Würdet ihr Angela Merkel wieder wählen?

Nun hat ja wohl jeder die Wahlkampfdebatten, die im Fernsehen kommen und womöglich noch in diversen Zeitungen gedruckt werden, gelesen und es ist bald so weit. Die Wahl steht an. Nun ist meine Frage, ob ihr mit Angela Merkel zufrieden seid und sie auch nochmals wählen würdet. Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Angela Merkel selbst kann man ja nur im Wahlkreis "Stralsund, Greifswald und Rügen" (genauer: Landkreis Vorpommern-Rügen) direkt gewählt werden. Allen anderen bliebe nur der indirekte Weg und da hätte man keine Sicherheit, dass letztlich Angela Merkel von ihrer Partei als Kanzlerin getragen wird. Das ist jetzt natürlich nur eine theoretische Unsicherheit - aber sie ist da. Wobei ich nicht verstehen würde, auf welcher Basis man die Zufriedenheit ausdrücken können sollte.

Vielleicht zur Statistik: im Januar betrug die Arbeitslosenquote in Merkels Wahlkreis etwas über 17%. So unzufrieden können die Einwohner dort letztlich mit der Leistung der Politik nicht sein. Aber diese Statistik kann die Zufriedenheit nicht begründen, weil die Arbeitslosigkeit für ganz Mecklenburg-Vorpommern bei nur 13% lag.

Meiner Meinung nach hat Frau Merkel trotz der schweren Finanzkrise hervorragende Arbeit geleistet. Dazu sollte man sich nur einmal vergegenwärtigen, dass die Arbeitslosenquote im Vergleich zu allen anderen Ländern, die Mitglieder in der EU sind, erstaunlich niedrig ist, bestes Beispiel hierfür ist das mittlerweile unter Hollande sozialistisch regierte Frankreich. Die SPD und Bündnis 90/ Die Grünen sind tatsächlich auf die glorreiche Idee gekommen - ein Wahlsieg im September vorausgesetzt - die Steuern zu erhöhen und damit vor allem den Mittelstand weiter zu belasten.

Nun sollte man sich wirklich fragen, ob man einer rot-grünen Regierung unter Peer Steinbrück als Kanzler mehr zutraut als einer erneuten christlich-liberalen Koalition unter Merkel. Natürlich gab und gibt es viele Kritikpunkte an dieser Koalition, jedoch erscheint mir eine unter Umständen rot-rot-grüne Regierung, falls die Stimmenverteilung nicht für rot-grün reichen sollte, bedrohlicher. Die Leistungsträger unserer Gesellschaft sollten geschützt und nicht durch höhere Steuern ins Ausland getrieben werden, deshalb gibt es keine Alternative zu Merkel.

Nein, ich würde die werte Frau Merkel nicht wiederwählen; das könnte ich auch gar nicht, da ich sie schon beim ersten Mal nicht gewählt habe. In meinen Augen ist sie zwar keine schlechte Politikerin, jedoch kann ich mich mit dem, was ihre Partei verkörpert und damit, wie lapidar sie viele Probleme angeht, nicht anfreunden. Ein Beispiel wäre hier die Finanzkrise in der EU, sie hätte viel offensiver reagieren müssen, oder auch ihr Staatsbesuch in China, wo sie kein Wort über Menschenrechtsverletzungen verloren hat.

Wenn morgen Wahlen wären, würde ich vermutlich gar nicht gehen, weil ich weiß, dass, egal welche Partei ich wähle, es sich trotzdem nur sehr wenig ändert. Das Fundament lässt sich nicht abreißen und somit kann jeder Politiker nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Wenn es diese Möglichkeit gäbe, ich würde für eine komplett neue Gesellschaftsordnung plädieren, für einen Neubeginn.