Schwarzfahrer, die nicht zahlen wollen - was tun?
Als ich vor einiger Zeit mit der Bahn unterwegs war, hat der Kontrolleur ein Pärchen beim Schwarzfahren erwischt. Die beiden brachten die üblichen Ausreden vor, was natürlich nicht viel brachte. Die Strafe konnten sie nicht bezahlen. Sie wurden dann gebeten, ihre Ausweise vorzuzeigen, was sie nicht taten. Vor allem der junge Mann spielte sich ziemlich auf und sagte zu dem Kontrolleur mehrfach, dass er lange warten könnte, bis er den Ausweis oder das Geld bekommt.
Während dieser Diskussion erreichte der Zug den nächsten Bahnhof, an dem er auch anhielt. Die beiden Schwarzfahrer verließen dort den Zug und lachten sich darüber kaputt, dass sie schwarz gefahren sind und dem Kontrolleur ihre Ausweise nicht gezeigt hatten. Der junge Mann zeigte vom Bahnsteig aus noch den Mittelfinger als die Zugtüren schon geschlossen waren und der Zug losfuhr.
Ich könnte mir vorstellen, dass Kontrolleure in Bussen und Bahnen nicht selten mit ähnlichen Vorfällen konfrontiert sind. Es gibt immer wieder respektlose Fahrgäste, manche werden vielleicht sogar angriffslustig. Ich frage mich, welche Möglichkeiten ein Kontrolleur in einer Situation wie der beschriebenen hat. Was bleibt ihm übrig, als die Leute einfach gehen zu lassen? Was kann ein Kontrolleur unternehmen, wenn Schwarzfahrer sich störrisch zeigen?
Bei der Bahn ist ja meist die Kontrolle durch den Zugbegleitdienst. Dieser darf aber den Zug nicht einfach ohne seine Anwesenheit weiterfahren lassen, so dass er eben die betreffenden Leute nur am nächsten Bahnhof des Zuges verweisen kann. Je nach Größe des nächsten Bahnhofes kann es durchaus sinnvoll sein, die Polizei zu holen und die Sache zur Anzeige zu bringen. Aber meist ist dann eben die Polizei nicht schnell genug vor Ort, um die Leute quasi entgegen zu nehmen.
Da war es in der DDR in dieser Hinsicht besser, da es eine sogenannte Transportpolizei gab, die sich eben nur um die Belange gekümmert hat, welche die Bahn betrafen. Und zumindest an größeren Bahnhöfen war immer welche davon vor Ort, so dass sie eben schnell am Zug sein konnten.
Bei Bussen oder Straßenbahn ist das wieder ein wenig anders. Dort fahren die Kontrolleure ja nur teilweise mit und können eben dann auch mit aussteigen und das Schwarzfahren direkt zur Anzeige bringen, wenn jemand nicht zahlen will und auch den Ausweis nicht zeigt. Wobei es eben auch da recht lange dauern kann, bis die Polizei vor Ort ist und ob der Schwarzfahrer sich solange festhalten lässt, ist dann auch noch die Frage.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Schwarzfahrer in Zügen oftmals schnell beim nächsten Halt einfach aussteigen oder schnell auf die Toilette gehen. Den Kontrolleur sieht man sehr schnell, daher ist es relativ einfach ihm zu entgehen.
In Straßenbahnen oder Bussen ist das bei uns etwas schwieriger. In Straßenbahnen sind bei uns meist mehrere Kontrolleure. Um Schwarzfahrern vorzubeugen darf man bei uns in Bussen seit einigen Jahren nur noch vorne beim Busfahrer einsteigen. Oft kommt es vor, dass Busfahrer in der Zentrale bescheid geben, falls ein Schwarzfahrer seinen Ausweis nicht vorlegen möchte. Diese kontaktiert dann sofort die Polizei, welche dann binnen weniger Minuten eintrifft. Es ist schon einige Male vorgekommen, dass der Busfahrer die Türen versperrt hat, so dass der Schwarzfahrer nicht einfach flüchten konnte. Meist werden die Fahrgäste um Geduld gebeten bis zum Eintreffen der Polizei zu warten. Daher kommt es bei uns in Bussen auch so gut wie gar nicht mehr vor, dass jemand versucht schwarz zu fahren.
Generell stelle ich mir die Arbeit als Kontrolleur ziemlich aufwendig und belastend vor. Nicht selten muss man spät abends oder sogar Nachts durch Bus und Bahn die Fahrkarten kontrollieren. Ein wahrscheinlich nicht geringer Anteil wird dabei verbal ausfallend oder möchte sogar handgreiflich werden. Im Endeffekt sitzt der Kontrolleur meines Erachtens nach am kürzeren Hebel, weil die Fahrgäste oftmals einfach abhauen.
Die Kontrolleure dürfen die Züge nicht verlassen, wenn sich die Schwarzfahrer aus dem Staub machen wollen. In dieser Situation ist es sinnvoll, dass der Kontrolleur Kontakt mit dem Bahnhof aufnimmt und dem Personal erklärt, dass sich die Schwarzfahrer aus dem Staub gemacht haben. Mit einer Personenbeschreibung kann das Bahnhofspersonal schnellstmöglich eingreifen, so dass die Schwarzfahrer durchaus gestellt werden können. Ansonsten kann auch die Polizei mit hinzugezogen werden, damit die Schwarzfahrer geschnappt werden und die Strafe für das Schwarzfahren bezahlen.
So eine Geschichte habe ich noch nie erlebt. Natürlich gibt es immer wieder Schwarzfahrer die erwischt werden und sich "störrisch" geben. Aber in aller Regel ist das Problem insofern schnell "gelöst", weil der Schaffner schlicht die Polizei verständigt, welche dann am nächsten Bahnhof bereit steht. Und für den Vorgang reichen wirklich wenige Minuten aus. Selbst in diversen S-Bahnen, wo die Fahrten zwischen den Stationen nur 5 Minuten dauern, ist die Polizei eigentlich immer schnell vor Ort. Wobei hier immer eine Gruppe von Kontrolleuren dafür sorge trägt, dass die erwischten Schwarzfahrer nicht einfach gehen.
Cologneboy2009 hat geschrieben:Was bleibt ihm übrig, als die Leute einfach gehen zu lassen?
Das Erschleichen der Beförderungsleistungen ist eine Straftat und daher ist im Grunde das gleiche zu tun, wie bei einem erwischten Ladendieb. Das bedeutet, dass hier die Polizei allein zuständig ist, wenn sich der Schwarzfahrer und der Vertreter der Bahn nicht "gütig" einigen. Das bedeutet, dass der Bahn die Personalien mitgeteilt werden und die Strafe (Zahlungsträger) zugestellt werden kann.
@Stefan569: Und wie viele Bahnhöfe sind noch mit Personal besetzt, das man informieren kann? Wenn das irgendwelche Nebenstrecken sind, ist da kaum jemand vorhanden, weil es von zentralen Stellwerken geregelt wird und die Bahnhöfe nur noch Automaten für die Fahrkarten haben. Man kann dann also nur zuschauen, wie die Leute entschwinden.
Wenn man so einen Schwarzfahrer erwischt ist es wohl so, dass man auch die Polizei verständigen kann, wenn sie so ein asoziales Verhalten an den Tag legen. Es handelt sich ja keinesfalls um ein Kavaliersdelikt. Die Polizei könnte dann die Personen am nächsten Bahnhof abfangen, aber das wird nun in seltenen Fällen passieren. Oftmals sind die Bahnhöfe ja nicht so extrem weit auseinander und die Polizei braucht natürlich auch entsprechend viel Zeit, um diesen überhaupt ersteinmal zu erreichen. So eine Situation ist schon sehr bescheiden, aber sonst wird man da an seiner Stelle nicht viel machen können. Erlebt habe ich so etwas noch nicht.
Manchmal sind auch Polizisten mit im Zug. Auch wenn man als Polizist eine Privatreise macht, kann man seine Uniform anlassen und bekommt dann die Fahrt bezahlt. Dafür ist man aber natürlich auch im Dienst, während man die Uniform an hat. Ich denke, die Kontrolleure merken sich ganz genau, wo ein Polizist sitzt.
Aber ansonsten kann der Kontrolleur wirklich nicht viel tun. Die Schwarzfahrer tatkräftig festhalten darf er nämlich nicht und damit bringt er sich auch über Gebühr in Gefahr. Daher bringt auch die Verständigung von Personal am nächsten Bahnhof nichts. Denen würden sie ja ebenso davonlaufen. Polizei anrufen und Gesicht merken. Das ist alles.
Schwarzfahren ist ja schon sehr schlimm und dreist, aber wenn die Schwarzfahrer dann auch noch nichtmal die 40 Euro bezahlen, dann ist das mega dreist. Wenn ich Kontrolleur wäre, dann würde ich die Schwarzfahrer sofort bei der nächsten Haltestation rauswerfen, aber das ist noch lange nicht alles, was ich dann tun würde. Wenn wir dann draußen bei der Haltestelle sind, dann würde ich sofort mein Smartphone aus der Hosentasche holen und die Polizei anrufen, damit sie ihre gerechte Strafe bekommen. Eigentlich müssten sie mehr als nur 40 Euro fürs Schwarzfahren bezahlen, weil sie auch noch sehr dreiste Schwarzfahrer sind. Eigentlich sind alle Schwarzfahrer sehr dreist, aber wenn man dann auch noch erwischt wird und frech ist, dann sollte man mehr bezahlen, als nur die regulären 40 Euro. Also ich würde dann hart durch greifen.
Schwarzfahrer werden wohl einige mit dem Zug unterwegs sein. Die meisten Reisenden könnten den Fahrpreis bezahlen, aber wenn sie es ohne gültige Fahrkarte versuchen, ist das ein besonderes Erlebnis für sie, weil sie nicht damit rechnen, erwischt zu werden. Werden sie noch frech, wenn man sie erwischt, sollte man gegen sie mit der Polizei vorgehen.
Eigentlich müssten die Kontrolleure die Kompetenz haben, die Schwarzfahrer festzuhalten, bis die Polizei eintrifft. Das kann nicht immer am nächsten Bahnstopp sein. Wenn sie so frech sind und weder den Ausweis zeigen noch warten, sollte man sie wenigstens auf einem Foto festhalten können, damit festgestellt werden kann, wer diese Schwarzfahrer sind.
Manche Kontrolleure sind ja auch nicht gerade zimperlich im Umgang mit den Fahrgästen, wie Kindern und Jugendlichen. Dann könnten sie mit solch renitenten Erwachsenen erst recht rigoros verfahren.
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