Warum kochen und backen Kinder so gerne?

Meine Tochter ist zwar erst 7 Jahre alt, aber sie liebt es mir beim kochen und backen zu helfen. Ihr macht es richtig Spaß und sie ist auch immer mit Begeisterung dabei, auch wenn zum kochen mal sauber machen mit ansteht, oder andere Sachen. Selbst diese erledigt sie mit viel Freude.

Haben eure Kinder auch so gerne gekocht und gebacken? Warum sind jüngere Kinder so begeistert vom kochen? Gibt es hier einen speziellen Grund, oder wie kann man sich dies erklären?

Das ist instinktiv. Kinder lernen nun mal durch Nachahmung. Deshalb wollen Mädchen so sein wie die Mama, Jungs natürlich eher wie der Papa. Erst mit der Zeit, sozusagen, wenn sie als selbständige Wesen zu denken anfangen und nicht mehr nur den Instinkten folgen, sagen dann auch mal Mädchen, sie wollen wie der Papa sein oder sie verlieren die Lust am Kochen. Aber instinktiv ist es erst mal in ihnen verankert. Deshalb spielen Mädchen ja auch mit Puppen.

Und Jungs interessieren sich für Messer und für´s Schnitzen oder jagen schon mal Ameisen. Der Mensch ist von Natur aus so gebaut, dass Frauen sich um die Kinder und ums Essen kümmern, Männer um die Jagd. Alles andere ist von der Gesellschaft gemacht und kommt erst etwas später ins Spiel.

Dies mag vermutlich daran liegen, dass Kinder, vor allem die Mädchen, seit jeher eher beziehungsweise sogar vorwiegend im Haushalt aktiv sind, wohingegen die Männer draußen jagen gegangen sind. Und wie Bienenkönigin schon sagte, so lernen Kinder einfach durch Nachahmung und sind besonders auf die "Gruppe" angewiesen, weshalb sie gerne im Haushalt mithelfen beziehungsweise dies sogar in gewisser Weise verlangen.

Zwar ist die oben genannte Begründung manifestiert, jedoch glaube ich auch einfach daran, dass Kochen beziehungsweise vor Allem das Backen den Kindern im Allgemeinen sehr viel Spaß bereitet. Die ganze Zubereitung nach Rezept macht einfach sehr viel Spaß und man kann zwischendurch immer mal wieder am Keks- beziehungsweise Kuchenteig naschen oder etwas von den kleinen, süßen, bunten Perlen probieren, um sich auch von deren Qualität zu überzeugen.

Meine Kinder haben nie gerne gekocht und gebacken. Nur in der Weihnachtszeit haben sie Plätzchen ausgestochen, aber das hatte weniger mit Backen als mit Basteln und Batzen zu tun. Ich kenne aber Kinder, die sehr gerne kochen und backen - mein Nachbar zum Beispiel. Er hat mir sogar zum Geburtstag einen Kuchen gebacken. Meine eigenen Kinder hätten das nie getan.

Ich habe als Kind, sogar als weibliches, nie großes Interesse für Kochen, Backen oder, anders als meine Altersgenossinnen, für Babypflege incl. Windeln Wechseln (iiihh) gezeigt. Statt dessen war ich sehr gerne mit meinem Vater in der Natur, beispielsweise beim Angeln. Auch das Töten und Ausnehmen der gefangenen Fische hat mir nichts ausgemacht. Schnitzen, auf Bäume Klettern und mit Kaulquappen spielen war ebenfalls viel toller als brüllende jüngere Geschwister. Letztere haben übrigens keinen Schaden genommen. Also die Kaulquappen.

Außerdem glaube ich nach wie vor nicht daran, dass die klassische Arbeitsteilung (Frauen am Herd, Männer in der Wildnis) schon in die DNA, bzw. ins Instinktverhalten der mitteleuropäischen Menschen gedrungen ist. Das halte ich vielmehr für eine unbewiesene Schutzbehauptung derer, die Frauen gerne in der Höhle am Feuer halten wollen, bzw. derer, die sich da besonders wohl fühlen. Für mich ist das vor allem eine Frage der Kultur und der Erziehung. Aus diesen Gründen bin ich der Meinung, dass Kinder einfach dem Vorbild der Eltern folgen, wenn sie sich für bestimmte Arbeiten im Haus oder Garten interessieren. Manche finden Backen toll, andere helfen lieber beim Zaun streichen.

Und wieso gerade Kochen und Backen? Es ist lecker, man kann rummatschen, die Teigschüssel auskratzen (ist das noch aktuell?), hat hinterher ein Produkt, das man stolz vorzeigen kann, man darf mit Messern und mit dem Herd umgehen und das Gleiche tun wie die Erwachsenen, worauf ja viele jüngere Kinder sehnlichst warten. Für mich sind das Gründe genug, weswegen Nahrungsmittelzubereitung attraktiv sein kann.

Ach, das kenne ich auch. Und da ist es egal, ob es Junge oder Mädchen ist. Mithelfen und mitpanschen will einfach jeder. Da ist es gut, wenn sich die Kleinen im Kindergarten austoben können und dort beim Kochen helfen.

Wenn ich mich an meine Kindheit zurück erinnere, so habe ich auch immer beim Kuchen backen helfen wollen. Nicht so sehr beim Kochen, das war nicht mein Ding, und ist es bis heute nicht. Beim Backen ist es für Kinder sicherlich interessanter. Da darf man rühren und schlecken, und blanken Kuchenteig essen, und später verzieren. Das Verzieren eignet sich im Übrigen besonders für Mädchen im Alter von 6 Jahren; das sehe ich hier immer wieder. Möglichst viel rosa Zuckerguss, das kann man fast nicht mehr essen.

Aber was macht den Reiz aus? Nun, es ist eine der wenigen Aufgaben, bei denen die Kleinen mithelfen können. Rasenmähen ist in diesem Alter noch nicht drin, und Tischdecken und Abspülen wird sehr schnell langweilig und monoton. Beim Backen und Kochen hingegen sind die Kinder, natürlich unter Aufsicht und Mithilfe der Eltern, ideal "aufgeräumt". Es ist eine leichte Tätigkeit, die ein Ergebnis mit sich bringt. Die Kinder sehen, was sie geschafft haben, und sie können es anschließend sogar verzehren. Das macht die Kinder zusätzlich zu ihrer Freude auch noch stolz.

Vor allem Mädchen versuchen, Mutter zu spielen. Da kommt es gerade recht, wenn man einen Kuchen backen kann. Das muss angeboren sein, dieser Mutterinstinkt. Anders kann ich mir das nicht erklären. Und bei Jungen ist es so, dass sie gerne ausprobieren. Und ein größeres Durcheinander scheint ihnen zu gefallen. Deswegen sind Backen und Kochen oft Hobbys von Jungen und Mädchen.

Als ich noch ein Kind war, habe ich überhaupt nicht gerne gekocht und gebacken. Ich war dafür immer dabei, wenn es ums tapezieren und streichen ging. So habe ich immer mit meinem Opa zusammen gearbeitet und meine Mutti stand allein in der Küche. Tapezieren hat mir schon immer Spaß gemacht und mit bereits zwölf Jahren habe ich bereits alleine tapeziert und renoviert, so dass sich mein Opa ausruhen konnte. Somit kann ich nicht sagen, dass Kinder allgemein gern kochen und backen.

Selbst heute ist das bei mir noch so, dass ich lieber renoviere, Zement mache und am Haus arbeite. In der Küche passieren mir meistens irgendwelche Missgeschicke, wenn ich mal den Haushalt übernehmen muss. Zum Renovieren habe ich dagegen ein ausgeprägtes Talent.

Kinder lieben den Duft in der Küche. Für sie ist es gemütlich, da wo es duftet, wo gebraten, gerührt und gebacken wird. Und sie wollen das auch können. Man muss ihnen vertrauen und etwas zutrauen und damit ihr Selbstbewusstsein stärken. Sie wollen so werden wie Mama oder Papa. Mit sieben Jahren kann deine Tochter ja schon mit einem Messer umgehen. Da kannst du sie Obst kleinschneiden lassen und sie kann den Kuchenteig rühren. Wenn dann später alles schön gebacken aus dem Ofen kommt, strahlen ihre Augen vor Stolz.

Selbst wenn mal etwas daneben geht, sollte man behutsam vorgehen und es ihnen erklären, damit sie nicht den Mut verlieren. Mit Kindern muss man Geduld haben. Sie dürfen nicht das Gefühl haben, es nicht zu schaffen. Dann sind sie verletzt. Sie möchten sich an dem freuen, was sie geschaffen haben. Aber nicht nur Mädchen, sondern auch Jungens mischen gerne in der Küche mit und man sollte sie lassen.

Ich habe als Kind auch sehr gerne gekocht und gebacken, aber mittlerweile hat das etwas nachgelassen. Ich mache es zwar noch gerne, aber eher sporadisch und dann auch sehr aufwendig, so dass ich da gar nicht oft Lust darauf habe. Als Kind hat mir das irgendwie auch das Gefühl von Erwachsensein gegeben, so dass ich das noch mehr genossen habe. Man war dann immerhin schon ein großes Mädchen und alle haben die Kreationen gelobt, das war natürlich ein schönes Gefühl und somit war man auch immer voll Eifer, dabei zu helfen und vielleicht auch einmal selbst etwas ausprobieren zu können.

Ich denke viel mehr, dass das von den Eltern abhängig ist. Kinder ahmen gerne nach und imitieren die Erwachsenen, weil sie so das Gefühl bekommen, selbst erwachsen zu sein und dazu zu lernen. Kinder lernen eben gerne. Das ist normal, denn so werden sie auf das Erwachsenenleben vorbereitet. Was die Eltern jedoch tun, spielt dabei keine Rolle. Wenn der Vater gerne angeln geht, dann entwickelt das Kind eben Interesse am Angeln. Es wird schließlich nicht in jedem Haushalt oft gebacken oder gekocht.