Keine Entkernung bei Sprengung von Asbest-Bau?

vom 19.05.2013, 03:54 Uhr

Vor einiger Zeit habe ich gehört, dass ein altes Gebäude in einer benachbarten Stadt nach jahrelangem Leerstand gesprengt werden soll. Das Gebäude wurde bis vor einigen Jahren von einer öffentlichen Einrichtung genutzt, dann aber scheinbar wegen der vorhandenen PCB- und Asbestbelastung verlassen. Nun soll es angeblich gesprengt werden, um das Gelände anderweitig nutzen zu können.

Werden Sprengungen überhaupt durchgeführt, wenn Gebäude mit Asbest und anderen Schadstoffen belastet sind? Ist das nicht zu riskant? Ein Bekannter, der in dieser Stadt wohnt, erzählte mir, dass er gehört hat, dass das Gebäude zuvor nicht vollständig entkernt werden soll. Inwieweit das zutrifft, kann ich nicht beurteilen.

Ist es üblich, dass Gebäude trotz Belastung mit Asbest nicht entkernt werden? Oder hat der Bekannte da vielleicht etwas falsch verstanden oder falsche Aussagen mit angehört? Müssen Bauwerke, deren Bausubstanz schädliche Stoffe enthält, nicht zuvor von diesen befreit werden, bevor das Gebäude gesprengt werden darf?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vor einer Sprengung werden Gebäude von Schadstoffen befreit, dass der schädliche Staub bei der Sprengung so gering wie möglich gehalten werden kann. Das heißt also, dass man sich die Entkernung nicht sparen kann. Das beste Beispiel war vor 12 Jahren das gesprengte Hochhaus, genannt „der lange Oskar“. Asbest und andere gefährliche Stoffe befinden sich auch in der Dämmung nicht nur in der Spritz-Asbest-Verschalung und in Wänden und Fußböden.

Recyclingfähiges Material wird aussortiert. Wenn alles vorschriftsmäßig entkernt wurde, wird gesprengt. Bei historischen Bauten sprengt man nach der Entkernung nicht immer, sondern lässt nur die Außenwände stehen und bezieht sie mit in das nachfolgend innere neu Gebaute.

Ich kann mir das nicht vorstellen, dass ein Gebäude - wie du geschrieben hast - gesprengt wird, ohne die vorschriftsmäßige Entkernung durchzuführen. Das wäre eine Belastung für die Bevölkerung, die diese Giftstoffe dann einatmen müssten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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