ungerecht behandelt, wenn die teuren Artikel in Augenhöhe sind und die billigen unten am Boden. Das ist Supermarktpsychologie. Die manipulieren uns ganz bewusst, ohne auf unsere Gefühle zu achten. Zum anderen haben die Kunden in dem Fall keinen Grund sich ungerecht behandelt zu fühlen. Wenn sie morgens einkaufen bekommen sie frische Ware und eine größere Auswahl. Natürlich müssen sie dafür mehr bezahlen.

An sich gibt die Platzierung von teuren Produkten auf Augenhöhe und billigeren Produkten darunter keinen wirklichen Grund sich im Gegensatz zu anderen Menschen ungerecht behandelt zu fühlen, denn nur selten sind Menschen so klein, dass die billigeren Produkte im untersten Regal auf ihrer Augenhöhe sind. Meiner Meinung nach ist es nicht der Fall, dass Supermarktketten auf die Gefühlslage ihrer Kunden keine Rücksicht nehmen.

Ein Beispiel dafür sind die Angebote, auch wenn sich die Discounter rechtlich absichern, beispielsweise durch Hinweise erkennbar an Sternchen im Prospekt, dass die Nachfrage groß sein kann und der Vorrat begrenzt ist und deswegen Angebote schon am ersten Tag ausverkauft sein können.

Obwohl sie durch solche Hinweise und auch andere Maßnahmen rechtlich abgesichert sind, legen viele Ketten Wert darauf, dass die Abgabe trotzdem nur in haushaltsüblichen Mengen erfolgt. Dies dient unter anderem dazu, dass auch andere Kunden eine Chance haben das Angebot zu kaufen.

Mir ist auch klar, dass der Vorrat an manchen Angeboten lächerlich klein ist, doch trotzdem ist hier der Fakt nicht zu vernachlässigen, dass es dem Discounter im Prinzip egal sein kann an wen sie ihre Produkte in welcher Zahl verkaufen.

Und tatsächlich gibt es Missgunst unter Kunden und auch in dem Markt in dem ich arbeite gab es Beschwerden, dass das Gemüse eine halbe Stunde nach dem Einkauf mancher Kunden gesenkt wurde, die danach noch einmal im Laden waren, mit der Begründung, dass die anderen Kunden jetzt ja viel weniger bezahlen müssten.

In meinen Augen ist es auch sinnlos zu warten, dass Obst oder Gemüse runter gesetzt wird. Wenn ich etwas brauche, dann kaufe ich es und zwar auch frühs damit ich eine gute Auswahl habe. Aber da ich selbst die Eindrücke in einem Supermarkt sammeln kann, da ich dort arbeite kann ich eben bestätigen, dass es wirklich Menschen gibt, die warten bis die frische Ware reduziert wird und sich dann sogar noch beschweren, dass manche Sache ausverkauft sind.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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