Wenn man zu viele Aufgaben hat, einfach gar keine machen?
Ich hatte es letztens, dass ich sehr viele Projekte an einem Termin abgeben musste. Natürlich hatten wir genug Zeit, alles zu bearbeiten, aber ich habe zu spät angefangen. Dadurch kam es, dass ich irgendwann festgestellt habe, dass ich selbst dann nicht alle schaffen konnte, wenn ich die nächste Nacht nicht schlafen würde.
Mir kam dann der Gedanke, einfach gar nichts davon zu machen, weil es einfach zu viel war. Ich habe es dann aber doch gemacht, sodass ich die Projekte alle nur sehr flüchtig bearbeitet hatte, aber dennoch abgeben konnte.
Kennt ihr solche Gedanken? Habt ihr sie auch schon mal gehabt? Habt ihr ihnen schon einmal nachgegeben und einfach gar nichts von den ganzen aufgaben gemacht?
Im Fach technisches Zeichnen, was ich übrigens mehr als nur verabscheut habe, mussten wir einmal in einem vorgegebenen Zeitraum unzählig viele Blätter bearbeiten und ich habe, wie du, zu spät damit anfangen wollen.
Ich habe bei dem ersten Blatt bemerkt, dass auch die kleinen Aufgaben bei mir recht lange dauern und habe hochgerechnet, wie lange ich für alle Aufgaben ohne eine Pause brauchen würde. Letztendlich kam ich auf über 5 Stunden und hatte wirklich keine Lust. Meine 3 war mir sicher und selbst wenn ich die Aufgaben ordentlich gemacht hätte, würde sich meine Note nicht verändern. Aus diesem Grund habe ich das Bearbeiten der Aufgaben sein gelassen und habe nachgegeben. Das Ganze habe ich dem Lehrer dann auch so erklärt und er sagte nur, dass er nie wieder vor solchen Herkules-Aufgaben die Noten preisgibt und sagt, ob es eine Chance gibt, die Note zu verbessern oder zu verschlechtern.
Also gar nichts zu machen weil man zu viel hat ist wohl keine wirklich gute Idee. Ich meine wenn lange genug Zeit war dann ist man ja selber schuld wenn man nicht zusammen kommt. Ok, ich denke jeder von uns hat diese Situation schon mal gehabt, aber dann muss man halt durch und muss schauen das man alles noch so gut wie möglich hin bekommt. Aber gar nichts machen geht dann wohl gar nicht.
Vielleicht sieht man das als Jugendlicher noch anders, aber irgendwann hat das Ganze dann auch ziemliche Konsequenzen wenn man seine Arbeit nicht erledigt. Das merkt man dann wenn man im Arbeitsleben steht und genau das macht. In der Schule oder im Studium ist das vielleicht noch nicht so schlimm aber in der Arbeit kann es schlimmstenfalls sogar den Jobverlust bedeuten.
Mir ist das in Schule und Studium auch des öfteren passiert, dass ich Aufgaben vor mich hergeschoben habe. Einmal sollten wir zu Hause einen längeren Aufsatz für Deutsch schreiben. Ich habe also genervt zwei, drei Sätze geschrieben, dann hab ich mir ausgerechnet, was ich mit einer 6 bekommen würde und da das Ergebnis immer noch eine 2 war, hab ich mich entschieden nichts abzugeben.
Wenn ich tatsächlich mehrere Aufgaben zu bewältigen hätte und es nicht schaffen kann, dann würde ich darüber nachdenken, ob ich einige gar nicht machen müsste. Vielleicht kann man einen Aufschub bekommen oder die Note ist egal. Es kann ja nicht sein, dass alle Aufgaben gleich wichtig sind. Für die, die es sind, hat man dann mehr Zeit und kann sie ordentlich machen.
Im Idealfall solltest du daraus gelernt haben, dass du das nächste Mal früher anfangen musst. Wie schon erwähnt wurde, ist das eine Situation, die du in der Berufswelt anders lösen solltest.
Ich habe früher immer erst alles auf den letzten Drücker gemacht in der Schule. So passierte es auch gerade am Anfang, dass ich auch mal Nächte durchgearbeitet habe, wobei meine Eltern davon nichts mitbekommen haben, weil ich trotzdem leise war. Manchmal waren es dann mehrere Sachen, die ich gleichzeitig fertig bekommen musste und ich glaubte oft nicht mehr an mein Gelingen und wollte einfach schlafen gehen.
Ich habe es dann aber immer durchgezogen und auch noch pünktlich geschafft. Dass das aber kein dauerhaftes Modell sein sollte, dürfte einem ja klar sein und deswegen mache ich es heute nicht mehr so. Es ist eben auch so, dass man dann auch Nachteile dadurch hat, wenn man Sachen nicht pünktlich abgibt und eigentlich kann man sich das ja gar nicht erlauben.
In so eine Situation, wie du sie beschrieben hast, komme ich eigentlich so gut wie nie, weil ich immer rechtzeitig damit anfange, meine Projekte und Präsentationen vorzubereiten. Aber bei mir kann es natürlich auch mal vorkommen, dass ich eine stressige Zeit habe, in der ich viel für die Schule machen muss. Aber es ist dann nicht so, dass ich alles an einem Abend machen muss, dafür fange ich ja rechtzeitig an.
Wenn ich nun in der folgenden Situation wäre, würde ich nicht auf die Idee kommen, gar nichts zu machen. Ich bin sehr bestrebt, was gute Noten in der Schule angeht. Ich würde mir dann also einfach Gedanken darüber machen, welches Projekt am wichtigsten ist. Da spielt dann vor allem eine Rolle, wie viel Prozent von der Gesamtnote es zählt und welche Noten ich in dem Fach schon geschrieben habe. Wenn die Noten bisher schlecht sind, dann ist es mir natürlich wichtiger, dass ich in dem Projekt eine gute Note bekomme, als wenn ich schon eine gute Note habe.
Letztendlich kommt es auch darauf an, bei welchen Lehrern ich die jeweiligen Projekte mache. Manche Lehrer sind ja toleranter, wenn man sagt, dass man das Projekt einige Tage später abgibt, als andere. Das erste Projekt, das ich machen würde, wäre dann das, bei dem ich weiß, dass ich wirklich null Punkte bekomme, wenn ich es nicht rechtzeitig abgebe. Aber wie gesagt, in eine solche Situation komme ich hoffentlich nie. In jedem Fall ist es keine Option für mich, dann einfach aufzugeben und gar nichts zu machen.
Man kann sich in so einer Situation sicher massiv überfordert fühlen und verliert dann praktisch die Motivation, überhaupt was zu machen. Dann steckt man eben am liebsten den Kopf in den Sand und versucht, das Ganze schlicht auszusitzen. Immer mit der Hoffnung, dass es am Ende nicht so schlimm werden würde. Es gibt sogar Situationen, bei denen so ein Vorgehen Sinn machen würde und man so evtl. eine Eskalierung in Gang setzt, bei der ein grundlegendes Problem an den Tag kommt. Gerade dann, wenn man für die Aufgabenmenge selbst nicht verantwortlich ist und die Erledigung - über längere Zeit gesehen - durch ein normales Arbeiten nicht machbar ist.
In der beschriebenen Situation macht das aber keinen Sinn, weil man für die Schwierigkeiten ja nachweislich selbst verantwortlich ist. Da ist dieses Vorgehen nur Teil einer schwachen Ausrede. Bei so was ist es dann doch besser, wenigstens einen kleinen Teil der Aufgaben zu machen. Und daraus zu lernen. Wobei diese grundlegende Tendenz, Dinge (unangenehme Aufgaben) hinauszuzögern sicher nichts ist, was nicht weit verbreitet wäre. Ich denke, so was trifft auf wirklich viele Menschen zu.
Also ich kenne schon solche Fälle, in denen man sehr unter Zeitdruck steht und womöglich nicht mehr alles schafft. Diese Situationen kann ich aber zum Glück an einer Hand abzählen und daher musste ich mir noch nie zu sehr darüber den Kopf zerbrechen. Mein Gedankengang ging dann aber immer in Richtung der Prioritäten und nicht dahin, dass ich alles fallen lasse und einfach gar nichts mache, denn das halte ich für völlig falsch. Es mag schwer fallen, aber hier muss man sich zusammenreißen und einen klaren Kopf bewahren.
Ich würde mir also Gedanken darüber machen was wirklich gut werden muss und dieses dann angehen. Ich nehme mal als Beispiel die Fächer Mathe, Englisch und Geschichte. Hätte ich die geschilderte Situationen mit all diesen Fächern würde ich mich dem Fach widmen, in dem ich im Moment die schlechteste Note habe. In dem Fall würde das bei mir mit Sicherheit Mathe sein. Bei solchen Projekten kann mir noch einiges rausholen und seine Note verbessern. In Geschichte und Englisch war ich immer ziemlich gut, daher kann man sich hier auch mal einen Fehltritt erlauben. So würde ich zumindest an die ganze Sache heran gehen.
Ich teile auch die Meinung, dass es nicht besonders hilfreich ist, sich bei einem Haufen zu erledigender Arbeit, für den einfachsten Weg, nämlich nichts zu tun, zu entscheiden. Es mag sein, dass man sich so etwas in der Schule oder im Studium erlauben darf, aber in der Arbeitswelt sieht die ganze Sache schon anders aus und man kann tatsächlich aufgrund von Arbeitsverweigerung, die man ja damit leistet, im schlimmsten Fall seinen Arbeitsplatz riskiert. Aber selbst, wenn nicht, so landet man in einem Teufelskreis, da immer mehr Aufgaben auf einen zukommen und sich somit die Arbeit staut. Vielleicht vermag manch einer die Tätigkeiten auf andere abzuwälzen, aber im Normalfall sollte man sich nicht darauf verlassen.
Ich bin auch ein Freund, der alles immer auf den letzten Drücker erledigt, auch, wenn ich längst weiß, dass es weder praktisch noch empfehlenswert ist. Trotzdem habe ich mich lieber um den Schlaf gebracht, anstelle, dass ich mir das Recht heraus genommen hätte gar nichts zu tun. Meist fürchtete ich auch, dass alle Aufgaben in der vorhandenen Zeit nicht zu schaffen seien, doch meistens biss ich die Zähne zusammen und schaffte mehr als erwartet, wenn nicht alles. Da ich selbst an meinem Zeitverzug Schuld trug, konnte ich das mit meinem schlechten Gewissen nicht vereinbaren absolut gar nichts zu machen und habe mir auch Prioritäten gesetzt und dann nach und nach alles abgearbeitet.
Mir ist mal etwas Ähnliches außerhalb von Schule oder Studium widerfahren. Ich habe damals mit einem Ingenieur gearbeitet und sollte für ihn eine Aufgabe übernehmen, die außerhalb seines fachlichen Tätigkeitsbereichs stand. Zur deadline hin merkte ich, dass es knapp wird mit der Zeit und auch wenige Stunden vor der geplanten Abgabe war ich mit dem Projekt noch nicht ganz fertig - dabei war es schon drei Uhr nachts.
Zu diesem Zeitpunkt packte mich schon eine gewisse Verzweifelung, da ich einerseits unbedingt fertigwerden wollte, andererseits aber schon von der bereits vorausgegangenen mehrstündigen Arbeit ziemlich ausgelaugt war. Letztendlich habe ich mich dann doch am Riemen gerissen und mithilfe von Kaffee und Nikotin das ganze doch noch rechtzeitig fertiggestellt, auch wenn es unter so einem Zeitdruck nicht mehr wirklich Spaß gemacht hatte, zumal ich zugunsten der Arbeit auch noch den Schlaf streichen musste. Und was lernt man daraus? Arbeit richtig auf- und (zeitlich) einteilen, das ist die Kunst!
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