Habt ihr Feinde oder Leute, die euch verachten?

In Krimis wird ja bei einem Mord oder einer körperlichen Tat immer gefragt, ob das Opfer Feinde hatte oder Leute, die ihnen nicht wohl gesonnen sind. Aber kann man das überhaupt selber sagen, ob man Feinde hat oder Leute, die einen verachten? Merkt man das, ob jemand wirklich Feinde hat? Könntet ihr sagen, ob ihr Feinde habt? Könntet ihr mit Bestimmtheit sagen, dass ihr absolut keine Feinde habt? Könntet ihr von euren engsten Mitmenschen behaupten, dass sie keine Feinde haben? Wie würdet ihr aussagen, wenn ihr gefragt werdet?

Ich würde jetzt mal behaupten, dass ich keine Feinde habe. Eigentlich komme ich mit den Leuten in meiner Umgebung gut aus und wenn ich jemanden nicht mag, dann mache ich das auch ziemlich schnell klar, aber dabei bleibe ich auch freundlich. Ich bin kein böser Mensch und bin eigentlich auch hilfsbereit, weswegen ich keine Feinde habe. Bei meinen Freunden gibt es durchaus aber auch den ein oder anderen Mensch, der sie nicht unbedingt mag, aber Feinde haben die auch nicht.

Das letzte Mal, als ich mich mit meinem Ex gestritten hatte, sagte er mir, er würde mich verachten. Wir hatten uns gestritten, weil er einen meiner politisch nicht ganz korrekten Witze in den falschen Hals bekommen hatte und ziemlich ausgetickt war. Aber ich würde ihn dennoch nicht als "Feind" bezeichnen, das wäre doch ein wenig überzogen. Richtige Feinde, die mir etwas Böses wünschen, habe ich meines Wissens nach nicht, aber so sicher kann man sich da ja nie sein. Jedenfalls habe ich niemandem etwas so böses getan, dass er oder sie einen Grund hätte, mich zu hassen oder sich rächen zu wollen.

Es gibt meiner Meinung nach eine ganze Menge Leute, die mich nicht leiden können. Die gab es schon immer, auch wenn es in meiner Vergangenheit wesentlich mehr Menschen waren. Ich habe eine Ausstrahlung, die anscheinend auf viele Menschen irgendwie merkwürdig zu wirken scheint. Viele sind der Überzeugung, dass ich sehr arrogant wäre. In meinen Augen ist dies natürlich falsch, da ich nicht arrogant bin und auch alle die mich mögen verneinen dies ebenfalls.

Aber auch von Menschen die mich mögen wird mir eine eigenartige Art attestiert, die nun einmal auf viele Menschen dermaßen wirkt, dass diese mich einfach nicht leiden können. Wirklich ausgeprägt ist dieses Verhalten bei Lehrern gewesen, die mich zum Teil nicht leiden konnten, obwohl sie mich nicht kannten und nur gesehen haben.

Mittlerweile hat sich das ein wenig gebessert auch wenn ich immer noch merke, dass viele Leute, die ich kennen lerne zunächst sehr vorsichtig sind und erst einmal misstrauisch sind. Mit Feinden sieht es da noch ein wenig anders aus, den typischen Erzfeind, wie er aus Büchern oder Filmen bekannt ist gibt es denke ich in der Realität nicht so wirklich.

Für mich ist ein Feind ein Mensch, zu dem eine tiefe Abneigung besteht und der mir diese ebenfalls entgegenbringt. Ein Feind gönnt einem nichts Gutes und wünscht einem nur das schlechteste. Auch solche Menschen gab und gibt es in meinem Leben. Viele wünschten mir schon das schlimmste und freuten sich darüber wenn mir etwas schlimmes zu stieß.

Gleiche Menschen gönnten mir auch bestimmte Sachen nicht, waren es damals gute Noten in der Schule oder auch ein Ausbildungs- oder Studienplatz. Merkwürdigerweise waren dies genau die Menschen von denen man eigentlich sagen würde, dass sie die vorbildlichen sein sollten. Sprich leistungsstarke Schüler, auch Streber genannt, zu denen ich schon jeher eine schwere Beziehung hatte.

Falls man mich jemals erstochen aus der Isar fischen sollte, würden die polizeilichen Ermittlungen zumindest meiner Meinung nach nicht ergeben, dass ich irgendwelche Feinde hatte, die so weit gehen würden, mich zu "beseitigen". Falls dem doch so ist, weiß ich das nicht, da kaum jemand auf die Idee kommt, offen zuzugeben: Du, ich kann dich auf den Tod nicht ausstehen und mir wird schlecht, wenn du nur in der Nähe bist.

Auch bei meinen Mitmenschen müsste ich zugeben, dass ich nicht weiß, ob diese Feinde haben oder hatten. Wir sind hier alle Durchschnittsmenschen, weder besonders toll noch besonders fies, aber man weiß ja nie, wer den zweiten Platz bei den Bundesjugendspielen 1988 nie verwunden hat und jetzt meine Schwester oder meinen Schwager mit Hass verfolgt.

Davon abgesehen gibt es natürlich Menschen, die mich nicht leiden können. Bis jetzt hatte ich an jedem Arbeitsplatz eine "Feindin", die versucht hat, mich zu denunzieren oder mich absichtlich ignoriert hat. Das liegt wohl an meinem manchmal etwas merkwürdigen Sozialverhalten. Ich kann sehr distanziert und fast schon arrogant wirken, aber auch wieder fast kindlich unbedarft und vertrauensselig. Das geschieht unabsichtlich, ich bin wohl nicht ganz "normal".

Das merken manche Leute, es irritiert sie, und sie glauben, ich mache das, um sie zu ärgern. Dabei ist mir die Meinung von Frau X oder Y zwei Abteilungen weiter immer und grundsätzlich egal, was diese wiederum noch mehr auf die Palme bringt. Mit dieser Sorte "Feinde" habe ich also Erfahrung, bin aber der Meinung, dass dieses Rumgezicke unter Weibern eher ihr Problem ist als meins.

Also, wirkliche Feinde, die mir was Böses wollen, habe ich, glaube ich auch nicht. Jedenfalls ist mir das noch nie aufgefallen und mit den Leuten, mit denen ich in Kontakt bin, komme ich gut zureckt. Klar gibt es auch Menschen, die ich nicht mag und die mich auch nicht mögen, aber das zeigt man sich dann auch und gut ist. Solchen Leuten gehe ich dann aus dem Weg, bzw. lasse sie gar nicht an meinem Leben teilhaben und gut ist. Man kann ja nun auch nicht alle Menschen mögen und das ist auch gut so.

Unter Feinden versteh ich Menschen, die einem wirklich was Böses wollen und ich glaube, das findet man wirklich nur in Filmen und nicht in normalen Kreisen. Vielleicht noch da, wo es wirklich Berühmtheiten oder so gibt, aber unter dem Otto Normalverbraucher glaub ich eher selten. Kann ich mir jedenfalls nicht anders vorstellen. Klar, nicht alle Menschen sind Freunde, aber bei einem Feind stelle ich mir schon vor, das der alles tut, damit es einem schlecht geht.

Ich könnte von mir nicht behaupten, dass ich Feinde hätte, aber ich weiß natürlich nicht, was andere über mich denken. Ich selbst habe mir niemandem zum Feind erklärt. Auch in meinem Bekannten- beziehungsweise Freundeskreis, gibt es keinen, von dem ich sagen würde, dass er oder so einen Feind hätte.

Ich denke sowas ist eher im Jugendalter normal, dass man, wenn man sich nicht ausstehen kann, es auch zeigt und somit eine kleine Feinschaft untereinander entsteht. Aber ich glaube je älter man wird, desto mehr wird man sich bewusst, dass man die andere Person einfach nicht mag und es am einfachsten wäre, sie in Ruhe zu lassen - ergo: die "Feindschaft" zu begraben.

Ich habe zum Glück keine Leute, die mich verachten oder sogar hassen. Ich war ja auf mehrere Schulen und überall auf diesen Schulen wurde ich akzeptiert. Ich hatte zwar keine Feinde, aber es gab natürlich immer Personen, mit denen ich nicht so gerne abhängen wollte, weil sie zum Beispiel nur scheiße geredet haben oder keine eigene Meinung hatten.

Das mit der keine eigenen Meinung haben, hat mich am meisten aufgeregt, weil ich hatte so eine Person auch auf dem Gymnasium. Ich kann ja mal ein Beispiel nennen, was ich mit keiner eigenen Meinung meine. Die Person, ohne eigene Meinung war voll der Fan von Apple, also dieser Technikfirma. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich er hat doch eine eigene Meinung, weil er Apple gut findet. So ist es aber nicht, weil er fand nur Apple gut, weil sein Vater ein richtiger Apple Fan war. Er hat sich also alles von seinem Vater abgeguckt. Jetzt kommt aber erst die Krönung der ganzen Geschichte. Der Großteil aus der Gymnasiumstufe fanden das Samsung Galaxy s2 besser als das damalige IPhone. Sie fanden das Samsung Galaxy s2 besser, als zum Beispiel ein s4, weil es zu der Zeit das neuste Smartphone ein s2 war. Aufjeden Fall zurück zur Geschichte.

Da alle Samsung Galaxy s2 besser fanden, hat sich diese Person auch ein s2 geholt, obwohl diese Person mir ein Tag vorher auf Facebook noch geschrieben hat, dass das s2 voll schlecht ist und dann kam er am nächsten Tag mit einem s2 an. Seitdem Kauf ist seine eigene Meinung noch mehr verschwunden als vorher schon, weil seitdem Kauf macht er alles von Apple schlecht. So welche Personen habe ich gehasst, aber nicht mit geärgert. Andere Personen zu mobben ist einfach nur asozial. Mir ist auch aufgefallen, das es in jeder Stufe ein Opfer gibt, also eine Person die immer geärgert wurde. Das gab es bei mir in der Grundschule, in der Realschule und im Gymnasium und diese Person musste immer alles einstecken.

Das war ich zum Glück nicht. Bei solchen Mobbing Fällen habe ich nie mitgemacht, außer wenn mich mal eine Person geärgert hat, dann habe ich die Person, die mich geärgert hat, auch geärgert. Es gibt im Leben immer Personen, mit denen man nicht so gut klar kommt, wie mit anderen, das ist auch völlig normal. Geärgert wurde ich aber nie und das heißt, das ich auch keine Person hatte, die mich gehasst oder geärgert haben. Mir ist nur wichtig, das ihr diese Mobber, also die Personen, die andere mobben nicht auch noch unterstützt werden, weil wenn eine Person den Mobber auch noch unterstützt, dann fühlt sich der Mobber nochmal bestätigt, dass das gut ist, was er gerade macht. Die Realität sieht aber leider anders aus, wenn einer jemanden mobbt, dann mobben die anderen mit. Das muss man verhindern. Ich habe aber keine Personen, die mich hassen.

Ich bin mir absolut sicher, dass ich mindestens einen Feind / Mich-Verachter habe. Allerdings hat das auch seine Hintergrundgeschichte und heißt nicht, dass es auch ewig so bleiben müsste.

Generell denke ich, dass Feindschaften nichts sind, was wirklich von anhaltender Dauer ist, es sei denn es basiert auf etwas wirklich extrem Schlimmem. Ansonsten aber denke ich, dass die meisten Leute des Hassens und Wütens einfach irgendwann müde werden, es kostet ja doch nur Energie und früher oder später kommt jeder Mensch dann zu dem Schluss, dass der "Feind" die ganze Mühe einfach nicht wert ist. Zumindest ist es das, was ich bisher überall beobachtet habe.

Es gibt immer jemanden der einen als Feind ansieht, oder einfach nur hasst. Es liegt in der Natur des Menschen sich Feinde zu suchen, um Ihnen die Schuld für etwas zu geben, obwohl sie eigentlich völlig unschuldig sind. Ein gutes Beispiel dafür wäre, wie Hitler damals, einfach so den Juden die Schuld für die Niederlage im ersten Weltkrieg gegeben hat, auch wenn sich diese voll und ganz für ihr Land eingesetzt haben. Er hat das gemacht, um daraus seinen eigenen Vorteil zu ziehen. Indem man nämlich andere schlechter macht, lässt man gleichzeitig sich selbst besser aussehen. Das wäre nur einer von vielen Gründen, wieso man jemanden hassen könnte. Weitere Gründe wären unter anderem Eifersucht, Trauer, Wut etc.

Ein anderes Beispiel wäre ein Schüler, welcher eine schlechte Note bekommen hat und die Schuld auf seinen Lehrer schiebt. Obwohl der Schüler selbst Schuld ist, weil er nicht genug gelernt hat, sucht er sich jemand anderen den er für die schlechte Note verantwortlich machen kann. In den meisten Fällen ist dies dann einfach der Lehrer. Der Schüler macht das, damit er sich selbst besser fühlen kann und eine Erklärung für die schlechte Note hat, ohne sich selbst damit schlecht zu machen, sondern lediglich jemand anderen.

Ich denke jeder hat solch eine Person in seinem Bekanntenkreis, welche versucht jemanden schlechter dazustellen, als er ist. Ich persönlich habe genug Freunde und Bekannte mit denen ich gerne den Tag verbringe, allerdings bin ich mir sicher, dass es mindestens genauso viele Menschen gibt, welche keine Minute mit mir verbringen wollen würden. Diese Personen kann man dann als "Feind" bezeichnen, wenn man möchte.