Mit dreißig Jahren noch ungeküsst so ungewöhnlich?
Wie ich bereits schrieb, gibt es das tatsächlich, dass man mit dreißig noch nicht einmal geküsst wurde. Seit ich davon erfahren habe, lässt mich das Thema kaum noch los. Irgendwie habe ich bisher noch nie davon gehört, dass man mit dreißig noch keine Erfahrungen in der Liebe sammeln konnte. Ein wenig frage ich mich sogar, ob man mit dem Alter überhaupt noch den passenden Partner finden kann? Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, hat man sich mit dreißig sicher schon längst ans Single-sein gewöhnt.
Gestern habe ich mich mal mit Freunden über das Thema ausgetauscht. Sie meinten, dass es für die Frau schwer werden wird, die ganzen Erfahrungen erst jetzt zu sammeln. Eine Freundin sagte sogar, das sei ganz und gar ungewöhnlich, mit dreißig noch ungeküsst zu sein. Glaubt ihr auch, dass das nicht normal ist?
Ich bin auch immer wieder überrascht, davon zu hören. Aber so selten ist es wohl gar nicht. Was normal ist, kann man eh nicht sagen. Zwischen ungeküsst und jeden rüber lassen, gibt es Millionen Varianten. Welche davon ist denn normal? Es kann nun mal passieren, dass man als Teenager sehr schüchtern war oder man hat seine Freizeit in der Theatergruppe verbracht, in der kein einziger Junge war. Es gibt tausend Gründe, warum das passieren kann. Und wenn es mal passiert ist, wird es in den 20ern nicht einfacher, jemanden zu finden, mit dem man den ersten Kuss erleben will oder sich traut.
Die Erfahrungen nachholen, geht natürlich in dem Sinne nicht. Es ist schon was anderes, wenn man als 16jährige das erste Mal verliebt ist und dem Schwarm Zettelchen zusteckt oder wenn man mit 20 das erste Mal schick ausgeführt wird bei einem Date. Diese Erfahrungen sind unwiederbringlich verloren. Dafür weiß jemand, der diese Erfahrungen hat, nicht, wie es ist, wenn man mit 30 erst die große Liebe findet und dieser jemand einen aus dem Schneckenhaus holt. Da entsteht eine sehr tiefe Verbundenheit. Und nur einen einzigen Mann jemals geküsst zu haben, ist sehr romantisch. Stellt euch die beiden als altes Ehepaar vor. Diese Erfahrung werden alle anderen nicht machen.
Eine Chance auf ein Zusammenleben und Glücklichsein hat man, glaube ich, schon noch. Man sollte die Suche nach einem Partner wie immer nur seinen Bedürfnissen anpassen. In dem Fall sollte man halt nach jemanden suchen, dem es ähnlich geht. Weil eine 30jährige ohne Erfahrung ist bei einem Mann, der schon 10 Freundinnen hatte, nicht gut aufgehoben.
Es gibt einige Menschen, die keinen Sex vor der Ehe haben wollen. Da das oft religiös motiviert ist, kommt man als Atheistin an die wahrscheinlich nicht ran. Aber ich kann mir vorstellen oder besser, ich bin mir sicher, dass es spezielle Partnerbörsen gibt. So findet man jemanden, mit dem man die ersten Erfahrungen gemeinsam sammeln kann, was sowieso das schönste ist.
Noch nicht einmal ein Kuss in den dreißig Lebensjahren? Das ist für mich auch sehr ungewöhnlich, denn ganz ungeküßt geht ja gar nicht, weil die Mutter oder die lieben Verwandten drücken doch gerade Kindern immer gern einen Schmatzer auf. Aber ich denke, hier wird der Kuss zwischen Partnern gemeint und auch das finde ich sehr ungewöhnlich. Das es noch Jungfrauen in dem Alter gibt, hört man ja hier und da schon einmal und es ist auch schon ungewöhnlich in der heutigen Zeit, aber ganz ohne Kuss finde ich schon extrem komisch.
Aber es scheint ja genauso zu sein, wie manche, die wirklich mit jedem rummachen und nichts in ihrem Leben auslassen. Das ist ja auch nicht gerade normal, aber wo fängt normal an und wo hört ungewöhnlich heutzutage auf? Die Frage kann wohl niemand beantworten und jeder muss das ganze wohl für sich selber Entscheiden. Wenn sich bis zum dreißigsten Lebensjahr eben noch nicht die Gelegenheit gegeben hat, dann sollte man es auch tolerieren und gut ist. Jeder Mensch ist nun mal verschieden. Verurteilen würde ich so etwas nicht, denn ich bin der Meinung, man sollte generell toleranter gegenüber den Mitmenschen sein.
Was würdest du unter "Normal" verstehen? Welches Verhalten oder welches Alter findest du, weicht von "Normal" ab? Wenn man darunter das "Mehrheitsverhalten" sieht, dann ist es nicht normal. Nimmst du dich selbst als Maßstab, so hast du es schon als nicht normal identifiziert, weil du es dir bislang nicht hast vorstellen können. Auf der anderen Seite ignorierst du ein wenig die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich nicht für ein Sexualleben und eine Partnerschaft interessieren. Denen mag es unangenehm sein, aber ihnen fehlt nichts. Der Fall, dass hier jemand ungewollt "ungeküsst" ist, ist wohl eher selten.
Lustig ist bei der Sache aber die Annahme, dass es auf Grund des Alters dann schwierig wäre, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Gerade im Alter ab 30 ist es doch so, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, auf Leute zu treffen, die schon wieder geschieden sind und sich auf Partnersuche befinden. Was also die Existenz von potentiellen Partnern angeht, ist es mit 30 genauso wie mit 20 oder mit 40. Nur ist es natürlich so, dass man im Regelfall mit dem zunehmenden Alter auch genauer weiß, was man sich von einer Partnerschaft verspricht. Wobei allein das ja kein Hemmnis ist, eine neue Partnerschaft auszuprobieren.
Wieso jetzt dann deine Freundin meint, dass es gerade für eine Frau schwierig sei, die "Erfahrungen" zu sammeln. Evtl. betreibt diese Freundin den Beischlaf als Leistungssport und ist im Glauben verfangen, dass man das Kamasutra gänzlich und mit unterschiedlichen Partnern durchspielen muss. Dann könnte die Sache tatsächlich aus Zeitgründen schwierig werden. Aber wenn es "nur" darum geht, seine eigene Sexualität zu finden und zu leben, dann disqualifiziert einen das eigene Alter zu keinem Zeitpunkt des Lebens. Auch wenn es immer wieder heißt, dass "gerade Frauen" nach den Wechseljahren keine Lust mehr verspüren sollen (was ich für Quatsch halte, bin aber weder in der Zeit nach den Wechseljahren noch eine Frau).
Wenn man in diesem Alter noch keine Erfahrungen in der Liebe gemacht hat, dann will man es ja vielleicht auch gar nicht. Es gibt ja auch Menschen, die asexuell sind und die haben dann ja auch gar nicht das Gefühl, dass ihnen etwas fehlt. Natürlich ist sowas eher selten, aber ich höre es nun nicht zum ersten Mal, dass jemand in diesem Alter noch nie geküsst hat. Sogar von noch älteren Menschen habe ich das schon gehört.
Warum sollte man denn mit 30 keinen passenden Partner mehr finden? Es gibt auch Leute, die erst in diesem Alter ein Interesse an einer Beziehung entwickeln, weil sie sich vorher nicht fest binden wollten und somit immer nur reine Sex-Beziehungen hatten. Somit haben sie zwar sexuelle Erfahrungen, aber keine Erfahrung in Sachen Beziehung.
Ich finde den Gedanken, dass man mit 30 noch ohne Kuss ist schon ein bisschen traurig. Immerhin ist Liebe doch eine schöne Sache und man sollte nicht so lange ohne das Ganze sein müssen. Abgesehen davon sehe ich es aber so, dass man auch mit 80 noch seinen ersten Kuss bekommen kann und seine ersten Erfahrungen machen kann. 30 ist doch kein Alter und man kann alles noch nachholen. Man kann auch mit 30 noch im Liebesleben ankommen. Eigentlich ist es ja auch keine schlechte Sache, wenn man sich aufgehoben hat und nicht gleich mit jeden mitgegangen ist.
Man weiß ja auch nicht, ob es eben auch eine bewusste Entscheidung von ihr war. Wenn sie solche Sachen vielleicht auch gar nicht will, dann ist es auch nicht schlimm, wenn sie es bisher nicht so weit hat kommen lassen. Ich finde es von außen betrachtet schon etwas ungewöhnlich, weil man zumindest einen Kuss doch schon hätte erwarten können, aber wenn man noch keinen netten Partner gefunden hat, muss man das ja auch nicht nur des Kusses wegen machen.
Also was normal oder nicht normal ist, darüber möchte ich gar nicht wirklich urteilen. Denn wenn man davon ausgeht, dann muss ich sagen, dass es wohl heutzutage einfach die Regel ist, dass man als Jugendliche/r zw. 12 und 15 den ersten Kuss bekommt bzw. auch miteinander schläft.
Nun finde ich aber auch das nicht "normal", denn Kinder mit 12, 13 oder 14 Jahren sollten meiner Meinung nach noch keine sexuellen Erfahrungen sammeln, sondern noch kindlichere Sachen ausleben und erst später in dieses Gebiet reinwachsen. Sexualität hat etwas mit Reife zu tun und mit 13, 14 ist man noch nicht reif, da pubertiert man gerade und BEGINNT mit dem Erwachsenwerden!
Natürlich heißt das jetzt nicht, dass es erstrebenswert ist, bis 30 damit zu warten. Meiner Meinung nach geschieht alles aus einem Grund und früher oder später ist für jeden der Richtige oder die Richtige dabei, um das erste Händchenhalten, den ersten Kuss oder den ersten Sex zu erleben. Nur, meiner Meinung nach: bevor das Alles mit 15 passiert, dann doch lieber mit 20, 25. Mag für einige sicher abschreckend spät klingen, aber ich finde das noch früh genug. Aber wie gesagt, alles erst mit 30 zu erleben, ist dann vielleicht auch wieder etwas spät, aber bei manchen ist das nunmal eben so und da würde ich auch niemanden abstempeln!
Ich selbst bin jetzt 22 und hatte meinen ersten Freund mit 21, also mit dem bin ich vor einem Jahr zusammen gekommen. Ich war sozusagen auch eine etwas "Spätere" in diesem Bereich, aber es störte mich wenig. Klar habe ich in den letzten 3, 4 Jahren immer wieder gedacht: Wie ist es, jemanden zu küssen oder gestreichelt zu werden bzw. mit jemandem zu schlafen. Und jetzt im Nachhinein? Jetzt muss ich sagen, ich bin froh, dass es sich solange nicht ergeben hat (ich bin ein sehr schüchterner Typ) und ich das alles mit einem reifen Mann mit einiger Erfahrung erlebt habe. Ich hätte mir einfach nicht vorstellen können, meinen ersten Sex mit z.B. 15, 16 und einem ebenso jungen und unerfahrenen Burschen zu haben. Da muss ich sagen, da ist sogar das 1. Mal wunderschön gewesen, weil einfach von meinem Freund aus viel Erfahrung da war und der das alles in die Hand genommen hat. Er ist auch immer auf mich eingegangen und hat Rücksicht genommen, weil er selbst eh schon genug "herumprobiert"hat und jetzt nichts komplett Neues mehr kennenlernen musste. Insofern würde ich einer unerfahrenen Frau nicht raten, beabsichtigt und unbedingt einen ebenso unerfahrenen Mann zu daten, nur weil IHR die Erfahrung fehlt.
Also zusammenfassend: Die Chance auf einen Partner wird sie durchaus haben, auch wenn sie schon 30 ist und auch finde ich fehlende Erfahrungen nicht allzu schlimm. Wenn man sich gern hat, dann kann man sich durchaus auch etwas beibringen. Finde ich alles immer noch "normaler", als 13 jährige, knutschende Kinder ansehen zu müssen.
Es ist sicher unüblich, wenn jemand im Alter von 30 Jahren noch ungeküsst ist. Das würde ja bedeuten, dass so jemand noch nicht einmal einen kleinen Flirt erlebt hat und noch niemanden getroffen hat, den er interessant fand und der seinerseits auch interessiert war. Ich finde es daher auch ungewöhnlich, wenn jemand in drei Jahrzehnten nicht ein einziges Mal jemanden getroffen hat, mit dem er zumindest einen Kuss austauschen konnte.
Ich kenne niemanden, der mit 30 Jahren noch ungeküsst war. Auf mich selbst trifft es auch nicht zu. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass es für mich wohl kein Drama gewesen wäre, wenn es so gekommen wäre. Küssen ist ohnehin nicht so mein Fall und generell sind mir andere Dinge wichtiger als Küssen, Kuscheln und ähnliche Dinge.
Ich könnte mir vorstellen, dass manche der ewigen Singles einfach nicht so ein großes Interesse an solchen Kontakten haben. Andere sind vielleicht einfach total schüchtern oder langweilig und finden daher niemanden, der etwas mit ihnen anfangen will. Ich könnte mir vorstellen, dass es im Laufe der Zeit auch immer schwerer wird, die Hemmschwelle zu überwinden und sich auf jemanden einzulassen. Dennoch ist es sicher nicht unmöglich, doch noch jemanden zu finden, auch wenn man als 30-jähriger noch als ungeküsste Jungfrau durch die Gegend läuft.
Ich finde es sehr ungewöhnlich, wenn man mit dreißig Jahren noch nie einen einzigen Kuss bekommen hat. Dreißig Jahre ist nun auch nicht so jung und wenn man bedenkt, dass viele Jugendliche bereits im Alter von zwölf oder dreizehn Jahren ihre ersten Erfahrungen sammeln, dann finde ich das wirklich sehr spät. Zudem frage ich mich, wie es denn dazu gekommen ist, dass man in dem Alter noch nie einen Kuss bekommen hat. Immerhin dürfte man bis dahin ja nie einen Partner gehabt haben und bei Dates könnte es auch nie sonderlich weit gegangen sein.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Leute, die in dem Alter noch keinerlei Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gesammelt haben, einfach ein Problem mit sich selbst haben. Immerhin ist es doch nun wirklich nicht schwer, Leute anderen Geschlechts kennen zu lernen. In der Schule, in der Uni, bei der Arbeit oder auch in der Disco kann man wirklich leicht neue Leute kennen lernen und auch wenn man nicht sonderlich gerne nach draußen geht, besteht ja immer noch die Möglichkeit, jemanden über das Internet kennen zu lernen. Von daher sollte es ja eigentlich kein Problem sein, das eine oder andere Date zu haben.
Ich denke, dass es sicherlich nicht einfach für die Leute ist, die in so einem späten Alter noch keine Erfahrungen gesammelt haben. Immerhin werden so gut wie alle Menschen im Umfeld bereits Erfahrungen gesammelt haben und auch wenn die Person dann doch einen Partner finden sollte, dann wird dieser sicherlich auch etwas erfahrener sein. Von daher könnten da sicherlich einige Probleme auf einen zukommen.
Naja, gewöhnlich ist es sicherlich nicht, wenn man mit 30 noch gar keinen Kontakt in die Richtung hatte. Allerdings finde ich das überhaupt nicht schlimm oder komisch. Ich war 24 beim ersten Kuss und damit -in den Augen vieler- schon verdammt spät dran. Mir war das eigentlich immer noch zu früh und auch eigentlich eher Zufall. Ich fand das in keinster Weise toll und sehe es als Zeitverschwendung an, entsprechend gab es auch keine Wiederholung. Inzwischen bin ich 27 und habe keinerlei Interesse an irgendwelchen Kontakten dieser Art.
Insofern kann ich mir durchaus gut vorstellen, dass Leute einfach kein großes Interesse an Flirts und Beziehungen hatten und dann mit 30 noch keine Erfahrungen gemacht haben. Oder, dass sie im Leben einfach was besseres zu tun hatten und solche Kontakte nicht zustande kamen. Oder, dass sie als Heranwachsende zu unsicher waren. Es gibt sicher viele Gründe.
Ich glaube auch nicht, dass es zwangsläufig schwieriger sein muss, als Unerfahrener mit 30 einen Partner zu finden. Vielleicht wird es etwas komplizierter, weil man auf Grund fehlender Erfahrungen unsicherer ist, aber je nach Partner stößt das sicherlich auch auf Verständnis und kann dann erst recht schön sein. Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich durch die wenigen Erfahrungen extrem eigenbrötlerisch und unflexibel bin, was zum jetzigen Zeitpunkt eine Beziehung absolut unmöglich machen würde. Aber auch das ist mit Sicherheit zu einem großen Teil eine Frage des Charakters.
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