Vertraut ihr meist oder kontrolliert ihr nach?

Wer kennt den Spruch nicht "Kontrolle ist gut, Vertrauen ist aber besser". Aber es gibt Menschen, die absolut nie vertrauen und einfach einen Kontrollzwang haben. Sie kontrollieren jeder und jedes und vertraut keiner Handlung einer anderen Person.

Welcher Typ seid ihr eher? Fällt es euch leicht Aufgaben abzugeben und vertraut ihr dann auch, dass diese Person es auch zu eurer Zufriedenheit gemacht habt oder kontrolliert ihr jedes und jeden? Wie ist das, wenn ihr euren Kindern Aufgaben verteilt? Kontrolliert ihr diese oder wisst ihr und vertraut ihr, dass es schon richtig gemacht ist? Denkt ihr, dass ihr ein Kontrollfreak seid?

Bei mir kommt es darauf an, um wen es sich handelt, dem ich vertrauen sollte bzw. wer die Aufgabe übernommen hat, und um was für eine Aufgabe es sich handelt. Je schwieriger und wichtiger eine Aufgabe für mich ist, desto eher kontrolliere ich nach, ob die Aufgabe auch erledigt worden ist und wie das passiert ist, ob ich also damit zufrieden bin oder ob ich nachbessern muss. Bitte ich meine Mutter etwa, zum Essen einen Gurkensalat zu machen, kontrolliere ich es nicht, weil ich dann weiß, das macht sie und der wird gut.

Wenn ich aber etwa meine Schwägerin bitten würde, ein Zimmer zu streichen, damit die Wohnung demnächst an den Vermieter zurück gegeben werden kann, weiß ich fast schon, dass ich da noch mal selbst mit der Rolle drüber gehen muss. Da würde ich auch definitiv kontrollieren, weil ich weiß, sie ist nicht so sorgfältig. Es hängt bei mir also immer vom Einzelfall ab.

Ich kenn den Spruch andersrum. "Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser." Was auch irgendwie logischer ist. Denn das Ergebnis wird dann eher den eigenen Wünschen entsprechen, also besser sein, wenn man es kontrolliert hat. Ich würde nicht sagen, dass ich ein Kontrollfreak bin. Mir ist es auch meist nicht wichtig, dass alles hundertprozentig perfekt ist. Aber kontrollieren tue ich es schon immer. Kontrollieren heißt ja auch noch lange nicht, dass ich alles wieder auseinander nehme und noch mal selber mache. Meist sage ich nicht mal etwas, wenn mir Fehler auffallen oder Dinge, die ich anders gemacht hätte.

Meine Mutter arbeitet mit so einem Kontrollfreak zusammen und es ist wirklich grauenhaft. Erst delegiert er Aufgaben, dann passt ihm aber das Ergebnis absolut nie und er macht wieder alles von Neuem. Da fragt man sich dann schon, warum man sich die Arbeit überhaupt gemacht hat. Vor allem leidet der Mann an Magengeschwüren und anderen Stresskrankheiten und jammert dann auch noch immer über die viele Arbeit, die er hat. Damit macht er meine Mutter noch ganz krank. Alles sehr kontraproduktiv.

Welcher Typ seid ihr eher? Fällt es euch leicht Aufgaben abzugeben und vertraut ihr dann auch, dass diese Person es auch zu eurer Zufriedenheit gemacht habt oder kontrolliert ihr jedes und jeden? Wie ist das, wenn ihr euren Kindern Aufgaben verteilt? Kontrolliert ihr diese oder wisst ihr und vertraut ihr, dass es schon richtig gemacht ist? Denkt ihr, dass ihr ein Kontrollfreak seid?

Ich bin eigentlich von beiden etwas, denn beruflich habe ich eine Position, wo ich die Arbeiten meiner Kollegen kontrollieren muss, aber im Privatleben mag ich es lieber, wenn ich nicht immer die Kontrolle haben möchte. Zuhause übergebe ich gerne mal meinem Partner das Zepter und bin damit recht zufrieden. Ich muss nicht ständig und alles kontrollieren, lediglich im Beruf ist das bei mir etwas anderes, aber dafür werde ich ja auch bezahlt. Ein Kontrollfreak bin ich aber auf keinen Fall und das würde auch niemals passieren, das ich dazu neige.

Ich kenne den Spruch so, wie du ihn hier geschrieben hast, auch nicht, sondern nur anders herum. Bei mir kommt es einfach auf die Person an, der ich zum Beispiel eine Aufgabe übertragen habe. Wenn ich dieser Person vertraue, dann kontrolliere ich auch nicht weiter, ob nun wirklich alles so gemacht wurde, wie ich es wollte. Wenn ich der Person aber nicht vertrauen kann und eine nicht gut ausgeführte Arbeit auf mich zurückfallen würde, dann kontrolliere ich schon noch lieber, ob auch alles richtig gemacht wurde.

Ich kenne den Spruch, wenn ich ehrlich bin, auch genau andersrum. Ich glaube das ist auch egal, wie der Spruch nun ausgelegt wird. Vertrauen ist tatsächlich eine Sache, aber Kontrolle ist dann wiederum eine ganze andere Sache.

Ich bin eher der Typ, der immer viel Vertrauen schenkt. Wenn ich dann aber merke, dass das Vertrauen ausgenutzt wird und ich Anzeichen für einen Vertrauensbruch finde, dann kontrolliere ich auch mal. Ich glaube aber, dass das völlig normal ist. Niemand wird gerne verletzt und deswegen ist ein bisschen Kontrolle meiner Meinung nach nicht schlimm. Eigentlich steckt doch nur die Angst dahinter, verletzt und hintergangen zu werden.

Dieser Spruch ist mir auch nur umgekehrt bekannt. Vielleicht kann man ihn auch in beide Richtungen auslegen. Wenn ich also jemandem zu viel vertraue und nicht kontrolliere, was er machen soll, kann es am Ende sein, dass es falsch ist und anders, als ich es wollte. Da ich nicht kontrolliert habe, obwohl ich nicht wusste, dass dieser Mensch das schaffen konnte, ist es mehr oder weniger meine Schuld.

Kontrolliere ich aber zu viel und habe überhaupt kein Vertrauen, wird man es mir ankreiden und sauer sein. Es ist also immer die Voraussetzung zu beachten, ob ich das Vertrauen habe und dieser Mensch es verdient und es gerechtfertigt ist oder ob ich besser kontrolliere. Manchmal ist die Entscheidung nicht einfach. Wenn ich also eine Arbeit verteile, muss ich vorab überlegen, ob ich mich auf die Person verlassen kann oder nicht.

Also ich bin eher ein Vertrauensmensch. Obwohl ich auch mal eifersüchtig bin, aber ein bisschen Eifersucht in der Beziehung ist ja nicht so schlimm, solange wie die Eifersucht nicht die überhand nimmt!

Denn wenn man zu viel kontrolliert nervt es auch schnell den Partner und dann geht auch schnell mal wegen so was eine Beziehung kaputt. Ich hatte bereits eine Freundin die der Meinung war mich immer kontrollieren zu müssen. Sie wollte immer wissen wohin ich gehe, ich musste immer pünktlich da sein und wenn nicht fragte sie gleich wieso ich zu spät kam. Und dann ist es auch klar das ich das nicht lange mitgemacht habe.

Bei mir ist es eigentlich unterschiedlich. Wenn es um etwas geht das jetzt nicht so extrem wichtig ist dann kontrolliere ich eigentlich nie nach. Wenn es dann nicht so gemacht ist wie ich möchte ist es ja eigentlich egal. Wenn es jetzt aber etwas ist das sehr wichtig ist und ich vielleicht schon aus Erfahrung weiß das es nicht immer so erledigt wird, dann kontrolliere ich schon mal nach. Gerade auch bei meiner Tochter die dann oft sagt ist erledigt und es dann aber nicht so ist. Aber sie ist halt gerade mal vier Jahre alt. Hier ist ein wenig mehr Kontrolle sicher noch angesagt. Aber auch bei Erwachsenen bei denen ich weiß das sie gerne mal etwas vergessen kontrolliere ich nach wenn es um etwas wichtiges geht.

Mir fällt es nicht so schwer jemanden zu vertrauen und mich auf ihn zu verlassen, auch wenn ich viele Leute kenne, die in der Hinsicht sehr unzuverlässig sind, so dass es eigentlich besser wäre nicht so sehr zu vertrauen. Wenn man die Leute kennt kann man ja wunderbar abschätzen, ob man jetzt der Person vertrauen kann oder nicht. Bei einigen meiner Freunde brauch ich da nicht lange zu überlegen. Bei manchen würde ich aber direkt mal das Vertrauen außen vor lassen und wohl hier mal einen Kontrollblick walten lassen.

Gerade bei der Arbeit habe ich gelernt, dass man Vertrauen sollte, wenn man bestimmte Aufgaben weiter- oder abgibt. Das fällt nicht immer sehr leicht, wenn man die Leute kennt und quasi schon erahnen kann, dass das kein gutes Ende nimmt. Aber auch hier kontrolliere ich nicht nach, weil es dann nicht mehr mein Problem ist und ich auch nicht die Zeit dafür gehabt hätte. Ich selbst würde mich da also nicht als Kontrollfreak einstufen.

Meine Oma ist da leider ganz anders, aber wird wohl am Alter liegen. Sie fragt mich immer nach bestimmten Dingen, wie zum Beispiel ob die Tür abgeschlossen ist. Auch wenn ich ihr sage, dass dies der Fall ist geht sie irgendwann noch einmal los und überzeugt sich selbst davon. Das nervt schon ziemlich, weil sie dann auch selbst die Tür abschließen kann. Das betrifft auch andere kleine Dinge im Alltag, aber ich habe mich daran gewöhnt, auch wenn es einen manchmal ein wenig auf die Palme treibt.