Wie viel Druck haben eure Eltern wegen der Schule gemacht?
Im Bekanntenkreis bekomme ich bei einer Familie mit, wie sie die Kinder ziemlich unter Druck setzen, was die Schule betrifft. Sie argumentieren, dass die Kinder es mal besser haben sollen und deswegen gut in der Schule sein müssen. Ich finde so etwas ziemlich kontraproduktiv, weil ich selber unter Druck auch nicht gute Leistungen bringen konnte. Deswegen habe ich auch niemals Druck von meinen Eltern bekommen.
Ich habe darüber mal mit einem Kollegen gesprochen, der meinte, dass er seinem Sohn auch Druck machen muss, weil er sonst alles schleifen lässt. Sicher ist da jedes Kind anders und es kann immer sein, dass ein Kind unter Druck wirklich besser arbeitet, was ich mir aber nicht so recht vorstellen mag.
Wie viel Druck habt ihr von euren Eltern bekommen? Hat es euch gut getan oder habt ihr euch damals geärgert? Würdet ihr sagen, dass es damals zwar ärgerlich war, es aber dennoch gut war? Wie steht ihr dazu den Kindern in der Schule Druck zu machen?
Leider waren meine Eltern immer sehr extrem, was die Schule betraf. So bekam ich immer enorm viel Druck von meinen Eltern. Fast täglich wurde ich gefragt, ob ich denn meine Hausaufgaben bereits gemacht hätte und ob ich noch etwas lernen müsste. Zudem war es auch so, dass meine Mutter immer gleich sehr gereizt reagiert hat, als ich ihr sagte, dass ich beispielsweise ins Kino oder Abends weg gehe. Sie hat mich dann immer mehrmals gefragt, ob ich denn wirklich alles für die Schule gemacht hätte. Zudem wurde mir auch immer wieder gesagt, ich solle doch besser zu Hause bleiben, damit ich mich besser auf die Schule vorbereiten könnte.
Als ich etwa dreizehn Jahre alt war, war es ganz extrem. Zu der Zeit war ich wirklich sehr gut in der Schule und hatte keinerlei Probleme. Trotzdem verbot meine Mutter mir den Umgang mit meiner besten Freundin, da sie Angst hatte, ich würde dadurch die Schule vernachlässigen. Zudem hatte sie Angst, dass meine beste Freundin einen schlechten Eindruck auf mich hätte, was die Schule betraf.
Immer wieder war es dann auch so, dass meine Mutter mehrfach betonte, ich müsse unbedingt studieren, sonst könnte nichts aus mir werden. Zudem war es auch immer so, dass meine Mutter richtig gereizt reagierte, als sie in mein Zimmer kam und sah, dass ich nicht lernte. Dabei habe ich mir meistens nur eine Pause gegönnt.
Ich finde einen gewissen Druck doch sehr wichtig. Man sollte es aber auf keinen Fall übertreiben. In meinem Fall ist es einfach viel zu extrem und dieser Druck kann einen durchaus auch kaputt machen oder das Gegenteil erreichen.
Ich würde nicht sagen, dass meine Eltern mich stark unter Druck gesetzt haben, sie haben mich nie dazu gezwungen, etwas für die Schule zu machen. Dennoch haben sie klar gemacht, dass ihnen gute Noten wichtig sind, mit der gleichen Begründung, die du auch schon genannt hast. Sie wollten einfach, dass ich mir die Noten und damit meine Zukunft so verhaue, wie sie es gemacht haben.
Manchmal, wenn ich eine zu schlechte Note geschrieben hatte, durfte ich weniger Sachen, zum Beispiel am Wochenende nicht zu einer Freundin. Sie haben mich auch jeden Tag gefragt, wie die Schule so gelaufen ist und ob ich schon Hausaufgaben gemacht hätte. Eine Zeit lang kam es mir auch so vor, als würden sie nur meine Noten interessieren. Ich weiß natürlich, dass das nicht stimmt, aber wenn ich mir jetzt anhöre, was sie manchmal zu meinen jüngeren Geschwistern sagen und was sie alles von Noten abhängig machen, kommt der Eindruck manchmal doch noch rüber, dass man nur für gute Noten Anerkennung von ihnen bekommt.
Nun gehe ich nicht mehr zur Schule, aber in der Schulzeit hat mich das sehr unter Druck gesetzt und eine Trotzreaktion ausgelöst, durch die ich nicht gerade besser wurde. Ich will meinen Eltern nicht die Schuld an meinen Noten geben, aber besser wurden sie durch diese Methode mit Sicherheit nicht.
Ich würde auch sagen, dass es einfach auf den Typ Schüler ankommt, ob Druck sinnvoll ist oder nicht. Meine Eltern haben mich nicht direkt unter Druck gesetzt. Es war schon so, dass ihnen die Schule wichtig war und das ist ja auch verständlich. Nach den Hausaufgaben wurde ich auch immer gefragt und meine Eltern haben auch kontrolliert, dass ich für die Schule genug arbeite. Das war aber alles ein Druck, der bei mir einfach nötig war, wie ich im Nachhinein zugeben muss.
Aber einen richtigen Druck, dass ich mich nur mit den besten Noten nach Hause trauen durfte, habe ich zum Glück nie erfahren. Für schlechte Noten gab es auch keine Bestrafung, es wurde nur vor der nächsten Klassenarbeit verstärkt von meinen Eltern darauf geachtet, dass ich auch ausreichend dafür lerne. Wenn ich gelernt habe und einfach keine Traumnote geschafft habe, habe ich auch keinen Ärger bekommen. Das finde ich auch wichtig, dass der Druck nie so groß wird, dass man von dem Kind Dinge erwartet, die einfach nicht machbar sind.
Meine Mutter ist die Inkonsequenz in Person. Es gibt nichts, was sie mal längere Zeit durchgezogen hat. Und das betrifft auch ihre Einstellung zur Schulleistung ihrer Kinder. Mal war es ganz schlimm, wenn man eine schlechte Note heimgebracht hat. Und mal kam nur ein desinteressierter Kommentar, dass sie ja nichts anderes erwartet hätte. Eine Zeitlang hat sie Hausaufgaben kontrolliert und dann wieder monatelang nicht. Ich glaube, sie hatte nie einen Überblick, wie gut oder schlecht ihre Kinder in der Schule waren. Dann kam das Zeugnis und dann wurde rumgemotzt.
Ich finde, Eltern sollten ihre Kinder viel mehr unterstützen anstatt ihnen nur Druck zu machen. Warum sollte denn ein so kleiner Mensch alles alleine auf die Reihe bringen? Natürlich spielt man als Kind lieber. Ich finde es ganz schrecklich, wie sich schon Zehnjährige fertig machen, weil aus ihnen ohne gute Noten nichts wird. Da können sie gerade mal seit wenigen Jahren die Uhr lesen und sollen sich aber schon über die nächsten 50 Jahre Gedanken machen?
Nein, man muss sie langsam an diesen Ernst heranführen und dafür auf keinen Fall die Kindheit opfern. Also kleine Schulkinder würde ich immer beaufsichtigen beim Hausaufgaben machen und da sein, falls Fragen auftauchen. Oder sogar aktiv mitmachen. Ich würde vielmehr die guten Noten richtig feiern als bei den schlechten zu schimpfen. Also lieber positive Verstärkung. Außerdem finde ich den Kontakt zu den Lehrern und Anwesenheit bei Elternabenden wichtig. Damit zeigt man dem Kind, dass man selber auch etwas dafür tut und nicht nur von zuhause aus kontrolliert.
Meine Mutter beziehungsweise meine Eltern haben mir nie wirklich Druck gemacht, das heißt sie haben mich nie dazu gezwungen etwas zu tun. Sie wussten beziehungsweise wissen ganz genau, dass ich ziemlich faul bin, was das Lernen für Sachen, die mir keinen Spaß machen, anbelangt, weshalb ich auch schon einmal Ausgangsverbot, Internet-Sperren sowie Fernsehverbot (zu Grundschulzeiten noch), bekommen habe. Dann habe ich mich nämlich meistens aus Langweile hingesetzt und ein bisschen geübt.
Gebraucht hätte ich es ehrlich gesagt zwar nicht, jedoch wollte meine Mutter beziehungsweise meine Eltern allgemein mir damit zeigen, dass die Schule sehr wichtig für mein späteres Leben ist beziehungsweise sein wird. Von daher sehe ich das Ganze nicht als "Druck machen" an, sondern viel eher als eine Art Lektion.
Sie haben sich prinzipiell sehr bemüht und waren immer hinter mir und meiner Schule her, weshalb sie auch täglich nach Hausaufgaben, Schulstoff und Problemen gefragt haben, um diese eben frühzeitig aus dem Weg zu schaffen. Ausgehverbot beziehungsweise allgemein Verbote als eine Art Strafe für schlechte Noten habe ich jedoch noch nie bekommen, meine Eltern haben mich da eher beim Lernen und Vorbereiten auf eine Klausur unterstützt und mir auch, wie bereits erwähnt, das Internet gesperrt, damit ich mich wirklich auch einmal hinsetze. Eigentlich bin ich auch ganz froh darüber, dass meine Eltern so hinterher damit sind uns ich um meine Schulsachen sorgen.
Ich habe von meiner Mutter keinen Druck in Bezug auf Schule bekommen, weil das nicht nötig war. Sie hat uns erklärt, warum die Schule enorm wichtig ist und wir lernen sollten. Nach den Hausarbeiten hat sie zwar immer gefragt. Im Gegensatz zu mir, die ich gerne zur Schule ging, leicht gelernt habe und keine Probleme hatte, bekam meine Schwester doch einen gewissen Druck zu spüren. Sie hatte einfach keine Lust, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Bei den Hausaufgaben gab es immer Ärger, bis sie die geschafft hatte. Da blieb meine Mutter hart. Sie durfte erst zu ihrer Freundin gehen, wenn sie alle Aufgaben erledigt hatte.
Ich finde, dass bei den meisten Kindern/Jugendlichen ein gewisser Druck auch angebracht ist, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, das Lernen einzustellen. Zu viel Druck ist natürlich auch nicht gut.
Meine Mutter hat mir eigentlich gar keinen Druck gemacht. Sie hat allerdings auch kein Geheimnis darum gemacht, dass ihr schulischer Erfolg schon wichtig ist und sie hat uns auch so gut es nur geht unterstützt. Dazu gehörte eben auch, dass sie uns Vokabeln abgehört hat und uns bei den Hausaufgaben half. Bei manchen Dingen war sie dann aber auch überfragt, aber es hat mir persönlich sehr gut getan, dass ich wusste, dass sie hinter mir steht und auch stolz auf mich ist. Sie hat uns nicht betraft oder sonstiges, wenn wir mal schlechte Noten mit nach Hause gebracht haben. Das wäre meiner Meinung nach auch der völlig falsche Weg, denn auf diese Weise hat man vor der nächsten Arbeit nur noch mehr Angst und verhaut die Klausur erst recht.
Die Frage, ob wir unsere Hausaufgaben denn schon erledigt hätten, gehörte bei uns auch zum Standard. Das sehe ich ehrlich gesagt aber nicht als Druck machen an. Sie wollte halt wissen, was wir zu tun haben. Wann wir die Hausaufgaben machen wollten, wurde uns selbst überlassen. In der Grundschule haben wir sie immer im Anschluss an die Schule gemacht, aber als ich dann das Gymnasium besuchte, habe ich das Ganze meist auf den Abend gelegt. Das war auch kein Problem - meiner Mutter ging es nur daran, dass sie am Ende des Tages gemacht waren. Man sollte Kindern schon irgendwie klarmachen, dass sie Schulbildung wichtig ist. Aber mit Druck kommt man da nicht sehr weit. Das kann auch ganz schön nach hinten losgehen. Dass man seine Kinder bei den Hausaufgaben oder Klausurvorbereitungen unterstützt, finde ich die bessere Lösung. Das werde ich bei meinen Kindern auch so machen.
Bei mir lief das zum Teil recht entspannt ab. Als meine Eltern noch zusammen waren sah das aber ein wenig anders aus. Hier legte mein Vater schon einen gewissen Wert darauf, dass ich mich hinsetze und etwas für die Schule mache. Als Kind sieht man das natürlich fast immer als unnötig oder einfach nur nervig an. Wenn man älter ist weiß man dann natürlich, dass es nur gut gemeint war und eigentlich so richtig war. Ich kann aber nicht sagen, dass es damals zu streng zuging.
Als ich dann nur noch bei meiner Mutter wohnte war das ganze dann richtig entspannt. Sie forderte mich nie zum lernen auf, weil sie auch wusste, dass ich in der Schule schon ganz gut zurecht kam. In den höheren Stufen hätte sie mir ohnehin nicht mehr so sonderlich helfen können. Ich war dann aber auch soweit, dass ich mich selber hingesetzt habe und gelernt habe, wenn es wirklich nötig war. Das wusste meine Mutter und deswegen hat sie in dieser Hinsicht nie wirklich Druck auf mich ausgeübt, was die Schule betrifft.
Diesen Teil meines Lebens habe ich mehr oder minder aus meinem Gedächtnis gestrichen. Ich bekam extremen Druck von Zuhause. Ich durfte keine Freunde in der Schule haben, denn das ist ja nicht gut. Da wird man sonst abgelenkt. Bei den Hausaufgaben saß meine Mutter immer mit daneben und schaute mir bei jeden Wort auf die Finger. Einen Tintenkiller durfte ich nie verwenden, habe ich dies doch getan oder mal nicht sauber geschrieben, dann hat sie das Heft zerrissen und ich durfte alles nochmal abschreiben, egal ob es am Anfang oder am Ende war, also das Heft.
Hat ihr meine Lernmethode nicht gefallen oder ihr es zu lange gedauert, dann wurde einfach mal mein Lieblingskuscheltier in den Kamin gefeuert. Wenn sie mit mir gelernt hat und ich hab es nicht kapiert, zum Beispiel mit den Nadelbäumen, kann ich mich noch gut erinnern, dann hat sie nur rum geschrieen. Es war einfach die Hölle. Ich finde schon, dass man sich zum Beispiel die Hausaufgaben zeigen lässt und auch abfragt oder so, doch alles bitte im Maß.
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