Hohe Intelligenz = Belastung für Mitmenschen?

vom 14.05.2013, 17:38 Uhr

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine junge Frau die hoch intelligent und auf sämtlichen Gebieten ein extrem ausgeprägtes Wissen vorweisen kann. Zudem hat sie ein fotografisches Gedächtnis. Es ist zwar möglich sich mit ihr zu unterhalten, jedoch verbessert sie einen ständig, wirft mit Fachbegriffen die man nie zuvor gehört hat um sich und macht sich dann sogar etwas lustig über ihre Mitmenschen, wenn sie sie nicht verstehen. Jeder weiß, dass sie viele Fähigkeiten hat und ein Gedächtnis wie ein Elefant, wir freuen uns auch für Sie, jedoch belastet es mittlerweile sehr.

Das Problem ist, dass Sie uns extra wie dumme Menschen in einem Gespräch darstellt, womit wir mittlerweile kaum noch umgehen können. Sie ist wirklich liebenswürdig, doch sobald ein Gespräch länger als fünf Minuten dauert fängt der Ärger an. Wir haben Sie schon des öfteren auf dieses Thema angesprochen, doch wirklich ändern tut sich leider bisher noch nichts.

Kennt ihr auch Menschen die besondere Begabungen haben oder besonders intelligent sind und euch dies auf die Nase binden? Was kann man noch machen, außer ein klärendes Gespräch zu führen? Als Freundin möchte ich Sie wirklich nur sehr ungern verlieren.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist doch schön für diese Frau, dass sie so intelligent ist. Schön ist es aber nicht mit seinem Wissen ständig herum, zu prollen. Sie muss ihre Mitmenschen in einer Unterhaltung nicht ständig verbessern, geschweige denn mit diversen Fachbegriffen um sich werfen oder sogar die Leute auslachen, nur, weil sie nicht so intelligent sind, wie sie. Mit solch einem Verhalten kann ich definitiv nachvollziehen, dass man sich mit der Frau nicht so gerne unterhalten möchte und sie wirklich irgendwann selber schuld hat, wenn sie keine Freunde mehr hat und keiner etwas mit ihr zu tun haben will.

Wenn ihr schon mit ihr gesprochen habt und ihr geschildert habt, dass euch ihre Art und Weise nicht gefällt, wie sie mit euch umgeht und spricht und desgleichen und sie daraufhin ihr Verhalten immer noch nicht geändert hat, noch nicht einmal ansatzweise. Dann würde ich wirklich sagen, dass man den Kontakt zu ihr abbricht. Immer hin möchte man sich nicht ständig mit der Frau in die Haare bekommen, nur weil sie einen dumm dastehen lässt. Auch, wenn sie eine liebevolle Person ist, was ja gerne sein mag, aber man kann doch kein normales Gespräch mit ihr führen geschweige denn etwas mit ihr unternehmen, weshalb will man so etwas zu seinen Freunden zählen. Natürlich kannst du noch einmal versuchten mit ihr zu reden und ihr eindringlich die Sachlage zu schildern und sie noch einmal darum beten, dass sie ihr Verhalten dir und den anderen gegenüber ändern möchte, aber, wenn das nichts bringt, würde ich keinen weiteren Gedanken an das Thema mehr verschwenden.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Als intelligenter Mensch müsste man doch eigentlich merken, wenn das eigene Verhalten nicht gut ankommt, oder? Und als Mensch mit einem ganz tollen Gedächtnis müsste man sich eigentlich daran erinnern, dass man schon mehrmals auf sein unangebrachtes Verhalten im Freundeskreis hingewiesen wurde.

Wenn man dann nichts ändert ist man entweder längst nicht so intelligent wie man tut und wie man seine Umwelt anscheinend gerne glaube lässt oder man ist einfach total ignorant. Wobei man als intelligenter Mensch aber eigentlich in der Lage sein sollte sein Verhalten zu reflektieren und sich über mögliche Konsequenzen seiner Ignoranz bewusst zu werden.

Ich hätte auf so eine Freundschaft wahrscheinlich irgendwann keine Lust mehr. Ich würde versuchen mit der Person zu reden, wenn sie mir wichtig ist und wenn das nicht hilft würde ich sie wahrscheinlich einfach mal richtig schön auflaufen lassen in einem Gespräch um zu sehen, wie das ist. Aber auf Dauer wäre mir das einfach zu anstrengend. Wenn ich mit Freunden zusammen bin möchte ich Spaß haben und mich entspannen und nicht darauf warten, dass sich jemand über mich lustig macht oder mir zu überlegen, wie ich darauf am besten reagiere, damit der andere dann dumm dasteht.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz. Man kann in bestimmten Fachbereichen über ein umfassendes Wissen verfügen, aber dafür keinen Nagel in die Wand schlagen, ohne ins Krankenhaus zu müssen. Auch der Umgang mit den Mitmenschen und der Umwelt kann in meinen Augen von mehr oder weniger Intelligenz geprägt sein.

Aus dieser Perspektive würde ich sagen, die Dame hat zwar Buchwissen ohne Ende, dafür aber keine Ahnung, wie man sich in Gesellschaft angemessen verhält. Wie man so arrogant auftreten und zugleich noch als liebenswürdig gelten kann, ist mir ohnehin schleierhaft.

Solche "Fachidioten" sind mir in meinem Leben schon ein paar Mal begegnet und leider kenne ich auch kein Patentrezept. Generell sind Leute schwer zu verändern, und wer sich in der Rolle des superintelligenten Spezialisten, umgeben von minderbemitteltem Fußvolk, gefällt, wird sich von besagtem "Fußvolk" auch kaum etwas sagen lassen. Schließlich sind die ja alle dumm und wissen nicht mal das Periodensystem der Elemente auswendig. ;)

Ich würde wohl noch am ehesten den Kontakt einschränken oder es mit Ironie und Sarkasmus versuchen. Das kann man durchaus als wohlmeinende Neckerei unter Freunden tarnen, aber Sprüche wie: "Und die liebe XY wird mir sicher gleich erklären, wieso ich unrecht habe und überhaupt doof bin!" durchdringen im Idealfall irgendwann auch den dicksten Schädel. Wichtig ist in jedem Fall, sich nicht einschüchtern und bevormunden zu lassen, sondern auch mal herzhaft Kontra zu geben. Auch Intelligenzbestien kochen nur mit Wasser!

» Gerbera » Beiträge: 11322 » Talkpoints: 50,48 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke, wenn man so viel weiß, verliert man schon mal den Bezug. Irgendwann kann man nicht mehr nachvollziehen, warum andere das nicht wissen, obwohl man selber es doch nur ein Mal vor Jahren zufällig gelesen hat und seitdem selbstverständlich nicht vergessen hat. Wenn man sich selber als normal ansieht oder zumindest als Maßstab nimmt, dann erscheinen die Freunde, die nach offiziellen Maßstäben ganz gewöhnlich sind, schon als etwas minderbemittelt.

Ich kann also durchaus verstehen, wie jemand, der ein solches Verhalten zeigt, gleichzeitig als liebenswürdig gelten kann. Ich glaube nicht, dass sie es böse meint und dass es ihr selbst auffällt. Da ihr sie schon mehrmals darauf angesprochen habt, sollte sich aber langsam mal was ändern. Vielleicht solltest du oder jemand anders oder auch mehrere zusammen noch einmal richtig in Ruhe mit ihr reden. Keine Spitzen mitten im Gespräch. Die werden nur zu gerne ignoriert oder zumindest schnell vergessen. Nein, in Ruhe und Klartext.

Was durchaus helfen könnte, ist, wenn sie Kontakte zu anderen sehr intelligenten Menschen herstellen würde. Dann kann sie sich dort intellektuell austauschen und ihre Bedürfnisse befriedigen, denn sie muss über ihr Wissen sprechen, wenn es schon mal existiert. Das ist ja auch Verschwendung, wenn es in ihrem Gehirn Staub ansetzt. Aber dann kann sie den Kontakt zu euch "Normalos" nutzen, um abzuschalten und sich einfach nur nett zu unterhalten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das Verhalten dieser Frau hat mit ihrer Intelligenz nichts zu tun, sondern ist eine schlechte Charaktereigenschaft. Ich kenne sehr viele überdurchschnittlich intelligente Leute, die aber ganz normal sind. In den üblichen Gesprächen spielt ja die Intelligenz nicht so die überragende Rolle. Man unterhält sich ja auch über Kochrezepte oder tagesaktuelle Themen. Ich wüsste nicht, dass Intelligenz dort eine Rolle spielt.

Wissen ist eh nicht mit Intelligenz gleichzusetzen. Intelligente Leute wissen manchmal genauso wenig wie nicht intelligente und und es gibt Leute, die nicht einen IQ von über 130 haben und die trotzdem viel wissen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wie man an deinem Beispiel sieht, hat Intelligenz nicht unbedingt etwas mit emotionaler Intelligenz oder einem guten Selbstbewusstsein zu tun. Es gibt durchaus Menschen, die sehr begabt sind, aber dafür große Defizite im Umgang mit Menschen haben. So ein Fall scheint deine Bekannte zu sein. Ich denke, wenn man sich so profilieren muss und derart unverschämt ist, zeugt das auch von wenig Selbstbewusstsein. Sie kann scheinbar ihr "tolles" Wissen nur dann zeigen, sich "größer" machen, nur dann, wenn die euch "klein" macht.

Das ist aber keinesfalls die Regel. Die meisten intelligenten Menschen sind auch im Umgang mit anderen Menschen normal. Ich denke sogar, dass sie als Gesellschaft eine echte Bereicherung sein können.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich glaube, dass es auch eine Belastung für einen selbst sein kann, wenn man sehr intelligent ist und auch sehr viel Wissen hat. Beispielsweise würde es mir weitaus besser gehen, wenn ich nicht davon wüsste, wie viel Leid es auf der Welt gibt, egal ob es nun um Menschen oder um Tiere geht. Das belastet mich manchmal wirklich extrem und es stört mich, dass ich nichts daran ändern kann. Andere Menschen machen sich darüber vielleicht gar keine Gedanken, weil es ihnen vielleicht auch nicht wirklich bewusst ist, was in der Welt so vor sich geht und sie eben in einer Art Seifenblase leben. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch so eine Seifenblase, aber wenn sie einmal geplatzt ist, lässt sie sich wohl nicht wieder herstellen.

Also vielleicht sollte man mal die ganze Situation aus ihren Augen heraus betrachten. Sie ist praktisch von lauter „dummen“ (ich setze das bewusst in Anführungszeichen, eigentlich sind damit ja die durchschnittlich intelligenten gemeint) Menschen umgeben und hat wahrscheinlich fast niemanden, der mit ihr auf einer Wellenlänge ist und mit dem sie sich unterhalten kann, ohne darauf achten zu müssen, dass sie keine Fremdwörter benutzt oder beginnt von etwas zu reden, von dem ihr Partner keine Ahnung hat. Ich habe übrigens aus dem Grund auch Probleme mich mit Kindern zu unterhalten. Bei Erwachsenen fällt mir immer irgendein aktuelles Thema ein, das ich ansprechen kann, aber bei Kindern fallen die Themen meistens als potentielle Gesprächsthemen weg.

Dass es nervig ist, was sie da tut, ist aber durchaus verständlich. Ich denke, das einzige was helfen kann, ist noch einmal ganz deutlich mit ihr darüber zu reden und entweder sie zeigt sich dann einsichtig, oder eben nicht. In letzterem Fall kann man dann wohl nichts dagegen tun.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Das ist mit Sicherheit auch für die betreffende Person ein Problem. Man kann eben nichts so stehen lassen und hat den innerlichen Drang jemanden zu verbessern, das ist sicherlich auch nicht so leicht. Ich denke also, dass man es beidseitig nicht gerade leicht hat.

Ich kenne so ein Verhalten durchaus von Professoren. Diese verbessern eigene Sätze auch noch mal bis sie komplett fachlich richtig sind und auch jedes Detail enthalten. Mit Absicht macht man das sicherlich nicht, das ist einfach der innere Drang alles richtig machen zu wollen und alles fachlich genau zu äußern. So ist es eben, wenn man viel wissen hat, man möchte andere daran teilhaben lassen, weil es einem selber Spaß bereitet und es einem leicht fällt.

Natürlich kann ich aber auch verstehen, dass man das als Freund oder Zuhörer irgendwann lästig findet. Ich denke, dass man das einfach ignorieren sollte oder sich das Wissen dann eben merken sollte. Immerhin ist es ja nicht falsch und das kann man sich ja in gewisser Weise auch merken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde nicht, dass eine intelligente Person auch automatisch eine Belastung für die Mitmenschen ist. Nur weil man intelligent ist, heißt das ja immerhin noch lange nicht, dass man ständig damit prahlen oder ständig andere Menschen verbessern muss. Stattdessen kann man sich auch einfach ganz normal verhalten und gegebenenfalls auch anderen Menschen mit seinem Wissen helfen, so dass eine besonders intelligente Person auch durchaus sehr hilfreich und auch hilfsbereit sein kann.

Nervig ist es dann, wenn eine intelligente Person der Auffassung ist, ständig andere Menschen verbessern zu müssen. Auch wenn solche Menschen tatsächlich einiges besser wissen, so ist es einfach unangebracht, das ständig zu äußern. Immerhin ist es normal, dass andere sich dadurch dumm fühlen und dass so etwas auch das Selbstbewusstsein mindern kann.

Glücklicherweise kenne ich keine Menschen, die ständig alles besser wissen. Wenn das der Fall wäre, dann fände ich das auf jeden Fall sehr störend und ich denke, dass ich das in so einem Fall auch einfach anmerken würde. Vielleicht wüsste die Person ja auch nicht, dass sie mit ihrem Verhalten andere Leute stören würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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