Bloggende Buchautoren oder Autoren die bloggen?

vom 19.05.2013, 00:34 Uhr

Internetblogs sind immer mehr auf dem Vormarsch. Ob es nun Blogs über Hobbys sind oder ob Menschen aus ihrem Berufsleben berichten. Das Angebot ist groß. Trotzdem gibt es mit Sicherheit namhafte Blogs, die vielen bekannt sind. Ein sehr bekanntes Beispiel dürfte Frl.Krise sein. Eine Lehrerin, die von ihrem Schulalltag in einem Problemgebiet berichtet. Oder auch Frau Freitag, die ebenfalls aus ihrem Lehreralltag bloggt.

Frau Freitag hat bereits im März 2011 ihr erstes Buch veröffentlicht. Auch Frl. Krise hat mittlerweile ein Buch auf dem Markt. Zusammen haben beide nun noch ein Buch geschrieben. Und zumindest Frau Freitag hat noch ein weiteres Buch veröffentlicht. Alle an sich basierend auf ihren Bücher.

Auch andere Blogger berichten in ihren Blogs, dass sie demnächst ein Buch veröffentlichen und die beiden Lehrerinnen sind somit nicht mehr ganz alleine auf dem neu erschaffenen Markt der bloggenden Buchautoren. Oder sind es Autoren die bloggen? Ganz sicher bin ich mir da nun nicht.

Haben die Verlage eine neue Verdienstquelle gefunden? Mittlerweile scheint es ja recht einfach, seine schriftliche Ergüsse eben über einen Blog zu veröffentlichen. Ich vermute mal stark, Frau Freitag war die erste Bloggerin, die von einem Verlag angesprochen wurde. Aber mittlerweile werden es immer mehr Blogger, die ihre Texte auch in Haushalte bringen, die über keinen Internetanschluss verfügen.

Sind es nur bloggende Buchautoren oder Autoren die bloggen? Was haltet ihr von Blogs, die man nun in Taschenbuchausgabe kaufen kann? Habt ihr schon welche gelesen? Habt ihr eventuell eines der Bücher gekauft, weil ihr die Blogs dazu so toll fandet? Dienen Blogs nun der "Nachwuchsförderung" der Verlage? Haben vielleicht auch Menschen, die sich sonst mit ihren Werken nicht an einen Verlag wenden würden eine Chance auf eine Buchveröffentlichung? Oder ist das ein reiner Marketinggag?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



So viele Autoren veröffentlichen gar nicht über Verlage. Da gibt es mittlerweile genug andere Möglichkeiten, so dass man als Autor keine Klinken mehr putzen muss, um sein Manuskript in einem Verlag unter zu bringen. Es ist aber durchaus legitim, dass man bereits veröffentlichte Texte in einem Buch auf dem Markt bringt. Ich selbst habe das gemacht, wobei die Texte noch mal überarbeitet worden sind.

Ich kenne aber auch andere Autoren, die bereits vorhandene Veröffentlichungen in einem Buch zusammen gefasst haben. Allerdings arbeiten wir eben alle ohne Verlag im Hintergrund. Das hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Und der Unterschied zwischen Blog und Buch ist eben, dass man in einem Blog eben meist kürzer schreibt, als in einem Buch. Man kann also seine Texte dann noch entsprechend ausbauen.

Der eigene Blog dient dann auch wieder der Vermarktung der Bücher. Gerade, wenn sich der Blog schon etabliert hat, ist es eine reine Marketingstrategie dort auch seine Bücher zu präsentieren beziehungsweise frühzeitig mitzuteilen, dass ein Buch kommen wird.

Aber nicht jeder Buchautor betreibt einen Blog und nicht jeder Blog führt unweigerlich zu einem Buch. Bei manchen Themen ist das gar nicht machbar. Ein Autorenkollege schreibt zum Beispiel über Veranstaltungen in seiner Heimatstadt. Dieses Thema kann man eher schlecht zu einem Buch machen. Es sei denn, dass man bei wiederkehrenden Veranstaltungen eine Art Jahresplaner auf den Markt bringen wollte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Jeder kann heutzutage ein Autor sein und ein Buch veröffentlichen. Es gibt sogar Internetseiten, die mit ihrem Motto "jeder kann Autor werden", nach Autoren suchen, die ihre Werke denen schicken und dann veröffentlichen - sie quasi als Verlag fungieren. Aber dazu muss man erst ein Werk haben und dafür bezahlen. Und meistens werden diese Bücher ohnehin nicht gelesen, da zu wenig Publikum dahinter steht und diese nur von wirklich guten bzw. studierten Autoren kaufen.

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» kleineAmsel » Beiträge: 205 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kenne auch nicht besonders viele Autoren, die auf diese Weise veröffentlichen oder Werbung für ihre Bücher machen. Aber auf diese Weise kann man sehr gut herausfinden, ob man überhaupt Leser findet, die so etwas lesen würden. Denn es gibt ja auch Personen, die nur glauben, dass sie ein Talent zum Schreiben haben, aber tatsächlich in dieser Hinsicht völlig talentfrei sind.

Ich denke, auf der Suche nach einem Verlag wäre es auch ein gutes Argument, wenn man vorweisen kann, dass man schon viele Leser im Internet gehabt hat und somit einen fast gesicherten Käuferstamm für das Buch schon hat. Vorstellen könnte ich mir auch, dass die Autoren erst aufgrund der guten Resonanz darauf kommen, dass sie auch ein Buch schreiben und damit Geld verdienen könnten.

Ich habe bisher noch kein solches Buch gelesen und bin auch kein Fan davon, nur einen Blog in Buchform zu lesen. Das ist eine gute Form für das Internet, aber nicht für ein Buch. Ich hab letzt erst ein Buch gelesen, was aus lauter SMS-Dialogen bestand. Es war lustig - aber oft würde ich so etwas nicht lesen. Es erinnerte mehr oder weniger an ein Witz-Buch.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mit Besucherstatistiken auf einem Blog wird man keinen Verlag überzeugen können. Denn diese Zahlen sagen am Ende ja nicht aus, ob die Besucher aus Interesse gekommen sind oder ob sie mehr oder weniger gekauft waren. Und ein Feedback kann man sich auch bei anderen Autoren holen. Da findet man in jedem sozialen Netzwerk entsprechende Gruppen, wo man viel Hilfe bekommt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


So weit ich das weiß, ist ein Verlag an Frau Freitag heran getreten. So ist das auch bei anderen Bloggern gewesen, die bald ein Buch veröffentlichen. Die Blogger haben somit eher aus anderen Beweggründen angefangen zu bloggen. Das Ziel war nie daraus ein Buch zu machen.

Die Verlage scheinen also eindeutig nach Blogs mit hohen Besucherzahlen zu suchen. Auf vielen Blogs die ich gesehen habe, folgen die Blogger mindestens einem der beiden genannten Blogs. Frl. Krise und Frau Freitag sind also schon recht bekannt und zumindest Frau Freitag wurde aufgrund ihres Bekanntheitsgrades ausgewählt. Ich glaube kaum, dass sie über Jahre hinweg gebloggt hat, mit der Absicht daraus ein Buch zu machen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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