Behördenstress - mit welcher Behörde schon Probleme gehabt?

vom 10.06.2013, 08:19 Uhr

In meinem Bekanntenkreis höre ich immer von den "bösen" Behörden, die ja nicht einsichtig sind und einem nur was wollen. Ich habe eigentlich noch nie ein größeres Problem mit irgendeiner Behörde gehabt. Angeblich soll das Ordnungsamt die schlimmste Behörde in Deutschland sein. Aber sind die Behörden wirklich so schlimm?

Mit welchen Behörden hattet ihr schon so richtigen Stress und hatte die Behörde Recht oder hattet ihr Recht und die Behördenmitarbeiter waren uneinsichtig? Ist der deutsche Behördendschungel wirklich dafür bekannt, dass man Stress bekommen kann oder ist es nicht so schlimm?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Entschuldigt mich für meinen kommenden Ausdruck, aber die deutschen Behörden sind größtenteils einfach zum Kotzen. Ich habe bisher sehr schlechte Erfahrungen mit der Bundesagentur für Arbeit gemacht. In beiden Behörden sind sehr unfreundliche, arrogante und inkompetente Angestellte zu finden. Hierbei rede ich für meinen Bezirk, denn ich möchte dies natürlich nicht auf ganz Deutschland ausweiten. Vielleicht hat mein Bezirk einfach nur Pech.

Bei der Bundesagentur für Arbeit sind wir, als ich noch in der Schule war, mit dem Gymnasium dorthin gefahren. Es war eine Art Ausflug und wir sollten dort an einer Berufsberatung und so weiter teilnehmen. Zu diesem Zweck haben wir auch alle eine Bewerbung erstellt und die letzten Zeugnisse kopiert. Meine Sachbearbeiterin rief mich dann in mein Zimmer um das Gespräch zu führen. Ich war damals kurz vor meinem Abitur und ein junger erwachsener Mann. Die Frau hatte mich nicht begrüßt und sprach mich die ganze Zeit mit "Du" an. Sie war das Gespräch über sehr demotiviert, lustlos und unhöflich. Sie ging mit mir einen ziemlich schlecht herausgearbeiteten Fragebogen durch, der in keinster Weise einem Beratungsgespräch gleichzusetzen war. Ich erzählte ihr von meinen Vorstellungen was ich später einmal werden möchte und von meinem möglichen Studium, aber sie hörte nicht richtig zu. Am Ende des Gesprächs sah sie mich dann sehr kalt an und meinte "Wollen sie überhaupt arbeiten oder werden sie Hartz-IV Empfänger?". Da ist mir dann fast der Kragen geplatzt und ich habe nach dem Abteilungsleiter verlangt, mit dem ich dann auf nach einer weiteren Diskussion sprechen "durfte".

Dieser Mann war jedenfalls kein bisschen hilfsbereit, zeigte sich stur und hat seine Mitarbeiterin in Schutz genommen. Ihre Frage wäre angeblich Standard und sie ist momentan nur so, weil ihr das Wetter nicht bekommen würde. Ich weiß noch genau wie ich dort verarscht wurde und wollte mit diesem Verein nie wieder etwas zu tun haben. Leider war ich vor wenigen Tagen erneut mit meiner Mutter dort, weil diese ihren Job wegen einer Krankheit nicht weiter ausüben kann. Witzig war, dass wir die gleiche Frau bekamen, die ich vor vielen Jahren schon hatte. Sie erkannte mich nicht und war genauso wie damals. Ihr war völlig egal welches Anliegen wir hatten und sie machte auch keine Anstalten uns zu helfen. Sie wollte meiner Mutter dann einen Termin zur Berufsberatung aufschwätzen, welchen ich sofort für sie ablehnte. Als würde meine Mutter mit über 50 Jahren eine Beratung dafür brauchen, welchen Beruf sie ausüben möchte, was ihre Stärken und Schwächen sind und so weiter.

Ich weiß nicht ob es in vielen Behören solche inkompetenten Leute gibt, jedenfalls sind dort alle Angestellten so, denn ich höre solche Dinge auch von Freunden, Bekannten, Nachbarn und Arbeitskollegen. Wenn es in ganz Deutschland so aussieht gute Nacht.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe noch nicht so viele Behörden besucht, aber drei Behörden sind mir etwas sauer aufgestoßen. Zuerst einmal muss ich ab und zu beim Bürgeramt aufkreuzen und dort hatte ich einmal eine dermaßen unmotivierte Mitarbeiterin erwischt, dass ich absichtlich noch länger geblieben bin und ihre Nerven noch ein wenig strapaziert habe. Da ich keine Deutsche bin, habe ich einfach mal konkret nach dem Einbürgerungstest gefragt und sie hat mich nur planlos angeschaut. Nach der unfreundlichen Aussage habe ich dann für mich entschieden, meine Staatsangehörigkeit zu behalten.

Die zweite Situation kam dann auf der Ausländerbehörde vor. Ich musste dort vorsprechen, weil ich eine Bescheinigung für das Arbeitsamt benötigt habe. Vor mir war ein türkisches Ehepaar, welches an sich recht gut Deutsch konnte, aber die Dame am Empfang hat richtig ausländerfeindliche Sprüche kommen lassen. Als ich dann an der Reihe war und sie weiter solche Sprüche gekloppt hat und ich dann nach dem Abteilungsleiter verlangt habe, bekam ich als Frage nur, ob ich meine Tage hätte. Ich habe natürlich entsprechend gekontert und weiterhin nach dem Abteilungsleiter verlangt, bis dieser sich der Sache angenommen hat.

Ansonsten habe ich nur schlechte Erfahrungen mit dem Arbeitsamt gemacht. Bereits am Eingang wurde versucht mich psychisch fertig zu machen, weil ich halt Hilfe beantragen musste. Beim Fallbearbeiter wurde ich dann nur unfreundlich abgefertigt und bei meiner Vermittlerin ist mir dann die Hutschnur geplatzt. Die gute Frau hat versucht mich in Bereichen einzusetzen, die ich absolut nicht gewünscht habe, weil ich zuvor darin gearbeitet habe und ich genau wusste, dass ich es nicht schaffe. Außerdem war sie ziemlich unangenehm und zickig. Kurze Zeit später bekam ich einen neuen Vermittler und auf einmal ging es in die richtige Richtung. Zum Glück musste ich nur ein Jahr dorthin und ich hoffe, dass ich nie mehr in diese Situation komme, dort regelrecht um Unterstützung zu betteln.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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