Sollte man das Kind fördern, oder auf die Entwicklung warten
Mein Sohn wird im Oktober 4 Jahre alt. Er ist ein ganz normaler Junge. Er spielt gerne draußen und ist ein kleiner Raufbold. Wir sind eigentlich den gesamten Tag unterwegs. Ich lege sehr viel wert darauf, dass meine Kinder draußen spielen und sich nicht den ganzen Tag in der Wohnung verkriechen. Wenn wir dann mal zu Hause sind, dann spielt mein Großer aber nicht mit seinen Autos. Er spielt generell sehr wenig mit Spielsachen. Typisch ist für ihn, dass er sich seinen Cd Player mit einem Hörbuch an macht und sich dann an seinen Tisch setzt und sich Bücher anguckt.
Dies kann er bis zu 4 Stunden machen ohne das er etwas anderes macht. Dazu kommt, dass er sehr gerne rechnet und schreibt. Allgemein ist er sehr technisch interessiert. Er kann mittlerweile bis 20 Zählen und auch kleine Rechenaufgaben selbstständig lösen (2+2, 5-3) etc. Zudem kennt er das gesamte Alphabet, kann jeden Buchstaben benennen und fängt langsam an, Wörter zu lesen.
Nun fördern mein Mann und ich ihn auch, wir schreiben dann auch gerne mal etwas zusammen oder wir setzen uns gemeinsam vor den Taschenrechner und überprüfen seine gerechneten Sachen, dies alles spielerisch und auch nur dann wenn er selber damit ankommt und es machen möchte. Meine Schwiegermutter sagte mir letztens, dass wir das doch nicht machen können, denn das Kind würde ja in der 1 Klasse schon alles wissen. Die Sache ist aber ja nun einmal die, dass wir ihn dazu nie ermutigt haben. Ich denke schon, dass wir ihn unterstützen sollten, mich würde dahin gehend einfach mal interessieren, wie die Meinung von euch ist.
Es gibt so viele altersgemäße Spielsachen, an die man das Kind nur ranführen muss. lesen, zählen usw. ist nicht alles und ich denke, dass man das Kind nicht schon mit 4 Jahren damit konfrontieren muss und auch nicht so extrem sollte. Hier wurde schon mal ähnliches diskutiert Kann man einem Kind vor der Einschulung zuviel beibringen?
Warum spielst du denn keine Gesellschaftspiele mit dem Kind oder baust mit Lego oder ähnliches. Auch das spielen mit anderen Kindern gemeinsam ist wichtig und was nutzt gutes Rechnen und Schreiben und Lesen, wenn es keine Sozialkompetenz aufweist und sich nicht anders als mit Büchern beschäftigen kann. Was soll denn dein Kind deiner Meinung dann in den ersten Klassen in der Schule machen? Es fliegt ihm alles zu, er langweilt sich und wenn es dann schwieriger wird, steht er auf dem Schlauch.
Naja also erst einmal habe ich ja nie behauptet, dass ich mit ihm nichts anderes spielen würde. Wir haben mehrere Gesellschaftsspiele hier, die er auch mit mir nutzt. Dennoch ist der Zeitrahmen in dem er sich mit diesen Spielen beschäftigt minimal zu dem Zeitrahmen, in dem er sich mit seinen Büchern oder mit einem Taschenrechner hinsetzt. Wie schon gesagt sind wir eigentlich immer draußen. Im Durchschnitt halten wir uns 1 1/2 Stunden ca. am Tag zu Hause auf. In der restlichen Zeit ist er draußen, die meiste Zeit davon mit anderen Kindern auf dem Spielplatz. Dort ist er dann auch anders, er spielt, er fährt Laufrad etc. Zudem ist er ja auch noch im Kindergarten.
Es geht mir darum, dass er von sich aus, immer wieder auf diese Sachen zurückgreift. Wenn er mich fragt ob wie etwas lesen, oder ob wir auf der Tafel malen (was nicht malen sondern schreiben ist) oder er mir auf seinem Taschenrechner zeigt was 2+3 ist, soll ich ihm dann die Sachen weg nehmen? Mit welcher Begründung? Ich kann ihm ja auch schlecht sagen, dass wir jetzt nichts lesen, weil er mir dann zu schlau wird. Das versteht er ja gar nicht. Klar, frag ich ihn ab und an ob er nicht lieber was anderes mit mir spielen möchte, das möchte er dann aber nicht.
Er hat zudem noch einen kleinen Bruder, der zeitlich eben auch Aufmerksamkeit verlangt, deswegen muss er auch mal alleine spielen / sich beschäftigen und da greift er dann eben auch zu diesen Dingen.
Naja, das ist eben meine Meinung und einen Taschenrechner muss ein 4 jähriges Kind nun wirklich nicht zum spielen haben. Das ist selbst in der Grundschule ein "Nogo". Deswegen würde ich mir schon überlegen, womit mein Kind spielt. Er wird sich in der Grundschule langweilen und das würde mir zu Denken geben. Was willst du denn dann machen? Wenn er sich die ersten zwei Jahre langweilt und deswegen gar nicht lernt, dass er in der Schule aufpassen muss, werden ihm die folgenden Jahre sehr schwer fallen.
Was du machen kannst ist, mit deinem Kind mal zu einem Kinderarzt gehen und fragen, ob er Stellen kennt, an die du dich wenden kannst um zu sehen, ob dein Kind überdurchschnittlich begabt ist. Dann kann man das fördern und auch vielleicht jetzt schon in eine Spezialschule geben, wo er schon richtig gefördert wird. Aber ein "normales" Kind sollte schon auch "normal" spielen. ("Normal" habe ich extra in Anführungsstrichen geschrieben, weil dein Kind ja deswegen nicht unnormal ist.)
Ich verstehe dich da schon, allerdings habe ich die ganze Zeit das Gefühl als ob man mir sagen wollte, das ich das so in die Wege geleitet habe. Ich denke du verstehst was ich meine. Den Taschenrechner hat er mal irgendwann in die Finger bekommen, denkt man sich ja nichts bei, wenn (ich glaub da war er um die 2 Jahre alt) auf einem Taschenrechner ein paar Zahlen tippt. Ich fand es auch nicht schlimm, dass er irgendwann anfing (unabhängig vom Taschenrechner) zu fragen was an der Haustür steht. Zahlen haben ihn einfach selber immer magisch angezogen und er fand es immer interessant was das ist. Und nach und nach fing er auch an nach den Buchstaben im Buch zu fragen.
Wie gesagt es ist auch absolut nicht so, dass wir ihm hier nichts anderes anbieten. Wir haben unzählige Gesellschaftsspiele, Duplo Steine, Eisenbahnen, Spielzeug, Malbücher etc.pp Wir spielen auch damit, aber wenn er sich alleine beschäftigt nimmt er eben den Rechner oder die Bücher. An sich finde ich diese Sachen auch nicht schlimm, weder den Rechner noch die Bücher. Ist mir insgesamt alles lieber als Pistolen oder 3 jährige die einen Nintendo in der Hand haben, oder sich gar nicht zu beschäftigen wissen. Ich mache mir halt selber Sorgen, dass er in der Schule vielleicht sogar eine Klasse überspringen muss, was ich nicht schön finden würde, weil dies ja schon nach Mobbing schreit. Wir haben selber ein Kind im Freundeskreis der 2 Klassen übersprungen hat, gut geht es ihm nicht. Aber die Frage die ich mir eben stelle ist, dass Unterdrückung meiner Meinung nach schlimmer sein könnte.
Deinen Rat, zum Kinderarzt zu gehen und dies noch einmal zu besprechen, werde ich aber gern beherzigen.
Ich denke wenn das sein Interesse ist, ist es in Ordnung sich dann mit ihm diesbezüglich zu beschäftigen. Aber wie hier ja auch schon gesagt wurde, andere Dinge wie Gesellschaftsspiele, Bau oder Kreativsachen (malen, schneiden), sollten nicht zu kurz kommen. Wenn er in den Kindergarten geht, wird er diesbezüglich dort ja auch noch gefördert. ich würde mal ein Elterngespräch im Kindergarten machen und nachfragen wie er sich im Kindergarten verhält, womit er dort spielt und auch erzählen wie es zu Hause ist.
Wegen der Schule würde ich mir da erst mal keine Gedanken machen. Es gibt ja einen Einschulungstest. Die Lehrerin wird dann dort schon merken, ob und in welchen Bereichen er fit ist oder eben auch nicht. Wenn er in allen Bereichen sehr fit ist (Motorik, Sprache, Sozialverhalten, Emotional und Kognitiv) gibt es auch noch die Möglichkeit in früher einzuschulen. Da würde ich aber auf die Pädagogen im Kindergarten hören, was die dazu sagen. Da sie das nötige Fachwissen haben und das Kind gezielt beobachten.
Ich finde das nicht weiter schlimm, denn scheinbar möchte dein Kind ja diese Dinge machen und wird nicht dazu gezwungen. Selbst wenn er sich in der Grundschule am Anfang langweilt, ist das nicht sonderllich dramatisch.
Ich konnte selbst bereits mit fünf Jahren lesen, schreiben und ein bisschen rechnen. Das kam daher, dass ich eine ältere Schwester habe, die schon zur Schule ging und ich habe ihr immer bei den Hausaufgaben zugeguckt, weil ich das total spannend fand. So habe ich eben mitgelernt. Trotzdem war ich ein normales Kind und habe auch normale Spiele gespielt. In der Grundschule war es die ersten zwei Jahre dann an sich recht langweilig, aber nur insofern, dass ich das meiste schon konnte und wusste. Spaß hatte ich trotzdem und wer mit seinen Aufgaben fertig war, hat noch Zusatzaufgaben bekommen oder konnte etwas spielen. Schule hat mir also trotzdem Spaß gemacht.
Solange das Kind nicht gezwungen wird, etwas zu tun und zu lernen, woran es kein Interesse hat, kann ich kein Problem erkennen. Dein Sohn scheint ja sonst ein "normales" Kind zu sein, verbringt viel Zeit draußen auf dem Spielplatz mit anderen Kindern und spielt auch andere Spiele.
Ich finde das eigentlich ganz gut, dass du deinem Kind die Welt zeigst und ihn nicht stoppst, wenn er dir Fragen stellt, die er eigentlich noch nicht stellen sollte. Auch finde ich den Umgang mit dem Taschenrechner nicht so schlecht, wobei es vielleicht mit einer Rechentafel schöner zu zeigen wäre, aber das ist ja nicht weiter schlimm. Eigentlich ist es einfach nur klasse, dass ihr das Kind so gut fördert und auch viel mit ihm draußen seid. Ihr zwingt ihn zu nichts und er kommt ja alleine auf euch zu, was absolut in Ordnung ist und auch nicht anders sein sollte.
An deiner Stelle würde ich aber mit deinem Kind mal einen Arzt aufsuchen. Keine Angst, da geht es nur um die Feststellung ob dein Kind hochbegabt ist oder nicht und was man da nun machen kann und was nicht. Es kann ja auch sein, dass er einfach dann auch schon ein paar Klassen überspringen kann und gar nicht in die erste Klasse muss, aber da kann man sich dann Beratung holen. Manchmal haben Kinder aber einfach nur so einen Schub und dann lässt das wieder nach. Mit der Förderung würde ich aber nicht aufhören. Es macht deinem Kind ja auch Spaß und da sollte man schon alles dafür tun, dass es gefördert wird, was du ja auch machst. In meinen Augen machst du alles richtig und musst dir solche Anschuldigungen nicht gefallen lassen.
Das ist ein schwieriges Thema und eine Lösung ist sicherlich nicht einfach. Auf der einen Seite kann man die Fragen eines Kindes nicht einfach beiseite wischen und auf der anderen Seite ist ein Zuviel auch nicht der Bringer. Wie es ist, wenn die Kiddies sich in der Grundschule langweilen, haben wir schon am eigenen Leib erfahren und das ist nicht lustig.
Das Problem bei der Sache mit zu viel Förderung ist, dass die Kinder in der Schule dann nicht mehr lernen, dass sie aufpassen müssen. Am Anfang können sie ja dann schon alles und mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule kommt dann der große Paukenschlag. Dann müssen sie sich nämlich hinsetzen und lernen und es fliegt eben nicht mehr alles so zu. Doof ist dann, dass sie das Hinsetzen und das Lernen nie gelernt haben in der Grundschule.
Ich denke, du solltest wirklich eine Grenze ziehen. 4jährige sollen spielen und nicht lesen und rechnen lernen. Zumindest nicht in unserem Bildungssystem. Wenn er aber von der Sache wirklich so begeistert sein sollte wie du schreibst, dann würde ich mich auch über eine frühere Einschulung informieren. Wobei da halt auch wieder ein ganzes Stückchen Kindheit flöten geht.
Was ich immer sehr komisch finde ist, dass man immer von Kindern hört, die mit drei oder vier schon rechnen und schreiben können, aber niemals hat irgendein Elternteil sie dazu gedrängt oder ihnen das gezeigt. Immer hatte das Kind ganz alleine die Idee.
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