Ist für eure Kinder ein 'Vielleicht' von euch ein 'ja'?
Mein "Vielleicht" wird von meinen Kindern eigentlich immer als "Ja" gedeutet. Wenn sie beim Spaziergang nach einer Kugel Eis fragen und ich sage, dass sie am Ende des Spaziergangs vielleicht ein Eis bekommen, brechen sie in Jubel aus, obwohl ich das noch gar nicht weiß. Auch wenn sie fragen, ob wir am Wochenende ins Kino gehen, deuten sie ein "Vielleicht" immer als "Ja", obwohl ich es wirklich noch nicht weiß, ohne zu schauen, was überhaupt kommt und wir es uns leisten können. Denn ein Kinobesuch ist ja auch immer mit Popcorn, Nachos und Cola verbunden.
Ist das bei euch auch so, dass ein "Vielleicht" immer als "Ja" gedeutet wird? Was könnte man denn statt "Vielleicht" sagen, damit klar wird, dass es wirklich noch nicht sicher ist? Sagt ihr vielleicht zuerst einmal "Nein", damit sich die Kinder nicht zu sicher sind, und ändert ihr eure Meinung dann?
Ich denke eher, dass Kinder ein "vielleicht" intuitiv eine Möglichkeit herausfiltern. Wenn man keine konkrete Antwort gibt, die jedoch eine Möglichkeit zulässt, dann weiß das Kind automatisch, dass es in absehbarer Zeit ein Eis gibt. Entfällt die Antwort durch ein konkretes Nein, fällt somit die Möglichkeit auf ein Eis sofort weg.
Dass aus einem Vielleicht gern mal ein Ja wird, erlebt man nicht nur bei Kindern. Die Möglichkeit, dass der Entscheider sich zu einem Ja äußert, ist ziemlich groß, und je mehr man fragt, desto mehr erhofft man, dass der Entscheider nachgibt und dann eben Ja sagt. Daher sage ich schon immer nicht nur ein Vielleicht, sondern dass es darauf ankommt, wie gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Ich verknüpfe also Bedingungen an ein Vielleicht und stelle es dann in Aussicht, sofern die Bedingungen zu meiner Zufriedenheit erfüllt wurden.
Die Enttäuschung, wenn aus einem Vielleicht dann doch ein Nein wurde, aus welchen Gründen auch immer, ist dann zwar groß, und Kinder versuchen dann auch eine Art der emotionalen Erpressung, aber ich denke, da muss man dann selbst konsequent sein. Wenn ein Vielleicht aber von Kindern immer als Ja gedeutet werden, ist es eher besser, eine andere Antwort zu finden oder gleich etwas zu verneinen.
Bei mir war es früher beziehungsweise sogar noch heute so, wie *steph* es beschrieben hat. Bei uns wurde nie einfach nur ein "vielleicht" als Antwort gegeben, sondern immer entweder ein klares Ja oder ein klares Nein. Natürlich gab es auch Fallunterscheidungen beziehungsweise gewissen Bedingungen bevor ein Nein beziehungsweise ein Vielleicht zu einem Ja wurde.
Und genau so ist es meiner Meinung nach richtig. So gibt man dem Kind einen klaren Überblick und eine klare Aussage, an die es sich halten kann. Andererseits kann eine unklare beziehungsweise unaussagekräftige Antwort schnell zu Enttäuschung und Streit führen, das kenne ich nur noch allzu gut aus meiner eigenen Kindheit.
Deshalb: Immer klare Sachen sagen und das Kind nicht mit einem Vielleicht abspeisen. Wenn man tatsächlich noch nicht weiß wann wie oder ob etwas passiert, dann sagt man einfach "Ich weiß es nicht!" oder, insofern es vom Benehmen des Kindes abhängig ist, "Nur wenn du ... und ... bist/machst!". So bringt man seinen Kindern auch schon früh genug Disziplin und Ordnung bei, weshalb sie im späteren Leben beziehungsweise in ihrem Schulzweig damit eher weniger Probleme haben werden.
anlupa hat geschrieben:Ist das bei euch auch so, dass ein "Vielleicht" immer als "Ja" gedeutet wird? Was könnte man denn statt "Vielleicht" sagen, damit klar wird, dass es wirklich noch nicht sicher ist? Sagt ihr vielleicht zuerst einmal "Nein", damit sich die Kinder nicht zu sicher sind, und ändert ihr eure Meinung dann?
Ich denke, das es bei den meisten Kindern so sein wird, das ein "vielleicht" von den Eltern eher zu einem "ja" verstanden wird. Es hört sich einfach positiver an, denn ein "nein" bedeutet ja für die Kids, das es was nicht gibt oder was bestimmtes nicht gemacht wird.
Für die Kids ist es natürlich auch viel schöner, wenn man, wie du schon schreibst, im Kino noch Popcorn und Cola dazu bekommt. Es gehört ja auch irgendwie zu einem Kinobesuch dazu. Wir handhaben es mittlerweile auch immer so, das wir als Eltern, auch erstmal "nein" sagen und dann ist die Überraschung hinterher noch größer, wenn es dann doch ein "Ja" wird. So ist die Enttäuschung nicht da, wenn aus einem "vielleicht" ein "nein" wird und man erspart sich ne Menge Stress.
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