Falsche Speisen im Restaurant zurückschicken?

Wenn man zum Beispiel in einem Restaurant etwas isst, hat man ja immer wieder ein paar "Sonderwünsche". Da hätte man beim Menü zum Beispiel gerne statt den Kartoffeln die Pommes frites oder man möchte beim Eis eben kein Schlagobers dazu oder was auch immer.

Angenommen, ihr gebt eben so eine Bestellung mit einem Sonderwunsch auf und dann bekommt ihr doch die Speise mit Kartoffeln und nicht die gewünschten Pommes. Wie reagiert ihr in so einem Fall? Schickt ihr das Essen wieder zurück, weil ihr ja etwas anderes bestellt habt, oder seht ihr das dann locker und nehmt es eben trotzdem? Gibt es dann irgendwelche andere Konsequenzen wie zum Beispiel eine Beschwerde oder weniger Trinkgeld oder dergleichen?

Ich schicke nicht gewünschte Speisen grundsätzlich zurück. Ich bestelle ja nicht grundlos eine andere Beilage oder wünsche mit keine Schlagsahne zum Eis. Ich möchte dann kein Eis mit Sahne serviert bekommen oder doch die Beilage, die auf der Karte steht und die ich abgelehnt habe. Auch wenn es mir für den Kellner manchmal leid tut, aber ich schicke mein Essen teilweise so lange zurück, bis ich das erhalte, was ich mir wünsche. Sollte der Kellner pampig werden und ich beim dritten Versuch auch nicht das Gewünschte erhalten, dann beschwere ich mich und lasse das Trinkgeld dann auch weg.

Wenn ich etwas bekomme, das ich nicht bestellt habe, lasse ich das Essen auch zurückgehen. Ich mache so etwas zwar nicht gerne, aber meistens gibt es ja einen Grund dafür, warum ich eben "Sonderwünsche" hatte. Solche Sonderwünsche kommen bei mir aber sowieso nicht häufig vor und daher ist es auch noch nicht oft vorgekommen, dass ich etwas falsches bekommen habe.

Meistens reagieren die Kellner dann ja aber auch sehr freundlich und entschuldigen sich dafür. Natürlich muss man dann noch mal auf das Essen warten, aber Grund für eine Beschwerde wäre das für mich nicht. Solche Fehler passieren nun mal und ich finde das nicht weiter schlimm, solange ich am Ende noch das Essen bekomme, das ich bestellt habe. Ich gebe dann auch trotzdem noch Trinkgeld.

Beschweren oder kein Trinkgeld geben würde ich nur dann, wenn man sehr unfreundlich reagiert oder wenn andere Gründe dafür sprechen. Da muss dann aber schon einiges passieren.

Wenn ich bestelle und dafür bezahlen soll, dann finde ich, können die mir auch zuhören und es so machen, wie ich es bestellt habe. Sie könnten Extrawünsche ja auch von vornherein ablehnen. Das fände ich aber auch seltsam. Das klingt, als ob die Teller hinten schon seit Stunden bereit stehen und dann noch schnell in die Mikrowelle kommen. Von daher gehört es für mich zum Service dazu.

Ich würde aber keinen Riesenaufstand machen, wenn statt Pommes dann Kartoffeln ankommen. Das wäre es mir nicht wert noch länger auf mein Essen zu warten. Ich würde etwas sagen, aber das Essen akzeptieren. Ich würde das dann aber nicht als Kritik verstehen, sondern als Feedback. Wenn sich nie ein Kunde zum Service äußert, kann man auch nichts verbessern.

Wenn mein Sonderwunsch allerdings nicht nur aus Geschmacksgründen erfolgte, ist es etwas anderes. Wenn ich als Vegetarier z.B. keine Putenstreifen im Salat will oder keinen Speck in den Bratkartoffeln, dann würde ich den Teller mit Fleisch wieder zurückgehen lassen.

Beim Chef beschweren würde ich mich aber nicht. Das Trinkgeld kürzen eigentlich auch nicht. Das hängt dann viel mehr davon ab, wie auf meine Kritik reagiert wird. Wenn da mit den Augen gerollt oder geschnauft wird, dann ist das Trinkgeld weg. Aber wenn der Kellner sich entschuldigt, hake ich es unter "kann ja mal passieren" ab.

Mir ist das noch nie passiert, das ich im Restaurant das falsche Essen bekommen habe. Ich könnte mir aber vorstellen, was ich in dieser Situation machen würde. Ich würde erstmal gar nichts sagen, weil ich mir erstmal das Essen angucken würde, ob ich das Essen überhaupt mag. Wenn ich das Essen mag, dann würde ich auch nichts mehr sagen, dann wäre es mir sogar egal, wenn das Essen teurer wäre. Hauptsache ich habe einen schönen Abend mit meiner Frau und vielleicht sogar auch mit meinen Kindern.

Ich bin ein richtiger Käse hasser, also ich mag überhaupt kein Käse und wenn auf meinem Teller Käse drauf wäre, dann würde ich sofort der Kellnerin sagen, das ich das nicht bestellt habe, dann würde ich der Kellnerin zwar mehr Arbeit machen, aber für mein Essen bezahle ich ja auch und meistens gebe ich auch noch Trinkgeld, wenn die Kellnerin nicht frech war. Also in manchen Fällen würde ich mich auch zu Wort melden und sagen, das ich das nicht bestellt habe.

Ich nehme grundsätzlich nur an, was ich auch bestellt habe, auch wenn es eben die von dir erwähnten Sonderwünsche sind. Weil ich äußere diese Wünsche ja nicht, um den Koch oder das Servicepersonal zu ärgern, sondern weil es irgendeinen Grund dafür gibt.

Wenn ich einen Cheeseburger bei Mc Donald's ohne Gurke bestelle, da ich keine Gurken mag, dann aber trotzdem eine drauf habe, geht die Bestellung zurück. Ebenso wenn ich in der Pizzeria irgendeine Zutat nicht wünsche und diese dann trotzdem auf der Pizza finde.

Ein Auge zudrücken tue ich höchstens mal bei der Getränkebestellung, wenn ich ein 0,5 l Glas Bier bestelle und ein 0,33 l Glas bekomme weise ich zwar auf den Irrtum hin, nehme das Getränk dann aber trotzdem. Kommt das dann häufiger vor, macht sich das jedoch im Trinkgeld bemerkbar.

Bei Sonderwünschen im Restaurant halte ich mich eher zurück. Wenn ich beispielsweise eine Beilage absolut nicht mag, bestelle ich lieber gleich etwas anderes, als zu riskieren, dass meine Ansage "bitte lieber Kartoffeln anstelle von Polenta!" nicht ankommt und ich dann die Scherereien habe, wenn ich das Essen zurückgehen lassen muss. Was mir nicht schmeckt, esse ich auch nicht.

Wenn es sich um simple Präferenzen handelt, bin ich dagegen eher großzügig. Pommes und Bratkartoffeln etwa mag ich ziemlich gleich gern als Beilagen, da wäre es mir relativ egal und ich würde den nicht berücksichtigten Sonderwunsch einfach nicht mehr erwähnen. Als Nicht-Vegetarierin ohne Allergien habe ich glücklicherweise wenig Schwierigkeiten mit unerwünschten oder überraschenden Zutaten. Auch beim Trinkgeld würde ich daher keinen Unterschied machen: Es wäre ja blöd, zuerst anstandslos aufzuessen und dann bei der Rechnung das Zetern anzufangen. Eventuell würde ich erwähnen, dass meine Bestellung wohl nicht richtig angekommen sei, aber dies nur als "Feedback", wie Bienenkönigin schon schreibt.

Beschweren würde ich mich, wenn das Personal oder der Wirt zickig reagieren würde oder wenn das Essen vom Hin- und Hertragen kalt geworden ist. Das würde man dann auch am Trinkgeld merken. Manchmal, gottseidank selten, hat man als Gast ja wirklich das Gefühl, man macht schon Umstände, wenn man noch ein zweites Getränk bestellen will, von "Reis statt Pommes" ganz zu schweigen!

Ich äußere in der Regel meine Sonderwünsche nicht nur aus Spaß, sondern weil es erhebliche Gründe dafür gibt. Zwar habe ich keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten , es gibt aber dennoch einige Lebensmittel, die ich absolut nicht mag. Wenn ich darum bitte, den Salat ohne Oliven zu bringen oder den Brokkoli durch ein anderes Gemüse zu ersetzen, dann sind das Lebensmittel, die ich unter keinen Umständen verzehren würde. Natürlich könnte ich die Bestellung trotzdem annehmen und das Unerwünschte auf dem Teller lassen, aber erstens habe ich Angst, aus Unachtsamkeit dann doch etwas davon im Mund zu haben, und zweitens sehe ich es auch nicht ein, eine Speise teilweise zurückgehen zu lassen, für die ich bezahlt habe.

Weil ich nur in Fällen der höchsten Abneigung überhaupt Sonderwünsche äußere, lasse ich mein Essen beinahe immer zurückgehen, wenn diese Sonderwünsche missachtet wurden. Konsequenzen gibt es aber, wie bei den meisten anderen Schreibern, nicht sofort, immerhin kann jedem einmal ein Fehler passieren und das ist kein Grund für ein geringeres Trinkgeld oder eine Beschwerde an höherer Stelle. Damit warte ich erst dann auf, wenn derselbe Fehler mehrmals unterläuft oder ich zusätzlich mit Unfreundlichkeit oder Unverständnis bedacht werde. Ein Kellner, der auf meine Kritik genervt reagiert und mich anhält, das Essen doch trotzdem anzunehmen, hat eine Kürzung des Trinkgelds auf jeden Fall verdient, während ich bei jemandem, der sich für den Fehler entschuldigt und ein neues Essen bringt, gerne darüber hinwegsehe.

Also wenn es ein Sonderwunsch ist, der mir nicht so wichtig ist, dann nehme ich das Essen trotzdem an, sonst wird es am Ende weggeschmissen, was ich schade finde wenn es nicht unbedingt sein muss. Aber wenn ich wirklich unbedingt nur das will, dann reklamiere ich die Bestellung. Meine Freundin hat letztens in der Pizzeria ausdrücklich eine Spinatpizza ohne Gorgonzola bestellt, weil sie diesen nicht verträgt. Als die Pizza kam, war doch welcher drauf. Sie musste die komplette Pizza zurückgehen lassen und nochmal 25 Minuten auf eine neue warten. Das empfanden wir alle als recht ärgerlich. Nicht nur wegen der Wartezeit, auch weil die Pizza weggeschmissen wurde.

Also wenn ich einen Sonderwunsch bestelle und dann etwas anderes bekomme dann schicke ich es schon zurück. Es hat ja einen Grund warum ich das so bestelle und nicht das Original nehme. Bisher hat es auch noch nie ein Problem gegeben wenn ich etwas geändert habe. Und es gibt von mir auch keine Konsequenzen, also eben weniger Trinkgeld oder eine Beschwerde. Fehler können immer passieren und wenn sie dann anstandslos korrigiert werden habe ich kein Problem damit.