Wie viele Schüler in einer Nachhilfegruppe sind ok?

Ich nehme seit kurzem Nachhilfe in Mathematik, weil ich in ein paar Wochen Abiturprüfungen schreibe und diesbezüglich noch ein paar Fragen habe.

Nun war ich am Montagnachmittag das erste Mal bei der Nachhilfe. Die Nachhilfegruppe bestand aus fünf Schülern und es gab nur einen Lehrer, der sich allen fünf Schülern abwechselnd widmen musste. Das Blöde war, dass alle Schüler von einer anderen Schule kamen und eine andere Klasse besuchten. So musste man bei einer Frage immer warten, bis die anderen Schüler an der Reihe waren. Am Ende der Nachhilfestunde, es war eine Doppelstunde, also 90 Minuten, hatte ich gerade mal eine Aufgabe gerechnet und diese auch nur teilweise verstanden.

Ich überlege nun schon, ob ich mir die verbleibenden Male nicht lieber Einzelunterricht geben lassen soll, denn dann kann sich der Lehrer alleine auf meine Fragen konzentrieren und ich kann auch ungestört arbeiten, ohne ständig das Gerede der anderen Nachhilfeschüler im Ohr zu haben. Allerdings kostet Einzelnachhilfe auch einiges mehr als Nachhilfe in der Gruppe.

Wie seht ihr das? Wie viele Schüler sind eurer Meinung nach in einer Nachhilfegruppe ok? Sind fünf Schüler für 90 Minuten Nachhilfeunterricht zu viel? Denkt ihr, dass Einzelunterricht mehr bringt?

Einzelunterricht bringt selbstverständlich mehr, da sich der Nachhilfelehrer nur um dich als Einzelperson kümmern muss. Da kannst du jede Frage, die dir gerade durch den Kopf geht, ganz spontan stellen. Der Nachteil ist eben, dass es sicher auch Phasen gibt, in denen du die Hilfe nicht direkt brauchst. Diese Zeit muss dann natürlich auch mitbezahlt werden.

Eine Gruppe von fünf Schülern, die alle auch noch einen ganz anderen Wissensstand haben, halte ich eher für ungeeignet. Die Ausnahme wäre, dass zwei oder drei Schüler die gleichen Aufgaben machen. Ansonsten kann ich verstehen, dass du eher abgelenkt von den Fragen der anderen Schüler warst. Daher würde ich mal fragen, ob der Unterricht auch Kleingruppen mit zwei oder drei Schülern angeboten wird. So hast du immer noch Zeit, selber weiterzuarbeiten und zur Not auch schnell eine Frage beantwortet zu bekommen.

Als ich selbst noch Nachhilfe gegeben habe, war es mir immer am liebsten, wenn ich Einzelunterricht erteilen durfte. Natürlich war diese Vorgehensweise auch für mich recht entspannt, ich wollte das aber vor allem auch, weil ich das Gefühl hatte, dass diese Unterrichtsform für die Schüler am besten geeignet war, immerhin konnten sie ihre Fragen sofort stellen, wurden nicht durch andere Mitschüler abgelenkt und ich hatte das Gefühl, wirklich individuell und intensiv auf ihre Probleme eingehen zu können. Allerdings waren meine Problemkinder meist jünger als du und vor allem um ein Vielfaches schwächer in dem jeweiligen Schulfach, als du es derzeit in Mathematik zu sein scheinst.

Wenn es wirklich nur darum geht, still vor dich hinzurechnen und du die Nachhilfe nur möchtest, um zwischendurch ein paar Fragen beantwortet zu bekommen, dann bezweifle ich, dass Einzelnachhilfe unbedingt notwendig ist, weil du ja scheinbar keine andauernde Betreuung benötigst. Allerdings halte ich eine Gruppe, die aus mehr als drei Schülern besteht, für eher ungeeignet, bei einer größeren Gruppe ist der Lärmpegel zweifelsohne störend, ganz davon abgesehen, dass auch der Nachhilfelehrer nicht mehr viel Zeit für den Einzelnen aufbringen kann. Optimal würde ich in deinem Fall eine Gruppe aus zwei oder drei Schülern finden, allerdings wäre Voraussetzung, dass alle Schüler sich in derselben Klassenstufe befinden und dieselben Aufgaben rechnen, das minimiert den Ablenkungsfaktor und ermöglicht dem Nachhilfelehrer auch Ansprachen an die ganze Gruppe.