Studienfach nach mehreren Semestern erst wechseln?

vom 02.06.2013, 12:44 Uhr

Ich habe selbst nach dem zweiten Semester das Fach gewechselt, von Naturwissenschaften auf einen VWL-Studiengang, weil ich gemerkt habe, dass ich nicht für die nächsten Jahre im Labor stehen möchte, sondern lieber in einem Büro arbeiten würde.

Gerade bei theoretischen Studienfächern wie BWL, Jura, VWL oder auch bei Maschinenbau sind die ersten beiden Semester extrem trocken und langweilig, da einfach Grundlagen geschaffen werden, die meist nichts mit dem späteren Arbeitsalltag zu tun haben. Da hofft man doch, dass es später noch interessanter wird und studiert eher nochmal ein oder zwei Semester länger. Ich persönlich fand VWL auch langweilig in den ersten beiden Semestern, aber mich haben da die Studieninhalte höherer Semester interessiert, ich wusste also, dass es interessanter für mich wird, wenn ich das durchstehe.

Aber gerade wenn man merkt, dass man dem Studium in einem Fach vielleicht nicht gewachsen ist oder man bei der Auseinandersetzung mit den Inhalten höherer Fachsemester merkt, dass es doch nicht das richtige ist, sollte man abbrechen. Gerade Jura ist ja auch ein sehr langes und schweres Studium und wenn man sich schon im dritten/vierten Semester nicht mehr damit identifizieren kann, dann sollte man vielleicht wirklich einfach abbrechen. Oder alternativ könnte man noch ein Urlaubssemester einlegen und erst mal Alternativen sondieren. Grundsätzlich sollte man sich beim zweiten Anlauf dann aber recht sicher sein, was man machen möchte.

Ich habe zum Beispiel mein zweites Naturwissenschaftssemester dazu genutzt, mir bei verschiedenen anderen Studiengängen, die mich interessiert haben, einfach mal Veranstaltungen anzuschauen, damit ich weiß, was auf mich zukommt.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn man nach vielen Jahren merkt, dass man mit seinem Studienfach nicht glücklich wird, dann macht es ja wohl keinen Sinn, weiter daran fest zu halten. Wem will man denn was beweisen? Den Professoren ist es egal, was mit den Studenten passiert und die Eltern wollen zumeist nur das Beste für das Kind. Man sollte nicht aus solchen Gründen beim Fach bleiben, sondern sich einfach dafür entscheiden, was das Sinnvollste für einen ist. Manchmal bedeutet das eben auch, ein Studienfach zu wählen und damit auf die Nase zu fallen. Wichtig ist nur, dass man wieder aufsteht und einen Neuanfang wagt.

Aus diesem Grund bin ich voll und ganz dafür, ein Studienfach zu wechseln, wenn es sinnvoll ist. Ein Beispiel ist ein Bekannter von mir, der Physik studierte. Als er irgendwann sagte, dass er Albträume vom seinem Fach bekam, hat er sich dagegen entschieden. Das ist eine meiner Meinung nach sinnvolle Entscheidung gewesen.

» niglfox » Beiträge: 109 » Talkpoints: 64,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke mal, dass ein Stück weit auch der eigene Stolz eine Rolle gespielt haben wird. Ich meine, ein Studium abzubrechen ist für manche Menschen gleichbedeutend mit einem Versagen und Schuldeingeständnis und wer gibt schon gerne und offensichtlich zu, die falsche Entscheidung getroffen zu haben? Ich denke mal, dass die wenigsten das nach so vielen Semestern könnten. Nach den ersten 1-2 Semestern zu wechseln oder abzubrechen ist dagegen viel normaler und üblicher, sodass da die Hemmschwelle niedriger ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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