Lohnt sich ein Studium aus finanzieller Sicht wirklich?
Dass ich studieren werde, steht für mich fest und ich gehe auch demnächst auf WG-Suche. Allerdings bin ich momentan nicht sehr überzeugt davon, ob sich ein Studium überhaupt lohnt. Eine Bekannte von mir hat eine Ausbildung bei einer sehr angesehenen Firma begonnen und verdient schon im ersten Lehrjahr über 700 Euro monatlich (leider weiß ich nicht, ob netto oder brutto). Außerdem hat sie gute Chancen, nach der Ausbildung direkt übernommen zu werden. Ich habe ein wenig überschlagen und bin nach zwei Ausbildungsjahren und drei Jahren Arbeit auf fast 65.000 Euro gekommen, die sie in fünf Jahren verdient haben wird. Natürlich wird in der Praxis weniger übrig bleiben, da sie ja nicht alles spart und nach der Ausbildung irgendwann auch mal ausziehen wird. Trotzdem klingt das für mich nach einer ganzen Menge.
Ich hingegen werde ich den nächsten fünf Jahren nichts verdienen und nach meinem Master auch noch Bafög-Schulden in Höhe von 10.000 Euro abzahlen dürfen. Außerdem werde ich wegen meines Studienstandortes und der schlechten Jobsituation in meiner Heimatstadt wahrscheinlich nie wieder zu Mama und Papa ziehen und eine Menge Geld sparen können, wie meine Bekannte es gerade tut. Lohnt sich unter diesen Umständen ein Studium überhaupt, wenn man nur die finanziellen Aspekte sieht? Bei mir kommt noch hinzu, dass ich nichts studiere, was später im Beruf außergewöhnlich gut bezahlt wird wie Maschinenbau oder ähnliches.
Du kannst im Grunde auch ohne Ausbildung durch eine gut umgesetzte Idee Millionen machen - da ist sogar das Abitur verzichtbar. Wenn es darum geht, was sich "lohnt" und dieses "lohnen" ausschließlich in Euro beziffert werden soll, dann kann man schon sagen, dass es Studienfächer gibt, die niemals den finanziellen "Verlust" gegenüber Ausbildungsberufen aufholen werden (jedenfalls gemessen am Durchschnitt).
Wenn man sich wieder der Statistik bedient und den Durchschnitt betrachtet, so "lohnt" es sich aus finanzieller Sicht doch, weil z.B. die Gruppe der Akademiker weniger Arbeitslose stellen und es wahrscheinlicher ist, im Leben eine Phase der Arbeitslosigkeit zu durchleben, wenn man schlechter Qualifiziert ist.
Letztlich aber sollte man ja nicht studieren, weil man sich viel Geld erhofft. Dann würde man dem schleichenden Prozess hier nur Vorschub leisten, dass das Hochschulstudium auch nur eine Vorbereitung auf die Verwertbarkeit ist. Das ist zwar das Ziel "der Wirtschaft und der Politik". Aber der Grundgedanke beim Studieren sollte durchaus die Erweiterung des eigenen Horizonts sein. Nicht allein eine "Berufsausbildung" - auch wenn genau darauf immer mehr Wert gelegt wird. Außerdem ist es doch so, dass es dir nicht viel bringt, in der Lehre viel Geld zu erhalten, wenn der Job dir gar keinen Spaß macht und du keinen Zugang zu Materie hast. Ebenso wie du offenbar auch Maschinenbau als Studienfach ausgeschlossen hast, solltest du eben auch nicht studieren, wenn dir kein Fach zusagt bzw. du eigentlich lieber einen Beruf erlernen wollen würdest.
Rein finanziell gesehen lohnt sich ein Studium nicht, das ist leider wirklich so. Allerdings solltest du nicht nur nach dem Geld entscheiden ob du studieren gehen willst. Eine der Möglichkeiten die viele immer bei der Überlegung gar nicht betrachten ist die Möglichkeit erst eine Ausbildung zu machen und dann zu studieren. Hierbei verdienst du dann während deiner Ausbildung Geld für das spätere Studium, bist also unabhängiger, musst keinen Kredit aufnehmen oder BAföG beantragen.
Viele Akademiker verdienen nach dem direkten Abschluss auch nicht gerade sehr viel an Lohn, Und Aufstiegschancen ergeben sich nicht nur durch ein absolviertes Studium. Beim Studium ist es wirklich wichtiger das du etwas studierst womit du dich zu 100% identifizieren kannst und nicht womit du nachher richtig viel Geld verdienen kannst. Schau dir die Inhalte deines Wunschstudiums genau an und mach wenn du dir wirklich um das finanzielle Sorgen machst erst mal eine Ausbildung, manche Hochschulen rechnen sogar Inhalte aus der Ausbildung an oder erlassen dir sogar das Praktikum aufgrund der Ausbildung.
Finanziell macht es also durchaus Sinn erst eine Ausbildung zu machen und dann zu studieren, das mit dem Arbeitsplatz welcher Nah an der Heimat liegt davon sollte man sich sowieso verabschieden, Reisebereitschaft ist heutzutage eigentlich schon erwartet, ein neuer Wohnort ist auch weniger schlimm als viele glauben, ich bin wegen meiner Ausbildung/Studium auch 3 mal umgezogen.
Ich hingegen werde ich den nächsten fünf Jahren nichts verdienen und nach meinem Master auch noch Bafög-Schulden in Höhe von 10.000 Euro abzahlen dürfen. Außerdem werde ich wegen meines Studienstandortes und der schlechten Jobsituation in meiner Heimatstadt wahrscheinlich nie wieder zu Mama und Papa ziehen und eine Menge Geld sparen können, wie meine Bekannte es gerade tut. Lohnt sich unter diesen Umständen ein Studium überhaupt, wenn man nur die finanziellen Aspekte sieht? Bei mir kommt noch hinzu, dass ich nichts studiere, was später im Beruf außergewöhnlich gut bezahlt wird wie Maschinenbau oder ähnliches.
Ich denke, dass es sich hier um das Brutto-Gehalt handelt; wenn sie in zwei Jahren brutto 65.000 EUR verdient, dann sind das im Monat 2.700 EUR und das macht netto bei Steuerklasse 1 etwa 1700 EUR. Also das ist nicht schlecht, aber es ist auch nicht wahnsinnig viel. Ob Du da drüber kommst, hängt von Deinem Studienfach ab; mit Germanistik oder Geschichte könnte es schwierig werden.
Aber es kommt immer auf den Einzelfall an; manche finden direkt nach dem Studium eine super Stelle, andere suchen und suchen und finden nichts so richtig Sinnvolles. Es gibt gewisse Fächer, wo man allgemein eher bessere Chancen hat, aber auch da kann mal was schief gehen. Es kann ja genauso sein, dass man bei der Wahl des Arbeitgebers daneben greift und sich nach einer Weile wieder etwas anders suchen muss.
Es stimmt, dass das Studium auch Spaß machen sollte, aber es gibt wohl in jedem Fach Inhalte, die einen mal nicht interessieren. Zudem hat man mit den meisten Studienfächern sehr breite Anwendungsmöglichkeiten, sodass man viel mehr Optionen hat als bei einer Ausbildung. Daher steht die Freude am Fach auch nicht immer im Vordergrund und Interessen können sich ebenfalls im Laufe der Zeit ändern, sodass es mitunter durchaus Sinn machen kann, etwas zu studieren, dass erfolgversprechend ist, auch wenn man von dem Fach nicht total überzeugt ist, den später kann man ja sehr viel damit machen, da gibt es bestimmt was Interessantes.
Vielleicht solltest Du auch überlegen, ob Du unbedingt BAföG brauchst. Mit haben etwa meine Eltern jeden Monat 400 EUR gegeben; 200 EUR für die Miete und pro Woche für die Einkäufe 50 EUR. Damit kam ich wirklich gut hin und es ist gar nicht so viel, sodass das für meine Eltern keine großartige finanzielle Belastung war. Also wenn BAföG nicht unbedingt sein muss, würde ich es eher lassen, denn man muss ja einen Teil wieder zurückzahlen.
Das mit dem Umziehen ist auch so eine Sachen. Ich bin etwa in dem gleichen Bundesland geblieben. Ich hätte auch keine Lust, komplett weg zu ziehen. Mein normaler Wohnsitz bei meinen Eltern liegt in einer ländlichen Region und da gibt es keine Jobs für mich. Deswegen bin ich an meinem Studienort geblieben und bewohne weiterhin meine alte kleine Studentenwohnung; ist auch recht bequem und günstig; aber ich fahre jedes Wochenende nach Hause.
Es kommt natürlich sehr stark auf den Studiengang an. Ein Studium in den Ingenieurswissenschaften, Informatik oder Naturwissenschaften wird sich in den allermeisten Fällen wirklich lohnen. Zumindest gilt das für ein Bachelorstudium; das Masterstudium lohnt sich allenfalls als Fernstudium. Andere Studiengänge wie Germanistik oder Archäologie lohnen sich selbstverständlich nicht, weil man mit einem solchen Abschluss nur mit sehr viel Glück nur einen halbwegs vernünftigen Job findet.
Am besten schneidet das duale Studium ab. Damit ist man schnell fertig (ein Bachelorstudium an der dualen Hochschule dauert nur drei Jahre), man bekommt auch während des Studiums relativ viel Geld (normalerweise mehr als ein Azubi) und die Übernahmechancen zu einem überdurchschnittlichen Gehalt sind sehr hoch.
Ich finde es sollte prinzipiell nicht ausschließlich um das Geld gehen. Ein Studium bedeutet auch eine Menge Arbeit, die man bei einer Ausbildung nicht unbedingt hat. Auch ist es oftmals so, dass man nach dem Studium auch überhaupt erst einmal einen Job für einen solchen "Fachidioten" suchen muss. Da haben die auszubildenden Personen in einem Betrieb den Vorteil, dass sie, wenn sie sich denn gut genug anstellen, gute Chancen haben nach der Ausbildung übernommen zu werden.
Ich persönlich werde daher auch sehr wahrscheinlich erst einmal eine Ausbildung machen und zu sehen, dass ich mir so eine Lebensgrundlage beziehungsweise eine Basis zum Leben sicher stelle. Wenn das dann geschafft ist, werde ich zusehen, dass ich zum studieren komme, damit ich mehr Möglichkeiten habe im Betrieb beziehungsweise allgemein in meinem Berufsfeld aufzusteigen und Karriere zu machen oder um eben allgemein flexibler einsetzbar bin. Denn das ist allem Anschein nach in der heutigen Gesellschaft wichtig, dass man eine Fachkraft hat, die viele Dinge tun kann und eben flexibel ist.
Das Studium ist prinzipiell ein sehr wichtiger Teil im Leben, da man dort auf Dinge eingehen kann, die einen wirklich interessieren. So werden Grundlagen ausgebaut und der Horizont des Studenten wird erweitert. Ziel ist es, wie Zitronengras schon sagte, dass man sich mit seinem Studium identifizieren kann und es einem Spaß macht. Deswegen solltest du dich vorab schon entsprechend informieren, so dass du weißt, was in deinem Wunschstudium auf dich zukommen wird.
Finanziell gesehen ist es also schon ziemlich unbedenklich, wenn man eine Ausbildung macht und anschließend erst studiert. Wenn man aber hingegen "einfach mal so" studiert, kann das auch ganz schnell in die Hose gehen, da bei einem Studium in aller Regel Kosten anfallen, die einen später auch belasten können. Solch einen riskanten Weg würde ich für meinen Teil daher erst einmal nicht einschlagen wollen. Wenn jemand, oder eben ich, falls sich das noch ergeben sollte, aber von einem Studiengang beziehungsweise einem Fach wirklich so fasziniert ist, dann kann er auch sofort studieren gehen. Wichtig ist einfach, dass man sich selber vertraut und sich nicht unterkriegen lässt. Man muss am Ball bleiben und zu sehen, dass man das Beste aus der Situation macht. Viel mehr steckt da denke ich nicht dahinter.
Ich finde es ganz schlimm, wenn Menschen nun immer so nach dem Geld schauen und sehen, wo sie am meisten Gewinn bekommen können. Nur mal dazu. Abgesehen davon kann man natürlich bei einer Ausbildung in der gesamten Zeit verdienen, bekommt aber meistens einiges weniger als du nach dem Studium bekommen wirst. Abgesehen davon ist es mittlerweile so, dass man mit einem sehr hohen Abschluss eher genommen wird. Abitur ist mittlerweile schon mehr als wünschenswert und ein Studium ist dann auch bei einer Bewerbung besser.
Wo du nun tendenziell mehr Gewinn bekommst, mehr sparen kannst, kommt sicherlich auf den Einzelfall darauf an. Lass dir nur eines gesagt sein, man hat nie wirklich eine Sicherheit dass man auch übernommen wird, wenn man mit der Ausbildung fertig ist. Im schlimmsten Fall kannst du dann eben auch nach der Ausbildung ohne Arbeit und Kohle da stehen. So selten ist das ja nicht. Mit einem Studium kann man erst mal nicht so viel verdienen. Erst mal nur nebenbei zum Bafög, aber später bekommt man mehr und kann sich dann auch im Monat etwas weglegen. Ich rate dir wirklich dass zu machen, was du möchtest und von diesem Geldgedanken weg zu kommen.
Grundsätzlich ist die Frage berechtigt. Meines Erachtens lohnt sich ein Studium nur auf lange Sicht. Wenn du möglichst schnell Geld verdienen möchtest, ist das sicherlich der falsche Weg. Studieren bedeutet, sich intensiv mit einer Wissenschaft auf theoretischer Basis auseinanderzusetzen.
Die sogenannten MINT-Fächer garantieren nach erfolgreichem Bachelor- bzw. Masterabschluss ein hohes Einstiegsgehalt. Sicherlich hat man dann nach relativ kurzer Zeit die Leute ohne Hochschulabschluss finanziell überholt. Da es sich jedoch um kein MINT-Fach handelt, ist die Situation deutlich differenzierter zu betrachten. Gerade im sozialwissenschaftlichen Bereich bringt ein Studium heutzutage keinen so großen finanziellen Vorteil mit sich, als dass der hohe Aufwand dafür sinnvoll erscheint.
Es gilt aber zu bedenken, dass ein Hochschulabsolvent statistisch gesehen seltener arbeitslos wird und mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung verdient.
Ich finde es schlimm, wenn jemand nur studieren möchte, um später einmal viel zu verdienen. Ob das so sein wird, ist noch lange nicht klar. Es wäre für dich doch besser, wenn du wirklich Interesse an dem haben wirst, was du dir für dein Studium ausgesucht hast. Denn vor dir liegt eine Anzahl von Jahren, in denen du arbeiten gehen musst. Da finde ich es sinnvoller, sich einen Beruf auszusuchen, der deiner Neigung entgegenkommt. Ich fände es furchtbar, ein Studium belegt zu haben, nur wegen der besseren Verdienstchancen. Das würde dich um einige Freude bringen.
Rein aus dem finanziellen Aspekt kommt dies natürlich auch auf den Studiengang und deine eigenen Leistungen an. Je nachdem wie du abschließt und welche Benotung du erreichst, so wird später ja auch dein Einstellungsgehalt variieren. Weiterhin bieten die meisten Studiengänge einige verschiedene Möglichkeiten. Hier und da kann man auch einen anderen Master auf den Bachelor aufbauen lassen, sodass die Verdienstmöglichkeiten dennoch sehr variieren.
Allerdings würde ich es niemals aus finanzieller Sicht betrachten. Ich studiere jetzt in meinem fünften Jahr und muss jeden Monat die Euros umdrehen und kann mir nicht groß was leisten, aber das tut man eben für den richtigen Beruf. Die Berufswahl sollte niemals nur aus finanzieller Sicht erfolgen, denn dann wird man nur unglücklich. Es ist ganz gut wenn du schaust, dass deine Berufswahl sich zumindest so lohnt, dass du später nicht am Hungertuch nagst und gut über dir Runden kommst. Erstrangig jedoch sollte es schon darum gehen, dass deine Berufswahl dich auch glücklich machen kann. Und da es nun mal Berufe gibt, die nur durch ein Studium erreichbar sind, sollte dies die Grundlage darstellen für die Wahl zwischen Hochschule und Ausbildung.
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