After Earth: Filme von Scientologen - stört es euch?

Will Smith hat einen neuen Film gedreht. Und darin soll es einige Anspielungen auf Scientology geben. Eine Mitgliedschaft hat er bisher immer bestritten. Aber in "After Earth" sei viel von der Symbolik und Sprache von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard zu finden, so ein ehemaliges Mitglied der Sekte.

In dem Film stürzen Will Smith und sein Sohn auf der von Menschen längst verlassenen Erde ab. Sein Sohn muss sich dann mit den neuen Bewohnern der Erde rumschlagen, weil sein Vater verletzt ist. Dieser ermutigt ihn aber mit den Worten: „Angst ist nicht real. Sie ist ein Produkt deiner Gedanken.“ Der durch seine Verletzung nicht zum Fliehen fähige Will Smith schaltet seine Angst einfach aus, damit diese von den Aliens nicht gewittert wird. Die Überwindung von Angst ist eines der höchsten Prinzipien der Scientology-Lehre. Das Abschalten von Emotionen soll dort stundenlang geübt werden. Ebenso wichtig ist das Leben in der Gegenwart, das Will Smith seinem Sohn im Film auch immer wieder eintrichtern soll: "Sei in der Gegenwart präsent". Der Showdown des Films findet dann auf einem Vulkan statt, den Science-Fiction-Autor Hubbard auch immer gerne als Kulisse verwendet hat.

Ich finde die Häufung der Anspielungen lässt keinen Zufall mehr vermuten. Aber ohne entsprechende Zeitungsartikel wären sie mir wohl nie aufgefallen und ich hätte es als sehr schmalzig abgetan. Da ich aber die Artikel nun kenne, werde ich den Film - wenn überhaupt - mit anderen Augen sehen. Vor allem, dass Will Smith das Gedankengut an seinen Sohn - und sein echter und sein Filmsohn sind hier identisch - weitergibt, wird mir nicht gefallen.

Wie seht ihr das? Stören euch die Anspielungen oder werdet ihr sie einfach ignorieren? Geht ihr nicht in Filme von Scientologen wie Tom Cruise, um Scientology nicht zu unterstützen?

L. Ron Hubbard ja immerhin ursprünglich mal Sciene-Fiction-Autor und in seiner sogenannten "Religion" taucht auch das eine oder andere auf, was man eigentlich eher in diesen Bereich stecken würde. Ich habe mich nicht im Detail damit beschäftigt, aber das Scientology an die Existenz von Außerirdischen glaubt, weiß ich immerhin. Insofern muss ich sagen, dass mich solche Dinge als Bestandteil der Handlung eines Filmes nicht stören. Ich verstehe nur nicht, warum es eine nicht geringe Zahl von Menschen gibt, die so etwas wirklich glauben und als ihre Religion annehmen.

Woran Will Smith, Tom Cruise und andere glauben, ist deren Privatsache. Sicher kann man es kritisieren, dass Inhalte von Scientology in Filmen auftauchen und so von einem großen Publikum gesehen werden. Es ist aber wohl in der Tat so, dass das kaum jemand von alleine bemerken würde und solange im Film nicht explizit der Name Scientology oder der einer mit selber zusammenarbeitenden Organisation auftaucht, ist es meiner Meinung nach unwahrscheinlich, dass Scientology durch diesen Film neue Mitglieder gewinnen kann. Dazu müsste es schon gezielt Einladungen zu irgendwelchen Veranstaltungen geben.

Mir wären die Scientology-Inhalte in diesem Film sicherlich auch nicht aufgefallen, hätte ich nicht im Vorfeld davon gehört. Auch war mir Will Smith bislang nicht als Scientologe bekannt und ich bin nun ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, da ich ihn immer ganz cool fand. Nach eigener Aussage ist er nicht selbst Mitglied, sondern unterstützt die Organisation nur, aber das ist irgendwie sehr fadenscheinig. Ob ich mir den Film ansehen werde, weiß ich nicht. Ganz sicher nicht im Kino, aber das liegt in erster Linie daran, dass er mich inhaltlich nicht besonders anspricht. Die Scientology-Inhalte werde ich sicherlich ignorieren, da mir das völlig egal ist und als Bestandteil des Films keine Auswirkung auf mein Leben hat.

Bei mir hat die Ablehnung von solchen Filmen andere Gründe. Zunächst einmal habe ich ein paar Sachen von Hubbard gelesen und das war alles richtig schlecht und ich bin Science Fiction Fan, also ich sage das nicht, weil ich mit dem Genre nichts anfangen kann. Ein Film, der auf irgendwas basiert, dass sich dieser Mann ausgedacht habe, wäre für mich deshalb schon mal völlig uninteressant. Auch "After Earth" ist bei uns in der Zeitung richtig gehend zerrissen worden und ich habe später auch im Internet keine einzige wirklich gute Kritik gesehen. Für schlechte Filme ist mir meine Zeit und mein Geld echt zu schade.

Tom Cruise kann ich als Schauspieler nicht ernst nehmen, weil ich nicht die Rolle sehe sondern den verrückt auf einer Couch herum hopsenden Typen, das kommt eben davon, wenn ein Schauspieler sein Privatleben unbedingt mit der Öffentlichkeit teilen will. Und Will Smith würde ich deshalb nicht unterstützen, weil ich es ziemlich daneben finde, wie die Kinder vermarktet werden. Wenn ein Kind von Schauspielern die gleiche Karriere anstrebt, nachdem es eine Schulausbildung abgeschlossen hat und sich die Alternativen angeschaut hat, ist das was anderes, aber in dieser Familie scheinen Alternativen keine Option zu sein. Hat vielleicht auch mit der Sekte zu tun, die ja nicht daran glaubt, dass es so etwas wie Kindheit überhaupt gibt.

Ich muss sagen, dass ich die Machenschaften der Scientology Sekte alles andere als befürworten kann. Das nun aber in einem Film bestimmte Anspielungen auftauchen ist mir da ehrlich gesagt nicht so wichtig. Es mag ja sein, dass bei gewissen Aussagen ein Zusammenhang besteht. Man könnte meinen, dass das ganze ein wenig überdramatisiert wird. Es geht hier speziell um zwei Aussagen, die mehrere male im Film vorkommen sollen. Zwei Aussagen, die einen Zusammenhang vermuten lassen sind mir ehrlich gesagt nicht genug. Die besagten Sätze sind ja nun recht einfach gestrickt und lassen sich mit Sicherheit noch mit anderen Sachen in Verbindung bringen, wenn man lange genug nach etwas passenden sucht.

Ich habe den Film noch nicht gesehen, sondern nur ein paar Trailer, in denen aber auch der Satz fiel, der besagt, dass die Angst nur ein Produkt der eigenen Gedanken sei. So falsch ist sie Aussage eigentlich gar nicht. Manch einem wird das sicher helfen können. Den Film werde ich mir im Kino nicht anschauen, aber wenn er im Fernsehen läuft werde ich bestimmt mal einen Blick darauf werfen, auch wenn er diese Hintergründe hat. Ich sehe sie hier nicht so dramatisch, weil gewisse Ähnlichkeiten nun mal vorkommen.

Und Will Smith würde ich deshalb nicht unterstützen, weil ich es ziemlich daneben finde, wie die Kinder vermarktet werden. Wenn ein Kind von Schauspielern die gleiche Karriere anstrebt, nachdem es eine Schulausbildung abgeschlossen hat und sich die Alternativen angeschaut hat, ist das was anderes, aber in dieser Familie scheinen Alternativen keine Option zu sein. Hat vielleicht auch mit der Sekte zu tun, die ja nicht daran glaubt, dass es so etwas wie Kindheit überhaupt gibt.

Ich würde das nicht gleich mit der Sekte in Verbindung bringen, auch wenn man das in diesem Falle vermuten kann. Das ganze ist aber meiner Meinung nach ein wenig zu weit hergeholt. Es ist sehr weit bei Menschen verbreitet, die Erfolg haben, dass diese eine ebenso hohe Erwartung von ihren Kindern haben. Meistens werden sie schon automatisch von den Eltern in diese Richtung gelenkt, damit sie die Fußstapfen auch ja nicht verfehlen. Das ist definitiv der falsche Weg. Der genaue Blick zum Fall Will Smith und seinen Sohn bleibt mir natürlich verborgen, so dass meine Vermutung wirklich nur eine reine Spekulation darstellt.