In Fernbeziehungen immer zu viele Aufgaben in zu wenig Zeit?
Ein Bekannter von mir war letztens bei einer Paarberatung, weil es in seiner Fernbeziehung seit längerer Zeit kriselt. Der dort anwesende Paartherapeut sagte ihm im Laufe des Gesprächs, dass langfristig alle Fernbeziehungen scheitern werden. Das größte Problem sei die Tatsache, dass man bei einer Fernbeziehung meistens in zu kurzer Zeit zu viele Dinge erledigen muss. Dadurch entsteht Stress und viele andere Dinge bleiben auf der Strecke. Diese Aussage hat meinen Bekannten überrascht, auch wenn sich diese Aussage eigentlich mit seinen eigenen (und auch meinen) Erfahrungen deckt. Das Wochenende reicht oft nicht aus, um alles zu klären und außerdem bleiben Freundschaften und andere Dinge oft auf der Strecke. Diese Dinge sollen im Laufe der Zeit dazu führen, dass die Beziehung immer stressiger wird und letztendlich scheitert.
Was haltet ihr von der Aussage des Paartherapeuten? Kann man das so sagen, dass eine Fernbeziehung letztendlich immer scheitern wird und das häufig daran, dass man zu viele Dinge an den wenigen Tagen erledigen muss, an denen man sich sieht? Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass es doch einige Ausnahmen gibt. Insgesamt halte ich die Aussage aber nicht für unrealistisch.
Ich führe mit meiner Freundin ebenfalls eine Fernbeziehung und es klappt eigentlich ganz gut. Das Geheimnis ist dabei natürlich, dann nicht die knappe gemeinsame Zeit mit allem möglichen Kram voll zu packen, den man auch irgendwie anders erledigen könnte. Wenn es Dinge zu klären gibt, dann packen wir das nicht in die viel zu seltene gemeinsame Zeit, sondern wir nutzen die ganzen modernen Kommunikationsmittel, um diese auch in der Zeit zu klären, wenn wir gerade nicht zusammen an einem Ort sind.
Es gibt ja inzwischen viele Möglichkeiten, um auch dann miteinander zu reden, wenn man gerade nicht zusammen ist. So haben wir beide etwa Skype, schreiben uns bei Bedarf Emails oder wir telefonieren auch viel miteinander und schreiben uns natürlich SMS. Dadurch reden wir teilweise sehr viel mehr miteinander als Paare, die keine Fernbeziehung führen, sondern sich täglich sehen. Gemeinsame Freunde haben wir keine. Sie hat ihre an ihrem Wohnort und ich meine an meinem Wohnort. Diese besuchen wir dann eben auch alleine. Unsere gemeinsame Zeit verbringen wir miteinander und konzentrieren uns dann auch auf Dinge, die wir sonst eben nicht erledigen können.
Immer diese Pauschalaussagen - der Herr Therapeut kann sich ja mal anschauen, wieviele Nicht-Fernbeziehungen mit Haus und Kindern und dem ganzen Drumherum spektakulär in die Hose gehen. Daraus schließt ja auch keiner, dass der Versuch einer Paarbeziehung mit Fortpflanzung von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Aber Fernbeziehungen - niemals kann so was gut gehen!
Wie man vielleicht merkt, führe ich so eine Art Fernbeziehung: Mein Partner und ich sehen uns schwerpunktmäßig am Wochenende, da wir aus finanziellen und organisatorischen Gründen keine gemeinsame Wohnung haben. Unter der Woche findet der Kontakt meist telefonisch statt. Natürlich ist eine gemeinsame Wohnung angedacht bzw. allmählich mal in Planung, aber das heißt ja nicht, dass unsere Partnerschaft seit 14 Jahren am Abstinken ist. Es soll ja sogar Ehepaare geben, die sich den Luxus getrennter Wohnungen leisten.
In meinen Augen haben Fernbeziehungen, wennn sie beiden Partnern vom Charakter her halbwegs in den Kram passen, durchaus ihre Vorteile. Ich kann wochentags ungesund zu Abend essen und in Schlabberklamotten meine dümmlichen Serien anschauen und mein Freund die halbe Nacht am Computer verbringen, wenn ihm gerade der Sinn danach steht. Auch den ganzen organisatorischen Kram vom TÜV bis zur Steuererklärung handeln wir unter der Woche ab. Dafür ist das Wochenende um so schöner und ungestörter. Und wenn wir uns streiten, haben wir uns meistens bis Sonntag abend wieder versöhnt oder tragen den Streit am Telefon aus.
Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass wir nicht weit auseinander wohnen. In Notfällen aller Art ist so schnelles Handeln möglich. Wie es mit Fernbeziehungen aussieht, wo man jedes Vierteljahr für zwei Wochen nach Kanada fliegt, um den Partner zu treffen, kann ich mir auch nicht vorstellen. Es kommt also auch auf die Definition von Fernbeziehung an, sprich, ob die Partner im gleichen Bundesland oder auf verschiedenen Kontinenten leben. Es ist ja auch ein teurer Spaß und organisatorisch schwierig.
Ich persönlich habe noch keine Erfahrungen mit einer Fernbeziehung sammeln müssen. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass der Paartherapeut recht hat. Immer hin bleibt einer Fernbeziehung nur das Wochenende, um sich zu sehen. In der Woche sind meist beide auf der Arbeit und somit bei sich zu Hause, wenn es denn Berufstätige sind. Und am Wochenende findet man dann nur die Zeit mit seinem Partner die Zeit zu verbringen und so ein Wochenende ist bekanntlich sehr kurz. Da kann ich mir schon vorstellen, dass man in der kurzen Zeit nicht alles besprochen bekommt und viele Dinge auf der Strecke bleiben, wie zum Beispiel die anderen Familienmitglieder und Freunde und desgleichen.
Meist nutzen andere das Wochenende auch, um Arbeiten, die liegen geblieben sind, fertigzumachen, wie zum Beispiel Briefe schreiben und beantworten oder den Garten und den Haushalt machen und desgleichen. So etwas würde dann sicherlich auch weiterhin auf der Strecke liegen bleiben, wenn man eine Fernbeziehung führt und ständig am Wochenende zu seinem Partner oder zu seiner Partnerin fahren muss. Zu dem denke ich, dass das wenige sehen auch ein Grund sein könnte, weshalb Fernbeziehungen scheitern können.
Aber ich stimme der Aussage nicht ganz zu, dass über kurz oder lang alle Fernbeziehungen in die Brüche gehen. Immer hin würden die Leute dann keine Fernbeziehung mehr führen, wenn alle Fernbeziehungen von vorne rein eh in die Brüche zu gehen scheinen. Es gibt sicherlich Paare, die schon über Jahre zusammen sind und zu dem eine Fernbeziehung führen und die werden das sicherlich in der Zukunft auch weiter hin bekommen.
Ich denke, dass man eben irgendwo immer die Aussicht auf ein Zusammenziehen haben muss, sonst wird es scheitern. Ich habe selber auch eine ganze Zeit lang mit meinem Partner eine Fernbeziehung geführt und kenne daher auch die Nachteile einer Fernbeziehung. Man nimmt sich beispielsweise sehr viel für das Wochenende vor und kann es dann nicht schaffen, weswegen es auf die Stimmung schlägt.
Ich bin also der Meinung, dass man zumindest die Aussicht haben sollte, dass sich diese Situation ändern wird. Vielleicht sollte man auch einfach die Pläne dem Schaffbaren anpassen, aber das dürfte sich schwierig gestalten. Generell sollte man als Paartherapeut aber auch Hoffnungen schaffen und nicht gleich alles zunichte reden. Immerhin möchte man doch, dass die Paare wieder zusammenfinden. Außerdem ist ja nun auch nicht jede Fernbeziehung gleich. Dem einen macht das etwas auch und dem anderen eben nicht.
Ich Teile die Ansicht der Zwangsläufigkeit dieses Therapeuten nicht und verstehe nicht, wie er darauf kommt, dass alle Fernbeziehungen nach dem gleichen Muster verlaufen und vor allem das alle Paare die jeweils gleichen Vorstellungen von einer Beziehung haben. Was sollte hier denn "zu viel" sein, wenn man sich z.B. nur an Wochenenden trifft?
Was sind die Punkte, die auf der Strecke bleiben? Der große Vorteil ist doch, dass man auf viele Streitpunkte gar nicht eingehen muss, weil der schnöde Alltag (was auch als Trennungsrisiko gilt) einfach fehlt! Man "verabredet" sich praktisch immer neu. Stress kommt nur auf, wenn man andere Dinge für wichtiger hält und diesen eigentlich den Vorzug geben will.
Aber die Frage wird erlaubt sein, ob zu dem Zeitpunkt die Beziehung nicht schon "gescheitert" ist? Oder aber ob man in so einer Situation dogmatisch auf ein Wochenendtreffen bestehen muss. Es ist schlicht eine Abwägung und ein Problem kommt nur dann auf, wenn die Partner hier unterschiedliche Erwartungen haben bzw. die jeweiligen Vorhaben und Pläne nicht ausreichend miteinander besprochen wurden.
Gibt es wirklich "wichtigeres" als ein Treffen bzw. etwas, dass das Treffen in Stress verwandeln würde, dann sollte Verständnis da sein und man kann auf Unterstützung durch den Partner hoffen. So entsteht nicht nur kein Stress, sondern die Beziehung kann sich sogar verbessern. Verheimlicht man aber dem Partner, dass man lieber zum Fußball gehen würde, dann sorgt das natürlich für Unzufriedenheit und das ist auch dann nicht gut, wenn es keine Fernbeziehung ist.
Wie heißt es doch so schön: Liebe kennt keine Grenzen und Liebe kann alles überwinden. Ich habe ebenfalls eine Fernbeziehung geführt über insgesamt 3,5 Jahre und es lief wirklich gut. Natürlich hat eine Fernbeziehung Vor- und Nachteile, aber das hat auch eine "normale" Beziehung.
Ich bin der Meinung, dass jede Beziehung sowohl scheitern, als auch ewig halten kann. Dabei spielt die Entfernung keine Rolle, sondern die Liebe der beiden Personen und natürlich auch die Mühe und Kraft, eine Beziehung aufrecht zu erhalten.
Ich finde, dass an dieser Aussage etwas Wahres dran ist. Immerhin ist es tatsächlich so, dass man immer sehr viel erledigen muss, wenn man sich nur hin und wieder am Wochenende sieht. So muss man beispielsweise Gespräche über die Zukunft führen und dann auch noch versuchen, die restliche Zeit so gut wie möglich zu nutzen. Dabei wird es oftmals auch als Zeitverschwendung angesehen, einfach nur im Bett zu liegen und nichts zu tun. Immerhin möchte man die Zeit ja meistens intensiv nutzen und von daher nimmt man sich lieber viele andere Sachen vor.
Oftmals ist es ja auch so, dass man neben dem Partner dann noch andere Pflichten zu erledigen hat, die sich einfach nicht verschieben lassen. Dabei führt das auch sehr schnell zu Stress. Immerhin möchte der Partner ja auch Aufmerksam haben und sicherlich ist er auch enttäuscht darüber, wenn man dann in der gemeinsamen Zeit noch etwas anderes erledigen muss. Allerdings muss man ja auch seinen Pflichten nachgehen und das kann sicher schnell zum Streit führen.
Ich denke, dass es auf jeden Fall schwieriger ist, eine Fernbeziehung zu führen, als eine normale Beziehung. Dabei ist es sicherlich leichter, wenn man den Partner seltener, dafür aber immer für eine lange Zeit am Stück sieht, da man den Partner dann auch in den Alltag einbinden kann und es sich durchaus auch erlauben kann, etwas anderes zu machen, wenn der Partner da ist. Wenn man sich nur am Wochenende sieht, kann das sicherlich sehr stressig werden, da man sich in dieser Zeit auch nur Zeit für den Partner nehmen muss. Allerdings kann alles funktionieren und ich kenne auch einige Ausnahmen, bei denen Fernbeziehungen wunderbar funktionieren.
Es kann schon sein das eine Fernbeziehung daran scheitert aber es muss nicht. Das Geheimnis daran ist das man eine Fernbeziehung anders pflegen muss als eine normale Beziehung. Warum bleiben Freunde auf der Strecke, die kann man auch unter der Woche treffen! Alle wichtigen Erledigungen kann meistens auch einer alleine erledigen nachdem man sich per Telefon abgesprochen hat. Ich finde also dass sicher nicht alle Fernbeziehungen daran scheitern werden. Man muss sie wie gesagt nur anders pflegen.
Ich selber habe über zehn Jahre eine Fernbeziehung geführt. Alles was ging haben wir unter der Woche erledigt und so blieb das Wochenende für uns. Geputzt, gewaschen, Freunde getroffen und was sonst noch zu erledigen war haben wir nicht auf das Wochenende verlegt. Dafür hatten wir dann da Zeit und haben die Zeit miteinander genossen. Egal ob wir nur zu Hause waren und ferngesehen haben oder ob wir Ausflüge gemacht haben, keiner hatte das Gefühl das wir noch etwas anderes erledigen müssen und hatten auch keinen Stress. Das Ganze hat über zehn Jahre funktioniert und jetzt wohnen wir zusammen.
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