Kind an Kosten für Kommunion beteiligen

vom 12.05.2013, 23:43 Uhr

Ich habe gerade eine Diskussion zum Thema Erstkommunion verfolgt. Dort erzählte jemand etwas, was eine weitere Diskussion auslöste und mich würden einfach eure Meinungen interessieren. Denn so schlecht fand ich die Geschichte an sich nicht wirklich.

Eine der User erzählte, dass ein Bekannter einen Deal mit seinem Kind hatte. Zehn Prozent der Geldgeschenke, maximal aber 100 Euro, sollte das Kind nach der Kommunion an die Eltern geben, damit ein Teil der Kosten getragen werden kann. Außerdem sollte von dem restlichen Geld die Hälfte angelegt werden, ein Viertel sollte in was sinnvolles investiert werden und das letzte Viertel sollte dem Kind zur freien Verfügung stehen.

Es entbrannten nun Diskussionen um diesen Deal. Als Eltern müsste man den Kindern eine große Feier zur Erstkommunion ermöglichen. Die Aussagen gingen sogar so weit, dass das Kind aussuchen darf wo gefeiert wird und die Eltern sollen das ermöglichen. Schließlich kann man ja darauf sparen.

Es wurde auch von jemand aufgezählt, was so eine Erstkommunion denn kostet. Da wurden dann eher die einzelnen Posten auseinander genommen. Wobei ich auch der Meinung bin, ein Kommunionkleid muss nicht über 300 Euro kosten und Einladungskarten und Tischkarten kann man auch selber machen, statt da mehrere hundert Euro rein zu stecken.

Klar ist die Erstkommunion was Besonderes und sollte auch so gefeiert werden. Nicht jede Familie kann sich das wirklich leisten. Das Kind an den Kosten beteiligen mag nicht der Hit sein. Sicherlich aber sinnvoll, wenn das Kind Extrawünsche hat, die das Budget der Eltern nicht vorsehen. Eine Art Wettkampf daraus zu machen, denn so kommt mir der Deal vor, fände ich irgendwie witzig. Wobei Wettkampf wohl das falsche Wort ist. Allerdings halte ich es für durchaus richtig, dass den Kindern vermittelt wird, dass eine solche Feier eben viel Geld kostet.

Was haltet ihr von dem Deal? Würdet ihr eure Kinder an den Kosten einer solchen Feier beteiligen? Bitte begründet die Antwort.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich bin bei dem Thema etwas zwiegespalten. Hätte man mir diesen Deal als Kind vorgeschlagen, wäre ich sicher nicht so begeistert gewesen. Als Kind vergleicht man sich ja auch mit den anderen Kindern und von den Kindern, die ich damals in der Schule kennengelernt habe, musste keines einen finanziellen Beitrag zur Kommunion leisten. Die meisten, mich eingeschlossen, haben zu diesem Anlass recht ordentliche Summen als Geschenk erhalten. Das ist natürlich verlockend, schließlich gibt es immer Dinge, die man sich als Kind gerne kaufen möchte.

Der wichtigste und vielleicht auch einzige Punkt von Bedeutung, der gegen den Deal spricht, ist meine persönliche Abneigung gegen die Kommunion und gegen Religion im Allgemeinen. Ich wollte nicht zur Kommunion, da ich schon damals als Kind nichts von der Kirche hielt. Hätte ich einen Teil der Kosten selbst tragen müssen, hätte ich das wohl als Demütigung empfunden. Für etwas zu bezahlen, was man ablehnt und was man nicht will, ist schon ein ziemlicher Hohn.

Wenn das Kind aber gerne zur Kommunion geht, halte ich es für keine schlechte Idee, das Kind an den Kosten zu beteiligen. Wenn das Kind die Erstkommunion größer zelebrieren möchte als es das Portemonnaie der Eltern hergibt, kann man dem Kind sicher auf diese Weise gut vermitteln, was möglich ist und was nicht. Grundsätzlich finde ich es also nicht schlecht, das Kind in die Finanzierung einzubinden, aber der Betrag sollte auch nicht zu hoch sein. Das Kind soll sich ja schließlich noch über die Geldgeschenke freuen können und nicht fürchten müssen, was davon alles abgezogen wird.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wie alt ist ein Kind denn bei der Erstkommunion? Ich habe da was mit etwa sieben Jahren im Hinterkopf und ob man da schon wirklich die Tragweite begreifen kann, besonders wenn es um höhere Summen Geld geht, wage ich zu bezweifeln. Wobei ich es doch als sinnvoll erachte, wenn Kinder sehr früh den Wert des Geldes erlernen. Ob man dazu eine solche Feier nutzen muss, wo das Kind finanziell beteiligt wird, kann man sicher als Streitthema ansehen.

Ansonsten finde ich die Aufteilung des Geldes schon sehr sinnvoll. Ich selbst habe mit 14 Jahren vor meiner Jugendweihe und später Konfirmation auch von meinen Eltern Ratschläge bekommen, was die Verplanung der Geldgeschenke angeht. Ich war da auch sehr einsichtig und am Ende habe ich sehr viel Geld mehr auf dem Sparbuch gehabt, wie andere aus meinem Jahrgang mit ähnlich hohen Geldgeschenken wie ich.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich selbst habe zu meiner Kommunion nichts bezahlen müssen. Dafür habe ich aber auch kein Geschenk von meinen Eltern bekommen. Das Fest, das ich bekommen habe, war sozusagen mein Geschenk. Das fand ich auch ganz gut so, da ich von meinen Verwandten auch genügend Geschenke bekommen habe. Zudem haben mir meine Eltern auch immer wieder gesagt, wie teuer so ein Fest sein würde.

Generell finde ich es nicht so schlimm, wenn das Kind ein Teil des Geldes, das es bekommt, zum Fest beisteuern muss. Solange es nur zehn Prozent und auch nicht über hundert Euro sind, dann kann man das durchaus verkraften. Das ist ja nicht sonderlich viel, wobei damit trotzdem den Eltern sehr geholfen ist. Von daher finde ich diese Idee gar nicht so schlecht.

Ich finde auf jeden Fall, dass die Eltern ein Wörtchen mitzureden haben, was das Kind mit dem Geld macht, das es bekommt. Immerhin ist das Kind bei einer Kommunion normalerweise erst um etwa neun Jahre alt. in So einem Elter weiß ein Kind noch gar nicht, wie es mit so viel Geld umgehen sollte. Von daher finde ich, dass man das Kind auf jeden Fall dazu bringen sollte, einen Großteil des Gelds anzulegen.

Bei mir war es so, dass ich die Hälfte des Gelds auf mein Sparbuch einzahlen musste. Von der anderen Hälfte durfte ich mir alles kaufen, was ich haben wollte. Das war damals für mich himmlisch, da ich gleich am nächsten Tag mit meinen Eltern einkaufen gegangen bin und einfach zugreifen konnte.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, dass die Eltern die Kosten alleine tragen sollten. Bis dahin hat man ja auch eigentlich einige Jahre Zeit zu sparen. Man weiß ja, dass das Kind ein Teil der Kirchgemeinschaft sein soll und dann muss man eben auch sparen, wenn man das schon so für sein Kind entschieden hat. Legt man sich beispielsweise 9 Jahre lang nur 10 Euro zurück, kann man sich schon eine kleine Feier leisten.

Ich denke nicht, dass ein Kind in dem Alter schon seine Feier selber bezahlen muss. Einem Kind dürfte die Lokalität aber relativ egal sein und so kann man da sicherlich ja schon sparen und auch indem man die Gäste auch etwas mitbringen lässt, wie Salate oder Kuchen. So eine Feier muss ja nicht ultimativ teuer sein.

Ich denke außerdem nicht, dass man dem Kind vorschreiben sollte, was mit dem Geld passieren muss. Man kann natürlich sagen, dass es dann auf der Bank auch Zinsen bekommt und es somit mehr wird, aber das Geld gehört doch dem Kind und wenn es sich davon Spielzeug kauft ist es unvernünftig, aber man muss damit leben. Man kann ja auch ausmachen, dass 100 Euro eingezahlt werden, um wenigstens eine kleine Sicherheit auf dem Konto zu haben, aber das Kind sollte die eigene Feier nicht mitbezahlen, auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich kann mich gar nicht erinnern, dass zu meiner Kommunion so viel Geld bekommen hätte, dass 10% davon 100€ oder sogar mehr ausgemacht hätten. Bei weitem nicht. Wir haben allerdings auch nicht so viel Verwandtschaft und so war die Zahl der Gäste eher überschaubar.

Ich persönlich würde nicht darauf bestehen, dass mein Kind sich an den Kosten für die Feier beteiligt. Meistens ist den Eltern die Erstkommunion sowieso wichtiger, als für das Kind selbst. So war es zumindest bei mir, für mich war das ganze gar nicht so besonders und deshalb hatte ich auch nicht den Wunsch nach einer besonders großen Feier. Man muss also eigentlich keine Unsummen dafür ausgeben.

Sicherlich würde ich meinem Kind nicht das ganze Geld zur freien Verfügung überlassen, wenn tatsächlich ein großer Betrag von um die 1000€ zusammenkommen sollte. Ein Kind ist bei der Erstkommunion 9 Jahre alt, ich denke, da sollte man nicht erlauben, dass alles für Spielzeug verbraten wird. Mehr als 100€ würde ich einem Kind in diesem Alter nicht zur freien Verfügung überlassen. Der Großteil würde auf jeden Fall aufs Sparbuch kommen und sonst könnte sich das Kind noch überlegen, ob es vielleicht mit der Familie einen Ausflug in einen Freizeitpark machen möchte, der dann von einem Teil des Geldes finanziert wird.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich würde kein Kind an den Kosten einer Kommunionsfeier beteiligen. Es sei denn, die Eltern leben nur vom Existenzminimum. Dann würde ich es auch so halten. Aber im Normalfall sollten Eltern in der Lage sein, dem Kind eine solche Feier zu ermöglichen. Sie wissen früh genug, was finanziell auf sie zukommt und können sich schon Jahre vorher durch Sparrücklagen absichern. Oder sie müssen eben mal den Urlaub streichen, wenn es nicht anders geht.

Es gibt für mich allerdings noch eine Ausnahme, wenn das Kind darauf bestehen sollte mit seinen neun Jahren, ganz großkotzig zu feiern und sich davon auch nicht abbringen lässt. Dann sollte es zu einer solchen Feier selbst etwas beitragen.

Ansonsten finde ich es eine Zumutung dem Kind gegenüber, dass vielleicht gar nicht so hinter dem Sakrament der Erstkommunion steht, weil ihm der christliche Glaube eigentlich aufgezwungen wurde als es Baby oder Kind war. Nun soll es auch noch durch Zuzahlung zur Feier dafür bestraft werden. Das ist nicht richtig.

Von dem Geld sollte es einen Teil sparen und von dem Rest sich etwas kaufen dürfen, was es schon immer wollte und einfach zu teuer für die Eltern als Geschenk war.

Übrigens bin ich dafür, dass die Kinder ganz schlicht gekleidet zur Kommunion gehen sollten, wie es teilweise in manchen Gegenden praktiziert wird mit Erfolg. Die Kirche wünscht die Kommunion. Also sollte sie schlichte Tunikas anschaffen in verschiedenen Größen, die dann ausgeliehen werden könnten. Nach dem Tragen werden sie wieder abgegeben und gewaschen bis zum nächsten Jahr. So wäre auch die Geldausgabe für die einzelnen Eltern nicht so groß. Keiner würde benachteiligt, der nicht das Geld hat, teure Kleidung zu kaufen, nur um sie ein einziges Mal anzuziehen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich kann bei dieser Diskussion auch beide Seiten verstehen. Einerseits finde ich es auch gut, wenn einem Kind über diesen Deal vermittelt wird, dass eine solche Feier teuer ist und dass das Kind auch die Möglichkeit hat, einen Teil der Kosten zurück zu zahlen. Vielleicht ist das Kind dann auch stolz, dass es sich mit ein wenig Geld an den Kosten beteiligen kann. Besonders dann, wenn ein Kind besondere Wünsche hat, finde ich eine solche Regel sehr gut. Auch die weiteren Regeln mit dem Anlegen und der sinnvollen Verwendung des Geldes finde ich sehr gut und fast noch wichtiger, als dass das Kind einen Teil der Kosten der Feier deckt.

Aber im Grunde denke ich auch, dass es die Sache der Eltern ist, für die Finanzierung der Feier zu sorgen. Irgendwie ist es für das Kind doch sicher nicht so schön, wenn es hinterher den Freunden erzählen muss, dass es einen Teil des geschenkten Geldes nicht behalten durfte. Außerdem sehen sich Verwandte, die die Kommunion besuchen, vielleicht quasi gezwungen, mehr zu schenken, wenn sie von dem Deal wissen. Das finde ich auch nicht so schön. Die Gäste denken vielleicht, dass das Kind dann nicht mehr so viel Geld hat und schenken mehr.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich würde nicht wollen, dass mein Kind sich an den Kosten der Erstkommunion beteiligt. Wenn ich nicht so viel Geld hätte, würde die Feier eben entsprechend kleiner ausfallen, ein Kommunionskleid muss auch keine 300 Euro kosten und wenn das Kind bestimmte Vorstellungen und Wünsche hat, die man sich nicht leisten kann, werden sie eben nicht umgesetzt. Bei der Erstkommunion sind die Kinder doch etwa acht Jahre alt, wenn ich mich richtig erinnere. Da sollten die Entscheidungen bezüglich einer solchen Feier doch bei den Eltern liegen. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und was man sich nicht leisten kann, kann man sich nun mal nicht leisten.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Über dieses Thema muss es gar keine Diskussion geben. Es ist schon eine Frechheit das Eltern es sich immer noch erlauben ihre Kinder zu taufen und ihnen damit eine hohe finanzielle Verantwortung in Form von Kirchensteuer im späteren Berufsleben aufdrücken. Selbst der Austritt aus der Kirche kostet an die 50€. Wenn die Eltern der Meinung sind sie müssen diese Erstkommunion für ihr Kind abhalten dann sollen sie auch für die finanziellen Dinge gerade stehen.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^