Auf Kollegen mit Kindern Rücksicht nehmen

vom 11.05.2013, 14:54 Uhr

Wie in einem anderen Thread geschrieben, ist die Rede davon, dass man den Chef darauf hinweisen müsse, man habe ja Kinder und daher sei eine andere Regelung zu finden. Teils ist es schon richtig, teils muss ich aber auch sagen, ob man als kinderloser Arbeitnehmer nicht auch ein Recht hat, dann Urlaub zu haben, wenn andere Ferien habe. Ich selbst muss zwar sagen, dass ich meinen Urlaub durchaus gern außerhalb der Ferien lege, so etwas hat auch Vorteile, aber andere Arbeitnehmer mögen es anders sehen. Man kann ja zum Beispiel auch in der Familie Kinder haben, mit denen man vielleicht etwas unternehmen möchte, wenn es auch nicht die eigenen Kinder sind.

Ähnlich verhält es sich zu gewissen Feiertagen, die man vornehmlich deshalb frei haben will, weil Kinder da sind. Dennoch ist man selbst als kinderloser Kollege nicht unbedingt darauf aus, am Heilig Abend oder am Ostersonntag seinen Dienst zu absolvieren. In einigen Berufen kennen nun einmal die Arbeitszeiten keine Feiertage und wenn nun immer nur Kollegen mit Kindern da berücksichtigt werden würde, wäre es doch irgendwie auch unfair, oder?

Inwieweit nehmt Ihr auf Kollegen, die Kinder haben, Rücksicht? Wurdet Ihr deshalb schon einmal angesprochen oder kritisiert? Verlangt Ihr, wenn auch unbewusst schon als Eltern, dass man auf Euch Rücksicht nimmt, wenn es um freie Tage und Urlaub geht?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:Inwieweit nehmt Ihr auf Kollegen, die Kinder haben, Rücksicht? Wurdet Ihr deshalb schon einmal angesprochen oder kritisiert? Verlangt Ihr, wenn auch unbewusst schon als Eltern, dass man auf Euch Rücksicht nimmt, wenn es um freie Tage und Urlaub geht?

Ich selber habe auch zwei Kinder und bin immer froh, wenn ich wenigstens einen Teil ihrer Sommerferien mit ihnen gemeinsam verbringen kann. Da benötigt man manchmal doch etwas die Hilfsbereitschaft seiner kinderlosen Kollegen und ich kann mich da sehr glücklich schätzen, denn erstens ist es in unserer Firma so, das Angestellte mit Kindern immer an erster Stelle stehen und zweitens ist unsere Kollegenschaft auch so gut, das man da ein wenig auf den anderen achtet, wer wann gerne Urlaub hätte. Ich selber habe auch schon mal meinen Urlaub verschoben für jemanden, der keine Kinder hatte und ich finde das ganze sollte immer ein ausgeglichenes Geben und Nehmen sein.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich wurde von einer Kollegin mal darauf angesprochen, ob ich vielleicht ihre Schicht übernehmen könnte, weil sie mit ihrem Kind wegfahren will. Für mich war das eine ganz natürliche Sache. Immerhin möchte man ja auch für seine Kinder da sein und da ich noch keine habe, finde ich es in Ordnung, wenn ich da mal etwas mehr arbeite. Meine Kollegen würden aber sicherlich auch mal für mich einspringen, wenn ich mal ein Problem habe und einen freien Tag oder eine freie Woche brauche. Wie immer sollte das Ganze ausgeglichen sein. Ich finde aber, dass man durchaus auch Verständnis dafür haben kann, wenn jemand Zeit für die Kinder braucht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich bin kinderlos. Ich habe aber auch schon in Betrieben gearbeitet, in denen auch Mütter beschäftigt waren. In einem Betrieb haben wir quasi in zwei Schichten gearbeitet. Einmal von 6 bis 14 oder 15 Uhr und einmal ab 11 bis 18.30 Uhr rum. Klar war die Frühschicht heiß begehrt, weil man dann den Tag noch vor sich hatte. Trotzdem musste halt jemand auch Nachmittags da sein. Gelegentlich musste man auch mal von 6 bis 18.30 Uhr arbeiten.

Ich habe dort Vollzeit gearbeitet. Viele der Kolleginnen nur auf Teilzeit, mit unterschiedlicher Stundenzahl. Diese hatten aber oft ihre festen Zeiten, die es schon gab, bevor ich in dem Betrieb angefangen hatte zu arbeiten. Eine weiter Kollegin arbeitete Vollzeit und hatte ein Kind. Wir beiden haben quasi keine festen Tage und feste Zeiten gehabt. Wir bekamen in der Regel in der Vorwoche einen Plan, wann wir arbeiten sollten.

Meine Kollegin hielt immer einen riesigen Aufriss, wenn sie die Spätschicht hatte oder ganze Tage hatte. Bei der Spätschicht meinte sie nur, dann sieht sie ihr Kind ja gar nicht. Der Junge war damals schon 10 Jahre alt oder älter. Tauschen konnten wir beide die Schichten schlecht. Aber ich sorgte dann schon mal für, dass sie eben die Frühschicht hatte und mehr Zeit für ihr Kind hatte. Ergebnis war, sie ist bei uns raus, gegenüber ins Fitnessstudio und kam kurz vor Feierabend aus dem Fitnessstudio noch mal bei uns rein. Sprich sie kam auch nicht früher heim, als wenn sie Spätschicht gehabt hätte.

Noch dazu hat besagte Kollegin keinerlei Rücksicht auf andere Kolleginnen genommen. Ich habe es mehrfach gehabt, dass ich den ganzen Tag machen musste und sie ihre Arbeit machte, mir keine Chance gab mal Mittag zu machen. Wenn man Luft war, war sie verschwunden zum Rauchen. Und sie ging immer sehr pünktlich, egal ob wir unsere Pausen hatten oder nicht. Und war eben zusätzlich ständig zu Raucherpäuschen weg, während wir ihre Arbeit machten. Seit dem nehme ich nicht mehr wirklich Rücksicht auf Mütter. Es sei denn ich sehe es geht wirklich um die Kinder.

Auch die Urlaubsvergabe kann durchaus ärgerlich sein. Im Sommer ist mir das relativ egal. Außerhalb der Ferienzeiten kann man eh günstiger verreisen. Ärgerlich empfand ich es, als ich darum bat zwischen den Jahren Urlaub nehmen zu dürfen, da ich Silvester gerne bei Freunden weiter weg verbringen wollte. Da kam als Antwort, dass die Kollegin mit Kind da Urlaub bekommt, weil ja Schulferien sind.

Alles schön und gut mit Schulferien und schlechter Kinderbetreuung. Persönlich habe ich es zum Glück noch nicht erlebt, kenne es aber aus diversen Foren. Da verlangen Mütter oft, dass andere Mitarbeiter ihre Schichten doch so planen sollen, dass sie mehr Zeit für die Kinder haben. Bester Vorschlag war, in der Pflege könnten doch kinderlose Teilschichten machen, damit man selbst das Kind besser unterbringen kann.

So was verstehe ich bis zu einem gewissen Punkt. Aber auf Dauer hätte ich keine Lust, mein Leben nach dem Familienleben anderer Menschen planen zu müssen. Für mich wäre das generell ein Geben und Nehmen. Ich persönlich hätte keine Problem damit, in einem Drei-Schicht-System die mittlere Schicht zu machen. Auch auf längere Zeit nicht und würde da eben auch Rücksicht auf Mütter nehmen, die Kinder haben, die nur Vormittags untergebracht werden können. Allerdings gibt es nun auch mal Termine, die man nur Vormittags legen kann, da würde ich dann auch erwarten, dass mir die ohne großes Trara ermöglicht werden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Natürlich sollte das Ganze ausgeglichen sein. Man sollte auf seine Mitarbeiter und Kollegen mit Kindern Rücksicht nehmen, so wie aber auch auf seine Mitarbeiter und Kollegen ohne Kinder. Ich finde, dass es im Betrieb ein Geben und ein Nehmen sein sollte.

Ich finde, wenn der eine Kollege ohne Kinder in den Ferien Urlaub haben möchte und die Kollegin mit Kindern zum selben Zeitpunkt Urlaub haben möchte, dann muss man sich schon einig werden und der eine sollte dem anderen dann den Vortritt gewähren. Natürlich wäre es sehr nett und rücksichtsvoll, wenn der Kollege ohne Kinder dann seinen Urlaub verschiebt, für die Kollegin mit Kindern. Denn immer hin kann die Kollegin sich schon recht wenig, um ihre Kinder kümmern, da sie in dem Fall Vollzeit arbeitet und die Kinder schon so wenig Zeit mit ihrer Mutter gemeinsam haben.

Aber natürlich ist das kein Muss. Denn der Kollege ohne Kinder hat trotzdem ein Anspruch auf seinen Urlaub, den er in den Ferien legen möchte. Immer hin kann es ja natürlich sein, dass er sich um andere Kinder aus der Familie kümmern möchte. Vielleicht hat dieser ja einen Lieblingsneffen, mit dem er seine Urlaubszeit verbringen möchte. Und darauf sollte man dann auch Rücksicht nehmen.

An Feiertagen aber wiederum sollten Mütter und Väter ein Vorrecht haben und man sollte auf diese Kollegen dann eher Rücksicht nehmen. Da die Feiertage nicht nur für die Eltern wichtig sind, sondern auch für die Kinder. Allen ist dann wichtig als Familie zusammen die Zeit zu verbringen. Da ­sollten meiner Meinung nach, dann kinderlose Kollegen ­Rücksicht nehmen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich nehme als kinderloser Arbeitnehmer recht viel Rücksicht auf meine Kollegen mit Kindern. Ich habe es schon häufig mitbekommen, wie schwierig es für sie ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Dazu kommt eben auch noch, dass wir im Schichtdienst arbeiten, oft an Feiertagen und an den Wochenenden arbeiten müssen und auch kurzfristige Dienstplanänderungen immer wieder vorkommen. Insbesondere bei diesen kurzfristigen Diensten ist für manche Eltern nicht immer einfach, aber da wird seitens der Kollegen und auch seitens der Chefs Rücksicht darauf genommen. Dies hat bisher aber auch nie einer dieser Elternteile ausgenutzt, sodass diejenigen, die Weihnachten frei haben, beispielsweise zu Silvester dann freiwillig arbeiten.

Natürlich wollen auch kinderlose Arbeitnehmer mal Urlaub zu Ferienzeiten oder zu Feiertage haben, das ist auch teilweise möglich. Natürlich kann nicht jeder immer an Weihnachten Urlaub bekommen, aber es wird dann durchgewechselt, damit nicht jedes Jahr die gleichen Leute Urlaub zu bestimmten Tagen bekommen.

Ich habe bisher noch nie Urlaub zu Weihnachten vorgeplant, da ich denke, dass andere Leute den Urlaub besser gebrauchen können und es mir im Moment auch nicht so wichtig ist. Dennoch gab es auch immer einige kinderlose Kollegen, die Urlaub bekommen haben. Ich habe auch ohne geplanten Urlaub bisher immer Glück gehabt und musste an Heiligabend noch nie arbeiten. Und wenn ich am 2. Weihnachtsfeiertag mal eine Spätschicht machen muss, ist das für mich kein Problem, dann habe ich ja immer noch Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag mit meiner Familie. Im nächsten Jahr kann es dann wieder anders aussehen.

Ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob man Zeit mit den eigenen Kindern verbringen will oder mit Kindern aus der Familie. Natürlich ist das auch schön und sollte mal möglich sein, aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Arbeitnehmer mit eigenen Kindern bevorzugt werden sollten. Es sollte nur nicht ungerecht werden. Bei uns ist das zum Glück nicht der Fall, aber wenn ich dann mal das Beispiel von Little Sister angucke, kann ich auch nur den Kopf schütteln. Auf solche Leute würde ich dann auch keine Rücksicht mehr nehmen. Man kann doch nicht das Kind vorschieben, um dann ins Fitnessstudio zu gehen. Da hört dann auch mein Verständnis auf.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe zwar Kinder, aber bin ja nicht in einem Angestelltenverhältnis. Bei unserer Regionalredaktion ist es bekannt, dass ich zwei Kinder habe und die am Wochenende auch auf die Pressetermine mitgenommen werden müssen. Das stellt kein Problem dar und ich bekomme sogar oft genug Termine, die vor allem für Kinder geeignet sind.

Bei meinem Freund ist es so, dass das Angestellte mit schulpflichtigen Kindern in den Sommerferien bevorzugt Urlaub bekommen. Die anderen Ferien werden da nicht berücksichtigt und wer da zuerst Urlaub beantragt, der bekommt ihn halt auch. Allerdings ist es dort nun auch so geregelt, dass mein Freund bei den Sommerferien im Moment der einzige Mitarbeiter ist, wo schulpflichtige Kinder im Haushalt sind. Auch wenn es nicht sein Nachwuchs ist, wird das eben berücksichtigt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich nehme genauso viel Rücksicht auf die anderen Arbeitnehmerinnen wie sie selber, denn bei uns hat jeder Kinder, so dass wir uns regelmäßig mit sämtlichen Ferien und Feiertagen abwechseln müssen. Wobei so schlimm ist es eigentlich gar nicht, denn man kann ja nicht an jedem Feiertag und in jeden Ferien Urlaub haben. Wir sprechen uns ganz gut ab und da die eine Kollegin eher am Anfang der Sommerferien in Urlaub gehen möchte und ich zum Beispiel eher am Ende der Ferien, kommen wir uns meistens sowieso nicht wirklich in die Quere.

Sollte es in einem Jahr so sein, dass wirklich alle gleichzeitig in Urlaub gehen möchten, dann hat unsere Chefin auch noch andere Alternativen, so dass das auch funktioniert. Generell finde ich es wichtig, dass alle Arbeitnehmer zufrieden sind. Klar sind kinderlose Arbeitnehmer oftmals flexibler, aber es müssen doch immer mal wieder Kompromisse geschlossen werden, was ich auch gut so finde, dass jeder einmal so seine freien Tage hat wie er sie möchte.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe selbst ein Kind und arbeite stundenweise in der Gastronomie. Meist am Wochenende, da mein Mann dann unseren Sohn betreuen kann. Damit habe ich absolut kein Problem, auch wenn das bedeutet, dass wir als Familie dann weniger Zeit zusammen haben. Es geht derzeit eben nicht anders und ich möchte auch etwas zum Familieneinkommen beitragen. Daher arbeite ich auch bis Samstag Abend oder auch Sonntags. In meinem Betrieb gibt es aber auch viele Mütter, die sich weigern, an den Wochenenden zu arbeiten, weil sie da Ausflüge mit der Familie machen wollen. Das kann ich ehrlich gesagt auch nachvollziehen. Ich habe dann auch keine Probleme damit, die Schichten dieser Leute zu übernehmen, wenn sie beispielsweise tauschen möchten. Bei vielen anderen Mitarbeitern stößt man da aber auf wenig Verständnis. So müssen fast immer dieselben an den Wochenende arbeiten und das ist auch nicht gerade toll.

Unser Chef nimmt aber generell schon sehr viel Rücksicht auf Mitarbeitern mit kleineren Kindern. So teilt er mich beispielsweise schon ganz automatisch nicht mehr für die Spätschichten ein, die erst um 1 Uhr nachts zu Ende sind. Er weiß, dass mein Sohn immer sehr früh wach ist und so bekomme ich wenigstens ein wenig Schlaf. Früher habe ich auch sehr oft an Weihnachten gearbeitet, das ist jetzt aber auch nicht mehr der Fall. Den Tag möchte ich einfach mit meiner Familie verbringen. Klar möchten auch kinderlose Mitarbeiter diesen Tag lieber mit der Familie verbringen, aber ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob man selbst kleine Kinder hat. Ich finde es also schon toll, dass Mitarbeiter mit kleinen Kinder schon gewisse Vorzüge genießen, aber ich würde das jetzt auch nicht maßlos ausnutzen und das einfach voraussetzen. Ich weiß, dass ich mich da echt glücklich schätzen kann. Leider kenne ich auch viele Mütter mit Kindern, die die Kinder immer vorschieben, wenn es um Arbeitszeiten geht. Das ist dann auch nicht okay und ich kann es auch nachvollziehen, dass die anderen Mitarbeiter dann sauer werden.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe noch keine Kinder, aber bei meiner Arbeitsstelle gibt es natürlich auch Kollegen mit Kindern, auf die ich selbstverständlich bei der Wahl des Urlaubs schon Rücksicht nehme. Bevor ich Urlaub in den Ferien nehmen würde, würde ich natürlich erst mal bei diesen Kollegen nachfragen, ob sie dann Urlaub haben möchten, weil es für eine Familie mit Kindern ja nicht anders möglich ist, als den Urlaub in den Ferien zu nehmen. Aber allgemein sehe ich es auch so, dass es unter Kollegen immer ein Geben und Nehmen sein sollte und dass es dabei egal ist, ob jemand Kinder hat oder nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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