Kann eine Kennenlernphase auch mal ein Jahr andauern?

vom 07.05.2013, 13:14 Uhr

Ich habe bisher immer nur erlebt, dass man sich kennenlernt und dann auch irgendwann in absehbarer Zeit zusammen kommt, wenn man sich ineinander verliebt hat. So war es bei mir und auch bei einigen Bekannten von mir. Eine frühere Klassenkameradin kennt ihren "Fast-Freund" nun schon seid einem Jahr. Sie ist sehr verliebt in ihn und so wie sie schwärmt auch er in sie. Aber sie haben beschlossen, dass sie sich erst kennenlernen wollen, ehe sie etwas miteinander anfangen. Sie haben sich weder geküsst noch sonst was. Sie meinen, dass es normal ist, wenn die Kennenlernphase auch mal länger dauert.

Findet ihr, dass eine Kennenlernphase wirklich auch mal ein Jahr oder länger dauern kann? Denkt ihr nicht, dass dann eine Beziehung fast unmöglich ist und es dann eher so ist, dass man eine gute Freundschaft aufgibt um dann eine Beziehung anzufangen? Wie seht ihr so eine anbahnende Beziehung?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde es gar nicht so lange aushalten, ihn nicht zu küssen. Der Gedanke, sich wirklich gut kennenzulernen, ist ja sehr schön, aber ich weiß gar nicht, warum Küssen dabei stören sollte. Man muss ja nicht am ersten Abend in die Kiste hüpfen. Ich habe auch früher eine 3-Monats-Regel gehabt. Vorher waren eben nur Küssen und andere Dinge erlaubt, aber eben kein Sex im eigentlichen Sinne. Mit der Regelung bin ich immer gut gefahren, weil man sich dann ja auch sexuell langsam kennenlernt.

Aber letztlich gehört Küssen und Sex eben dazu und ich weiß nicht, warum man sich das so lange verwehrt. Bei einem ganzen Jahr sehe ich keine Vorteile mehr. Dann hätte ich auch eher Angst vor dem Übergang von Freundschaft zu Beziehung, dass es dann nicht klappt. Vor allem, warum sind sie dann jetzt nicht trotzdem fest zusammen? Zusammen heißt ja nicht gleich Sex. Das kann man ja immer noch so gestalten wie man will. Aber nicht zusammen heißt doch irgendwie, dass sie keine Verpflichtung eingehen. Und dann kann einer jederzeit abspringen und muss sich nicht mal erklären, weil sie ja nicht zusammen waren.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Bienenkönigin hat geschrieben:Ich würde es gar nicht so lange aushalten, ihn nicht zu küssen.

Das war auch mein erster Gedanke. :D

An sich finde ich es ja ganz süß und auch etwas romantisch, wenn man sich zuerst richtig kennenlernen will, bevor man eine Beziehung eingeht. Das ist auch ziemlich verantwortungsvoll und eigentlich eine gute Sache, denn so vermeidet man diese kurzen Beziehungen, die nur wenige Wochen anhalten, bis der Zauber wieder verflogen ist und man nicht mehr alles durch die rosarote Brille sieht.

Ein Jahr Kennenlernzeit finde ich dann allerdings schon etwas heftig. Ich habe meinen Freund damals etwa drei Monate lang gekannt, bevor wir dann zusammen gekommen sind. In dieser Zeit hatten wir sehr intensiven Kontakt, wir haben uns fast täglich durch die Schule gesehen und auch am Wochenende immer Kontakt gehabt. Und selbst die drei Monate empfand ich schon fast als zu lang. Es war schon einige Wochen zuvor klar, dass wir uns beide ineinander verliebt haben und auch unsere Klassenkameraden haben nur darauf gewartet, dass unsere Beziehung endlich offiziell wird.

Bei deiner Freundin scheint es ja ähnlich zu sein und deswegen verstehe ich nicht, warum die beiden nicht endlich zusammen kommen. Es ist ja schön, dass sie sich zuerst hundert Prozent sicher sein wollen, bevor sie sich auf die Beziehung einlassen, aber irgendwann kommt eben der Zeitpunkt, bei dem man auch mal etwas riskieren muss. Schiefgehen kann eine Beziehung immer, ob man nun gar keine Kennenlernzeit hatte und gleich am ersten Tag miteinander geschlafen hat, oder ob man sich nun mehr als ein Jahr lang getroffen hat, bis man sich mal zum ersten Mal geküsst hat. Zumal Bienenkönigin schon richtig angemerkt hat, dass Küssen niemanden davon abhält, sich kennenzulernen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei mir hängt die Dauer der Kennenlernphase vor allem davon ab, was ich mir in dem Moment mit der Person vorstellen kann. Falls es sich lediglich um eine oberflächliche Geschichte handelt, zum Beispiel um eine Affäre, brauche ich keine längere Kennenlernphase. Da kann es dann auch sein, dass ich mich recht bald, also nach ein paar Wochen schon darauf einlasse, sofern mir gerade danach ist.

Anders sieht es aus, wenn ich ein ernsthaftes Interesse an jemandem habe. Da finde ich es ganz normal, dass ich die Person erst etwas kennenlerne, bevor ich mich auf eine wirkliche Beziehung einlasse. Küssen und mehr schließe ich während dieser Zeit nicht aus, aber ich würde dann nicht sagen, dass ich in einer Beziehung bin. Es reicht nicht, in jemanden verliebt zu sein. Die persönlichen Vorstellungen vom eigenen Leben und auch von einer Beziehung müssen zueinander passen. Mir ist es wichtig, dass der Partner auch zu mir passt.

Ich hätte keine Lust, vielleicht erst später Dinge zu erfahren, auf die ich in einer echten Partnerschaft keine Lust hätte. Bei einer Affäre sind mir viele Dinge egal, aber ich möchte zum Beispiel keinen Partner haben, der verschuldet oder vorbestraft ist. Auch jemand, der Kinder hat, wäre für mich keine Option, auch dann nicht, wenn diese nicht bei ihm leben. Dazu kommen noch ganz viele andere Dinge, die ich gerne vorher in Erfahrung bringen möchte. Ich weiß auch nicht, warum das alles so schnell gehen muss. Man hat doch alle Zeit der Welt – und wenn nicht, dann lässt man es einfach.

Ich finde es auch seltsam, wenn Leute irgendwelche Verbindungen, die vielleicht gerade mal ein halbes Jahr anhalten, direkt als Beziehung bezeichnen. Wenn ich mir mit einer Person eine Beziehung vorstellen kann, habe ich auch keine Lust auf solche kurzen Geschichten. Wenn man die Person erst kennenlernt, kann man sie besser einschätzen und weiß eher, woran man ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Cologneboy2009 hat geschrieben: Ich finde es auch seltsam, wenn Leute irgendwelche Verbindungen, die vielleicht gerade mal ein halbes Jahr anhalten, direkt als Beziehung bezeichnen.

Ich glaube, das liegt bei mir daran, dass ich das letzte Mal, als ich in einer Beziehung war, die es jetzt nicht mehr gibt, gerade mal 22 war. Mit 23 hab ich meinen Mann kennengelernt. Daher sehe ich die ganzen Sachen wie Kennenlernen und Daten und Zusammenkommen bis heute von der eher jugendlichen Warte aus. Das fällt mir hier im Forum gerade zum zweiten Mal auf. Ich muss da mal drauf aufpassen.

Aber letztlich sollte man es einfach nicht von Wörtern und Definitionen abhängig machen. Ich fände es nur komisch, wenn ich ein Jahr in jemanden verliebt bin und er auch in mich, sich dann nicht aneinander zu binden. Ohne Beziehung kann man eben was mit anderen anfangen und das wäre für mich die Hölle, wenn wir doch ineinander verliebt sind. Das kann zwar auch in einer Beziehung passieren, aber dann wäre es wirklich Betrug. Es würde sich anders anfühlen. Nicht so sehr nach "Selber schuld".

Aber man kann natürlich auch in einer so langen Kennenlernphase ohne es Beziehung zu nennen, "vereinbaren" nichts mit anderen anzufangen. Ob nun durch Gedankenaustausch oder wirkliches drüber reden. Wie gesagt, vielleicht sollte man es nicht so von den Wörtern und was andere darunter verstehen, abhängig machen und in dieses Schema pressen wollen. Aber andere Frauen neben mir dulde ich einfach nicht. Egal in welcher Phase.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


MissMarple hat geschrieben:Findet ihr, dass eine Kennenlernphase wirklich auch mal ein Jahr oder länger dauern kann? Denkt ihr nicht, dass dann eine Beziehung fast unmöglich ist und es dann eher so ist, dass man eine gute Freundschaft aufgibt um dann eine Beziehung anzufangen? Wie seht ihr so eine anbahnende Beziehung?

Für mich klingt das auch eher danach, als ob sich da eher eine Freundschaft entwickelt hätte im Laufe der letzten Monate. Und die aufzugeben stelle ich mir schwierig vor, andererseits ist es auch blöd, mit jemandem befreundet zu sein, für den man eigentlich Gefühle hat. Da stecken die beiden ja in einer ziemlichen Zwickmühle.

Ich verstehe auch gar nicht, wieso sie sich nicht einmal küssen wollen, wie alt sind die beiden denn? Sind sie so schüchtern und unerfahren, dass keiner von beiden den ersten Schritt machen will? Gerade wenn man für jemanden Gefühle entwickelt hat und eine Beziehung eingehen möchte, gehören die körperlichen Aspekte irgendwie zum Kennenlernen dazu, jedenfalls für mich.

Ich kenne auch kein einziges Pärchen, bei dem die Kennlernphase auch nur annähernd so lange gedauert hat. Es ist doch spannend, neue Seiten am Partner zu entdecken, wenn man schon zusammen ist. Wenn man schon so lange eine Freundschaft geführt hat, stelle ich mir eine Beziehung mit dieser Person nicht besonders aufregend vor.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 08.05.2013, 12:09, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich habe bisher schon zweimal erlebt, dass aus Freundschaften Beziehungen wurden, in diesen Fällen war die Phase des Kennenlernens natürlich recht lange, allerdings eben auch nicht auf den Zweck gerichtet, irgendwann eine Beziehung zu führen. Man pflegte eben schlichtweg eine Freundschaft, in der sich dann aus irgendwelchen Gründen und Gefühlen in beiden gleichzeitig der Wunsch regte, den zwischenmenschlichen Kontakt auf einer anderen Ebene zu erleben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich persönlich es nicht als störend empfunden habe, zuerst befreundet gewesen zu sein, bei mir geht eine Freundschaft einer Beziehung oft voraus und ich kann mich auch erst wirklich verlieben, wenn ich den potentiellen Partner schon einige Zeit kenne, da ist eine vorhergehende Freundschaft beinahe unverzichtbar. Ich würde es also somit nicht als störend, sondern eher als förderlich empfinden, wenn aus einer Freundschaft eine Beziehung wächst.

Im geschilderten Fall empfinde ich ein Jahr aber auch eher als problematisch, denn es geht ja nicht darum, dass zwei Menschen erst eine Freundschaft empfinden, sondern darum, dass sie sich scheinbar schon ineinander verliebt haben und irgendwie gegenseitig aus Gründen der Vernunft zu bremsen versuchen. Ich halte es durchaus für sinnvoll und respektabel, wenn man sich auch beim ersten Gefühl der Verliebtheit noch ein wenig zurücknimmt und nicht übereinander herfällt, aber eine so lange Zeit der unterdrückten Gefühle halte ich für sinnlos, zumal sich in dieser Zeit auch viel Frustration und unterdrückter Ärger ergeben kann.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für mich wäre so eine lange Phase des Kennenlernens wirklich nichts. Ein Jahr ist doch wirklich eine sehr lange Zeit, die mir ganz eindeutig zu lange gehen würde. Immerhin muss man eine Person nach einem Jahr doch wirklich sehr gut kennen, wenn man sich regelmäßig sieht und auch sonst Kontakt zueinander pflegt. Außerdem ist es doch auch nicht unbedingt vorteilhaft, wenn man erst dann eine Beziehung eingeht, wenn man die andere Person extrem gut kennt. Stattdessen ist es doch auch schön, in einer Beziehung immer wieder andere Seiten am Partner entdecken zu können.

Ich denke, dass es heute auch völlig normal ist, sich bereits nach einigen Wochen voneinander zu trennen, wenn es in der Beziehung nicht passt. Das ist auch bei den beiden gut möglich. Sich davor ein Jahr kennen zu lernen, garantiert noch keine funktionierende und glückliche Beziehung. Von daher finde ich das Ganze auch ein wenig schwachsinnig.

Ich finde es einfach besser, wenn man sich mehrere Wochen Zeit lässt, um sich kennen zu lernen. Nach spätestens zwei oder drei Monaten sollte man sich dann aber doch entscheiden, ob man nun mit der Person zusammen sein möchte, oder nicht. Immerhin kann man dann nichts falsch machen und eine Garantie dafür, das man für immer zusammen bleibt, gibt es nicht, egal wie lange man sich davor kennen gelernt hat.

Ich selbst hätte auch überhaupt nicht den Nerv dazu, eine Person so lange kennen zu lernen. Irgendwann wäre mir das einfach viel zu anstrengend, die ganze Zeit etwas zwischen allein und vergeben zu sein. Von daher würde ich nach spätestens drei Monaten die Fronten klären wollen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Also ich hätte da auch absolut keine Lust zu und muss sagen, dass ich mich immer ziemlich schnell verliebe. Wenn man einen Monat intensiven Kontakt hat, dann ist das für mich eigentlich schon lange, wenn man dann eben zusammen kommt. Meistens geht das bei mir noch schneller, obwohl ich das eigentlich gar nicht so gut finde, wenn man sich schnell auf jemanden einlässt. In der Zeit gehen aber irgendwie immer die Gefühle mit mir durch und ich möchte dann auch fest an diese Person gebunden sein und gehe deswegen eine Beziehung ein.

Ein Jahr finde ich jetzt schon arg lange, um sich kennenzulernen. Das kommt natürlich auch darauf an, was man als Kennenlernen definiert. Manche haben ja in dieser Phase schon Sex und lernen sich als Paar richtig kennen, sie machen es nur nicht offiziell. Da ich mir mit so etwas immer sehr viel Zeit lasse und das außerhalb eine Beziehung schon einmal gar nicht machen würde, fände ich es merkwürdig, wenn man sich erst nach einem Jahr das erste Mal küsst und dann vielleicht nach 1 1/2 Jahren das erste Mal miteinander schläft.

Ich kenne aber durchaus Leute, die eben schon so sind, dass sie sich ewig kennenlernen, aber dann springen sie meistens trotzdem schon miteinander in die Kiste, was für mich eben über das Kennenlernen hinaus geht. Ich würde die Grenze für mich persönlich bei zwei Monaten ziehen und ich würde wahrscheinlich auch schnell von einem Kerl ablassen, wenn er sich ewig kennenlernen will, da es mir so vorkommen würde, als würde er sich nicht fest binden wollen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Sicherlich kann eine Kennenlernphase auch ein Jahr dauern! Ja, es gibt Liebe auf den ersten Blick, aber manche Menschen Brauchen auch ein bisschen, bis er/sie die wahre Liebe erkennt.

Eine Bekannte von mir, hat sich total in einen Jungen verliebt, der Junge war auch in sie verliebt, aber es passte einfach nicht. Er trennte sich von ihr, weil er eine andere Freundin hatte. Seither haben sie sich nicht mehr miteinander unterhalten. Aber bis sie sich trennten, brauchte es eben ein Jahr - bis man sich eben richtig kennt!

Aber es gibt auch Situationen, in denen sich befreundete Erwachsene oder Jugendliche ineinander verlieben. Sie merken es zunächst nicht, dass sie einander Gefühle empfinden, doch irgendwann erkennt man die wahre Liebe!!!

» Funnylove » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,36 »


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