Größere Kleidergröße hält Frauen vom Kauf ab - wirklich?

Bei mir spielt keine Rolle, was in der Kleidung für eine Größe steht. Hauptsache ist, dass sie passt. Ich weiß ja, dass Kleidung je nach Hersteller sehr unterschiedlich ausfällt. Daher schaue ich nur deswegen auf das Schildchen mit der Größe, um einen ungefähren Anhaltspunkt zu haben, was ich in die Umkleide mitnehme. Wenn sich das als zu klein herausstellt, habe ich keine Skrupel mir das Stück eine Nummer größer herauszusuchen.

Es ist zwar schon so, dass ich gerne eine kleinere Größe trage, aber ich will das auch nur, wenn sie mir passt. Mit einem Kleidungsstück, in dem eine 34 steht, das mir aber zu eng und zu klein ist, werde ich sicherlich nicht glücklich und ich werde das betreffende Stück sicherlich auch nicht außerhalb der Umkleidekabine anziehen, also kaufe ich es selbstverständlich nicht. Wenn mich dieses Kleidungsstück aber begeistern kann, probiere ich so lange eine jeweils größere Größe aus, bis es mir passt. Wenn dann am Ende eine 40 auf dem Etikett des passenden Kleidungsstücks steht, obwohl ich üblicherweise eine 34 trage, dann wurmt mich das kurz, aber ich ignoriere es, wenn mir das Teil an sich gefällt.

Dabei ist es nicht so, dass es mir peinlich wäre, in einem Geschäft nach einer größeren Größe zu fragen oder, was ich bevorzuge, mir die betreffende Größe selbst herauszusuchen. Allein das Etikett ist für mich nicht ausschlaggebend, sondern ich lege mehr Wert darauf, dass mir das jeweilige Kleidungsstück auch wirklich passt. Dabei ist es für mich aber keine Peinlichkeit, wenn eine größere Größe im betreffenden Teil steht als ich vielleicht üblicherweise habe. Es ärgert mich nur, wenn ich anschließend in meinem Schrank Kleidungsstücke aus vier oder fünf verschiedenen Konfektionsgrößen habe, wenn ich mal aufs Etikett schaue.

Allerdings kommt das mittlerweile nicht mehr wirklich häufig vor. Inzwischen kaufe ich sehr gerne Kleidung einer bestimmten Marke, die mir einerseits gefällt und die andererseits sehr zuverlässig in puncto Größenauszeichnung ist. Wenn ich dort einmal meine Größe gefunden habe, kann ich künftig tatsächlich nur noch diese Größe ohne Alternative kaufen und mir sicher sein, dass mir das ausgesuchte Kleidungsstück passt.

Man kann also wohl sagen, dass es mich vielleicht wurmt, wenn ich andere Größen als üblich wählen muss, aber das liegt eher daran, dass die Kleidergröße ein wichtiges Merkmal der Zuordnung bei der Kleidungssuche ist, auf das ich mich aber nicht mehr verlassen kann, wenn nun jeder Hersteller in seine Kleidungsstücke schreibt, was er will. Denn dieses Vanity sizing wird ja in der Tat nicht von jedem betrieben, sodass ich entsprechend viele Kleidungsstücke haben müsste, die mit unterschiedlichen Konfektionsgrößen ausgezeichnet sind. Das würde mich grundsätzlich nerven, aber eben hauptsächlich in Bezug auf die fehlende Möglichkeit der Auswahl überhaupt in Frage kommender Kleidungsstücke.

Ich finde sowas auch nervig, weil ich dann nicht einschätzen kann, ob ich nicht vielleicht zu- oder eben abgenommen habe. Besonders schlimm ist es aber bei Jeans. Normalerweise trage ich Größe Null, bei H&M fallen die Jeggins aber so schlabbrig aus, dass ich da schon zu 25 greifen muss. Wenn es aber mal umgekehrt ist, fühle ich mich zugegebenermaßen schon schlecht. Bei Diesel habe ich zum Beispiel das Gefühl, dass die Jeans sehr eng ausfallen. Da hatte ich eine Jeans in Größe 28 nehmen müssen, also zwei bis drei Nummern größer als bei mir üblich. Da habe ich mich schon sehr dick gefühlt.

Dennoch würde ich, wenn ich ein Kleidungsstück wirklich schön finde, nicht auf die Idee kommen, es nicht zu kaufen, nur weil die Größe anders ausfällt. Klar ist es gerade bei Onlinebestellungen nervig, wenn man sich nicht auf die Größe verlassen kann, aber dann tausche ich es notfalls nochmal um.