Sind Motorräder mit Riemen oder mit Kette zu empfehlen?
Motorräder gibt es sowohl mit einem Kettenantrieb als auch mit einem Riemenantrieb. Das von mir favorisierte Motorrad von Buell ist mit einem Riemen ausgestattet. Von einem Motorradfahrer, der aber selbst ein Motorrad mit Kettenantrieb fährt, habe ich mal gehört, dass er den Riemenantrieb eigentlich vorzieht. Warum das der Fall ist, weiß ich leider nicht mehr.
Welche Charakteristika weisen die beiden Antriebsarten auf? Gibt es bedeutende Unterschiede zwischen dem Riemen und der Kette, vom Aussehen mal abgesehen? Welcher Antrieb ist langlebiger? Spielt es beim Fahren eine Rolle, auf welche Weise das Hinterrad angetrieben wird? Welcher Antrieb ist besonders wartungsarm und zeigt einen geringen Verschleiß?
Der Kettenantrieb funktioniert ja so, dass die Kraft des Motors über die Kette auf das Hinterrad übertragen wird. Dabei greifen die einzelnen Kettenglieder in die Zähne eines Zahnrades. Daher muss die Kette natürlich geschmiert werden, da sonst ja Metall auf Metall schaben würde. Eine Kette ist daher relativ wartungsintensiv, man muss häufig Kettenöl aufbringen, da das Öl mit der Zeit abgeschleudert wird oder durch Regen und Feuchtigkeit quasi abgewaschen wird. Zudem wird auch die Felge des Hinterrades beziehungsweise das komplette Hinterrad zwangsläufig immer etwas mit dem Kettenöl verschmutzt - daher gibt es auch weißes Kettenöl, damit diese Ölflecken nicht so stark auffallen sollen. In regelmäßigen Abständen muss das alte Öl mittels Kettenreiniger komplett entfernt werden, da sich ansonsten Staub und Schmutz auf der Kette festsetzen und die Gleitfähigkeit des Schmiermittels somit nicht mehr gegeben ist. Danach muss man natürlich neues Öl aufsprühen.
Soweit ich weiß ist ein Riemenantrieb demgegenüber wesentlich wartungsärmer. Im Gegensatz zur Kette muss ein Zahnriemen nicht geschmiert werden. Es genügt, regelmäßig die Spannung zu kontrollieren, damit der Riemen nicht durchhängt (das ist beim Kettenantrieb ebenfalls erforderlich, aber noch häufiger notwendig als beim Riemenantrieb). Der Riemen muss circa alle 40 000 Kilometer ausgetauscht werden, der Kettensatz (also Kette, Ritzel und Kettenrad) dagegen ungefähr alle 20 000 Kilometer.
Ich selbst bin bisher nur Motorräder mit Kettenantrieb gefahren, diese sind meines Wissens auch einfach viel häufiger anzutreffen. Ich nehme aber stark an, dass die unterschiedliche Antriebsart keinen Unterscheid beim Fahrgefühl machen dürfte.
Der Riemenantrieb ist tatsächlich technisch einem Kettenantrieb überlegen. Er ist nur viel teurer als die herkömmliche Kette und deshalb noch relativ selten. Ob er vom Fahrgefühl einen Unterschied macht, kann ich jetzt aus eigener Erfahrung nicht sagen, da ich noch kein Motorrad mit Riemenantrieb gefahren bin. Ich habe aber schon gehört, dass man den Unterschied wohl merken kann.
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