Mehrere Hunde halten - Erfahrungen gesucht

vom 07.06.2013, 06:34 Uhr

Ich habe ja bereits einen 6 jährigen Rüden und gehe mit ihm auch in die Hundeschule. Er hat an der Leine Probleme, weil er da unsicher ist. Meine Hundetrainerin hat sich das angeschaut und meinte, dass das kein Problem sei, was er hat und wir das schnell in den Griff bekommen würden.

Früher habe ich auch schon mal an einen zweiten Hund gedacht, aber das Thema dann doch wieder verworfen. Nun habe ich im Tierschutz eine junge Hündin der gleichen Rasse entdeckt, die sogar wirklich noch kein zu Hause gefunden hat. Ich habe mir dann erst einmal den Rat meiner Hundetrainerin geholt, ob ein zweiter Hund sinnvoll wäre. Sie hat das Ok gegeben und ich habe nun einen Termin ausgemacht, um zu schauen ob sich die Hunde verstehen.

Ich mache mir aber doch viele Gedanken und habe auch direkt vorab mal gefragt, wie hoch die Hundesteuer für einen zweiten Hund sind und was er dann in der Haftpflicht kosten würde. Ich wollte da nachher keine Überraschung erleben. Am Anfangs wird noch einiges an Arbeit auf mich zu kommen, da ich mit den Hunden getrennt Gassi gehen muss, um mit beiden noch lernen zu können. Das wird aber nicht für immer so sein. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht berufstätig bin und also quasi den ganzen Tag Zeit für die Hunde hätte. Ich bin immer so voller Selbstzweifel und mache mir allein daher schon viel zu viele Gedanken. Es würden dann aber auch beide zu Hundeschule gehen.

Mich würde nun interessieren, wie euer Leben mit zwei oder mehreren Hunden aussieht. Könnt ihr sie auch mal Stundenweise alleine lassen? Dreht sich bei euch alles nur um die Hunde? Was macht ihr, wenn ihr mal ein paar Tage weg fahren wollt? Nehmt ihr die Hunde dann mit? Habt ihr eure Entscheidung zu mehreren Hunden je bereut?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin mit einem Hund aufgewachsen. Aber meine Mutter hat irgendwann aus dem Urlaub noch einen weiteren Hund mitgebracht. Die beiden haben sich aber sehr gut verstanden. Unser eigentlicher Hund war auch schon etwas älter und wollte daher nicht mehr stundenlang toben.

Zwei sehr junge Hunde ist nämlich etwas anderes und kann richtig anstrengend sein. Meine Mutter hat mittlerweile sechs Hunde! Da ist schon öfter mal Trubel im Haus. Die jüngeren unter ihnen wollen eigentlich die ganze Zeit rangeln und spielerisch kämpfen. Zum Glück können sie stundenlang im Garten sein. Und zum Glück bin ich ausgezogen als es noch zwei Hunde waren. :lol:

Meine Mutter macht da leider sehr viel falsch. Sie kann z.B. auch kaum mit allen Hunden gleichzeitig gehen. Eine ist sehr alt und schleichend langsam, die anderen eben jünger und wollen rennen. Das lässt sich kaum miteinander vereinbaren. Sie müsste also eigentlich auch jeden Tag mehrmals gehen. Zumindest wenn ich zu Besuch bin, macht sie das aber nicht. Stattdessen sind die jüngeren nicht ausgelastet, meiner Meinung nach.

Das Füttern ist auch so eine Sache. Da herrscht dann immer Stress. Gestern erst hab ich währenddessen mit ihr telefoniert und da hat sie dann vergessen, welchen Hund sie schon gefüttert hat und welchen noch nicht. Hungrig aussehen tun sie ja immer. Mit Urlaub ist es auch schwierig. Denn keiner ihrer Kinder hat mehr Lust auf diese Bande aufzupassen. Denn um die Erziehung hat sie sich auch nicht mehr gekümmert. Alle Hunde waren keine Welpen mehr als sie sie aufgenommen hat und naja, sie können eigentlich nicht mal Sitz.

Wenn sie die Hunde alleine lässt, kommen sie z.T. in unterschiedliche Räume. Die meisten liegen eigentlich im Vorraum und auf dem Treppenabsatz. Ich nehme an, wenn sie weg ist, liegt der Große nur rum und die zwei kleineren rangeln die ganze Zeit. Die alte liegt im Wohnzimmer und hat dort ihre Ruhe. Eine andere liegt im Büro auf der Couch. Das geht eigentlich so ganz gut.

Ich will jetzt hier keine Diskussion über meine Mutter. Ich weiß, dass es Mist ist, was sie da macht und mir tun die Hunde auch leid. Ich will dir damit nur verdeutlichen, dass es auch Menschen gibt, die Hunde mit sehr viel weniger Planung halten als du. Du hast ja schon richtig ausgetüftelt und dir genau überlegt, dass du getrennt Gassi gehen musst und mit beiden zur Hundeschule gehst. Da sehe ich dann keine Probleme. Ich denke, da machst du dir wirklich zu viele Gedanken.

Die beiden müssen sich einfach nur mögen. Das musst du eben vorher ausprobieren. Man nimmt einen Hund aus dem Tierheim ja eh zur Probe. Oder du könntest sie schon mal zum Gassigehen ausleihen. Und die Fortpflanzung muss verhindert werden. Und zwar wirklich durch Kastration, nicht durch räumliche Trennung während das Weibchen läufig ist. Das wäre Stress pur für beide Tiere und kann sogar zu gesundheitlichen Schäden führen. Das hatten wir erst vor Kurzem in diesem Beitrag.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Es ist für mich keine Frage, dass einer der Beiden kastriert wird. Falls wir die Hündin bekommen, geht mein Rüde direkt zum Tierarzt und bekommt so einen Kastrationschip bis sie dann einmal läufig war und dann kastriert wird. Alles andere wäre verantwortungslos.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Es ist für mich keine Frage, dass einer der Beiden kastriert wird. Falls wir die Hündin bekommen, geht mein Rüde direkt zum Tierarzt und bekommt so einen Kastrationschip bis sie dann einmal läufig war und dann kastriert wird. Alles andere wäre verantwortungslos.

Erkundige dich da bitte genau. Der Kastrationschip hemmt den Sexualtrieb der Hunde, aber er ist immer noch zeugungsfähig. Denn auch nach einer richtigen Kastration kann es ein paar Monate dauern, bis die Zeugungsfähigkeit wirklich verloren geht. Denn in den Samensträngen ist noch genug zeugungsfähiges Material vorhanden. Der Kastrationschip ist mehr oder weniger dafür da um Veränderungen bei einem Hund festzustellen, ob er sich nach einer Kastration anders verhalten würde als ohne Kastration.

Außerdem ist eine Operation bei einer Hündin immer mit mehr Risiken verbunden, weil dabei die Bauchdecke geöffnet werden muss und bei dem Hund nur die Hoden entfernt werden müssen. Deswegen sollte dein Rüde vielleicht schon vor dem Einzug kastriert werden und wenn die Hündin dann läufig wird in den nächsten 3-4 Monaten muss dann noch ein wenig aufgepasst werden. Ich würde, wenn ich die Wahl hätte nicht das Weibchen kastrieren, sondern den Rüden.

Wenn man mit dem ersten Hund wirklich gut klar kommt, dann spricht eigentlich auch nichts gegen einen Zweithund und von den Kosten her sind es die Hundesteuern, die dann zu Buche schlagen, weil der Zweithund meistens teurer ist. Tierarztkosten werden sich mindestens verdoppeln, die Versicherung kann eventuell durch einen Zweithund günstiger werden. Zumindest für den zweiten Hund und die Futterkosten verdoppeln sich auch. Aber die Freude, wenn beide Hunde miteinander spielen ist bestimmt besonders groß.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wir hatten zeitweise drei Hunde im Haus, einen von meiner Oma und zwei von uns. Leider sind beide bereits verstorben, so dass wir jetzt einen neuen Hund haben und dazu eben manchmal den Hund von meiner Oma. Eigentlich war es kein großer Unterschied, ob man nun einen oder eben zwei Hunde hat. Irgendwie richtet man sein Leben bei einem Haustier doch sowieso schon danach und ein zweites Tier ändert da meiner Meinung nach wenig.

Meine Mutter macht sich sehr von den Tieren abhängig, ich allerdings weniger. Ich möchte zwar später auch einen Hund, aber wenn ich mal in den Urlaub fahren will, dann würde ich ihn einfach auch mal eine Woche Zuhause lassen und hätte dabei kein schlechtes Gewissen. Ich weiß ja, dass sich meine Mutter oder eben eine Freundin gut um den Hund kümmern würde.

Man konnte unsere beiden auch problemlos alleine lassen, zu dritt war es auch gar kein Problem. Am Ende wurde es nur etwas schwierig, da unser älterer Hund nicht mehr alleine aufstehen konnte und er dann immer gejault hat, wenn er mal musste oder Durst hatte. Das hat er aber auch gemacht, wenn wir alle Zuhause waren, um sich eben bemerkbar zu machen und hatte eben nur etwas mit dem Alter zu tun.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Mich würde nun interessieren, wie euer Leben mit zwei oder mehreren Hunden aussieht. Könnt ihr sie auch mal Stundenweise alleine lassen? Dreht sich bei euch alles nur um die Hunde? Was macht ihr, wenn ihr mal ein paar Tage weg fahren wollt? Nehmt ihr die Hunde dann mit? Habt ihr eure Entscheidung zu mehreren Hunden je bereut?

Wir selber haben derzeit auch zwei Hunde und zwar zwei Amercan Pitbulls. Anfangs hatte ich immer nur den Rüden und irgendwann haben wir einfach beschlossen, ihm noch einen Gefährten dazu zu holen. So konnte er sich dann auch mal artgerecht austoben und spielen. Wir haben allerdings auch lange nach dem idealen Partner für unseren Dicken gesucht, denn so eine Entscheidung ist fürs Leben und nicht nur für ein paar Wochen. Außerdem sollte unser Dicker ja auch mit entscheiden. Als wir unsere Luna dann im Internet entdeckt haben, griffen wir gleich zum Telefon und genauso schnell, wie wir uns in ihr Bild verliebt hatten, hatte sich unser Dicker beim ersten Treffen verguckt.

Ein Leben mit zwei Hunden ist viel unterhaltsamer und auch leichter, als wenn man nur einen Hund hat. Die Hunde beschäftigen sich auch mal alleine miteinander und da unser Dicker sehr menschenbezogen ist, war das schon mal sehr erholsam für uns. So konnte man auch mal in Ruhe auf dem Sofa liegen, ohne das er dabei sein wollte. Jetzt hat er ja seine eigene Freundin und kuschelt mit der im Korb. Unsere Hunde verstehen sich super und bleiben auch mal mehrere Stunden alleine zu hause, ohne das die ganze Bude auf dem Kopf steht.

Wenn wir für mehrere Tage wegfahren, dann werden die Hunde immer mit eingeplant, denn ich schaffe mir ja keinen Hund an, damit ich ihn irgendwann mal irgendwo abgebe, damit ich in Ruhe im Urlaub fahren kann. Das kann man auch mit Hunden und es macht riesig viel Spaß. Das sollte man sich schon vorher überlegen, was man möchte und ich würde meine Hunde niemals in eine Pension oder so abgeben, auch wenn sie vielleicht ganz toll sein mögen. Aber unsere Hunde begleiten uns, wenn wir Urlaub machen,denn auch sie haben sich mal einen Urlaub verdient.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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