Interpreten, die sich mehrmals umbenennen
Ich bin neulich auf Amazon bei den MP3-Downloads auf ein neues Lied des US-amerikanischen Rappers Snoop Dogg gestoßen. Allerdings nennt er sich jetzt nicht mehr Snoop Dogg, sondern Snoop Lion, und hat beschlossen, dem Hip-Hop den Rücken zuzudrehen und zukünftig Reggae zu machen. Auf Wikipedia habe ich gelesen, dass er sich bereits zum zweiten Mal umbenannt hat. Zu Beginn seiner Musikkarriere hieß er noch Snoop Doggy Dogg.
Ich kenne Snoop Dogg schon seit Längerem, auch wenn ich seine Musik eigentlich nicht höre, aber hätte ihn mit dem Namen Snoop Lion ehrlich gesagt nicht in Verbindung gebracht, wenn ich ihn auf dem Cover seiner neuen Single nicht gesehen hätte. Ich wusste auch gar nicht, dass er sich zu Snoop Lion umbenannt hat.
Wusstet ihr das? Kennt ihr noch andere Interpreten, die sich im Laufe ihrer Musikkarriere mehrmals umbenannt haben? Ist so etwas wirklich sinnvoll, gerade wenn man so wie Snoop Dogg einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat? Muss man im Musikgeschäft wirklich seinen Künstlernamen wechseln, nur weil man sich zukünftig auf eine andere Musikrichtung spezialisiert?
Als "Namenswechsler" fällt mir so spontan nur Puff Daddy/P.Diddy/Diddy ein. Unter seinem bürgerlichen Namen Sean Combs ist er wohl auch schon aufgetreten. Und er hat das ja gemacht, ohne dass er an seiner Musikrichtung irgendwas großartig geändert hat. Wohl einfach nur nach Lust und Laune. Im Prinzip finde ich sowas unnötig, aber durch eine Namensänderung bringt man sich immerhin ins Gespräch, wenn es schon sonst keinen tieferen Sinn hat.
Als ich die Überschrift gelesen habe, ist mir als erstes Prince eingefallen. Er fing als Prince an mit seiner Karriere und wurde unter anderem mit "Purple Rain" weltberühmt. Aus irgendeinem Grund, den ich nie erfahren habe, wollte er den Namen dann nicht behalten und ab da wurde es mit dem Namen nur noch lächerlich. Wie ich gerade gelesen habe, nannte er sich danach O(+>, was aber nicht auszusprechen war. Er wurde daraufhin von allen nur TAFKAP genannt, eine Abkürzung für 'the artist formerly known as prince'.
Allein diese Abkürzung zeigt schon, wie man sich über ihn lustig machte, und ich hatte auch den Eindruck, dass es mit diesem lächerlichen Verhalten um den Namen gleichzeitig auch mit der Karriere steil bergab ging. Irgendwann habe ich gehört, dass er sich Symbol nennt. Aber da war er schon so unbekannt, dass es keinen mehr interessierte - zumindest empfand ich es so.
Eine Band, die ihren Namen umbenennen musste, war "die Allianz", die den Namen aufgrund eines Rechtstreits mit der Versicherung ablegen musste. Der mache sie aber noch berühmter zur damaligen Zeit und mit dem Namen "Band ohne Namen" waren sie noch kurze Zeit berühmt, bis auch sie wie alle Bands dieser Zeit wieder in der Versenkung verschwunden sind.
Meiner Meinung nach muss ein Künstler sich nicht umbenennen, nur weil er mal etwas anderes macht. Einer, der sehr offen damit umgeht und diesen Weg auch gegangen ist, ist aber etwa der Sänger Sasha, der als Dick Brave eine völlig andere Musikrichtung einschlägt und unter beiden Namen sehr erfolgreich ist.
Ich hab die Namensänderung von Snoop Doggy Dogg noch mitbekommen. Was bin ich alt. Geschadet hat es ihm, denke ich, nicht. Die war aber auch minimal. Aber auch zu Snoop Lion wird ihm nicht groß schaden. Das spricht sich ganz schnell rum, wenn man sich dafür interessiert. Vielleicht ist es hilfreich in der neuen Musikrichtung, dass ihn da nicht jeder sofort kennt? Ich fand den ersten Namen am besten, aber das ist wahrscheinlich nicht ganz objektiv. Unter dem Namen hab ich ihn halt "kennengelernt". Den wird er bei mir auch nicht mehr los.
Prince wird bei mir auch immer Prince heißen, aber SonjaB hat ganz Recht. Das war alles ziemlich lächerlich. Das mit Sasha und Dick Brave ist ja schon eine richtige Nummer. Ich hab mal ein Interview mit Dick Brave gesehen, das in seiner "Heimat" Kanada an einem See beim Angeln stattfand. Der hat damit also ein richtiges Alter Ego geschaffen, so wie Hape Kerkeling mit Horst Schlämmer etwa. Dann finde ich das schon wieder lustig. Das beweist Humor.
Umbenennungen á la P. Diddy beweisen gar nichts außer Unentschlossenheit und dass er bei der ersten Namensgebung ziemlich daneben gegriffen hat. Wer nennt sich denn "Puffvatter"? Aber dann setzt man sich mit der Sache halt mal länger auseinander, hört sich ein paar Meinungen von der Frau, vom Manager und den Kumpels an und entscheidet sich dann einmalig um. Aber so ist es irgendwie kindisch und lenkt von der Musik ab.
Die Sache mit Snoop Dogg kannte ich sogar schon, aber für mich wird er immer Snoop Dogg bleiben, egal welchen neuen Namen er sich ausdenkt. Ansonsten fällt mir nur noch "The Rasmus" ein, die ihren Bandnamen zu "The R" geändert haben. Die Gründe sind mir nicht mehr bekannt, da ich nicht so der Fan der Band bin. Ich habe die Information mal irgendwo aufgeschnappt. Weitere Beispiele fallen mir auf die schnelle leider nicht ein.
Ich kann mir schon vorstellen, dass es in gewisser Hinsicht schon ein wenig Sinn macht, wenn man seinen Künstlernamen mal ändert. Nicht jede Band oder jeder Sänger hat nur positive Schlagzeilen gemacht und wird vielleicht nicht wegen der Musik, sondern wegen der Schlagzeilen nicht sonderlich gemocht. Hier kann man dann unter einem neuen Namen versuchen einen kleinen Neustart zu wagen. Meist bleibt man da nicht unerkannt, aber es weckt schon mal die Aufmerksamkeit.
Bienenkönigin hat geschrieben:Umbenennungen á la P. Diddy beweisen gar nichts außer Unentschlossenheit und dass er bei der ersten Namensgebung ziemlich daneben gegriffen hat. Wer nennt sich denn "Puffvatter"?
Wie kommst du darauf, dass das Wort "puff" im englischen auch ein Bordell bezeichnet? Das ist meines Wissens definitiv nicht der Fall. Was genau er nun gemeint hat, weiß ich nicht, da das Wort mehrere Bedeutungen hat, die in Kombination mit Daddy alle nicht so wirklich Sinn ergeben.
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