Habt ihr Probleme jemanden zu verstehen, der Dialekt spricht
Ich wohne in Bayern und obwohl ich selbst kaum Dialekt spreche, verstehe ich natürlich die Menschen in meiner Umgebung, abgesehen von ein paar älteren Herrschaften, die noch ihren alteingesessenen Dialekt sprechen. Ich habe auch keine Probleme, andere Dialekte zu verstehen. Ich denke aber auch, dass es für Menschen, die bereits einen Dialekt sprechen, weniger ein Problem darstellt, auch einen anderen Dialekt zu verstehen als für Menschen, die wirklich reines Hochdeutsch sprechen.
Wie ist das bei euch? Fällt es euch schwer jemanden zu verstehen, der Dialekt spricht oder habt ihr da keine Verständigungsprobleme, auch wenn ihr den Dialekt nicht selbst sprecht und er in eurer Umgebung auch nicht gesprochen wird? Bei welchen Dialekten habt ihr besonders Probleme, sie zu verstehen?
Das kommt allgemein drauf an, wie stark der Dialekt gesprochen wird und wie beispielsweise die Stimmfarbe des Sprechers ist. Auch können Dialekte regional variieren. Ich finde zum Beispiel sächsisch hört sich in Leipzig anders an als in Dresden und auch die Franken klingen anders als die Bayern. Außerdem habe ich immer den Eindruck, dass Dialekte sich verstärken, wenn sich mehrere Sprecher zusammen finden. Grundsätzlich finde ich schwäbisch sehr anstrengend, aber auch bayrisch oder sächsisch.
Bist du dir sicher, dass du kaum Dialekt sprichst Pointer? Weil bei mir war das ähnlich, ich dachte immer ich hätte wenn nur einen kleinen Dialekt, als ich aber aus meiner Heimat nach Berlin gezogen bin ist mir erst einmal bewusst geworden wie stark mein Dialekt doch sein musste, denn überall wurde ich darauf angesprochen und konnte die Aussage, dass ich ja wohl nicht von hier bin irgendwann nicht mehr hören.
Mittlerweile wohne ich schon so lange außerhalb meiner Heimat, dass selbst der Dialekt meiner Eltern, der mir früher nicht einmal aufgefallen ist, mich extrem stört. Als ich damals noch starken Dialekt, er ging ins Sächsische, gesprochen habe war ich einmal für ein Vorstellungsgespräch in Leipzig.
Auch wenn ich beim Vorstellungsgespräch die Verantwortlichen gut verstehen konnte, stellte es sich als schwierig heraus den Weg zu erfragen, da ich die meisten Passanten und Taxi Fahrer kaum bis gar nicht verstehen konnte. Ich denke, dass man die meisten Dialekte gut verstehen kann auch wenn man nicht aus dieser Ecke Deutschlands kommt.
Es gibt aber auch einige Ausnahmen, wie zum Beispiel das wirklich intensive Sächsische, das ich einfach nicht verstehen kann und wahrscheinlich auch nie verstehen werde.
Ich bin in Hessen aufgewachsen und meine Familie hat eigentlich Hochdeutsch gesprochen. Als wir nach Bayern gezogen sind, hab ich die Leute dort lange nicht verstanden. Nicht meine Mitschüler oder so, aber ältere Menschen oder wenn sie sehr ländlich lebten. Mit der Zeit ging das aber immer besser. Nun wohne ich in Sachsen. Und hier ist es das Gleiche. Zudem nuscheln sie hier, glaube ich, noch mehr. Also ich verstehe ganz oft was nicht. Ich bin immer froh, wenn mein Mann dabei ist.
Ich hab als Studentin bei Kaufland gearbeitet und da hatte ich oft lustige Situationen. Ein Mal hat mich eine sehr alte Frau gefragt, wo denn die "Monntschärie" sind. Ich hab echt lange gebraucht, bis ich gecheckt hab, dass sie "Mon Cherie" haben wollte. Und sie war ganz verwundert, dass ich die Monntschärie nicht kenne.
Wahrscheinlich denken viele Menschen von sich, dass sie reines Hochdeutsch sprechen. In Wirklichkeit besitzt eigentlich fast jeder zumindest einen kleinen Dialekt. Dabei kann es auch nur sein, dass man eine bestimmte Klangfarbe in der Stimme hat, woran man die Herkunft erkennen kann.
Eigentlich verstehe ich die meisten Dialekte recht gut, was mir auch im Job Vorteile verschafft, da ich mit vielen Menschen aus verschiedenen Gegenden spreche. Richtig Probleme bekomme ich allerdings bei einem starken österreichischen Dialekt. Dann muss ich mich immer richtig konzentrieren, um die Person zu verstehen. Aber wenn man sich eine Weile eingehört hat und sich somit darauf eingestellt hat, dann versteht man auch die meisten Dinge.
Ich muss sagen, dass es mir leicht fällt Menschen mit anderen Dialekten zu verstehen. Manchmal dauert es ein paar Sätze, aber ich kann eigentlich immer damit umgehen. Selber spreche ich mittlerweile 2 Dialekte, je nachdem wo ich bin. Ein mal den aus Thüringen, weil ich dort geboren wurde und dann Bayrisch, weil ich dort hingezogen bin und man sich das ja irgendwie auch aneignet. Keiner wird aber so richtig hochdeutsch sprechen. Meiner Meinung nach ähnelt sich auch einiges und deswegen kann man es schon verstehen, wenn man sich Mühe gibt.
Obwohl ich mit meinem Partner auch Dialekt spreche oder sprechen muss, finde ich Dialekte nicht schön. Ein gepflegtes Hochdeutsch klingt viel besser, wobei ich betonen muss, dass ich sicher KEINE bundesdeutsche Ausdrücke einbaue. Tüte und Quark kommen mir nie unter.
Andererseits verstehe ich die bundesdeutschen Dialekte dank ARD usw, ziemlich gut. Was ich gar nicht verstehe ist Niederbayrisch, Vorarlbergerisch und gewisse Dialekte der neuen Bundesländer die ein O so verschlucken. Tirolerisch mag ich überhaupt nicht und ich komme auch nicht in die Situation, mit denen reden zu müssen. Auch nicht mein Steckenpferd ist Steirisch und beim Kärntnerisch mag ich das wohl wohl nicht. Verstehen tue ich wegen der geographischen Nähe, Burgenland, Niederösterreich und Oberösterreich. Die österreichischen Dialekte sind für mich selber als Österreicher ein Horror und es ist gut, dass man die im Fernsehen alle untertitelt.
Generell finde ich, dass Dialekte andere Menschen sympathisch machen. In jeder Sprache gibt es bestimmte Mundarten, die von der Region abhängig sind. Dialekte, die ich teilweise schlecht verstehe, sind Schweizer Deutsch, Österreichisch, Schwäbisch und Bayrisch. Sächsisch verstehe ich sehr gut, das liegt aber auch daran, dass ich in dem Bundesland lebe. Ansonsten gilt, wie auch in anderen Dingen, jedem das Seine.
Zum letzten Eintrag möchte ich sagen, dass es keinen österreichischen Dialekt gibt, sondern wenn einen österreichischen Akzent. Ebenso wenig gibt es bundesdeutschisch. Ich glaube auch nicht, dass sich ein Schleswiger vom Dialekt her mit einem Bayer vergleichen lassen würde. Klar ist es für einen Deutschen schwer, zu erkennen, ob der aus Niederösterreich oder Burgenland kommt. Ich weiß auch nicht den Unterschied zwischen Hessisch und Schwäbisch, denn für mich klingt das auch gleich. Auch kann ich nur erkennen, ob es Bayrisch oder Platt ist. Ob jemand aus dem Ruhrpott kommt oder woanders her, weiß ich erst, wenn ich die lautlichen Eigenheiten und die Vokabeln kenne. Generell kann ich als Österreicher aber sagen, dass die Bundesdeutschen IMMER leichter zu verstehen sind, als irgendwelche Österreicher, die pro Bundesland und Region variierend verschiedene Wörter erfunden habe.
Ich bin leider auch der Ansicht, dass wenn man in Wien arbeitet, probieren sollte, entweder sich dem gehobeneren Wienerisch anzupassen oder Hochdeutsch zu sprechen. Wir haben eine Tirolerin und eine Steirerin in der Arbeit und die reden so daher, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Das klingt so daneben, dass ich leider nicht sagen kann, dass sie dadurch einen Sympathiebonus hätten.
Bei mir kommt es immer auf den Grad an, wie sehr man Dialekt spricht. Leichten Dialekt verstehe ich eher, aber wenn ich zum Beispiel Leute aus der "hinteren Pfalz" reden höre, fällt es mir schon etwas schwerer, diese zu verstehen. Und bei älteren Menschen habe ich generell auch anfangs Schwierigkeiten, da sie ja sehr starken Dialekt sprechen, aber nach einer Zeit geht's dann eigentlich immer.
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