Das Musizieren - ein Vorteil bei der Partnersuche?

In einem Experiment wurde ein Herr in seinen Zwanzigern auf die Straße geschickt um möglichst viele Telefonnummern von Frauen einzusammeln. Zunächst zog er mit leeren Händen los, dann mit einer Sporttasche und anschließend mit einem Gitarrenkoffer. So sprach er dann mit den üblichen Anmachen 50 Frauen an. Er sei momentan auf dem Sprung, würde die Frau aber aufgrund ihrer Schönheit gerne später wiedersehen. Mit der Sporttasche "bewaffnet" kam der Lockvogel an acht Nummern, mit leeren Händen an 14 und mit dem Gitarrenkoffer - an 30! Daraus hat man geschlossen, dass das Beherrschen eines Musikinstruments beim anderen Geschlecht automatisch mit Intelligenz und anderen positiven Eigenschaften assoziiert wird, wodurch man es dann leichter hätte einen Partner zu finden.

Ich finde eine solche "Auswertung" zwar naheliegend, aber den Versuch selbst nicht allzu ausgefeilt. So kann es sein, dass der Mann von vornherein selbstbewusster aufgetreten ist, als er einen Gitarrenkoffer trug, wodurch das Ergebnis sehr leicht verfälscht sein kann. Andererseits ist beim Tragen des Gitarrenkoffers der Unterschied zur Sporttasche natürlich sehr gewaltig ausgefallen, sodass sich irgendein direkter Effekt nicht von der Hand weisen lässt.

Ich spiele selbst seit etwa 14 Jahren Klavier, kann aber nicht behaupten, dass ich davon bei der Partnersuche in übermäßigem Maße profitiert habe. Es ist aber tatsächlich schon vorgekommen, dass mir diese Fähigkeit zur Knüpfung von Kontakten verholfen hat und es macht natürlich schon was her, wenn man sich einfach vors Instrument setzen und was schönes vorspielen kann, ob das dann mit Intelligenz assoziiert wird, oder sonst wie anders wirkt.

Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht und haltet ihr das Experiment für aussagekräftig?

Ich finde, du hast das schon ganz richtig erkannt. Es ist was dran, aber ein Experiment mit einer Person ist nie aussagekräftig. Dazu wären wenigstens eine dreistellige Zahl und andere Bedingungen vonnöten, die dem Ganzen einen wissenschaftlichen Touch geben. Dass dir dein Klavier noch nicht zu einer Partnerin verholfen hat, liegt wohl auch daran, dass du es selten mit dir rumträgst.

Auf mich würde die bloße Erwähnung, dass du Klavier spielst, aber auch schon eine gewisse Wirkung haben. Es ist zwar auch alles etwas vorurteilbehaftet, aber musikalische Menschen werden als feinfühliger eingestuft. Vielleicht sind daher vor allem die Musiker von härteren Musikrichtungen so beliebt, weil sie das Feinfühlige mit dem Wilden verbinden. Dass da oft ein schizophren-unsicherer Mensch bei rauskommt, merkt man dann erst später.

Ich finde das Experiment ehrlich gesagt auch nicht sonderlich aussagekräftig. Ich hätte zum Beispiel auch erwartet, dass er mit der Sporttasche besser ankommt als mit leeren Händen, denn Frauen stehen ja oft auf sportliche Typen. Dass der Musiker am besten ankommt, war mir aber gleich klar. Ich bin ja auch eine Frau und ich stehe auch unglaublich auf Musiker. Als ich noch kleiner war habe ich schon immer gesagt, dass ich entweder mal mit einem Fußballer zusammen sein möchte oder einem Musiker. Und mein Traum ist wahr geworden, ich habe nun einen Musiker als Freund.

Ich kann aber ehrlich gesagt gar nicht genau erklären, woran das liegt. Ich selbst bin überhaupt nicht musikalisch, von daher finde ich es in jedem Fall schon mal beeindruckend, wenn jemand es beherrscht, ein Instrument zu spielen. Genauso beeindruckend finde ich es auch, dass mein Freund so ein gutes Gehör hat und sofort sagen kann, wenn sich jemand verspielt oder versungen hat. Aber dass das nun der Grund ist, warum ich mich in ihn verliebt habe, bezweifle ich doch stark.

Er spielt übrigens wie du auch Klavier und das finde ich als Frau auch weniger „cool“, als die Tatsache, dass er auch noch Gitarre spielt. Orgel spielt er auch noch, was ja ein viel komplexeres Instrument ist als eine einfache Gitarre, trotzdem finde ich es am schönsten, wenn er mir etwas auf der Akkustik-Gitarre vorspielt.