Gefährliche Berufe

vom 27.04.2008, 13:50 Uhr

Ich habe erst vor kurzem wieder mitbekommen, wie meine Freundin eine schreckliche Nacht verleben musste. Ihr Mann ist bei der Berufsfeuerwehr und musste in Luxemburg ein zehnstöckiges, brennendes Gebäude evakuieren und löschen. Als er sich im zweiten Stock fand, ist sein Boden zusammengebrochen und er ist zwei Stockwerke in die Tiefe gestürzt.

Meine Bekannte hatte mich aus dem Bett geklingelt und hatte mir davon erzählt, ihr Mann wäre dorthin ausgerückt, bereits vor vier Stunden, und sie hätte bis dato noch nichts von ihm gehört. Sie hat dann den Funk angeschmissen, denn auch sie hat ein Funkgerät zu Hause und konnte mithören. Es war so schrecklich. Sie hat gehört dass zwei Etagen eingestürzt sind und insgesamt 5 Feuerwehrmänner und noch 10 Anwohner in dem Gebäude sind.

Wir haben stundenlang telefoniert und es war wirklich grausam, sie hat geweint und hat gebittet, dass ihr Mann leben aus dem Gebäude kommt.

Nach 7 Stunden insgesamt kam der lange erwartete Anruf, allerdings vom Einsatzleiter und nicht von ihrem Mann. Ihr Mann war wirklich zwei Etagen in die Tiefe gestürzt, konnte aber mit einem Beckenbruch gerettet werden - und einer kleinen Rauchvergiftung. Ich habe auch Blut und Wasser geschwitzt vor Aufregung, denn ich kenne sowohl sie als auch den Mann wirklich sehr gut, wir sind Jahrelange gute Freunde und das hat mich auch sehr sehr mitgenommen. Ich habe mich sehr gewundert ,dass ihr nicht früher bescheid gesagt wurde, dass ihr Mann im Gebäude zur Zeit vermisst wird und dort etwas passiert ist, denn immerhin ist sie doch seine Frau und muss doch darüber informiert werden.

Ich wäre ständig in Angst, wäre mein Freund bei der Feuerwehr oder ähnlichem und müsste in brennende Gebäude, die auch teilweise einsturzgefährdet sind. Natürlich ist es toll, wenn er Menschenleben retten kann und anderen Menschen das Leben rettet, allerdings würde es mich verrückt machen wenn ich wüsste, dass mein Mann sich selbst ständig und immer wieder in Lebensgefahr begiebt. Da hilft dann auch der sehr löbliche Zweck nicht mehr viel, finde ich.

Wie seht ihr das? Sind hier Feuerwehrfrauen/männer, seid ihr Partner solcher und macht auch Euch ständig Sorgen um Eure Partner?

Hattet ihr schonmal einen ähnlichen Fall, bei dem ihr wirklich Blut und Wasser vor Angst geschwitzt habt, dass Euer Partner oder Euer Bekannter vielleicht nicht mehr lebend wiederkommt?

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» Qn » Beiträge: 1539 » Talkpoints: 7,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Guten Tag,

Wie stellst du dir das bitte vor? Das Haus stürzt ein und die Feuerwehrmänner haben nichts anderes zu tun als am Telefon zu hängen? Ich glaube in dem Moment haben die andere sorgen, als die Verwandten zu verständigen, dass eventuell vielleicht ein angehöriger dort Begraben und verletzt/tot ist. Ich finde sowas wäre das aller schlechteste, was sie in so einer Situation tun können.

Um auf gefährliche Berufe im allgemeinen zu kommen: Es ist doch von jedem die eigene Entscheidung, welchen Beruf er ausübt. Und wenn er sich einen gefährlichen Beruf ausgesucht hat, dann muss er sich im klaren darüber sein, dass ihm irgendwann mal was passieren kann. Und auch deren Lebensgefährten müssen sich dem bewusst sein. Natürlich ist es schlimm, wenn es dann wirklichkeit wird, aber es kann keiner sagen, dass es ihn unvorbereitet getroffen hat.

» 103615 » Beiträge: 422 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Nicht nur die Feuerwehrmänner haben einen gefährlichen Beruf. Auch ich durfte in meinen "wenigen" Jahren in Einzelhandel erleben wie ein Überfall stattfund. Der Mann, der uns überfiel hatte sich im Lager versteckt und kam nach Feierabend hervor und wollte natürlich das eingenommene Geld. Kam natürlich auch mit Pistole. Ich war in Starre und wusste nicht was ich tun solle. Er sah "recht jung" aus unter seiner Sturmhaube. Auf jeden Fall hat meine Kollegin die "Geldtüte" unter eine Palette getreten, sodass niemand ans Geld rankam. Er sah es zum Glück nicht und wir konnten auch kein Geld vorweisen.

Zum Glück ist uns nichts passiert. Wir kamen noch heil davon, denn er verschwand und gab sich mit dem Tresorinhalt zufrieden! Mir hat das erstmals gereicht, als wir im Büro ohne Telefon eingesperrt waren. Das Fenster war auch verriegelt, eben vor solchen Überfällen, aber zum Glück habe ich immer mein Handy auf lautlos und dabei und konnte so Hilfe holen!

In jedem Beruf steckt ein "wenig" oder "viel" Risiko und das ist man eben beim Antritt dieses Berufs bewusst!

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» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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