Was macht den Reiz beim Freiklettern/Extremklettern aus?
Ich habe vor ein paar Tagen im Sender Dmax einen Beitrag über dieses Freiklettern/Extremklettern gesehen und ich habe mit teilweise die Augen zugehalten, weil ich es schon ziemlich gefährlich finde, wenn man ohne Sicherung in den Bergen und auch an steilen Wänden klettert. Ich habe mich dann gefragt, was wohl den Reiz ausmacht, dass man nur mal fehl treten muss und Matsche ist.
Ist der Reiz geringer, wenn man sich sichert? Wie steht ihr zu dieser Sportart und denkt ihr, dass die Leute selber Schuld sind, wenn sie abstürzen? Habt ihr da Mitleid, wenn was passiert oder denkt ihr da auch wie ich, dass sie selber Schuld sind und eine Sicherung sein muss?
Der Reiz liegt sicherlich in der Gefahr. Ich denke, dass der Mensch heutzutage zumindest in unseren Breitengraden sozusagen zu wenig Gefahren ausgesetzt ist und daher nicht häufig genug Adrenalin ausschüttet. Adrenalin beschert einem ein richtiges Hochgefühl. Dabei kann man auch sowohl süchtig danach werden als auch immer mehr brauchen.
Ich brauche davon gar nichts und mich würde da nichts zu bringen, weder gesichert und erst recht nicht ungesichert einen Berg hochzukraxeln. Ich hab dann aber auch, ehrlich gesagt, kein Mitleid, wenn sie abstürzen. Die Gefahr war immer klar und genau die haben sie gesucht und das zum reinen Vergnügen und ohne Notwendigkeit. Also selbst Schuld.
Ich finde es hingegen noch eine Frechheit, dass dann bei Unglücken noch Rettungsmannschaften ihr Leben in Gefahr bringen müssen, um die Idioten zu retten. Klar machen die Retter das auch freiwillig. Sie hätten ja auch Bürokaufmann/-frau lernen können, aber wenn die dann bei dem Versuch selber sterben, tut mir das unglaublich leid. Das ist Verschwendung von Leben.
Ich würde da nicht von Schuld reden. Der Nervenkitzel ist wahrscheinlich so überwältigend schön, dass solche Extremsportler das Risiko, bei ihrer Sportart zu sterben, in Kauf nehmen. Denn realistisch gesehen ist das Risiko relativ groß. Und ich denke, dass das den Leuten sehr wohl bewusst ist. Aber wenn es das Ziel ihres Lebens ist, solche Gefühle zu erleben, warum nicht. Mein Ding ist das auf jeden Fall nicht.
Wenn solche Leute abstürzen, empfinde ich kein Mitleid, aber würde auch keine Schuld zuweisen, dafür, dass sich die Retter in Gefahr begeben.
Zunächst einmal möchte ich etwas zur Begriffsklärung beitragen. Freiklettern bedeutet nämlich eben nicht ungesichert zu klettern, sondern bezeichnet das ganz normale, gesicherte Klettern. "Frei" bezieht sich hier auf den Unterschied zum technischen Klettern, dass man keine technischen Hilfsmittel verwendet, sondern nur mit den Händen und Füßen klettert. Gesichert ist man dabei aber immer noch.
Das Klettern ohne Sicherung bezeichnet man "Free Solo" oder auf deutsch "seilfreies Klettern". Diese Spielart des Kletterns kann man wohl ähnlich gefährlich einschätzen wie Basejumping oder Skifahren im extrem lawinengefährdeten Tiefschneegebieten; wahrscheinlich ist es sogar eher ungefährlicher als diese Extremsportarten, weil die Umgebung nicht ganz so unberechenbar ist.
Natürlich ist Leuten, die solchen Sportarten nachgehen, sehr wohl bewusst, wie gefährlich das ist. Sie wissen ganz genau, welches Risiko sie eingehen. Sie sind schließlich absolute Profis und haben auch meist schon jahrelang in einer kontrollierten Umgebung geübt, bevor sie einen Schritt weitergehen. Natürlich muss man dann kein Mitleid haben, sollten sie doch einmal verunglücken.
Ich kann mich gerade aber nur an drei Todesfälle von Extremkletterer erinnern. Wolfgang Güllich ist bei einem Autounfall gestorben, Kurt Albert bei einem Klettersteig-Anfängerkurs aufgrund eines Sicherungsfehler verunglückt und ein anderer Kletterer, dessen Namen mir nicht mehr einfällt, ist nach einem Sturz von der Treppe in seinem eigenen Haus gestorben.
Mein Bruder hat das früher auch mal ohne Sicherung gemacht, als er in Schweden für ein Jahr war und wir haben dann die Bilder zugeschickt bekommen, sehr schockierend, aber auch gleichzeitig sehr schön anzusehen. Er hat das gemacht, als er noch keine Kinder hatte und nur die Fernbeziehung zu seiner jetzigen Frau. geklettert ist er ohne Sicherung auch nur leichte Sachen und bei den schweren hat er sich abgesichert. Er ist der Meinung, dass das Klettern einem viel gibt. Man kommt an die eigenen Grenzen und lernt diese auf eine besondere Art und Weise kennen. Am Ende steht immer die Belohnung. Das Gefühl es geschafft zu haben zusammen mit der wunderschönen Aussicht.
Sicherlich sucht man den Nervenkitzel, wenn man solche Sachen ohne Sicherung macht, aber man wird das nicht machen, wenn man keine Ahnung hat. Ich kenne eigentlich auch keinen, der ohne Sicherung gestorben wäre beim Klettern. Die Leute kennen sich schon aus. Natürlich kann immer etwas passieren, aber das ist der Kick dabei. Ich denke aber auch, dass niemand es verdient hat, dass man ihn nicht würdigt. Wenn sich nun also jemand beim ungesicherten Klettern umbringen würde, dann hätte ich da trotzdem Mitleid. Wenn wir eine Herzattacke bekommen, weil wir ein Leben lang zu viel gegessen haben, hat doch auch jeder Mitleid, obwohl man es hätte vermeiden können.
Ich würde sagen, das die Höhe der Reiz ist, weil ich kletter auch schon sehr lange und wenn man dann nach unten guckt, dann schlägt der Herzschlag viel höher. Ich kletter aber normal, also das heißt, das ich immer mit meinem Sicherheitsseil verbunden bin. Ich würde auch nie Extremklettern oder sogar Freiklettern machen. Zum Thema Freiklettern habe ich auch mal einen Fernsehrbeitrag gesehen, aber nicht auf Dmax. Dmax gucke ich eigentlich nicht so viel, außer wenn ausgesetzt in der Wild mit Bear Gryls kommt. Das finde immer sehr interessant und ich würde euch das auch empfehlen. Ausgesetzt in der Wildnis ist eine Survival Serie. Bear Gryls wird irgendwo in der Wildnis ausgesetzt und dann muss er ohne Essen und Trinken zu einem bestimmten Treffpunkt kommen, also zum Beispiel zu einem kleinen Dorf oder so. Aber jetzt geht es ja ums Frei- und Extremklettern.
Das Freiklettern finde ich auf jeden Fall schon lebensmüde, weil sie mit keinem Sicherheitsseil angebunden sind, also wenn die Freilkletterer einen kleinen Fehler machen, könnte das schon ihr Tot bedeuten. Ich mache Klettern als Hobby und nicht um mich umzubringen .
Bei so einem Kletterstil geht das Adrenalin bestimmt sehr sehr hoch. Den Kletterstil Extremklettern sagt mir jetzt nichts, aber weil bei dem Wort ein Extrem drin ist, ist es bestimmt auch gefährlich. Extremklettern ist wahrscheinlich klettern mit sehr schwierigen Klettergegende. Also zum Beispiel mit einer Sehr steilen Kletterwand und das entweder angeseilt oder auch nicht.
Im Fernsehr habe ich aber auch noch einen extremeren Fernsehrbeitrag gesehen, der ging jetzt aber nicht so ums klettern, aber der Beitrag hatte auch etwas mit Bergen zu tun. Kennt ihr dieses Gummiseil, was man in Parks von einem Baum zum anderen Baum spannt und dann muss man darüber balanczieren? Das heißt irgendwie Sleklining (ist wahrscheinlich falsch geschreieben, weil ich das nicht mache ) und über Sleklining habe ich einen Extrembeitrag gesehen, wo einer sein Seil auf einer Schlucht auf dem Berg zieht. Das ganze auf einer Höhe von circa 2000-3000 Meter und er ist auch nicht angeseilt. Also hält er einmal nicht die Balancs, kann er sterben, also ich mache nicht so etwas extremes, also auch kein Freiklettern oder Extremklettern. Ich will mich ja nicht umbringen.
Ich als Herzkranker halte zwar überhaupt nichts von solchen "Extremsportarten", jedoch kann ich durchaus den Reiz für manche bei so etwas nachvollziehen. Natürlich ist es andererseits auch leichtsinnig, wenn man sich an diese sehr hohe Klippen hängt und dort hochklettert, teilweise sogar bis in den Überhang hinein. Aber jeder ist seines Glückes Schmied und hat auch so Taten zu verantworten.
Mit einem Sicherheitsseil wäre so etwas ja noch nachvollziehbar, jedoch setzt man für ein Hobby beziehungsweise eine Sportart damit viel zu viel aufs Spiel, als dass sich solch ein Adrenalin-Kick meines Erachtens nach lohnen würde. Aber man hört ja auch immer wieder, dass es Leute gibt, die nahezu süchtig nach diesem Adrenalin-Rausch sind, wobei ich mir da doch lieber mein "Bier über den Durst" gönne, als dass ich mich waghalsig einer solchen Gefahr beziehungsweise einem solchen Risiko hingebe und somit mein gesamtes Leben, wenn nicht sogar das Leben meiner Familie und Freunde, aufs Spiel setze. Nein, solch eine Extremsportart wie Freiklettern ist überhaupt nichts für mich!
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