Menschen mit Angst vor allem - wie kann man helfen?
Nehmen wir uns als Beispiel für die These die Fernsehserie Monk. Die Hauptfigur hat sehr viel Angst vor sehr vielen Sachen, er hat an seiner Seite immer eine Frau, die ihm hilft. Nun frage ich mich aber abgesehen von der Serie, ob es solche Menschen wirklich gibt und wie man ihnen helfen kann.
Ich meine, wenn ein Mensch sehr viel Angst im Leben hat, dann kann er sein Leben ja nicht wirklich führen oder braucht ständig Hilfe. Kann man da überhaupt noch etwas ändern mit Therapien oder bleibt man dann so? Wie kann man solchen Menschen mit Angst vor allem helfen?
So eine allgemeine Angst vor "allem" kommt in der Realität, denke ich, wirklich sehr selten vor. Dabei muss es sich nicht unbedingt um eine Angst ohne konkretes Ziel handeln. Viel mehr liegt dem irgend ein Trauma zu Grunde, wie das z.B. bei Soldaten der Fall sein kann. Ein Soldat, der im Kriegsgebiet überall einen Sprengsatz vermuten musste, kann dann auch außerhalb des Kriegsgebietes nicht mehr auf die Straße treten, ohne sich überall in Gefahr zu wähnen. Zudem kann ein solcher Soldat auch regelmäßige Flash-Backs haben, was die "angstfreie" Lebenszeit nochmals um einiges vermindert. Eine Angststörung, die tatsächlich jede einzelne Sekunde betrifft, ist mir jedoch nicht bekannt. Ein solcher Mensch könnte auch nicht lange überleben, da aufgrund der Stresshormone sehr bald das Herz-Kreislauf-System nicht mehr mitspielen würde.
Ein generell erhöhtes Erregungslevel kann aber auch durch Schäden an der Nebenniere entstehen. In so einem Fall funktioniert der Regelkreis der zur Ausschüttung des Adrenalins etc. nicht mehr richtig und der Mensch ist permanent "auf dem Sprung". Bei so einem Krankheitsbild kommt die Gabe von Beta-Blockern infrage. Auch ein erhöhter Blutdruck kann Angststörungen begünstigen. Hier ist folglich eine Senkung des Blutdruckes angezeigt. Als psychische Ursachen kommen - wie schon gesagt - vor allem Traumata infrage. Diese können mit der Unterstützung eines Therapeuten aufgearbeitet werden, sofern beim Patienten die Bereitschaft dazu besteht. In schweren Fällen kann auch eine Medikation mit Psychopharmaka in Erwägung gezogen werden.
Eine ausgeprägte Sozialangst kann schon extreme Ausmaße annehmen, so dass es von außen vielleicht aussieht, als hätte derjenige wirklich vor allem Angst. Dabei kann, aber muss nicht unbedingt eine körperliche Ursache zugrunde liegen. Normalerweise werden solche Störungen mit einer Mischung aus Medikamenten (besonders bei Leuten mit einer körperlichen Ursache der Angststörung) und kognitiven Verhaltenstherapie behandelt.
Grundlage bei der kognitiven Verhaltenstherapie ist dabei, die Leute mit ihrer Angst zu konfrontieren und ihnen zu zeigen, dass die Angst irrational ist. Angst ist ja normales Verhalten, um sich vor lebensgefährlichen Situationen zu schützen. Bei einer Angststörung hat ein Mensch aber vor Dingen Angst, die gar nicht lebensbedrohlich sind.
Es ist Ziel der Therapie, genau dies quasi zu beweisen. Dabei geht es letztendlich darum, den Patienten "ins kalte Wasser" springen zu lassen, ohne Netz und doppelten Boden. Eine gezielte Vorbereitung wird natürlich durchgeführt, aber normalerweise kein langsames Heranführen an die Angststituation. Das liegt einfach daran, dass ausgeprägtes Sicherheitsverhalten oft einen großen Anteil an der Angststörung haben. Gerade das Beispiel aus der Fernsehserie zeigt das sehr gut. Die Frau, die sich so sorgsam um ihn kümmert, ist quasi sein Sicherheitsnetz. Das fördert das Angstverhalten sehr stark, wenn die Frau einmal nicht da ist.
Eine Therapie kann helfen, muss aber nicht. Vor allem müssen die Personen mit so vielen Ängsten selbst an sich arbeiten. Oftmals ist es so, dass sie dann auch selbst einschätzen können, was sie dann eben schaffen bzw. wie weit sie gehen können. Sicherlich kann man eine Verbesserung erzielen, aber ganz weg gehen solche Ängste meistens nicht.
Irgendwann lernen die Betroffenen einfach das mit zu leben und damit irgendwie umzugehen. Ich denke, dass es bei der Serie Monk doch etwas unrealistisch ist. Denn nicht jeder kann sich eine Person an seiner Seite leisten oder wie auch immer, die ihm ihn sämtlichen Situationen hilft. Aber es kommt schon vor, dass sich Menschen mit Ängsten vor allem an eine Person klammern.
Es gibt eine generalisierte Angststörung, die auch von Psychologen behandelt wird. Da hilft dann eben nur der schrittweise Abbau von Ängsten und die dauerhafte Unterstützung.
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