Familie behauptet, man habe ein Schreikind, was tun?

vom 11.05.2013, 14:07 Uhr

Und zwar habe ich drei Kinder. Meine Tochter ist fast fünf Jahre alt, mein Sohn ist zwei Jahre alt und mein Jüngster ist drei Monate alt. Und es wird behauptet, dass mein jüngster Sohn ein Schreikind sei. Ich persönlich empfinde ihn nicht als Schreikind, obwohl er wirklich viel mehr schreit, als meine anderen beiden Kinder. Meine anderen Beiden haben nicht so viel gemeckert und geschrien, als sie ein Baby waren. Aber meine beiden anderen hatten auch keine Dreimonatskoliken und die sind ja nun mal ziemlich schrecklich für ein kleines Baby.

Genau genommen behaupten andere Familienmitglieder, dass mein Sohn ein Schreikind ist, weil er angeblich ständig schreit, wenn die hier sind und die würden das ja mitbekommen. Meiner Meinung nach hört sich die Aussage von denen ziemlich schlimm an, denn ich finde nicht, dass mein Sohn den ganzen Tag schreit. Er kann auch zwischendurch mal ein richtiger kleiner Sonnenschein sein. Und er lacht zwischendurch auch ziemlich viel und er unterhält sich gerne. Meist schreit mein Sohn nur, wenn er müde ist und Hunger hat. Er schreit auch, wenn er den Punkt zum Einschlafen nicht findet, dann muss ich mit ihm durch den Garten laufen oder durch die Wohnung laufen und dabei mit ihm leide sprechen, dann schläft er auch ganz schnell ein. Und nebenbei bemerkt ist der familiäre Besuch im Höchstfall alle zwei Tage für ein oder zwei Stunden bei uns.

Zu dem wurde ich dann gefragt, ob ich es nicht anstrengend finde, weil ich ein Schreikind haben soll und zu ­dem auch noch zwei weitere Kinder habe. Ich habe darauf nur gesagt, dass ich kein Schreikind habe und das man sich daran gewöhnt für drei Kinder zu sorgen, ansonsten hätte ich mir ja keine drei Kinder anschaffen müssen.

Nun würde ich doch gerne von euch wissen, was ein Schreikind ausmacht? Was sind die Merkmale eines Schreikindes? Und wer stellt fest, ob man ein Schreikind hat oder nicht? Wie würdet ihr reagieren, wenn man zu euch sagt, dass euer Kind ein Schreikind ist und ziemlich anstrengend ist? Würdet ihr, wegen der Behauptung, einen Kinderarzt besuchen und das Schreikind dort untersuchen lassen, um herauszufinden, ob man wirklich ein Schreikind hat?

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



An deiner Stelle würde ich mir da keine Sorgen machen. Immerhin nimmt jeder ein Kind oder einen anderen Menschen anders wahr und wenn deine anderen beiden Kinder weniger geschrien haben ist man eben auch weniger gewöhnt und sieht dann das wenige schreien als normal an. Sicherlich ist es schon nicht ganz so nett, wenn man dann das Kind gleich als Schreikind bezeichnet. Es ist doch ganz normal, dass sich ein Kind äußert, wenn etwas nicht so läuft oder es sich etwas wünscht. Das Kind kann ja noch nicht äußern, was los ist und deswegen muss es ja schreien um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ich denke, dass es normal ist und man es nicht so Ernst nehmen muss. Auch frage ich mich gerade, was dann ein Arzt machen soll. Es gibt nun mal Kinder, die schreien mehr und andere, die weniger schreien. Er kann ja kein Beruhigungsmittel oder solche Sachen geben, dem Kind geht es ja sonst gut. Ich würde die Verwandten dann einfach reden lassen und eventuell sagen, dass man es vielleicht nur so wahrnimmt und du es nicht so siehst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich würde da an deiner Stelle gar nicht reagieren. Du bist die Mutter und wirst am Besten einschätzen können, ob dein Kind ein Schreikind ist oder eben nicht. Außerdem kann es denen doch egal sein, selbst wenn es so wäre. Zudem finde ich empfindet jeder ein Kind anders. Bei manchen ist es schon ein Schreikind, wenn es 2 Stunden am Tag schreit, bei anderen muss es das Doppelte oder Dreifache sein. Außerdem haben die meisten Eltern bei einem Schreikind ja das Problem, dass sie nicht mehr können, nervlich gesehen. Die Belastung ist zu viel für sie. Das hört sich bei dir ehrlich gesagt nicht so an. Aber wenn du sicher gehen möchtest, es gibt ja extra Beratungsstellen für Schreikinder. Dort könntest du ja auch mal anrufen oder vorbeigehen und nachfragen.

» Lady86 » Beiträge: 671 » Talkpoints: 12,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Dass die Familie immer so reinredet, nervt bestimmt viel mehr als ein normales Kind zu haben, dass wie normale Kinder manchmal schreit. Ich würde da einfach mal ein Machtwort sprechen. Es ist dein Kind, du siehst keinen Grund zum Arzt zu gehen und das sollen sie dann auch akzeptieren.

Wenn sie dich allerdings so sehr verunsichert haben, dass du es in Erwägung ziehst, dass mit deinem Kind etwas nicht stimmt, dann schreib doch mal über ein paar Tage hinweg auf, wie viel es schreit. Wenn dann eine sehr hohe Stundenzahl rauskommt, die dich selbst überrascht, kannst du ja mal mit dieser Beratungsstelle oder einem Arzt reden. Wenn keine hohe Zahl rauskommt, hast du sozusagen etwas gegen deine Familie in der Hand, das belegt, dass du Recht hast und sie nichts mehr sagen sollen.

Meine Neffe hat übrigens am Anfang auch viel geschrien, bzw. war immer quengelig und konnte nicht richtig schlafen. Dann kam raus, dass er einfach immer viel zu warm eingepackt war. Das passiert ja vor allem erstmaligen Müttern eigentlich immer, dass sie ihre Kinder aus Vorsicht zu dick einpacken. Mein Neffe kommt da auch noch nach seinem Vater, der bis heute sehr kälteunempfindlich ist und schon als Baby immer ohne Decke schlafen wollte. Kinder sind da ja auch sehr unterschiedlich. Da es bei dir aber schon das dritte Kind ist, wirst du das schon alles richtig machen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ganz wichtig ist doch: NICHTS, was Außenstehende Dritte (und Außenstehende Dritte sind auch die eigenen Mütter und Schwiegermütter!) besorgniserregendes von sich geben ist von Relevanz! Natürlich kann man selbst noch mal in sich gehen und die Situation überdenken. Aber wenn man selbst noch nicht auf die Idee gekommen ist, ein besonders schweres Kind zu haben und die Situation nicht "absolut unerträglich" ist, dann hat man auch kein Problem - und wenn, dann von eben den Dritten verursacht. Ich würde so eine Aussage hinnehmen und mir dann tatsächlich keine weiteren Gedanken machen.

Man kann natürlich auch mitteilen, dass das Kind immer nur dann schreit, wenn genau der Besuch da ist. Aber das wäre vielleicht auch gemein. Ansonsten sollte man unabhängig vom "Geschwätz der anderen" sich um seine Kinder kümmern. Als Mutter und Vater macht man sowieso in aller Regel das Beste und andere, die nur ab und zu da sind, können nicht mal im Ansatz die eigentlichen Abläufe abschätzen. So dass deren Einschätzungen nicht mal den Wert der warmen Luft haben, die erzeugt wurde, um deren Weisheiten auszusprechen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ist dein Sohn vielleicht auch vom Besuch genervt und weint in dieser Zeit mehr, als wenn bei euch der normale Tagesablauf ist? Manche Kinder vertragen in dem Alter nicht, wenn plötzlich mehr Menschen da sind als sonst. Aber deswegen würde ich sie nicht als Schreikind bezeichnen. Wobei das aus meiner Sicht sowieso nur eine subjektive Einschätzung ist.

Was die einen Menschen als viel Babyweinen empfinden, kann für andere ganz normal sein. Wenn du der Meinung bist, dass soweit alles in Ordnung ist mit deinem Kind und weißt in welchen Situationen es mehr weint, dann solltest du dich nicht verrückt machen lassen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Mich hat es jetzt einfach mal interessiert und ich habe mal im Internet nachgelesen, ab wann ein Kind als "Schreikind" bezeichnet wird. Gefunden habe ich dabei eine Definition, die besagt, dass Kinder, die über einen Zeitraum von drei Wochen an drei Tagen pro Woche für mindestens drei Stunden schreien, als Schreikinder bezeichnet werden.

Hierbei handelt es sich jedoch lediglich um eine Definition, die man auch nicht immer so genau nehmen kann. Auf dieser Seite stand nämlich auch geschrieben, dass es immer darauf ankommt, wie die Eltern damit klarkommen. Es gibt Eltern, die empfinden es bereits als belastend, wenn das Kind bloß eine Stunde am Tag schreit, andere kommen auch mit vier Stunden Babygeschrei am Tag klar.

Wichtig ist also, wie es dir damit geht und du scheinst mit deinem Baby ja wunderbar klar zu kommen und keinerlei Probleme zu haben. Auch wenn dein Besuch deinen kleinen Sohn als Schreikind empfindet, musst du das ja nicht auch so sehen. Meiner Meinung nach brauchst du daher auch nicht zu einer Beratungsstelle oder so zu gehen, denn offensichtlich brauchst du ja keine Beratung. Diese Schreiphase wird ja auch wieder vorübergehen und solange du damit nicht überfordert bist, solltest du nichts darauf geben, was andere zu dir sagen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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