Verhaltensweisen bei schwerfälligen Buchanfängen
Ich lese ja ziemlich viel. Im letzten Jahr habe ich ein paar Bücher gelesen, da dachte ich nur: Boah war das toll!. Ich war fest der Meinung, da reicht nie ein anderes Buch mehr heran. Bis ich dann zu weiteren Büchern kam, die mich genauso ansprachen. Nur gehe ich halt zeitweise einfach kritischer an Bücher heran, weil ich immer wieder nach dem genialsten Buch suche oder die Lektüren halt mit anderen genialen Werken mithalten müssen.
Nun lese ich gerade von Walter Moers Die Stadt der träumenden Bücher. Ein Buch von dem andere mir vorgeschwärmt haben. Ich finde den Anfang einfach nur schwerfällig und langweilig. So ging es mir aber auch schon mit Büchern, die ich später genial fand. Nur grüble ich momentan bei jedem Buch, welches schlecht beginnt, ob ich gleich abbreche oder mich weiter durch das Buch kämpfe.
Wie verhaltet ihr euch, wenn Bücher schon schwerfällig oder langweilig beginnen? Lest ihr dann immer weiter? Oder macht ihr das eventuell davon abhängig vom Autor, dem Titel, dem Thema oder der Empfehlung von Freunden und Bekannten?
Wenn ich daneben einen ganzen Stapel Bücher liegen hätte, die noch darauf warten, gelesen zu werden, würde ich ein schwerfällig beginnendes Buch wohl weglegen. Also sozusagen verschieben. Wenn es nämlich das letzte ungelesene Buch ist, würde ich mich länger damit auseinandersetzen. Irgendwann wird es vielleicht besser. Ich hab aber auch nicht die Erwartung, dass mich jedes Buch vom Hocker haut.
Es hängt aber auch vom Autor ab. Ich liebe z.B. John Irving, aber es ist schon so, dass die Anfänge seiner Romane nicht immer sehr gut sind. Aber das wird dann schon noch. Das weiß ich ja. Und selbst ein schlechter John Irving wäre noch saugut.
Es kommt auf mehrere Faktoren an. Wenn ich mir ein Buch selber kaufe, erlebe ich solche langweiligen Einstiege eigentlich selten, weil ich vorher schon mal ins Buch sehe. Generell kommt es dann aber auf den Autor an, schließlich brauchen manche Menschen immer ein bisschen um sich einzuschreiben und dann wird es gut. Abgesehen davon höre ich eher selten auf Empfehlungen, aber manchen Menschen vertraue ich in dem Punkt auch und wenn die sagen, dass es noch spannend wird, dann quäle ich mich durch. Ich möchte auch meine Bücher, die ich besitze durchgelesen haben, weil ich es ganz schlimm finde, wenn man Bücher im Regal stehen hat und deren Inhalt nicht kennt.
Ich würde es also schon versuchen zu lesen. Ich gebe so einem Buch 100 Seiten lang Zeit gut zu werden und wenn es dann immer noch mies ist, lege ich es weg und verkaufe es dann später.
Meistens liege ich dann mit dem Buch im Bett und bin erst einmal froh, dass ich mich überhaupt entscheiden konnte, was ich lesen möchte. Daher schaffe ich es dann zunächst einmal dabei zu bleiben. Die Entscheidung erfolgt dann bei der zweiten Sitzung. Entweder ich nehme das Buch in die Hand und denke sofort och nee. Dann landet es direkt auf meinem Schreibtisch und geht zum Booklooker, wenn ich wieder online bin, oder ich versuche noch mal mein Glück und entweder es packt mich dann oder ich komme zu dem Ergebnis, dass ich am nächsten Tag nicht noch einmal weiter lesen möchte.
Das Problem an der Sache ist einfach, dass man mit der Zeit einfach einen gewissen Anspruch hat. Wenn man sehr gute Bücher gewohnt ist und dann mal eins erwischt, welches vielleicht von einem nicht so berühmten Autor geschrieben wurde, fällt es manchmal schwer sich an den neuen Stil zu gewöhnen. Jeder Autor hinterlässt seine eigene Art und Weise in einem Buch. Jeder gestaltet den Aufbau leicht anders.
Vor kurzem habe ich auch ein Buch gelesen, welches von Beginn an recht schnell Fahrt aufnahm und es hier sehr schnell zu spannenden Ereignissen kam. Hier hat man auf eine lange Einleitung verzichtet und kam mehr oder weniger direkt zur Sache. Das Buch, welches ich nach diesem gelesen habe, war da das komplette Gegenteil. Der Anfang streckte sich und irgendwie kam die Geschichte nur sehr schleppend zur Geltung. Hier bekommt man dann doch gewisse Zweifel, aber man gewöhnt sich da recht schnell wieder daran, zumindest bereitet es mir keine großen Probleme.
Es gibt nur sehr wenige Bücher, bei denen ich abbreche und mir ein anderes suche. Ein paar Bücher hatten bisher schon einen sehr zähen Einstieg und waren zu Beginn ziemlich langweilig, aber diese Exemplare hielten sich bei mir in Grenzen. Irgendwo lese ich dann trotzdem weiter, weil ich dem Buch eine Chance geben will. Man kann es erst richtig beurteilen, wenn man es auch komplett durch hat. Bei den meisten kam die Spannung dann noch auf und dann war ich froh, dass ich weiter gelesen habe.
Wenn mir das Buch empfohlen wurde, dann lese ich weiter und kämpfe mich da durch, bis es besser wird. Wenn es aber nicht besser wird, breche ich nach spätestens 100 Seiten ab. Wenn mir das Thema oder die Story gefällt, dann lese ich so ca. 50 Seiten, aber wenn es danach noch langweilig ist, breche ich ab.
Es kann aber auch sein, dass ich ein Buch abbreche, weil ich gerade keine Lust auf eben dieses Genre habe, mir das aber vorher nicht bewusst war.
Es kommt bei mir wirklich auf verschiedene Faktoren an, wie ich mich bei einem Buch mit schwerfälligem Anfang verhalte. Es kommt oft auch vor, dass ich ein Buch dann abbreche, wenn ich ca. 100 Seiten gelesen habe und es mich dann noch immer nicht gepackt hat. Da ich gerne dickere Bücher lese, sind 100 Seiten so die Grenze, bis zu der ich es zumindest versuche. Wenn mir ein Buch von Freunden empfohlen wurde und mir bei der Empfehlung schon gesagt wurde, dass man sich erst mal dadurch quälen muss, versuche ich es natürlich weiter.
Wenn mir aber ein Buch empfohlen wird und dabei gesagt wurde, das Buch sei von Anfang an spannend, dann gebe ich ein Buch auch auf, wenn mir das nicht so vorkommt und der Anfang mir zu schwerfällig ist. Auch Büchern von meinen Lieblingsautoren gebe ich eher eine Chance, bevor ich ein Buch abbreche. Aber auch bei meinen Lieblingsautoren gibt es schon Bücher, die ich abgebrochen habe, weil sie mich einfach nicht packen konnten. Ich breche auch ein Buch lieber ab, als mich dadurch zu quälen, weil ich noch genug ungelesene Lektüre im Regal stehen habe, auf die ich dann lieber zurückgreife.
Da man das Buch ja häufig gekauft hat, überwinde ich mich persönlich immer dazu das Buch komplett durchzulesen, auch wenn es für mich langweilig wird oder man einfach keine Lust auf gerade dieses Buch oder Autoren hat. Ebenso finde ich, dass man die Bücher allein aus Respekt vor dem Autor lesen sollte, der dieses Buch, so langweilig es auch sein mag, geschrieben hat. Da man sich ja selber ärgern würde, ein Buch geschrieben zu haben, dass nur im Regal steht, weil man sich bei dem Kauf vergriffen hat oder weil es einfach schön zu den anderen Büchern im Regal passt.
Trotzdem finde ich, dass man nicht viel gegen diese Lustlosigkeit unternehmen kann, außer das Buch mit roher Gewalt zu lesen, oder es ins Regal zu stellen, um dann darauf zu warten, dass es einem wieder als interessant erscheint, da ein Bekannter doch von dem Ende so geschwärmt hat, oder weil ein anderes Buch von demselben Autor einem total gut gefallen hat.
Letztendlich kann ich nur sagen, dass man häufig denkt, warum man seine Zeit mit dem Lesen eines so langweiligen Buches vergeudet hat, doch trotz dieser Tatsache empfinde ich es immer als erlösend das Ende eines solchen Buches zu kennen, da ich dann weiß, dass ich ohne ein schlechtes Gewissen, dieses Buch in das Regal stellen kann und wohl nie wieder anfassen werde.
Es gibt schon einige Bücher, wo mir der Anfang gereicht hat und ich habe sie zur Seite gelegt. Allen voran Harry Potter und Twilight. Da kenne ich dann auch kein Pardon. Es gibt zu viele Bücher, um sich zu lange mit lahmen Büchern oder sagen wir Büchern, die mich persönlich nicht ansprechen, zu beschäftigen, wie du schon sagtest. Klar, man erduldet mal, zwanzig, dreißig Seiten gähnende Langeweile, aber spätestens dann ist das Buch für mich meistens gestorben.
Aber ich muss auch sagen, dass es auch Bücher gibt, die ich eben aufgrund von Empfehlungen oder meinetwegen auch aufgrund von Bestselleraufklebern , ja, ein Bestseller ist relativ und nicht immer wertvoll, doch noch eine ganze Weile lang ausreize und mich durchbeiße und trotzdem weiterlese. Weil irgendwo muss die Begeisterung ja herkommen, denke ich mir dann immer. Ich hoffe dann einfach auf einen spannenden Mittelteil und ein geniales Ende, das man nicht erwartet hätte und was die Pointe gut setzt.
Dazu fällt mir gerade der Bestseller "Tante Inge haut ab" ein. Das ist wirklich kein actionreiches Buch, es gehört zur einfachen, leichten Urlaubs- und Feierabendlektüre, aber ich fand die ersten Seiten einfach schrecklich. Ich hatte total Probleme mir alle Namen zu merken und herauszufinden wer von wem die Tochter, Tante, Nichte ist, die Handlung ist natürlich auch nicht besonders tiefgründig, es passierte ewig nichts und da wollte ich es shcon beinahe zur Seite legen, habe dann aber eben aufgrund des Bestsellers und dem schönen Cover wohl bemerkt dennoch weitergemacht. Und dann wurde das Buch endlich besser bzw. habe ich mich dann endlich an alle Namen, an die Handlung und den Schreibstil gewöhnt und auf einmal machte es sogar Spaß, das Buch zu lesen. Es war angenehm leicht, man musste nicht nachdenken, genau das, was ich offenbar brauchte in diesem Moment.
Im Übrigen habe ich mir dann entgegen meinen vorangegangenen Erwartungen sogar alle anderen Bücher dieser Reihe auch noch bestellt und zwei davon schon gelesen. Es ist jedesmal irgendwie dasselbe Alltagsgeschehen, klar, aber es ist jetzt ganz angenehm, wo man sich daran gewöhnt hat, wobei der Anfang eines jeden dieser Bücher immer wieder eine kleine Überwindung darstellt, weil es eben keine Mörder und Leichen gibt.
Ich muss sagen, dass ich bei Büchern grundsätzlich nicht abbreche. Auch wenn ich den Anfang wirklich anstrengend oder schlecht finde, lese ich trotzdem weiter. Immerhin ist es doch bei sehr vielen Büchern so, dass der Anfang ziemlich langweilig ist, während es zur Mitte hin richtig spannend wird. Und gerade bei sehr dicken Wälzern dauert es wirklich ewig, bis es spannend wird. Dafür entschädigt mich dann auch die Mitte des Buches, welche wirklich genial ist und weshalb es sich auch lohnt, weiter zu lesen. Deshalb gebe ich auch jedem Buch eine Chance.
Ich studiere Literatur, weshalb ich leider öfters Bücher lesen muss, die ich nicht gut finde oder die mich nicht sonderlich interessieren. Trotzdem muss ich diese Bücher dann einfach lesen, da mir nichts anderes übrig bleibt. Aus diesem Grund bin ich in dieser Hinsicht auch etwas abgehärtet und ich habe kein großes Problem damit, Bücher in meiner Freizeit zu lesen, die nicht so gut sind. Immerhin sind diese meistens trotzdem viel einfacher zu lesen, als die Bücher für mein Studium.
Ehrlich gesagt wäre ich auch viel zu geizig dafür, um ein Buch gleich nach einigen Seiten einfach weg zu legen. Immerhin kaufe ich alle meine Bücher neu und deshalb gebe ich auch immer so einiges an Geld dafür aus. Mir wäre mein Geld einfach viel zu schade dafür, wenn ich die Bücher ungelesen liegen lassen würde. Abgesehen davon, kommt es so gut wie nie vor, dass ich den Anfang eines Buches schrecklich finde. Immerhin kenne ich meinen Geschmack mittlerweile sehr gut und ich habe auch so einiges an Erfahrung in dem Bereich, so dass ich so gut wie immer zu Büchern greife, die mir auch auf Anhieb gut gefallen.
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