Ist Kartenlegen mit einem Zufallsgenerator zu vergleichen?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man, wenn man einem Menschen die Karten legt auch wirklich die Wahrheit darin zu lesen ist. Denn es ist doch reiner Zufall, wie die Karten gelegt werden und welche Karte aufgedeckt wird. Kein Mensch kann doch durch die Gedanken die Karten beeinflussen und wenn der Zufall sagt, dass man sich beispielsweise verliebt, dann ist das doch eher ein Zufallsgenerator, der das vermutet. Nur, weil man vielleicht dann das Leben danach ausrichtet, könnte es dazu kommen, dass man sich verliebt oder sich das einbildet, weil die Karten es ja gesagt haben.

Glaubt ihr an den Mist der Kartenlegerei? Ist es ein Zufallsgenerator, der angeblich das Leben bestimmt? Was haltet ihr von diesem Hokus Pokus?

Ich seh das wie du. Für mich ist das absoluter Humbug. Welche Karte als nächstes kommt, ist reiner Zufall. Der Kniff an der Sache ist, dass man die Karten so willkürlich interpretieren kann. Was sie bedeuten sollen, ist so schwammig formuliert, dass man es auf jede Lebenssituation und jede Person anwenden kann. Solange sich der Kunde in einem Teil des Gesagten wiederfindet - und das wird jeder, es wäre auch ein großer Zufall, wenn nichts zuträfe - ist er zufrieden und übersieht gerne die anderen Sachen. Oder die Dinge, die man bisher nicht mit sich in Verbindung gebracht hat, werden dann als etwas Neues akzeptiert.

Es ist wie mit dem Placebo-Effekt von Scheinmedikamenten. Wenn man daran glaubt, wirkt es. Wenn man will, dass es zutrifft, findet man Wege, es für sich zu erklären. Dann heißt es "Hm, eigentlich nicht, aber..." Wenn man Skeptiker ist, dann wittert man überall etwas Falsches und wird es auch finden und die Grenze sehr viel schneller ziehen. Dann gibt es keine Aber, dann ist es einfach falsch.

In meinen Augen ist das alles eine große Geldmacherei und leider fallen immer noch viel zu viele Menschen darauf rein. Es bezahlen auch viele viel Geld für solche Aussagen, weil sie sich an den Gedanken klammern ihre Zukunft verbessern zu können, aber das geht nicht so einfach. Ich glaube, dass das alles nur Zufall ist und es dann dem Gegenüber angepasst wird. Man kann ja auch alles so allgemein halten, dass es auf jeden zutrifft und dann denken die Leichtgläubigen, dass es wirklich funktioniert. Die Karten haben ja auch allgemeine Bedeutungen, aber man kann sich ja alles zurechtlegen, wie man will. Karten sind aber immer Zufall und werden von niemanden, außer vom Geber bestimmt und das in der Regel auch ohne Absicht.

Kartenlegen kann man nicht mit einem Zufallsgenerator vergleichen, da schon beim Mischen der Karten das vom jeweiligen Subjekt abhängt. Wenn man die Zukunft voraus gesagt bekommen möchte, stellt sich der Kartenmischer darauf ein, wenn er sieht, du bist eher ein optimistischer Mensch, dann mischt er dementsprechend die Karten schlecht und auch nur mit bestimmten Karten - das ist der Trick, warum es ja doch Menschen gibt, die daran glauben.

Kommt ein eher pessimistischer Mensch und will seine Tarotkarte bzw. die Tageskarte ziehen, dann kommt es ebenso auf das begünstigte Mischverhältnis an. Und aus diesen Karten kann man ja alles heraus lesen und es sich so drehen, dass sie auch ja auf einen tatsächlich zutrifft. Hier spielt wieder das Subjektive und wie Wahrnehmung mit den eigenen Empfindungen und Erwartungen mit.

Ich habe in meinem Buch gelesen, dass die wahren Menschen mit diesen medialen Fähigkeiten leiden und sich nicht so präsentieren und kein Geld damit machen. Jene, die damit Geld machen und sich als medial ausgeben und auf diese Karten schwören, die meinen es nicht ernst und die sind nicht medial - ergo gilt, es ist Geldmacherei.

Neben meinem wissenschaftlichen Studium muss ich sogar daran glauben, denn es nicht alles hier kausal begründet und es gibt sehr wohl Dinge, die man nicht sehen kann. Wenn ich aber für meine Befindlichkeit oder ein Blick in meine Zukunft Geld kostet, dann ist das unseriös.