Wie und womit familiäre Zerwürfnisse lösen?
In vielen Familien herrscht Streit und Krieg und da redet der eine Onkel nicht mit der anderen Tante, die Eltern reden nicht mit dem Kind oder das Kind meidet den Kontakt zu den Eltern. Auch Oma und Opa sitzen trotz vieler Kinder alleine in irgendeinem Altenheim, weil sie sich mit der ganzen Familie zerstritten haben. Kennt ihr solche Situationen, wo in Familien nicht mit einander gesprochen wird, weil man sich zerworfen hat?
Wie und womit kann man solche familiären Zerwürfnisse lösen? Ist so was überhaupt möglich oder sollte man einfach die Familie dann Familie sein lassen? Ich selber kann es mir überhaupt nicht vorstellen, weil ich so etwas in unserer Familie nicht kenne. Aber ich kenne durchaus Familien, wo die Kinder nicht mal die Großeltern kennen oder Tante und Onkel niemals zu Besuch kommen.
Ich habe schon des Öfteren von solchen Streitigkeiten in diversen Familien gehört. Heutzutage scheint es doch ganz normal zu sein, dass sich Familien zerstreiten und die eigene Mutter den Kontakt zu dem eigenen Kind vermeidet oder auch anders herum. Oder, dass die Tante mit dem Onkel zerstritten ist und die Familie nicht mehr aus einem Teil besteht, sondern aus vielen Teilen besteht und alle miteinander nichts mehr zu tun haben wollen. Ich persönlich finde so etwas sehr schrecklich. Immer hin heißt es ja nicht um sonst Familie, denn eine Familie muss zusammenhalten und zueinanderstehen und nicht den Kontakt zu irgendeinem meiden oder desgleichen.
Ich kenne zum Beispiel seitdem ich klein bin eine Familie, die sich im Laufe der Zeit zerworfen hat wegen Unstimmigkeiten und Streitigkeiten. Da läuft es dann so, dass die Familien in einem Ort wohnen und sich gelegentlich beispielsweise in der Innenstadt über den Weg laufen. Entweder sieht man sich dann rechtzeitig und geht ganz schnell in einen Laden rein, um sich somit aus dem Weg zu gehen. Oder man geht stur aneinander vorbei und ignoriert sich. So etwas finde ich gar nicht gut. Und da bin ich wirklich froh, dass es so etwas in meiner Familie eigentlich nicht gibt. Man streitet sich gelegentlich auch Mal und dann verträgt man sich auch mal wieder und so soll es ja auch laufen.
Es kommt natürlich immer auf die Schwere des Familienstreits an, weshalb eine Familie sich zerworfen hat. Wenn es sich nur um Lappalien handelt, dann kann man sicherlich unter einem Vorwand alle Parteien an einen Tisch bekommen und bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee alles ausdiskutieren. Wenn es sich aber schon um schwerwiegende Streitthemen handelt, wäre es sicherlich keine gute Idee alle Parteien an einen Tisch zu bekommen. Da sollte man dann mit beiden Parteien redet und sie dazu stimmen, das sie aufeinander zu gehen. Etwas anderes würde mir jetzt nicht einfallen.
Ich kenne solche Situationen auch, zwar nicht in dem Ausmaß, wie du es beschrieben hast, aber ich weiß wovon du redest. Früher habe ich mir das immer sehr zu Herzen genommen und auch irgendwie versucht, die Fronten wieder zu klären und die Parteien wieder zusammenzubringen. Aber es war doch irgendwie zwecklos und ich habe darunter gelitten. Ich musste dann wirklich erst lernen, dass nicht so nah an mich heran zu lassen und eben zu denken, dass es auch Erwachsene sind, die das eben selbst unter sich regeln müssen.
Heute habe ich Abstand dazu und sage auch nicht mehr wirklich etwas dazu, wenn ich wieder mitbekomme, dass es Streit gegeben hat. Ich mag beide Personen sehr und möchte daher auch raus gehalten werden.Trotzdem höre ich dann noch oft vom einen, was der andere wieder gemacht oder auch nicht gemacht hat. Ich sage dann nur, dass ich eben nichts dazu sage und das bitte unter den Beiden geklärt werden soll. So geht es mir selbst dann auch viel besser. Es bringt meistens doch nichts, wenn man vermitteln und schlichten will.
Um ehrlich zu sein würde ich das völlig ignorieren und mich da raushalten. Wenn man selbst direkt involviert ist, kann man immer noch auf die anderen Parteien zugehen, ein klärendes Gespräch anstreben und eben versuchen alles zu klären und das Zerwürfnis zu beerdigen. Aber wenn man so gar nicht involviert ist, sollte man sich meiner Ansicht nach auf gar keinen Fall einmischen. Denn man weiß auch nicht immer, was da alles passiert ist, sodass es durchaus sein könnte, dass man alles nur verschlimmert.
Ich bin der Meinung, dass Blutsverwandtschaft alleine auch nicht alles rechtfertigt, und dass es in vielen Fällen die einzige Lösung darstellen kann, wenn man auch zu engen Verwandten den Kontakt minimiert oder gar abbricht. Das Problem ist nur, dass Familien in der Gesellschaft und in den Medien immer noch als Horte von Harmonie und Liebe propagiert werden, sodass Menschen, die egal aus welchen Gründen sich von ihrer Verwandtschaft abgewendet haben, aus unterschiedlichsten Richtungen unter Druck gesetzt werden, wie das denn sein könne und dass man in der Familie zusammenhalten müsse.
Da kann man dann als Betroffene/r auch schlecht der Nachbarin auf die Nase binden, dass Mama und Papa täglich nach der Schule den Kochlöffel geschwungen haben und weggeschaut, als sich Onkel Rudolf an ihnen vergangen hat. Da heißt es dann nur: Wieso lässt du Oma im Pflegeheim vergammeln? Weil sie ihr Vermögen durchgebracht hat und nicht mehr mit mir spricht, weil ich schwul bin?
Viele Familien haben Leichen im Keller und Vorfälle, die es zumindest in meinen Augen durchaus rechtfertigen, dass jemand sich lieber ein eigenes Leben aufbaut, als sich von dem Drama um die undankbare Bagage das Leben vollends versauen zu lassen. Es dringt nur wenig davon an die Öffentlichkeit. Von daher würde ich mich niemals in Familiendramen einmischen oder gar jemandem vorwerfen, er/sie kümmere sich zu wenig um irgendwelche alten Säcke. Wer weiß, was die ihm angetan haben.
Ich habe in meiner Familie so viele Zerwürfnisse und das ist auch kaum zu regeln. Das möchte auch keiner so wirklich, aber auf Feierlichkeiten und Treffen versuchen sich die meisten zumindest zusammenzureißen. Klappt bei wenigen nicht immer, aber so ist das vielleicht im Leben.
Familie kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, sondern wird man in diese geboren. Das macht es dann auch nicht immer einfach, mit den unterschiedlichsten Erwartungen, Vorstellungen und Einstellungen sowie Charaktere auf Tuchfühlung zu gehen. Da geht mal einiges schief, Streit kommt in den besten Familien vor und sollte sich in den meisten Fällen reguliert haben.
Wenn es jedoch soweit geht, dass man die Oma & Opa im Altenheim versauern lässt, sich um den pflegebedürftigen Vater nicht kümmert, dann ist das schon eine Sauerei. Da vergesse sogar ich auch alles, was gewesen war, wenn es keine körperliche Gewalt usw war, und lasse meine engsten Verwandten nicht so locker im Stich. Das könnte ich einfach nicht mit mir selber vereinbaren.
Doch ich bin auch kein Freund davon, jedes Zerwürfnis zugunsten der Familie und der Fürsorge oder ähnliches niederzusprechen. Wer Scheiße baut, muss dazu stehen, kann man nicht, dann leck mich leider am Hintern. So ist es im wahren Leben nun einmal und da ist es mir auch egal, wenn wir dieselben Namen tragen.
Ich rede mit vielen meiner Familienmitglieder kein Wort. Das hat seine Gründe und ändert sich nicht einmal auf Feierlichkeiten. Ich stehe nicht da, wenn die mich brauchen und würde ich auch nicht tun, wenn sie im Pflegeheim sind. Da gibt es nichts zu lösen. In andere Familienangelegenheiten mische ich mich zudem sowieso niemals ein. Das kann am Ende nur Ärger geben und empfehle ich nicht.
In meiner eigenen Familie reißt man sich schon einigermaßen zusammen und benimmt sich die letzten Jahre auch. In der Familie meines Mannes sieht es anders aus. Da gibt es eine Person, die alle beleidigt auch todsterbenskranke Menschen und ständig nur Aufmerksamkeit und Streit möchte. Da kommen dann weniger Gäste zu einer Feier, wenn sie eingeladen ist und so weiter. Eigentlich gibt es immer nur Streit mit der Person, weil sie ihn sucht und dann provoziert bis sie ihn hat.
Machen kann man da nichts, mittlerweile hat jeder Mal mit ihr gesprochen, auch ich, die ja nun nicht mit ihr verwandt ist und bei jedem ist es eskaliert. Die Eltern meinen dass das eben so ist und sie alles richtig gemacht haben, aber die Person kennt einfach keine Grenzen und durfte immer alles. Wutanfälle wurden dann immer mit Geschenken belohnt, damit sie bloß wieder aufhört.
Man kann nicht immer alles klären. Meiner Meinung nach muss man manchmal einfach etwas herunterschlucken, nicht immer alles so Ernst nehmen und das Gespräch suchen, wenn einem etwas nicht passt. Man kann aber nicht immer alles wieder mit einem Gespräch hinbiegen. Wenn jemand nicht will, dann kann man ihn nicht dazu zwingen.
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