An freien Tagen etwas für die Arbeit erledigen

vom 01.05.2013, 11:07 Uhr

Herr B ist in einem Unternehmen beschäftigt, in dem er unregelmäßig freie Tage hat und auch Wochenend- und Feiertagsarbeit stattfindet. Dadurch scheint Herr B nicht wirklich abschalten zu können und denkt auch an freien Tagen oft an seine Arbeit. Herr B denkt in seiner Freizeit über seine Arbeit nach, reflektiert diese und seine Überlegungen gehen teilweise sogar so weit, als dass er, wenn er für sich einkauft, vielleicht sogar etwas für das Unternehmen organisiert. Dies könnten Dinge sein, um die Arbeitsumgebung zu verschönern oder auch, um die Betriebsküche aufzuwerten. Die notwendige Distanz sollte sich Herr B meiner Meinung nach noch selbst erarbeiten.

Ist Euch ein ähnliches Verhalten auch bekannt und wenn ja, wie geht Ihr damit um? Sollte es Kollegen betreffen, habt Ihr Tipps für Kollegen? Ist es Übereifer oder etwas anderes, warum man solche Gedankengänge hat? Sind Methoden hilfreich, um sich an freien Tagen von der Arbeit zu distanzieren oder ist es nicht schlimm, wenn man an freien Tagen auch Dinge für die Arbeit erledigt oder organisiert?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mir ging es am Anfang meiner Arbeitszeit auch so, dass ich noch viel zu viel über die Arbeit nachgedacht habe und dann teilweise auch Dinge für die Arbeit vorbereitet habe. Bei mir war es zwar so, dass ich eine geregelte Arbeitszeit und Sonntags immer frei hatte, aber trotzdem konnte ich nicht wirklich abschalten und habe auch daheim noch Listen geschrieben und über andere Dinge nachgedacht, auch wenn ich einen freien Tag hatte. Ich bin der Meinung, dass ein solches Verhalten aus verschiedenen Gründen nicht so gut ist.

Zum Einen gewöhnt sich vielleicht der Arbeitgeber daran und erwartet dieses Verhalten zukünftig von seinem Arbeitnehmer, weil dieser ja nun schon damit angefangen hat. Außerdem dürften die Kollegen das nicht so toll finden, weil es so aussieht, als wenn dieser Kollege sich irgendwie beim Chef einschleimen möchte. Außerdem ist es sicher auch für einen selber nicht gut, wenn man immer an die Arbeit denkt. Dadurch, dass man nicht abschalten kann, kann man doch auch die Freizeit nicht richtig genießen, was ich aber sehr wichtig finde.

Darum denke ich auch, dass Herr B lernen sollte, in seiner Freizeit mal nicht an die Arbeit zu denken und sich einfach mal um sich selber zu kümmern. Dafür ist die Freizeit doch eigentlich da. Ist Herr B denn neu in dem Unternehmen? Dann würde ich es noch verstehen, dass er sich irgendwie profilieren möchte. Bei mir war es auch nur anfangs so, dass ich in meiner Freizeit auch Dinge für die Arbeit erledigt habe. Wenn er aber schon länger dort arbeitet, sollte er wirklich daran arbeiten, dass er besser abschalten kann, bevor ihn die Arbeit noch krank macht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Bei meiner Arbeit muss ich leider auch immer noch in meiner Freizeit arbeiten, dadurch wird meine Freizeit und meine Familienzeit leider viel zu kurz. Aber das schlimmste ist auch noch, das ich ziemlich lange arbeite. Die Arbeit die ich mache ist zwar sehr anstrengend, aber ich verdiene auch gut, damit ich dann meine Familie gut ernähren kann. Auf jeden Fall kenne ich auch das Problem in der Freizeit arbeiten zu müssen. Ich habe mir aber eine Grenze von maximal Zwei Stunden gemacht, das heißt also, das ich nach Zwei Stunden nicht mehr arbeite und Freizeit mache. Man sollte es nämlich auch nicht übertreiben, das wäre sonst ein riesen Fehler, weil sonst bekommt man noch so welche Krankheiten wie Burn Out. Burn Out bekommt man nur wenn man zu viel arbeitet und zu viel Stress hat. Also macht ein Stress krank.

» andre xD » Beiträge: 209 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann mittlerweile ganz gut abschalten. Früher habe ich immer mal im Kindergarten gearbeitet und da war es anders bei mir. Da habe ich mir immer noch Gedanken gemacht, was man machen könnte und was man verändern kann. In der Arbeit mit Kindern ist das aber sicherlich auch selbstverständlich. Man sollte sich aber immer dazu zwingen, auch mal abzuschalten. Das ist nämlich nicht besonders gut für die Seele, wenn man immer nur an die Arbeit denkt. Es baut sich ja auch eine Erwartungshaltung seitens des Arbeitgebers auf, wenn man sich immer in seiner Freizeit Gedanken macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich fände ein solches Verhalten nicht ungewöhnlich. Meiner Meinung muss man aber auch klar danach unterscheiden, ob einem der Job Spaß macht oder eben nicht. Damit meine ich, ob es zwanghafte Gedankengänge sind oder man sich eher aus Freude zusätzlich für das Unternehmen engagieren will und deshalb immer solche Gedanken hat.

Wenn man gerne in seiner Freizeit an das Unternehmen mit denkt, dann finde ich dies nicht unbedingt überengagiert, sondern eher einfach nur engagiert und man zeigt Interesse für das eigene Unternehmen. Man sollte es trotzdem natürlich nicht übertreiben und sich einfach auch mal - selbst bei unregelmäßigen Arbeitszeiten - Zeit nehmen, seinen eigenen Interessen nachzugehen und einfach mal abzuschalten. Ich habe von Kollegen gehört, die sich dafür eine ganz einfache Technik ausgedacht haben.

Für diese ist die Arbeit zwar schön und sie zeigen auch Engagement an ihrem Unternehmen, aber wenn sie dann Abends (oder wann auch immer) das Gebäude verlassen, lassen sie ihren ganzen Unternehmerischen Kram einfach im letzten Raum den sie vor dem Verlassen des Gebäudes passieren, stehen und befassen sich dann erst wieder damit, wenn sie am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen. Man kann ehrlich gesagt auch von keinem Menschen verlangen, immer an die Arbeit zu denken.

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» DarkRiderXTZ » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich konnte auch immer nur schwer abschalten. Allerdings gibt es Menschen, die so in ihrer Arbeit aufgehen, weil sie ihnen Spaß macht. Dann ist es normal und nicht schädlich, wenn sie sich ihre Akten beispielsweise mit nach Hause nehmen oder am Samstag darüber nachdenken, welcher Kaktus wohl am besten in die Kaffeeküche passt.

Bei mir war es allerdings so, dass ich gerne abschalten wollte und nicht konnte. Das ist dann nicht so vorteilhaft, denn man braucht ja auch Muße und andere Gedankengänge, die nichts mit der Arbeit zu tun haben.

Mein Kollege, der mit mir im Zimmer saß, war da ganz anders. Für ihn hieß der Arbeitsschluss auch, dass er in seinem Kopf eine Tür zugemacht hat. Wahrscheinlich kann man das lernen. Ich habe es jedenfalls nicht geschafft und bin jetzt froh, selbstständig zu sein, und mir das Arbeiten am Wochenende Spaß macht, weil es nur für mich ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn man keinen dummen,stumpfsinnigen Job hat sondern in seinem Job kreativ denken muss, ist es doch ganz normal, dass man in seiner Freizeit auch mal an die Arbeit denkt. Kreativität lässt sich nicht einfach ein,- und ausschalten und gute Ideen kommen halt auch nicht immer dann, wenn es von den Arbeitszeiten her gerade passt. Ich wüsste jetzt nicht, wie ich oder überhaupt irgendjemand das ändern könnte. Alleine der Versuch würde wahrscheinlich dazu führen, dass viele gute Ideen verloren gehen, wenn man sie bewusst ignoriert, weil eben gerade Wochenende angesagt ist.

Ich arbeite inzwischen meistens in meinem eigenen Büro, aber als ich früher noch regelmäßig die Teeküche in der Firma genutzt habe, habe ich dafür natürlich auch Sachen eingekauft während ich meine eigenen Einkäufe erledigt habe. Wie machen andere Leute das denn? Fahren die extra einkaufen, wenn in der Teeküche Zucker benötigt wird? Machen sie das in der Mittagspause, die ja aber eigentlich auch Freizeit ist? Oder ist es bei anderen Arbeitgeber üblich, dass man während der Arbeitszeit in den Supermarkt fährt, wenn man mit Kaffeepads kaufen dran ist?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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