Abtreibung - den Partner in Entscheidung einbeziehen?

vom 14.05.2013, 20:15 Uhr

Ich habe zwei Bekannte, wo die früheren Partnerinnen ein gemeinsames Kind abgetrieben haben. Die Beziehungen waren zum damaligen Zeitpunkt stabil und die beiden Männer hätten sich jeweils über das Kind gefreut. Die Frauen haben aber jeweils ihre Männer mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt. Zwar haben sie gesagt, dass sie schwanger sind, aber eben auch den Termin zur Abtreibung schon haben und diese auch durchführen lassen.

Es ist zwar gesetzlich so geregelt, dass eine Frau allein entscheiden kann, ob sie ein Kind bekommt oder nicht. Aber sollte man das in einer Beziehung nicht gemeinsam entscheiden? Immerhin redet und entscheidet man doch auch zusammen, wenn es darum geht ein Kind zu bekommen. Warum dann also nicht auch, wenn es um eine Abtreibung geht?

Wie seht ihr persönlich das Thema? Wobei es jetzt nicht darum geht, ob ihr persönlich für oder gegen eine Abtreibung seid. Es geht mir nur darum, ob die Frage darüber in einer stabilen Beziehung mit dem Partner gemeinsam getroffen werden sollte oder nicht. Und wenn ihr es allein entscheiden würdet, welche Gründe habt ihr für diese Einstellung?

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Sicherlich kann man so eine Entscheidung nicht alleine treffen oder sollte es nicht machen. Immerhin hat man das Kind ja auch nicht alleine gemacht und es ist genauso auch ein Teil des Vaters. Ich denke, dass es eine Beziehung ganz schön zerstören kann, wenn man den Partner dann vor vollendete Tatsachen stellt. Ich denke auch durchaus, dass man so eine Sache in einer guten Beziehung besprechen kann. Immerhin kann man seine Bedenken ja äußern und wenn beide Partner der Meinung sind, dass es nicht machbar ist, dann sollte man auch bei einer Abtreibung beistehen. Ich denke, dass man das zusammen durchstehen muss und auch entscheiden muss. Die Mutter ist ja die, die das Kind in sich trägt, aber deswegen hat sie ja nicht die alleinige Macht. Es ist ja auch durch einen gemeinsamen Akt entstanden und nicht durch eine Einzeltat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Sicherlich ist es auch das Kind des Vaters und es tut mir auch echt leid, dass die Männer da in so einer schlechten Position sind. Und man sollte es auf jeden Fall mit ihnen besprechen und ihnen die Chance geben, einen zu überzeugen oder wenigstens rechtzeitig informiert zu werden. Aber die Entscheidung liegt ganz alleine bei der Mutter. Einfach wegen der Natur der Sache.

Was soll denn passieren, wenn die Mutter das Kind nicht will, der Vater aber schon? Soll sie es dann für ihn austragen und sich danach von dem Kind verabschieden? Das geht einfach nicht. Es ist ihr Körper und es ist unmöglich von einer Mutter zu verlangen, sich von dem Kind fernzuhalten, wenn es mal da ist. Der Vater kann es nun mal nicht alleine machen. Deshalb ist es ihre Entscheidung.

Aber trotzdem wäre es für mich der Todesstoß für die Beziehung, wenn die Frau mit der ich zusammen bin, ein Kind von mir abtreibt, dass ich gerne bekommen hätte. Aber dann hat man sowieso zu konträre Ansichten über das Leben als das eine Beziehung möglich gewesen wäre.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



@Bienenkönigin: Es geht auch nicht darum, dass sich eine Frau einfach so überzeugen lassen soll. Aber ich kenne auch Frauen, die sich gar nicht bewusst darüber sind, wie viel der zukünftige Vater auch mit einbringen würde. Vor allem, wo es für Väter auch einfacher geworden ist die Erziehungszeit zu nehmen. Im letzten Jahr haben das einige mir bekannte Väter gemacht, denen ich selbst so was nie zugetraut hätte.

Und ich bin auch der Meinung, dass man in einer stabilen Partnerschaft diese Entscheidung gemeinsam treffen sollte. Ich kann auch Männer verstehen, wenn sie keine Chance mehr für die Beziehung sehen, weil sie da total ausgeschlossen worden sind. Nur wenn ich als Paar die Entscheidung für ein Kind treffe, weil eben der Kinderwunsch da ist, dann sollte man eben den Partner auch nicht ausschließen, wenn es darum geht ein Kind nicht zu bekommen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Generell würde ich mir schon sehr wünschen, dass meine Partnerin mit so einem Gedanken zu mir kommt und nicht gleich alles auf eigene Faust angeht. Ich würde jetzt auf biegen und brechen versuchen sie umzustimmen, sondern ich will einfach, dass sie sich mir anvertraut. Ich bin sicher, dass ich in so einer Situation ein Verständnis entwickeln könnte, aber das ist leicht gesagt. Als werdender Vater sollte man schon ein wenig über die nächsten Schritte informiert werden, auch wenn sie nicht sonderlich toll sind. Man sollte schon zusammen entscheiden, aber das letzte Wort hat dann immer noch die Frau, was ja auch gesetzlich so festgelegt ist.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde das absolut schlimm. Es war ja schließlich nicht nur das Kind der Frau, sondern auch das des Mannes. ich bin der Meinung so eine wichtige Entscheidung sollte man nicht alleine treffen. Der Partner hat da genauso ein Mitspracherecht. Für mich, als Mann, wäre das sogar ein Trennungsgrund gewesen.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Grundsätzlich hat die Frau zwar die Entscheidung, ob sie nun ein Kind haben möchte oder, ob sie nun ein Kind abtreiben lassen möchte. Da die beiden Frauen anscheinend in einer festen Beziehung sind oder waren und aus unbekannten Gründen eine Abtreibung vorgenommen haben, finde ich es zwar nicht gut, aber, was soll man dagegen machen.

Was ich aber nicht so toll finde, ist, dass sie den Männern zwar gesagt haben, dass sie schwanger sind, aber dass sie hinter dem Rücken der Männer schon einen Abtreibungstermin in der Tasche hatten. Wenn man schon in einer festen Beziehung ist und mit dem Partner schon lange zusammen ist, dann bin ich der Meinung, dass man solche großen Schritte mit dem Mann besprochen werden sollten. Immer hin hat er meiner Meinung nach auch ein Entscheidungsrecht, auch, wenn dieser nur gedanklich vorhanden ist. Der Mann oder die Männer müssen doch ziemlich sauer und geschockt gewesen sein, dass die Frauen die Männer so hintergehen und die Abtreibung und desgleichen ohne Absprache durchgeführt haben. Zu dem wäre es meines Erachtens nach ein großer Vertrauensbruch.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:@Bienenkönigin: Es geht auch nicht darum, dass sich eine Frau einfach so überzeugen lassen soll. Aber ich kenne auch Frauen, die sich gar nicht bewusst darüber sind, wie viel der zukünftige Vater auch mit einbringen würde. Vor allem, wo es für Väter auch einfacher geworden ist die Erziehungszeit zu nehmen. Im letzten Jahr haben das einige mir bekannte Väter gemacht, denen ich selbst so was nie zugetraut hätte.

Na, das meinte ich doch damit. Darüber reden, die Möglichkeiten durchspielen, die Bereitschaft erklären, dass man es zusammen schaffen will, davon überzeugen, dass es möglich ist. Da kommt es auch sehr auf den Grund an, den sie für die Entscheidung gegen ein Kind hat. Aber da es unmöglich ist, dass der Vater will und die Mutter nicht, hat der Vater nur eine sehr einseitige Stimme. Der kann ein Ja bestärken, ein unsicheres Nein ändern, aber wenn sie tatsächlich Nein sagt, ist er machtlos. Es ist irgendwie eine halbe Sache. Wenn sie will und er nicht, ist das absolut möglich.

Andererseits könnte ja auch die Frau den Mann davon überzeugen, dass es die richtige Entscheidung ist, abzutreiben. Das kann ja auch sein, wenn sie einen nachvollziehbaren Grund hat. Dann könnte er es wenigstens verstehen und würde sie nicht dafür verurteilen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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