Was tun, wenn der Partner verschuldet ist?
Ich bin seit zweieinhalb Monaten in einer frischen, bisher sehr glücklichen Beziehung. Nun habe ich zufällig erfahren, dass mein Partner verschuldet ist, es handelt sich um mehrere tausend Euro. Meine beste Freundin sagt, für sie wäre das, gerade am Anfang einer Beziehung, ein Trennungsgrund, aber das habe ich definitiv nicht vor.
Trotzdem belastet es mich. Würdet ihr ihn an meiner Stelle nochmal darauf ansprechen? Er hatte es vor einer Woche als er betrunken war einem Kumpel erzählt, wusste aber scheinbar nicht, dass ich auch im Raum war. Er geht also davon aus, dass ich es nicht weiß. Wie könnte ich ihm helfen, ohne ihm Geld zu geben? Denn das habe ich definitiv nicht vor und habe auch gar nicht die finanziellen Mittel dazu.
Ich kann deine Freundin gut verstehen, denn ich würde selbst auch so denken, was sicher auch an entsprechenden Erfahrungen liegt. Ich muss auch zugeben, dass ich häufig nicht die beste Meinung über Personen habe, die verschuldet sind, vor allem dann nicht, wenn es sich um diese typischen Konsumschulden handelt. Da würde ich mich dann auch eher distanzieren wollen.
An deiner Stelle würde ich schon genau schauen, kein eigenes Geld in die Abzahlung der Schulden des Partners zu investieren. Im Grunde genommen sollten die Schulden in eurer Beziehung keine Rolle spielen. Es ist egal, wie viel Geld du hast und ob du theoretisch die Möglichkeit hättest, deinem Partner zu helfen oder nicht. Es sind seine Schulden und dafür ist er auch alleine verantwortlich. Die Schulden müssen eigentlich nicht einmal thematisiert werden. Ich würde nur schauen, dass du nicht ausgenutzt wirst.
Wie gestaltet sich die Verschuldung deines Partners denn? Zahlt er seine Schulden wenigstens ab, oder ist zu befürchten, dass demnächst der Gerichtsvollzieher auf der Matte steht? Hat er sich schon Hilfe gesucht, oder interessieren ihn die Schulden nicht so recht? Wie geht er überhaupt mit seinen Schulden um? Ein paar tausend Euro mögen viel Geld sein und du hast nicht geschrieben, ob sich die Summe eher im vier-, fünf- oder sechsstelligen Bereich bewegt. Sofern es nur um wenige tausend Euro Schulden geht, sollte es möglich sein, diese abzubezahlen. Falls das nicht realistisch erscheint, muss sich dein Freund einen seriösen Schuldnerberater suchen. Dabei könntest du ihm sicher helfen.
Eine Trennung finde ich sehr übereilt. Ich nehme mal an, dass das betrunkene Gespräch zwischen deinem Freund und seinem Kumpel nicht sehr ausführlich war und du so gut wie keine Details hast. Es gibt tausend Gründe, verschuldet zu sein. Nicht jeder ist moralisch verwerflich und ein Zeichen von Charakterschwäche. Und wie er damit umgeht, ist auch sehr wichtig. Einen Trennungsgrund sehe ich also erst mal nicht.
Solange du aber offiziell eigentlich gar nichts davon weißt, würde ich mich einfach still verhalten. Ihr seid erst seit ein paar Wochen zusammen. Da kann man nicht verlangen, dass er dir so etwas schon erzählt. Dafür braucht es Sicherheit und Vertrauen. Wahrscheinlich wird er dir irgendwann von sich aus von seinen Schulden erzählen.
Bis dahin kannst du einfach nur ein bisschen genauer hinsehen. Wenn er dir jetzt trotzdem teure Geschenke macht, meint er entweder, er müsste das tun oder er nimmt seine Schulden nicht ernst oder hat ein zumindest ein ernsthaftes Problem. Dann solltest du es gestehen, dass du vollkommen unabsichtlich dieses Gespräch mitbekommen hast. Und dann bekommst du alle Informationen, die du benötigst, um eine fundierte Entscheidung über eure Beziehung zu fällen.
Ansonsten könntest du ihm auch von einem Bekannten erzählen, vom berühmten Onkel der Schwester der Nachbarin deiner Cousine. Dieser Onkel hat ein paar Tausend Euro Schulden. Und so kannst du ihm dann versteckt mitteilen, wie du dazu stehst. So könntest du ihm Mut machen, dir von seinen Schulden zu erzählen.
Eine Trennung wegen der Schulden finde ich ein wenig übereilt, sofern es sich nicht um sehr viel handelt. Und es kommt auch darauf an wie die Schulden entstanden sind. Ein paar Tausend Euro hat leider fast jeder schon Schulden. Hier kommt es aber auch darauf an ob es für ein teures Auto, Urlaub oder ähnliches war oder ob man damit zum Beispiel ein Haus gekauft hat. Ist zumindest meine Meinung.
Mein Partner hatte auch welche aber er hat mir das dann auch gleich gesagt, aber an Trennung hätte ich nicht gedacht. Er hat schön langsam begonnen die Schulden ab zu bauen und als wir zusammen gezogen sind und unsere erste Tochter erwartet haben, haben wir gemeinsam alles was wir konnten genutzt um die Schulden zu tilgen. Es dauerte dann nicht lange und die Schulden waren Geschichte. Und neue wurden natürlich nicht gemacht.
Das kommt wohl auf den "Grad" der Verschuldung an. Denn wenn er die Schulden über die Zeit "problemlos" (natürlich bedeutet so was immer Einschränkungen) zurückzahlen kann, dann ist das doch kein Problem und nichts was dich beeinträchtigen sollte. Wenn er massive Probleme hat, dann solltest du ihm Hilfe anbieten. Nicht im Sinne, dass du ihm Geld gibst, sondern für ihn - oder mit ihm - die Ausgaben und Einnahmen strenger überwachst.
Über die Schulden würde ich mir keine Gedanken machen. Aber die Frage sollte lauten, wieso er so sehr trinkt, dass er praktisch seine Umgebung nicht mehr wahr nimmt. Und das auch noch während der ersten zehn Wochen in der neuen Beziehung? Da würde ich mir Gedanken machen, die eher zu einem Trennungsgrund führen könnten. Ebenso muss man auch die Frage gestatten, wofür das nicht vorhandene Geld (also die Schulden) ausgegeben wurden. Wenn da kein realer Gegenwert steht, ist auch Vorsicht geboten.
Ich finde es gut, dass du es nicht aufgeben möchtest. An deiner Stelle würde ich zu ihm gehen und ihm ganz klar sagen, was du gehört hast. Dann könnt ihr gemeinsam über das Thema reden. Du musst ihm ja auch gar kein Geld geben. Es reicht ja, wenn er sich keine Sorgen machen muss, dass du ihn verlässt, wenn er es dir gesteht. Du solltest ihm klar machen, dass ihr das gemeinsam durchstehen werdet, weil man das nur schaffen kann, wenn man zusammenhält.
Es sind doch nur Schulden. Die zahlt man eben nach und nach ab und dann sind sie irgendwann weg. Auch wenn er in die Privatinsolvenz gehen muss steht ihr das schon gemeinsam durch. Das heißt ja nicht, dass ihr nun auf alles verzichten müsst. Man kann doch trotzdem leben. Ich würde meinen Partner wegen so etwas nicht verlassen. Sicherlich ist es nicht angenehm, aber man kann das doch gemeinsam schaffen und wenn die Schulden abgezahlt sind, hat man doch auch eine ganz normale Beziehung.
Das wichtigste ist aber, dass du das Gespräch mit ihm suchst und ihm deine Hilfe anbietest, wenn er mit dir reden möchte. Du wirst ihm sonst nicht helfen können. Er hat Schulden gemacht und dann muss er auch dazu stehen und kann nicht einfach weitermachen.
Nun es ist doch normal, dass man nicht gleich solche Probleme vor einem neuen Partner offenlegt. Würde doch von uns auch niemand machen. Da du es nun aber weißt, solltest du das Gespräch zu dem Thema mit deinem Freund suchen. Höhe der Schulden erfragen und wie es aktuell mit der Tilgung aussieht. Wenn er da überfordert ist und du ihm gute Ratschläge geben kannst, eventuell auch bei dem Schriftkram helfen, dann wäre das ein gemeinsamer und vor allem guter Weg.
Ich selbst habe es auch eher durch Zufall mitbekommen, als mein Freund noch einen Kredit abbezahlt hat. Ich sollte alte Unterlagen durch den Schredder schicken und habe eben alles noch mal durchgeschaut, ob man es wirklich vernichten kann. Bei ihm lief der Schuldenabbau aber in geordneten Bahnen und daher musste ich mich nicht weiter mit dem Thema auseinandersetzen.
Eine Trennung wäre das Problem für mich erst mal auch nicht wert. Einzig, wenn dein Freund nicht bereit wäre an diesen Schulden zu arbeiten, würde ich mich fragen, ob ich mit diesem Menschen eine Zukunft haben kann. Aber das kannst du eben nur in einem Gespräch klären.
Auch ich fände eine Trennung überzogen, schließlich ist er doch nicht die Beziehung eingegangen, um seine Schuldenprobleme zu beseitigen - zumindest würde ich ihm das nicht unterstellen. Und da er dich darüber nicht in Kenntnis gesetzt hat, könnte ich mir denken, dass er es deswegen nicht getan hat, damit du nichts Falsches von ihm denkst. Wahrscheinlich will er dich weder damit belasten noch dich mit reinziehen und das hätte ich dann wohl auch gemacht an seiner Stelle.
Die Meinung deiner Freundin kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und finde es auch nicht gut, denn was haben die Gefühle mit den Geldsorgen des einen Partners zu tun? Es sind ja seine Schulden und du hast damit ja rein gar nichts mit zu tun, weder verlangt jemand von dir, das du sie übernimmst, noch sonst irgendetwas. Ihr seid ja auch noch frisch zusammen und somit ist es ja nicht das Wichtigste. Wenn ihr nach Jahren immer noch zusammen seid und euch was aufbauen möchtet, dann könnt ihr dann, falls es immer noch Schulden gibt, darüber reden, wie man das am besten lösen kann. Vorher ist es doch total uninteressant und für mich wäre das auch kein Grund, die Beziehung zu beenden.
Ich kann mich dem nur anschließen, wenn gesagt wird, eine Trennung sei übereilt. Immerhin hast Du doch kein Wissen darum, wie die Schulden zustande gekommen sind und wie der Umgang Deines Freundes mit der Abzahlung seiner Du weißt an sich offiziell nichts, kann aber verstehen, dass Du Dir darum Gedanken machst. Ich würde wohl in einer ruhigen Minute versuchen, dem Freund zu sagen, dass ich neulich etwas mitbekommen habe, worum ich mir Gedanken mache, eben die Erwähnung von Schulden. Je nach Reaktion kann man dann auch weitere Schritte einleiten, sofern notwendig.
Dass Du Deinem Freund finanziell nicht helfen möchtest und kannst, ist übrigens verständlich und ich finde es auch lobenswert, dass Du Dich selbst davon distanzierst. Inwiefern aber auch Du davon zurückbleiben kannst, wird vermutlich die Zeit zeigen. Ich persönlich würde wohl schon in Gefahr geraten und irgendwelche Rechnungen übernehmen oder mal etwas kaufen, um eine Entlastung beizuführen, sofern ich eben eine "offizielle" Kenntnis über die Schulden habe. Ich hatte mal einen Freund gehabt, für den war es dann normal, dass ich mal Einkäufe gezahlt habe, seine Wocheneinkäufe, obwohl ich nur mal am Wochenende da war und so etwas. Das hat mir schon gestunken, konnte mich aber auch nicht dagegen zur Wehr setzen, was mir heute leichter gelingen könnte.
Solltest Du nicht so tun können, als wüsstest Du von nichts, fände ich es nur fair, dass Du Deinen Freund über das Gehörte in Kenntnis setzt. Erst dann kannst Du überlegen, wie es weitergeht, wobei Schulden und Finanzielles schon auch sensible Angelegenheiten sind, die man so nicht ignorieren kann.
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