Welche Namen die Attraktivität positiv beeinflussen

Bis vor kurzem nahm man noch an, männliche Vornamen müssten besonders kurz, weibliche Vornamen besonders weich klingen, um ihre Wirkung beim anderen Geschlecht zu entfalten. Demnach sei "Tim" bzw. "Julia" besonders wohlklingend und würde die Attraktivität steigern können. Unvorteilhaft seien dagegen Namen, die negative Assoziationen nach sich ziehen, wie z.B. "Kevin" oder Namen, die einfach zu hart klingen ("Chantal"/"Charlotte").

Nun ist man auf einen weiteren Zusammenhang gestoßen: Ein Vorname müsse jeweils besonders männliche bzw. besonders weibliche Eigenschaften versprechen können. So seien für Frauen Namen optimal, die auf eine kleine Körpergröße (und damit assoziierte Fruchtbarkeit) schließen lassen; so z.B. "Sophie" oder "Mia". Männliche Namen sollen beim anderen Geschlecht dann besonders gut ankommen, wenn sie eine opulente Körpergröße und damit einen guten Beschützer versprechen. Solche Namen seien vor Allem jene mit langen und offenen Vokalen, z.B. Paul oder George. Individuen mit "unpassenden" Namen hätten aber keinen Grund zur Sorge: Der Name sei nur ein Faktor von vielen und letztendlich bevorzugen Frauen manchmal auch vollkommen "unmännliche" Namen mit eher helleren Vokalen.

Ich für meinen Teil finde diese Neuigkeit irgendwie wenig erstaunlich, da ich ohnehin immer sehr stark auf den Klang von Wörtern und die damit verbundene Wirkung achte. Das fängt schon damit an, wenn ich Etwas besonders majestätisch darstellen, oder Etwas kleinreden will. Im ersteren Fall würde ich ganz automatisch zu offenen Vokalen greifen, im Letzteren zu geschlosseneren. Ein Gefühl für so was ist angeblich schon drei Monate alten Kindern gegeben.

Bei Frauen gucke ich eigentlich gar nicht so besonders auf den Namen, aber es stimmt schon, dass in meinen Ohren "Sophie" um einiges schöner als z.B. "Chantal" klingt. Ob das mit meinen sexuellen Präferenzen zusammenhängt, ist aber offen (muss auch bei anderen nicht der Fall sein). Vielleicht ist es ja auch nur der Klang selbst, aber wenn dieser positive Eindruck auf die Person selbst übergeht, ist es ja auch schön . Ich selbst habe nach der obig genannten Theorie einen sehr vorteilhaften Namen, und wer weiß, was nicht alles dessen Klang zu verdanken ist .

Achtet Ihr auch auf den Klang eines Namens und bringt Ihr das auch mit der Person selbst in Verbindung? Bevorzugt Ihr auch besonders männlich bzw. besonders weiblich klingende Namen?

Es stimmt schon dass bestimmte Namen einen Menschen sympathischer erscheinen lassen, als andere. Ich persönliche suche mir die Menschen die ich mag aber immer noch nicht anhand der Namen aus und mache mir auch kein Bild von dieser Person, wenn ich nur den Namen kenne. Ich bevorzuge keine Namen. Ich lerne jemanden kennen und unabhängig von den Namen kann ich mir meine Meinung bilden.

Die Aussage, Frauen sollten Namen bekommen die nach einer kleinen Körpergröße klingen ist doch albern. Was bringt es einer Frau, die über 180 Zentimeter groß ist, wenn sie ein "niedlich" klingenden Namen hat? Oder wenn ein kleiner, schmächtiger Mann einen Namen hat, der nach Beschützer klingt? Was bringt es einem Mann Brutus zu heißen, wenn dieser 150 Zentimeter groß ist? Das sagt doch absolut gar nichts aus und es ist echt affig, sich anhand eines Namens eine Meinung zu bilden. Denn der Name sagt rein gar nichts über eine Person aus.

So eine Reaktion, wie Du sie zeigst, ist ganz natürlich. Als Mensch neigt man ja in der Regel dazu, zu denken, man wüsste ganz genau warum man dieses und jenes so empfindet wie man es empfindet, und nur selten kommen Zweifel an einer vollkommenen Kontrolle seiner Psyche auf. Dennoch muss man an einem gewissen Punkt einsehen, dass sich unzählige Dinge abseits des Bewusstseins abspielen.

Du kannst diese Erkenntnis "affig" finden so viel Du willst, doch anfällig für diesen Effekt bist Du genauso, wie Du anfällig für die Liebe bist. Ich kann die Liebe auch "affig" finden so viel ich will, da sie letztlich nur der Reproduktion dient - welche an sich keinen Sinn hat -, dennoch überkommt sie mich oder sie überkommt mich nicht. Eine Kontrolle darüber ist einzig und alleine meinem Unterbewusstsein vorbehalten. Genauso kannst Du glauben einen Menschen "politically correct" zu beurteilen; in Wahrheit werden dir 90% der in dein Urteil einfließenden Faktoren gar nicht erst bewusst. Der Name ist so ein Faktor.

Mir ist es völlig egal, wie ein Mensch heißt, und ich bin mir eigentlich sicher, dass ein Name bei mir keine angenehmen oder unangenehmen Gefühle auslöst. Im Normalfall ist es ja so, dass man zuerst den Menschen sieht und dann den Namen erfährt. So habe ich schon Leute kennengelernt, die merkwürdige Namen tragen, die andere Vielleicht nicht schön finden, aber durch die Persönlichkeit dieses Menschen klang der Name für mich sehr attraktiv, wie beispielsweise Friedhelm oder Helmut.

Ich glaube schon, dass der Name gewisse Assoziationen im Kopf auslöst. Wenn man dann eine 1,80-Frau vor sich hat, die einen klein klingenden Namen hat, dann denkt man sich ja auch, dass das gar nicht passt. Somit ist ein Effekt schon bewiesen. Ich denke aber, dass sich der Effekt verkleinert je länger man die Person kennt. Irgendwann hat man sich so daran gewöhnt, dass der Name eben zu der 1,80-Frau dazu gehört und dann passt er plötzlich.

Aber für den ersten Eindruck und vor allem, wenn man die Person noch nicht persönlich kennt, kann er schon beeinflussen. Daher würde ich meiner Tochter nie einen niedlich klingenden Namen geben. Sie wird auch mit einem nicht niedlichen Namen einen Partner finden. Wie du schon sagst, ist der Name ja nur ein Faktor und dann muss sie sich da dann halt auf die anderen verlassen. Aber in Schule und Beruf finde ich einen niedlichen Namen für Frauen hinderlich. Vor allem, wenn sie dann nicht 1,80 m groß werden. Dann sind sie immer die kleinen Süßen mit dem kleinen, süßen Namen. Das lädt ja richtig dazu ein, sie zu unterschätzen.

Was beim Namen auch nicht zu vernachlässigen ist, ist der mehr bewusster Effekt. Eine Freundin von mir hat sich mal in einen Typen verknallt, der Arthur hieß. Sie hatte richtig Probleme mit dem Namen, hat sich stundenlang überlegt, wie man den denn abkürzen und verändern kann. Jetzt kenne ich einen kleinen Jungen, der Arthur heißt und ich kannte auch mal einen Wolfgang. Das fand ich schon hart für einen 5jährigen. Aber man gewöhnt sich, wie gesagt, daran.