Lohnt es in diesem Fall, den Kontakt aufrechtzuerhalten?

Ihr scheint euch doch bestens verstanden zu haben und vor allem ist es wichtig, dass er dir gefällt. Also überlege nicht zu lange und schreib ihm ein paar unverfängliche Zeilen. Aus seiner Antwort wirst du schon merken, ob er Interesse an einer weiteren Freundschaft hat oder nicht. Vielleicht sieht er es genau wie du und traut sich nicht, dir zuerst zu schreiben. Gib dir einen Ruck und schreibe.

Also zuerst: Wieso sollte es die Aufgabe des Mannes sein, nach der Handynummer zu fragen? Frauen wollen doch immer Emanzipation, dann aber bitte auch in allen Bereichen des Lebens. Der erste Schritt muss nicht immer vom Mann kommen, es ist einfach heute nicht mehr so. Und auch ich kenne meine Nummer auswendig, aber genauso kenne ich auch Leute, die ihre nicht auswendig können. Die beste Begründung bisher: "Wieso sollte ich meine Handynummer auswendig können? Ich ruf mich eher selten an".

Natürlich ist es in einer Situation wie eurer blöd gewesen, aber wenn er sie wirklich nicht weiß, solltest du nicht davon ausgehen, dass er kein Interesse an dir hat. Im Moment wirkst nämlich eher du so, als hättest du kein Interesse an ihm. Also schreib ihn an und versuch es, mehr als schief gehen kann so was nicht. Und es ist halt auch ein wenig unfair ihm gegenüber, mindestens eine Absage zu weiteren Treffen sollte von dir kommen.

An deiner Stelle würde ich mir gar nicht so viele Gedanken machen. Ihr scheint euch doch gut verstanden zu haben, also könntest du es einfach mal versuchen. Vielleicht ist es wirklich so, dass er seine Handynummer nicht wusste und wartet jetzt darauf, dass du ihm eine Mail schreibst. Vielleicht wollte er dir auch wirklich nur nicht seine Handynummer geben. Das wirst du dann merken, wenn er dir auf deine Mail nicht antwortet.

Du musst ja keine überaus aufdringliche oder extrem lange E-Mail schreiben. Schick doch einfach ein paar freundliche Zeilen und warte dann, ob er sich meldet und was er schreibt. Oder schick ihm einfach deine Handynummer mit der Begründung, dass du deine E-Mails nur unregelmäßig liest und warte dann, wie er darauf reagiert. Selbst wenn er sich nicht meldet, ist das eben so. Das wäre zwar schade, aber du hast es wenigstens versucht.

[Gio]

Also zuerst: Wieso sollte es die Aufgabe des Mannes sein, nach der Handynummer zu fragen? Frauen wollen doch immer Emanzipation, dann aber bitte auch in allen Bereichen des Lebens. Der erste Schritt muss nicht immer vom Mann kommen, es ist einfach heute nicht mehr so. Und auch ich kenne meine Nummer auswendig, aber genauso kenne ich auch Leute, die ihre nicht auswendig können. Die beste Begründung bisher: "Wieso sollte ich meine Handynummer auswendig können? Ich ruf mich eher selten an".

Na ja, ich finde, das hat jetzt gar nicht so viel mit Emanzipation zu tun. Emanzipation meint ja eher eine Gleichberechtigung, die ist ja hier nicht verletzt. Zudem ist es schon komisch, dass ich gewissermaßen auf den letzten Drücker nach den Kontaktdaten fragen musste und ihm das in den Kalender schreiben musste. Ich habe vorher schon so Andeutungen gemacht, so wie „Na dann fahren wir ja wieder getrennt nach Hause“ und das schien er gar nicht verstanden zu haben. Und nachdem er das gelesen hatte, kam erst einmal auch keine direkte Reaktion, sondern erst etwas später. Das wirkte alles irgendwie komisch und widersprüchlich. Auf der anderen Seite hat er ja dann, als ich meinte, dass es auch legitim sei, mir einfach eine Absage zu erteilen, wenn er nicht will, wieder auf den Kontakt verwiesen, aber mir fehlt hier halt einfach das stimmige Gesamtbild.

Ich habe das früher auch schon bei anderen probiert; als ich noch studiert hatte, habe ich ja öfters mal in irgendwelchen fachübergreifenden Vorlesungen oder sonst wo an der Uni Männer kennengelernt und immer, wenn ich nach den Kontaktdaten fragen musste und die mir nicht gleich initiativ ohne Nachfrage gegeben wurden, ging das irgendwie schief. Damit meine ich, dass aus dem Kontakt nichts wurde. Daraus habe ich gelernt, dass es irgendwie alles besser verläuft, wenn der Mann die Initiative ergreift. Und es ist halt nicht schön, wenn man dann immer nachher feststellen muss, dass man es vielleicht hätte doch lieber ganz sein lassen sollen, weil man sich die Mühe umsonst gemacht hat.

Da ich schon Interesse habe, will ich es eben nicht vergeigen. Ihm meine Handynummer zu senden, das möchte ich nicht. Denn sowas kenne ich schon, dieses „Ich rufe Dich mal an“ und dann kommt nie ein Anruf. Darum wollte ich ja die Handynummer haben, um genau das umgehen. Das Männer aber auch so kompliziert sein müssen, wirklich schlimm ist das. Ich werde das sicherlich mal etwas schreiben, aber das ist ja erst wenige Tage her und ich denke, wenn man sich zu schnell meldet, sieht das nach Hinterherrennen aus.

Kann es sein, dass du es alles zu verbissen siehst, wenn dir ein Mann gefällt? Auf der einen Seite hast du Interesse an ihm. Suchst aber auch gleich wieder das Haar in der Suppe. Irgendwie kommt das so an, als wenn du krampfhaft nach einem Partner suchst. Und so wie du erwartest, dass der Mann dir eben die Kontaktdaten anbietet, sind Männer mittlerweile auf einem anderen Standpunkt.

Sie gehen einfach davon aus, dass Frau auch den Anfang machen kann und sollte, wenn sie ehrliches Interesse hat. Auch da können Erfahrungen dahinter stecken, dass man zu oft enttäuscht wurde. Wenn du ernstes Interesse an diesem Menschen hast, dann melde dich. Ansonsten lass es einfach sein, wenn er nicht dem Idealbild des männlichen Verhaltens entsprichst, was du suchst.

Das er seine Handynummer nicht wusste würde ich auf keinen Fall als Zurückweisung abstempeln. Es mag schon sein, dass man dies als Ausrede benutzt, aber das muss man am Menschen ablesen, wenn er vor einem steht. Ich kenne meine Handynummer auch nicht auswendig. Wenn ich die Nummer weitergeben will muss ich auch immer erst mein Handy zücken und dort nachschauen. In so einem Fall würde ich auch auf meine E-Mail Adresse verweisen oder die Person fragen, ob sie bei Facebook angemeldet ist, denn das wäre auch eine gute Möglichkeit um Kontakt aufzunehmen. Es ist schon richtig, dass heute fast jeder seine Handynummer ohne weiteres im Kopf hat, aber du siehst ja selbst, dass es hier Ausnahmen gibt.

An deiner Stelle hätte ich jedoch nicht gleich einen halben Rückzieher gemacht und ihm vermittelt, dass er sich auch nicht melden braucht, wenn er kein Interesse hat. Das war ein kleiner Punktabzug für dich, aber er hat ja hier beteuert, dass er Interesse hat. Dann warte mal nicht zu lange und schreib ihn einfach mal an. Von alleine wird da wohl nichts als los gehts. Mach die Sache nicht zu kompliziert, denn zu viel nachdenken ist auch nicht immer angebracht. So schafft man sich nur selber immer wieder unnötige Hürden.

Ich finde Dich ehrlich gesagt ziemlich streng im Bewerten des Verhaltens anderer, Zitronengras. Schließlich ist für mich der ausschlaggebende Punkt, dass Dir der junge Mann sein Einverständnis dafür erteilt hat, dass Du seine eMail-Adresse für private Zwecke nutzen darfst und Dir gleichzeitig angekündigt, dass daraus ein privater Kontakt folgen wird. Ich sehe also zunächst mal kein Problem, wenngleich er Dir auch nicht direkt seine private eMail-Adresse offenbart hat, wenn ich das richtig verstehe.

Was die Handynummer betrifft, so wurde hier eigentlich schon alles gesagt. Auch ich kenne meine Handynummer nicht auswendig und muss immer wieder nachsehen, allerdings erlebe ich das auch nicht selten bei anderen. Wenn ich mit Mandantschaft telefoniere und um die Angabe einer Handynummer bitte, höre ich jedenfalls oft, dass diese erst nachgeschlagen werden muss, woraufhin ich immer schmunzeln muss – nicht zuletzt, weil ich das von mir selbst auch kenne.

Was mich an Deiner Schilderung aber am meisten irritiert, ist Deine Vermutung, dass der junge Mann Dich gleich ablehnt, nur, weil er angeblich seine Handynummer nicht auswendig kennt und Dir außerdem seine eMail-Adresse, die Du schon hast, nicht nochmal separat aufschreiben will. Als Ablehnung würde ich es sicherlich nicht empfinden, wenn jemand schon quasi verspricht, auf meine private eMail auch zu antworten. Wo ist da das Problem?

Ich würde nun also an Deiner Stelle auch mal alle Fünfe gerade sein lassen und mich etwas beruhigen. Du wirst ja sehen, ob er seine Ankündigung, Dir zu antworten, ernst gemeint hat, wenn Du ihm schließlich schreibst. Das wiederum nicht zu tun, fände ich sehr kleinlich, wenn Deine Gründe sich auf die bereits genannten beschränken.

Was mich an Deiner Schilderung aber am meisten irritiert, ist Deine Vermutung, dass der junge Mann Dich gleich ablehnt, nur, weil er angeblich seine Handynummer nicht auswendig kennt und Dir außerdem seine eMail-Adresse, die Du schon hast, nicht nochmal separat aufschreiben will. Als Ablehnung würde ich es sicherlich nicht empfinden, wenn jemand schon quasi verspricht, auf meine private eMail auch zu antworten. Wo ist da das Problem?

Also was mich halt gestört hat, wenn man es so nennen will, ist, dass er, nachdem ich das in seinen Kalender geschrieben habe, erst mal nicht reagiert hat. Das war schon irgendwie komisch. Er hat das gelesen, Stück für Stück, zwischendurch so gewirkt, als könne er meine Schrift nicht entziffern und er reagierte halt nicht wirklich darauf. Ich hätte eher erwartet, dass er dann beispielsweise wieder etwas dazu schreibt und mir das dann zeigt oder eben gleich was dazu sagt. So war das aber nicht und das fand ich komisch. Ich habe dann nachdem man wieder reden konnte, gefragt, was nun ist. Ob er das auch gemacht hätte, wenn ich nichts dazu gesagt hätte, weiß ich nicht, aber komisch fand ich das schon, dass ich nochmal nachfragen musste.