Tourismus als Problem am Mount Everest

vom 26.05.2013, 22:34 Uhr

Bei Phoenix wurde gestern etwas über den Mount Everest gezeigt. Unter anderem scheint es so zu sein, dass selbst am Mount Everest die Spuren des Tourismus spürbar werden. Nicht nur einige Leichen von Bergsteigern sind dort, auf dem Weg zum höchsten Gipfel der Welt, am Wegesrand zu finden. Auch Müll und Fäkalien wurden von den Bergsteigern hinterlassen. Als Problem wurde unter anderem auch genannt, dass immer mehr unzureichend vorbereitete Menschen den Gipfel des höchsten Berges der Welt erklimmen wollen. Dieser Tourismus fördert die bestehenden Probleme. In der Zeitung „Die Welt“ sind darüber auch zwei Artikel erschienen: klick und klick.

Ich kann mir vorstellen, dass es für viele Leute einen Reiz darstellt, einen hohen Berg oder sogar den höchsten Berg, selbst zu besteigen. Aber ich halte nichts davon, dass sich Leute ohne ausreichende Fähigkeiten und mit mangelnder Fitness an ein solches Abenteuer wagen. Viele Todesfälle sind sicher vermeidbar. Die Sache mit dem Müll sehe ich ebenfalls als problematisch an. Die eisige und trockene Umgebung konserviert diesen und sorgt dafür, dass er auch nach Jahren oder Jahrzehnten noch auf dem Berg ist. Durch weitere Expeditionen wird die Müllmenge sicher weiter erhöht.

Wäre es überhaupt denkbar, beispielsweise das Müllproblem zu vermeiden? Wird der Müll bei solchen Expeditionen grundsätzlich an Ort und Stelle hinterlassen, um Gewicht zu sparen? Wie ist das mit den Toten? Ich kann nachvollziehen, dass sich andere Leute, die an einer Expedition teilnehmen, nicht in Gefahr bringen, um jemanden aus eigener Kraft zu bergen, der abgestürzt ist. Wird nach den Toten auch später nicht gezielt gesucht?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das ist ja ganz schlimm, was da am Mont Everest passiert. Es wird schon viel für den Tourismus gemacht und dass die Touristen auch daran interessiert sind, einen Berg zu besteigen. Aber ich meine, dass das alles nicht zusammen passt. Man kann doch ein Gebirge wie dieses nicht für jeden erschließen. Der Mont Everest ist nun mal eine Domäne der Extrem-Bergsteiger gewesen (leider gewesen) und warum überlässt man ihnen nicht dieses Gebirge?

Wenn ich lese, was alles getan wird, damit Touristen ebenfalls auf die Spitze kommen können, finde ich, dass es ein Verbrechen an der wundervollen Natur ist, die so geschändet wird. Der ganze Müll, der verteilt auf dem Berg liegt, die vielen Exkremente und dann noch die toten Bergsteiger, die versuchten, ihn zu erklimmen, all das ist zu viel. Den heutigen Touristen wird nicht das zugemutet, was in vorherigen Zeiten viele Bergsteiger mit dem Tode bezahlen mussten. Ich kann aber auch ihre Denkweise nicht nachvollziehen. Wenn sie die heutigen Erleichterungen und Hilfen benutzen, um die Spitze zu erklimmen, können sie doch nicht von sich sagen: „Ich habe genau wie Edmund Hillary den Mont Everest bestiegen.“

Ich habe da kein Verständnis für. Nepal wird daran verdienen, dass die Touristen scharenweise kommen. Aber irgendwann wird hoffentlich Schluss damit sein. Denn wer will schon auf eine Müllkippe. Es sei denn, der ganze Müll wird irgendwie mal abtransportiert. Bleibt aber die Frage, wie?

Ich glaube auch nicht, dass die ehemaligen Bergsteiger, die den Mont Everest erklommen haben mit dieser Geschäftemacherei einverstanden sind. Das was sie in einem echten Kampf mit der Natur geschafft hatten, kann man nicht mit dem vergleichen, was heute da läuft. Dass das geduldet wird, ist sehr schade.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich habe von dem Problem schon gewusst und finde es auch sehr erschreckend. Ich habe mal einen sehr langen Artikel über eine gescheiterte Touristenexpedition gelesen. Damals waren mehrere von diesen reichen, aber unerfahrenen Bergsteiger auf dem Weg nach oben gestorben. Die anderen sind einfach über sie drüber gestiegen, um noch zum Gipfel zu gelangen. Auch noch nicht ganz Gestorbenen wurde nicht geholfen. Immerhin hat man ja die tausende Dollar nicht gezahlt, um dann einem Fremden auf halbem Weg wieder nach unten zu geleiten.

Später gezielt nach den Leichen zu suchen, ist praktisch hoffnungslos. Auch Reinhold Messner musste seinen Bruder zurücklassen und er ist viele, viele Jahre nicht wieder aufgetaucht. Die Leichen werden ja wieder vom Schnee verdeckt. Wobei zumindest bei den Bezahltexpeditionen ziemlich klar sein sollte, wo sie liegen. Gleich neben dem Seil halt. Aber viele werden sich auch kurz etwas abseits hingesetzt haben oder sind abgestürzt. Die tauchen dann in einem sehr warmen Sommer vielleicht wieder auf. Aber für die Bergung müssen sich dann wieder mehrere Bergsteiger in Gefahr bringen.

Den Müll zurückzulassen kann lebensnotwendig sein. Wenn man sich sowieso mit letzter Kraft nach oben zieht, macht es schon etwas aus, ob man noch ein, zwei Kilo Müll mit sich schleppt. Die Profibergsportler machen es nicht anders. Sie sind nur nicht so viele und sie planen von vornherein besser, so dass gar nicht so viel Müll entsteht.

Wie das Problem gelöst werden kann, sehe ich aber nicht. Nepal wird sich das Geschäft nicht versauen lassen. Wenn man so arm ist, spielen ökologische Gesichtspunkte verständlicherweise einfach keine Rolle. Wenn die Touristen aber schon so viel zahlen, können sie ja noch ein paar Tausend Dollar an die Aufräumtrupps abgeben. Aber ansonsten wird es dort fröhlich so weiter gehen wie bisher.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Der Mount Everest ist schon sehr beeindruckend. Ich habe selbst auch mal mit den Gedanken gespielt dort mal hinauf zu klettern, aber letztendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das nichts für mich werden wird, weil mir einfach die Erfahrung für so etwas fehlt. Ich bin nicht so dumm und gehe das ganze ohne diese lebenswichtige Erfahrung an. Ich kann also schon verstehen, dass sich hier viele Menschen angelockt fühlen. Wer kann schon behaupten, dass er auf dem höchsten Berg der Welt gestanden hat?

Das es hier Probleme mit Müll und Tourismus gibt kann ich mir sehr gut vorstellen. Man muss sich aber auch mal in die Lage der Bergsteiger versetzen. Sie schleppen einiges an Zeug mit und es ist ja nun nicht so, dass man alle 100 Meter auf einen Entsorgungsbehälter oder einen Papierkorb stößt. Da entsorgt man seinen Abfall und seinen Müll eben einfach so. Das ist nicht schön, aber ein klein wenig kann man es schon nachvollziehen. Es fällt natürlich schwer hier eine geeignete Lösung zu finden. Man könnte vielleicht ab einer bestimmten Höhe eine Sperre errichten, aber ich glaube nicht, dass dies funktionieren würde.

Die Sache mit den toten Menschen ist natürlich eine ganz andere Sache. Wenn ein Mensch erfroren ist kann man ihn noch bergen, wenn er nicht alleine unterwegs war. Je nach Höhe ist es aber ein extrem anstrengender Prozesse die Leiche zu Fuß nach unten zu bringen und auch psychisch extrem hart, aber es ist möglich. Es gibt ja auch Todesfälle, bei denen nicht bekannt ist wo die Person verstorben ist. Manche stürzen auch in irgendwelche Spalten oder werden vom Schnee begraben. Diese zu finden gestaltet sich also extrem schwer. Es verwundert daher nicht, wenn man diese durch Zufall findet.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Der Tourismus ist doch mittlerweile überall ein Problem, nicht nur am Mount Everest. Ich las kürzlich, dass inzwischen sogar das Wrack der Titanic voller Müll ist durch die ganzen Touristen. Das finde ich echt schade. Ich verstehe nicht, wie man so respektlos sein kann und überall seinen Müll rumliegen lassen kann. Sind die Menschen gleichgültig oder einfach nur unerzogen? Da fehlen mir echt die Worte, wenn ich so etwas sehe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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