Wie liest man fremdsprachige Bücher?
Der Titel mag etwas, wie soll ich sagen, konfus erscheinen, vermutlich weiß nicht jeder sofort, was gemeint ist. Daher werde ich einfach mal kurz erläutern, warum das Lesen fremdsprachiger Bücher für mich problematisch ist.
Nehmen wir an ich lese ein englischsprachiges Buch. Mein Englisch ist eigentlich ganz gut, ich möchte es aber gern verbessern und daher Bücher in der Sprache lesen. Wenn ich nun zu einem beliebigen Buch greife stoße ich aber immer wieder mehr oder weniger häufig auf Wörter, die ich nicht kenne. Einiges ergibt sich aus dem Zusammenhang, bei anderen Wörtern kommt man drauf, was sie bedeuten, wenn man etwas länger darüber nachdenkt oder den nächsten Satz liest, andere Wörter muss man nachschlagen.
Genau dieses Nachschlagen (oder allein schon das längere Nachdenken über die Bedeutung eines Wortes) sorgt bei mir jedoch regelmäßig dafür, dass ich mich nicht mehr so recht auf den Inhalt des Textes konzentrieren kann. Wenn man, weil man ständig im Wörterbuch blättert, zwei Minuten braucht, um eine Buchseite zu lesen, dann vergisst man deren Inhalt schnell bzw. behält ihn nur bruchstückhaft in Erinnerung. Andererseits möchte ich natürlich auch verstehen, was ich lese, und daher nicht einfach Stellen überspringen, die für mich unbekannte Wörter enthalten.
Ich hoffe mein Problem ist soweit klar geworden. Was ich mich nun frage: Wie liest man ein fremdsprachiges Buch? Ich habe schon verschiedenes ausprobiert. Vom parallel im Wörterbuch blättern über das markieren und spätere Nachschlagen der unbekannten Wörter (das führte dann dazu, dass ich, während ich die Wörter nachschlug, mehrere Passagen erneut lesen musste, um diese wieder in den Zusammenhang einordnen zu können) bis hin zum überlesen der unbekannten Wörter (nicht gut!). So richtig Spaß kam jedoch bei keiner der Methoden auf, obwohl ich eigentlich sehr viel und sehr gern lese.
Habt ihr andere Vorschläge, wie man an ein fremdsprachiges Buch herangehen könnte? Wie lest ihr diese? Welche Hilfsmittel nutzt ihr?
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man aus dem Lesen schnell heraus kommt, wenn man ständig im Wörterbuch nach Wörtern blättern muss. Ich finde es sehr gut, dass du dich trotzdem an die englischsprachigen Bücher heranwagst. Oftmals kommen da ja Wörter vor, die man im gewöhnlichen Schulunterricht nie gelernt hat, ebenso wie Redewendung, Neuschöpfungen von Wörtern oder auch Fremdwörter. Als ich zum ersten Mal einen der „Harry Potter“-Bände auf Englisch gelesen habe, musste ich erst einmal googlen, was solche Dinge wie Zauberstab auf Englisch heißen.
Ich würde dir raten, nicht mit einem Wörterbuch zu arbeiten. Bis man dort ein Wort gefunden hat, dauert es doch ziemlich lange und man muss viel blättern. Schneller würde es gehen, wenn du einfach schnell in einem Online-Wörterbuch das Wort eintippst. Das geht weitaus schneller. Es ist aber natürlich nicht so toll vor dem Computer zu lesen, dann kann man sich auch gleich mit dem Computer beschäftigen oder wird unter Umständen auch abgelenkt, weil man dann auch noch schnell bei den sozialen Netzwerken vorbei schaut oder die E-Mails checkt. Falls du ein Smartphone besitzt, kannst du dir darauf ja eine Übersetzungs-App laden. Soweit ich weiß gibt es eine von dict.leo.org und sicherlich gibt es auch eine von PONS.
Ich lese derzeit keine englischen Bücher, aber wenn ich mal wieder eines lesen würde, dann würde ich das sicherlich so machen. Man braucht nur das Handy und kann auch unter Umständen unterwegs im Bus oder im Zug lesen, ohne noch ein extra Wörterbuch dabei haben zu müssen. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch ein E-Book, einige E-Books haben ein integriertes Wörterbuch. Aber das ist Geschmackssache, ob lieber E-Book oder normales Buch.
Aber Anfang nervt natürlich das ewige Nachschlagen, aber das hört doch bald auf, wenn du dir einen ordentlichen Sprachschatz zugelegt hast. Ich lese meine Lieblingsschriftstellerin Agatha Christie gerne im Original (aber auch auf Deutsch, weil die Übersetzung gut ist). Am Anfang musste ich immer sehr viel nachschlagen, aber jetzt überhaupt nichts mehr. Die seltenen Wörter, die ich nicht kenne, erschließen sich meist aus dem Zusammenhang. Ohne Nachschlagen geht es wahrscheinlich nicht.
Ich habe fast alle Harry Potter Bücher auf Englisch gelesen. Am Anfang saß ich da mit einem Wörterbuch bewaffnet und habe dann alles nachgeschlagen. Irgendwann habe ich mir dann die Vokabeln sogar noch mal aufgeschrieben und dann eben die Vokabeln auch nachgelernt. Nach einer Zeit wurde es dann besser, weil mein Wortschatz größer war. Sicherlich muss man dann die Seite noch mal lesen und es geht auch ein bisschen Geschichte verloren, aber so ist es nun mal, wenn man ein Buch in einer Sprache liest, die man nicht perfekt kann.
Schneller geht das Nachschlagen natürlich im Internet. Da gibt man einen Begriff in ein Wörterbuch ein und hat sofort eine Antwort. Das würde ich dir auch empfehlen, damit du weniger Zeit mit nachschlagen verbringst und so die Geschichte noch weißt.
Bei mir waren es auch die Harry Potter- Bücher, mit denen ich angefangen habe, auf Englisch zu lesen. Dabei fand ich es auch schwierig, weil es für so viele Sachen, wie z.B. Zaubersprüche oder Zauberutensilien ja keine Übersetzung gibt. Aber ich habe das Buch auch sehr oft vor dem Computer mit geöffnetem Übersetzungsprogramm gelesen. Auch eine App für mein Smartphone habe ich mittlerweile für solche Fälle.
Ich hatte es anfangs auch versucht, mit einem Wörterbuch neben der Lektüre zu lesen, aber das funktionierte bei mir auch nicht, weil ich durch das Nachschlagen immer aus der Lektüre gerissen wurde. Es ist aber wirklich so, dass man im Laufe der Lektüre immer sicherer wird und weniger Nachschlagen muss. Man liest sich in die Sprache ein und ist dann auch deutlich motivierter, die Lektüre zu beenden, als noch am Anfang, wenn viel nachzuschlagen ist.
Ich bedanke mich erstmal recht herzlich für eure Tipps. Meinen Laptop habe ich auch schon öfter als Wörterbuch "missbraucht", auch mit dem Kindle habe ich es versucht. Beides hat seine Nachteile. Im Kindle ein Wort nachzuschlagen ist beinahe noch umständlicher als ein richtiges Wörterbuch zu nutzen. Wenn ich meinen Laptop zum nachschlagen nutze, lasse ich mich, wie hier ja auch geschildert wurde, leider zu schnell ablenken. Ein Smartphone habe ich nicht, daher fällt das leider weg.
Wenn ich das hier so lese, dann brauche ich wohl vor allem eins: Geduld. Naja, die fehlt mir auch manchmal, aber vielleicht kann ich sie ja doch aufbringen, um so irgendwann zu einem besseren Englisch zu kommen
Wenn du einen Lieblingsautor findest, dessen Bücher du dann auf englisch liest, wird dir das nach einer Weile leichter fallen. Denn viele Autoren haben ihre Lieblingswörter, die sie oft benutzen. Dann musst du zwar anfangs einiges nachschlagen, aber nach einer Weile merkst du dir die Wörter und stellst fest, dass sie regelmäßig auftauchen (versuch es mal mit "shades of grey", da ist es besonders offensichtlich). Auf diese Weise sparst du Zeit, weil du nur zu Anfang viele Wörter nachschlägst und es später immer weniger neue Vokabeln werden. Gleichzeitig lernst du die Begriffe schneller auswendig, weil sie mehrfach im Buch auftauchen. Aber man muss eben auch auf den richtigen Autor treffen. Obwohl mein Englisch nach einem halben Jahr im Ausland ziemlich gut ist, lese ich manchmal Bücher, die zwar keine komplexe Story haben, aber einen sehr großen und schwierigen Wortschatz, dass ich auch keine Motivation zum weiterlesen habe.
Es gibt einen Verlag, der zweisprachige Texte heraus bringt. Da hast du auf der einen Seite den fremdsprachigen Text und direkt gegenüber steht dann der übersetzte Text. Ich selber bin damit nicht so wirklich gut klar gekommen in der Schule, weil ich meistens nicht nur das unbekannte Wort nachgeschaut habe sondern direkt in der Übersetzung weiter gelesen habe, was natürlich nicht Sinn der Übung war, aber vielleicht kommst du damit ja besser klar.
Wenn ich heute französische Texte lese dann sind das in der Regel nur Zeitungen oder Zeitschriften, denn es gibt einfach nicht so viele französische Autoren, die ich mag, und deutsche und englische Texte lese ich natürlich im Original und nicht in der französischen Übersetzung. Dann schaue ich aber wirklich nur die Wörter nach, die mich massiv am Textverständnis hindern und das sind tatsächlich nicht viele. Oft kommt man sehr gut klar, ohne, dass man weiß, was ein bestimmtes Wort bedeutet und es ist ja auch nicht so, dass ich in meinen Muttersprachen jedes einzelne Wort kenne und da würde man ja auch nicht auf die Idee kommen und nachschlagen, was irgendein Fremdwort bedeutet oder ein Begriff aus der Politik oder dem Finanzwesen. Mut zur Lücke.
Ich lese englische Bücher eigentlich immer mit dem Mut zur Lücke und es kommt nur selten vor, dass sich ein unbekanntes Wort nicht aus dem Sinnzusammenhang erschließen lässt. Ich denke auch hier tritt dann ein viel größerer Lerneffekt ein, denn wenn man sich ein Wort selbst erarbeitet, verinnerlicht sich das viel tiefer als wenn man es nachschlägt. Wenn ich doch unbedingt was nachschlagen muss, nutze ich eine Handy-App dafür, das geht schnell und ist handlich. Ab und an verfolgen mich bestimmte Worte, die plagen mich aber dann so sehr, dass sie mir dann später einfallen und ich schlage sie dann irgendwann mal nach. Beim Lesen lasse ich mich eher nicht stören, das bockt sich wirklich nicht.
Neben Ausgaben, wo die eine Sprache jeweils auf einer Seite steht, wie oben erwähnt gibt es auch andere Ausgaben für Lerner. Darin sind in Fußnoten die Wörter mit den treffenden Übersetzungen angegeben, die nicht dem Schulwortschatz entsprechen. Ein Buchhändler hilft dir sicher mit der Auswahl einer passenden Ausgabe, wenn du nach solchen Ausgaben fragst. Gerade bei Klassikern der englischen Literatur wirst du da sicher fündig werden.
Ansonsten kann man den Text auf jeder Seite erst mal überfliegen, ohne Sinn entnehmende zu lesen und einfach nur gezielt nach Wörtern die unbekannt sind suchen. Diese schlägt man dann diese nach und liest dann den Text erstmals Sinn entnehmend durch. Vielleicht hilft dir ja das.
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